#1 •Mick Schumacher x Oscar Piastri
Sochi, Russland - 25. September 2021
,,Hey Rob. Warte mal kurz!",schallte eine Stimme quer durch den Paddock, den ich mit dem Russen gerade verlassen wollte.
Der Gerufene blieb stehen und drehte sich um, was ich ihm gleichtat und sofort bereute, als ich einen breit grinsenden Mick auf uns zueilen sah.
,,Glückwunsch zum Podium."
Kaum stand der Deutsche vor uns, zog er seinen ehemaligen Teamkollegen in eine überschwängliche Umarmung, welche dieser sofort erwiderte und flüsterte ihm noch ein kaum hörbares ,,Das hast du dir sowas von verdient!" ins Ohr.
Erst nachdem die beiden sich nach einigen Sekunden strahlend aus ihrer Umarmung gelöst hatten, schien Mick mich zu bemerken und sein Lächeln wich einem, für mich undefinierbaren Gesichtsausdruck.
,,Oscar." Ich versuchte mich an einem leichten Lächeln, welches mir aber nicht so richtig gelingen wollte. ,,Hey Mick." Ich wollte locker klingen, doch auch dies klappte nicht so richtig.
,,Dir auch Glückwunsch zur Pole. Klasse Runde gestern." Der Deutsche klang nervös und ich meinte, einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu entdecken, der aber höchstwahrscheinlich von dem kalten, russischen Wind kam.
,,Danke.", murmelte ich leicht verlegen in den Kragen meiner Jacke und blickte zu Boden. Ich spürte Roberts verwunderten Blick auf mir und hoffte einfach, dass er mich nicht auf mein schüchternes Verhalten ansprechen würde.
Ich hatte nämlich nicht wirklich Lust darauf, einem meiner besten Freunde zu erklären, dass ich mich in seinen Freund verliebt hatte, denn das war definitiv passiert. Mick war immer freundlich, hatte einen ähnlichen Humor wie ich und achtete jederzeit auf die Menschen in seiner Umgebung.
Zwar hatten weder der Haas-Pilot, noch der Russe mir gegenüber eine Andeutung gemacht, trotzdem war ich mir ziemlich sicher, dass die beiden ein Paar waren.
Allein die Umarmung gerade eben und wie sich Mick für Rob freute war mir Beweis genug. Außerdem hielt sich der Deutsche in jeder freien Sekunde bei uns in der Premabox und damit bei Rob auf.
Und ich freute mich für Robert. Er war ein toller Mensch und er verdiente es, einen genauso tollen Menschen wie Mick an seiner Seite zu haben. Auch wenn das für mich hieß, dass ich keinerlei Chancen bei dem Deutschen hatte und immer einen Stich im Herzen spürte, wenn ich die beiden irgendwo zusammen sah.
,,Na dann, ich muss leider auch schon weiter. Wir sehen uns." Zur Verabschiedung klopfte er mir zweimal auf die Schulter, Rob umarmte er ein weiteres Mal. Danach drehte er sich um und verschwand in die Richtung aus der er gekommen war. Während mein Teamkollege im fröhlich hinterher winkte, murmelte ich meinerseits nur ein leises ,,Ciao!"
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Sochi, Russland - 26. September 2021
Absolut glücklich über meinen zweiten Sieg in einem Hauptrennen in Folge, machte ich mich auf den Weg zur Pressekonferenz, als ich von der gleichen Stimme wie gestern aufgehalten wurde, mit dem Unterschied, dass diese diesmal nach mir rief.
,,Oscar! Hast du ne Sekunde?"
Ich atmete tief durch, blieb stehen und drehte mich zu Mick um. Leicht außer Atem blieb dieser vor mir stehen und bevor ich etwas sagen konnte, nahm er mich kurz in den Arm.
,,Mega Rennen von dir. Herzlichen Glückwunsch!"
Überfordert und durcheinander von dem plötzlichen Körperkontakt einige Sekunde zuvor, gab ich ihm wieder nur ein leises ,,Danke?" zur Antwort, welches mehr wie eine Frage als eine Aussage klang.
Dem Deutschen schien dies allerdings zu reichen, denn er lächelte mich noch kurz verlegen an, bevor er sich umdrehte und auch schon wieder verschwunden war.
