63. Verstappen x Piastri [3/4]
Hej,
vielen Dank für eure Kommentare unter den letzten beiden Teilen der beiden. Die Antworten werden heute im Laufe des abends kommen.
In diesem Teil habe ich mir mal wieder etwas Autorenfreiheit herausgenommen und das Rennen in Imola stattfinden lassen.
Ich entschuldige mich schonmal im Voraus für das Ende des Teils....🙊🙊
Viel Spaß beim Lesen.
Liz
______________________________________
PoV. Max
Samstag 20.05.2023, Imola Italien
"Ist alles in Ordnung, Max?", blickte Brad mich etwas verwundert an, als ich nachdenklich meine Spagetti um die Gabel drehte. "Ja, alles gut.", wank ich nur etwas gedankenversunken ab und blickte zu Naomi, die friedlich in ihrem Reisebettchen vor sich hinschlummerte und gerade ein zufriedenes Seufzen ausstieß. "Bei deinen Spagetti gleich nicht mehr, die haben bald einen Drehwurm, wenn du so weitermachst.", gab er mir mit einem leichten Schmunzeln zu verstehen, dass er mir meine Worte nicht wirklich glaubte, aber zu meiner Erleichterung auch nicht weiter nachfragen würde, denn wenn ich ehrlich war hatte ich keine Ahnung, wie ich im erklären sollte, was gerade los war. Ich konnte es mir ja selbst nicht so ganz erklären, wieso es mich so aus beschäftigte, dass ich das Gefühl hatte, das Oscar mir aus dem Weg zugehen schien. Am Anfang der Saison schien es als würden wir uns wirklich gut verstehen, wir haben uns einige Male wirklich gut unterhalten und ich hatte mich ziemlich wohl in seiner Nähe gefühlt. Seine Tipps für Melbourne waren wirklich perfekt für die zusätzlichen Tage die ich mit Naomi in Down Under verbracht hatte. Doch seit wir uns zufällig in seinem Lieblingsrestaurant über den Weg gelaufen sind, war die Stimmung irgendwie abgekühlt. Er schien mich zu meiden, möglichen weiteren Gesprächen regelrecht aus dem Weg zu gehen. Etwas, dass mich mehr traf, als es mir lieb war. Viel zu oft hatte ich in den letzten Wochen ein schmerzvolles Ziehen verspürt, wenn Oscar die Runden unser Clique verließ, wenn er sah, dass ich zu der Gruppe stoßen würde. Er war mir in den wenigen Wochen die ich ihn wirklich als Mensch kennenlernen konnte wichtiger geworden, als mir eigentlich lieb war. "Wann müssen wir morgen früh nochmal los zur Strecke?", versuchte ich irgendwie das Thema wieder zu wechseln, während meine Gedanken noch immer bei dem jüngeren Australier hingen.
'Geht es dir gut? Ich hoffe du hast dich nicht verletzt. Der Unfall sah wirklich ziemlich heftig aus.', entdeckte ich zwischen all den Nachrichten meiner Familie und meiner Freunde eine Nachricht von Oscar, als ich nach der Untersuchung im Medical Center und den Interviews, die ich trotz allem geben musste, durch das Motorhome zurück zu meinem Fahrerzimmer lief. Verwundert, da das Rennen nach der roten Flagge, wegen meines Crashs, erst vor etwa einer halben Stunde wieder neu gestartet worden war klickte ich auf den Chat mit dem jüngeren Australier. 15:13 Uhr. Stand klein in der unteren rechten Ecke seiner Nachricht. Er musste die Nachricht sofort geschrieben haben, als er in der Boxengasse nach dem Abbruch aus seinem Auto geklettert war. In meiner Brust bereitete sich ein fremdes und doch seltsam angenehmes Wärmegefühl aus, bei dem Gedanken daran, dass ich ihm so wichtig zu sein schien, dass er sich trotz das er mich mied nach meinem Wohlbefinden erkundigte. Trotz der Kopfschmerzen und den allgemeinen leichten Schmerzen in meinem Körper, die der Überschlag mit Einschlag in die Reifenstapel in der Tamburello-Kurve mit sich brachte schlich sich wie von selbst ein Lächeln auf meine Lippen. 