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Jeddah, Saudi Arabien - 3. Dezember 2021
Es tat gut, nach knapp über zwei Monaten wieder den Paddock zu betreten. Auch wenn mir hier für meinen Geschmack oft zu viele Menschen waren, war es schön, das Team und die anderen Fahrer um mich zu haben.
Sobald ich in der Premabox angekommen war, entdeckte ich schon Mick, der wie so oft bei Rob und Rene stand und sich mit diesen unterhielt.
In diesem Moment fing mein Teamchef an, laut zu lachen und Mick vergrub leicht beschämt, sein Gesicht in der Halsbeuge meines Teamkollegen, welcher ihm tröstend, aber selbst auch grinsend, über die Schulter strich.
Das unangenehme Ziehen in meiner Brust ignorierend, wandte ich mich meinem Renningenieur Antoine zu, und fing an, ihn in ein Gespräch über die neue Strecke in Saudi Arabien zu verwickeln.
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Glücklich über meine 4. Pole in Folge, machte ich mich gemeinsam mit Rob und Theo auf den Weg zur Pressekonferenz, als ich plötzlich eine, mittlerweile vertraute, Stimme nach dem Russen und mir rufen hörte.
,,Rob? Oscar?"
Wie erwartet fielen der Deutsche und mein Teamkollege sofort in eine freudige Umarmung. Danach zog der Haas-Pilot auch mich in seine Arme. Ich schaffte es zu reagieren und meine Arme ebenfalls um seinen Körper zu legen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Umarmung etwas länger als normal dauerte, aber ich war mir sicher, dass ich mir dies nur einbildete, da ich mir wünschte, dass es so wäre.
Nachdem Mick uns beglückwünscht und auch Theo auf die Schulter geklopft hatte, musste er sich auch schon wieder auf den Weg zu seinem Team machen, um sich für sein zweites Training vorzubereiten.
Als er uns im Weggehen noch winkte, brachte Rob mein Herz ein weiteres Mal zum brechen, indem er zurückwinkte und ihm
,,Halt dich von den Wänden fern. Wir brauchen dich an einem ganzen Stück!"
hinterherrief.
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Jeddah, Saudi Arabien - 5. Dezember 2021
Nach der Siegerehrung begab ich mich mit Rob zurück zum Team. Wir freuten uns über diesen Doppelsieg und auch über die Teammeisterschaft, jedoch hofften wir beide in erster Linie, dass es Enzo und Theo soweit gut ging.
Sobald wir die Box betreten hatten, warf sich direkt eine dunkelblau gekleidete Person in die Arme des Russen neben mir.
Erst auf den zweiten Blick erkannte ich einen ziemlich aufgelösten Marcus Armstrong, der sich an meinen Teamkollegen klammerte und den Tränen nahe war.
Entschlossen packte ich die beiden und zog sie einmal quer durch die Box, aus dem Sichtfeld der Kameras in den leeren Fahrerraum, welchen ich direkt wieder verließ, die Tür hinter mir schloss und mich daneben auf den Boden sinken ließ, um dafür zu sorgen, dass niemand die beiden störte.
Jedoch schien das ganze Team gesehen zu haben, dass es dem Neuseeländer alles andere als gut ging und gerade die Unterstützung von seinem langjährigen Freund brauchte, denn niemand versuchte, an mir vorbei zu gehen oder verlangte nach Rob.
Als nach einer guten Viertelstunde die Tür wieder aufging, schaute ich auf und blickte in die überraschten Augen meines Teamkollegen.
,,Saßt du hier die ganze Zeit?", fragte er mich verwundert.
,,Ich wollte, dass ihr eure Ruhe habt und niemand ausversehen reinkommt.", gab ich, nun doch etwas verlegen zu.
Bevor Rob etwas erwiedern konnte, mischte sich Marcus ein, der hinter ihm aufgetaucht war.
,,Danke, dass du uns hierher gebracht hast Oscar. Und danke, dass du da sitzengeblieben bist."
Ich winkte ab.
,,Kein Problem. Ist bei dir alles soweit in Ordnung?"
Besorgt blickte ich in die, vom Weinen noch geröteten Augen des Kiwis und hoffte, dass ich ihm mit dieser Frage nicht zu nahe trat.
Kurz schien er zu überlegen, dann schob er Rob seufzend zurück in den Raum und zog auch mich dort hinein. Nachdem die Tür wieder verschlossen war, setzte er sich neben Rob auf die Massageliege und schaute mich an.
,,Es ist eigentlich nur...", fing er an und brach dann ab, da sich seine Augen schon wieder mit Tränen füllten. Ich sah, wie er nach Robs Hand tastete, worauf der Russe sofort ihre Finger miteinander verschränkte.
,,Enzo!", kam nach einigen Sekunden schniefend die Erklärung. ,,Es, es macht mich einfach fertig, dass ich nicht weiß wie es ihm geht."
Dass Marcus und der Brasilianer ziemlich gut befreundet waren, war für uns alle kein Geheimnis und ich schlug mir innerlich gegen die Stirn, da ich mir eigentlich hätte denken können, warum der Neuseeländer so besorgt war.
,,Er wird wieder Marcus. Der Crash war heftig und er wird mit aller Wahrscheinlichkeit verletzt sein, aber Enzo ist stark. Er packt das!"
Nun brach der Kiwi ganz in Tränen aus, was Rob dazu veranlasste, ihn in seine Arme zu ziehen, während ich nur überfordert vor den beiden stand und nicht wusste was ich tun sollte.
Ich beobachtete, wie der Russe unserem Kollegen beruhigend über den Rücken strich und leise auf ihn einredete.
,,Babe, Oscar hat Recht. Enzo ist ein Kämpfer. Er schafft das!"
Verblüfft starrte die zwei an. Babe? Hatte er Marcus gerade Babe genannt? Genau in diesem Moment drückte Rob dem anderen einen liebevollen Kuss auf die Schläfe.
Ich war verwirrt.
,,Oscar Mund zu, das sieht bescheuert aus.", hörte ich den Kiwi, der nun anscheinend wieder Lachen konnte.
,,Babe?"
,,So nennen manche Menschen ihren Partner.", erklärte er mir belustigt, während ich noch immer überfordert auf die beiden vor mir hinabschaute und Robs unsicherem, fast schon leicht ängstlichen, Blick in meine Richtung begegnete.
Das brachte mich dazu, kurz den Kopf zu schütteln und mich zusammenzureißen.
,,Um ehrlich zu sein, überrascht es mich nur, weil ich mir ziemlich sicher war, dass du mit Mick zusammen bist Rob."
Meine Erklärung brachte den Russen zum Lachen.
,,Mick und ich? Nein. Wir stehen uns sehr nahe, was einfach daran liegt, dass wir uns schon immer gut verstanden haben und als dann letztes Jahr mein Vater gestorben ist, war er immer für mich da, hat mich unterstützt und ich konnte ihn Tag und Nacht anrufen, wenn ich jemand zum reden gebraucht habe. Das hat uns zusammengeschweißt."
Ein Klopfen an der Tür unterbrach uns.
,,Ich möchte euch eigentlich ungern stören, aber auf der Pressekonferenz wurde schon nach euch gefragt. Wenn wenigstens einer von euch kommen könnte, wäre das super."
Ich begegnete erneut dem Blick meines Teamkollegen und dieser strahlte genauso viel Begeisterung aus wie ich sie verspürte, als Angelina uns an diese unangenehme Pflicht erinnerte, während Marcus uns entschuldigend ansah.
,,Mir gehts wieder gut. Danke. Ich möchte nicht, dass ihr wegen mir Stress mit jemandem bekommt."
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Erst abends im Hotelzimmer hatte ich Zeit nachzudenken. Im Nachhinein fiel mir auf, dass auch Marcus viel Zeit mit uns verbracht hatte, was ich aber immer darauf geschoben hatte, dass er ebenfalls in der Formel 2 fuhr und so einen ähnlichen Zeitplan wie Rob und ich hatte.
Mick hingegen fuhr in der Formel 1, was hieß, dass seine Sessions versetzt zu unseren waren und er auch mehr Pressetermine und ähnliches hatte. Dass er seine wenige freie Zeit bei uns verbrachte, und das obwohl er nicht mit Rob zusammen war, verwunderte mich nun.
Mein Handy gab einen leisen Ton von sich.
Robert.
Du musst Mick ansprechen. Von ihm aus wird nichts passieren, er ist sehr unsicher und schüchtern.
Und versuch jetzt nicht abzustreiten, dass du auf ihn stehst. Ich kenn dich mittlerweile.
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Abu Dhabi, VAE - 12. Dezember 2021
Die Saison war zu Ende. Nach all den Ereignissen der letzten beiden Wochenenden vielleicht auch besser so. Während ich mit Robert abends auf den Ausgang des Paddocks zulief, ließ ich die letzten 3 Tage noch einmal Revue passieren.
Die 5. Pole in Folge am Freitag, den vorzeitige Titelgewinn gestern und der 4. Sieg in einem Hauptrennen heute, in meinem letzten Rennen für Prema. Jedes Mal war Mick dagewesen um mir zu gratulieren und auch nach meinem DNF im zweiten Rennen gestern, hatte er mich kurz aufmunternd in den Arm genommen.
Rob hatte mich nach seiner Nachricht in Saudi Arabien nicht mehr auf den Deutschen angesprochen, jedoch spürte ich jedesmal, wenn ich mich mit dem Haas-Pilot unterhielt, seinen auffordernden Blick in meine Richtung.
Nach einigem Überlegen in den letzten Tagen hatte ich mich auch dazu entschlossen, Mick um ein Date zu bitten. Mehrmals hatte ich zum Fragen angesetzt, jedoch im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.
Eigentlich grundlos. Ich hatte nichts zu verlieren, mehr als 'Nein' sagen konnte er nicht und er war nicht der Typ, der einen deshalb auslachte und vor anderen bloßstellte.
,,Oscar! Rob!"
Mittlerweile hatte ich mich so an diese Rufe gewöhnt, dass ich sie vermisste, wenn sie mich mal nicht aufhielten.
,,Glückwunsch! Ihr seit beide eine klasse Saison gefahren."
Ich hatte mich noch nicht ganz umgedreht, da fand ich mich auch schon in den Armen des Deutschen wieder. Zufrieden schloss ich meine Augen und genoss die paar Sekunden Nähe, bevor wir uns lösten und auch mein Teamkollege eine Umarmung bekam.
,,Mick? Fliegst du erst Mittwochmorgen oder schon am Dienstag nach den Tests?", wollte Rob von dem Blonden wissen.
,,Mittwoch. Warum?"
,,Das heißt du hast Montag- und Dienstagabend frei?", hakte der Russe nach, ohne auf seine Frage einzugehen.
,,Ja."
Ein erwartungsvoller Blick zu mir und Robert war verschwunden.
,,Was war das denn?"
Verwirrt sah Mick mich an, doch ich wich seinen fragenden Augen aus und blickte nervös zu Boden.
Mir war sofort klar, was der Plan meines Teamkollegen war und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
,,Du weißt was das war!", stellte der Deutsche fest.
Ich holte einmal tief Luft und fasste all meinen Mut zusammen.
,,Mick? Würdest du vielleicht, also nur wenn du möchtest, dich mit mir treffen? So als Date?"
Mein Gegenüber blickte mich überfordert an und ich begann, meine Frage zu bereuen.
,,Hast du mich gerade echt nach einem Date gefragt?", kam es dann nach einigen Sekunden ungläubig von ihm.
,,Ja, aber es war eine blöde Idee. Vergiss einfach, was...", versuchte ich zurück zu rudern, doch Mick unterbrach mich.
,,Nein. Ich würde sehr gerne mit dir auf ein Date gehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie lang ich mir das schon wünsche."
Jetzt war ich es, der ihn überrascht anblickte.
,,Was ist dir lieber? Montag oder Dienstag?", fragte ich, nachdem ich mich wieder gefangen hatte, nach.
Schüchtern lächelte der Ältere mich an.
,,Können wir auch beide Tage nehmen?"
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Abu Dhabi, VAE - 13. Dezember 2021
Schwarze Hose, weißes Hemd. Viel falsch machen konnte man damit nicht.
Schien sich auch Mick so ähnlich gedacht zu haben, denn als ich in die Lobby des Hotels trat, entdeckte ich mein Date für heute Abend in ähnlichem Aufzug.
Nur eben mit einer blauen Jeans.
Und er sah verdammt gut darin aus.
Nervös ging ich auf ihn zu und als in dem Moment, in dem er mich erblickte ein schüchternes, aber dennoch strahlendes Lächeln auf seinen Lippen erschien, fing mein Herz an, wie wild zu schlagen.
,,Hey du.", brachte ich mühsam heraus, als ich vor ihm stand und ihn vorsichtig umarmte.
,,Hey.", flüsterte er, kaum hörbar, in mein Ohr und erwiderte die Umarmung.
,,Du siehst klasse aus.", meinte ich, nachdem wir uns gelöst hatten und ich ihn nochmals von nahem musterte.
Sofort breitete sich ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen aus.
,,Danke!", erwiderte er mir verlegen.
,,Das kann ich nur so zurückgeben."
,,Wollen wir los?", wollte ich lächelnd von ihm wissen, worauf er nur nickte.
▪︎ ▪︎ ▪︎
Gute 4 Stunden später standen wir wieder im Hotel vor meiner Zimmertür.
Unsere anfängliche Schüchternheit war schnell überwunden und wir hatten uns, sowohl auf dem Weg zum Restaurant, als auch während dem Essen fast durchgehend unterhalten und kein Ende gefunden.
Mick war ein toller Gesprächspartner. Wir hatten zu vielen Themen die gleiche Meinung und es war interessant, seine Sichtweise zu verschiedenen Dingen zu hören.
Nur auf dem Rückweg zum Hotel war es still, jedoch nicht unangenehm still.
Wir beide hingen ein wenig unseren Gedanken nach und ich für meinen Teil kam zu dem Entschluss, dass ich mir mit dem Deutschen durchaus eine Beziehung vorstellen könnte.
Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie es für ihn aussah.
,,Ich will nicht, dass es schon endet!", seufzte der Ältere, während ich meine Zimmerkarte aus meinem Geldbeutel fischte.
,,Ich auch nicht, aber denk dran, morgen können wir das alles wiederholen.", versuchte ich ihn, und auch mich, etwas zu trösten.
Zum Abschied drückte ich ihn einmal fest an mich und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
,,Gute Nacht Mick."
,,Gute Nacht Oscar.", lächelte er mich an und wandte sich ab, um in sein Zimmer ein paar Flure weiter zu gelangen.
Ich blieb vor meiner Tür stehen und wartete, bis er um die Ecke und damit aus meiner Sichtweite gebogen war.
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Abu Dhabi, VAE - 14. Dezember 2021
Weder Mick noch ich hatten Lust, heute noch das Hotel zu verlassen.
Darum hatten wir unseren Plan einfach auf Filme gucken in Micks Zimmer beschränkt.
In Sportshorts und T-Shirt klopfte ich jetzt also an die Tür des Deutschen, der mir nach wenigen Sekunden im gleichen Aufzug öffnete.
,,Na du? Komm rein.", bat er mich und sobald sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, fand ich mich in seinen Armen wieder.
Diese verließ ich an diesem Abend auch so schnell nicht mehr. Nachdem wir auf seinem Bett Platz genommen hatten, legte ich wie selbstverständlich meinen Kopf auf seine Schulter, woraufhin er seinen Arm um mich legte.
Ein wenig redeten wir, danach genossen wir einfach die Nähe des anderen und keinen von uns beiden störte es, dass wir keinen Film laufen hatten.
Irgendwann spürte ich, wie sich Micks Kopf in meine Richtung drehte, weshalb ich zu ihm hinaufschaute und mit meinem Blick an seinen blauen Augen hängen blieb.
,,Oscar?", unterbrach der Deutsche nach einigen Sekunden die Stille.
,,Hm?", erwiderte ich, noch immer leicht abgelenkt.
,,Darf ich dich küssen?"
,,Ich bitte darum!"
Ich spürte seine Hand, die noch nicht um meine Schultern lag, an meiner Wange und sah, wie er sich zu mir hinunterbeugte, danach schloss ich die Augen.
Als nächstes fühlte ich seinen Atem auf meiner Haut und dann trafen endlich seine Lippen sanft auf meine.
Es war ein scheuer und kurzer Kuss, aber es reichte, um in mir ein unfassbares Kribbeln auszulösen.
Entschlossen verschränkte ich meine Hände in seinem Nacken, zog ihn zu mir und verband erneut unsere Lippen.
Sofort erwiderte er und ich begann, den Kuss zu vertiefen, bis wir uns außer Atem voneinander lösten und uns in die Augen blickten.
Verlegen lächelnd fuhr sich Mick einmal durch seine Haare und auch ich nestelte mit den Fingern am Saum seines Shirtkragens.
Nach einigen Sekunden atmete ich tief durch und stellte die Frage, die mir seit gestern durch den Kopf schwirrte.
,,Mick? Würdest du mein Freund sein wollen?"
,,Nicht lieber als das!", strahlte der Ältere mich an und zog mich in einen langen Kuss.
ENDE
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