'Ja, soweit geht es mir gut. Eine Prellung am Handgelenk, aber ansonsten hatte ich ziemlich Glück laut dem Doc.', antwortete ich dem Australier noch, bevor ich mit meiner unverletzten Hand die Tür zu meinem Drivers Room aufstieß und sofort von Naomis Lachen empfangen wurde. Gemeinsam mit GP saß sie gut gelaunt auf dem Boden des kleinen Raumes. Zwischen den beiden auf dem Boden verteilte sich allerlei Spielzeug unteranderem Ihr Teddy, dem mein Renningeneur gerade wohl etwas anziehen wollte. "Hallo mein kleiner Wirbelwind, was stellt ihr beide denn da mit Teddy an?", ging ich mit einem leisen schmerzvollen Seufzen neben ihr in die Hocke. "Axy...", war der Teddy, welchem GP gerade tatsächlich versuchte ein RB-Shirt anzuziehen völlig egal und sie tapste stattdessen direkt in meine Arme. Vorsichtig legten sich Ihre Hände um mein bunt getaptes Handgelenk. "Lusig... Axy emacht..?", blickte sie mich mit großen Augen an, ehe ihr Blick wieder zu den weißen, grünen, blauen und gelben Streifen wanderten, die mein Handgelenk stabilisierten und entlasteten. "Das stimmt es sieht ziemlich lustig aus. Ich hab mir ganz doll die Hand angeschlagen, am Lenkrad. Das hat der Bradley gemacht, dass es nicht so weh tut.", versuchte ich ihr so einfach wie es ging zu erklären für was die bunten Streifen gut waren. "Axy aua?", schaute sie mich daraufhin nur mit großen Augen an. "Ja.", strich ich ihr mit meiner anderen Hand lächelnd über ihre geflochtenen Locken. " viel usseln... pusden... dann weniger aua achen.", erklärte sie mir mit erstaunlich ernstem und ziemlich besorgten Blick und tapste dabei tatsächlich noch ein paar Schritte näher um sich an meinen Oberkörper zu kuscheln und pustete ganz vorsichtig gegen mein Handgelenk. Brachte mich trotz der Schmerzen noch etwas mehr zum Lächeln. Langsam legte ich meinen unverletzten Arm um sie und stand mit einem unterdrückten Schmerzenslaut auf. Sofort sah ich, wie GP mich besorgt musterte, während Naomi weiterhin ganz konzentriert gegen mein Handgelenk pustete. "Ich will mich nur ein bisschen hinlegen. Es geht schon", versuchte ich meinen Renningenieur zu beruhigen, welchem durchaus klar war, dass ich mit der leichten Verletzung ziemliches Glück gehabt hatte, während ich mich langsam auf meine Massageliege sinken ließ. Gefühlt jeden Muskel in meinem Körper spürte. Naomi nutzte die veränderte Position sofort aus und kuschelte sich kaum, dass ich lag, ganz vorsichtig an meinen Oberkörper. Schien mir auf keinen Fall weh tun zu wollen. Mit einem leisen Seufzen schloss ich für einen Moment einfach nur die Augen. Hielt Naomi ganz nah bei mir.
Freitag 26.05.2023, Monaco Monte Carlo
"Okay, dann noch eine kurze Vorschau für das zweite Training...", kündigte Hannah das Ende der Nachbesprechung an, während Naomi im Tragetuch, wo sie bisher friedlich geschlummert hatte langsam etwas unruhiger wurde. "Wir wollen uns in der ersten Hälfte vor allem auf die Long Runs konzentrieren und dabei die Strategie splitten, also einen von euch auf Hard und einen auf Medium. In der zweiten Hälfte planen wir, sofern es zu keinen Unterberechnungen kommt Long Runs und Qualy Runs auf einem Satz Soft. Der Plan wäre dir die Mediums zu geben Max und Checo du würdest den Longrun auf Hard machen. Passt das für euch?", erklärte uns die Britin den strategischen Plan für die zweite Session des heutigen Tages. Blickte am Ende Ihrer Ausführungen zu mir und Checo. Mit einem kurzen Nicken gab ich ihr meine Zustimmung, während ich Naomi ruhig über den Rücken strich, welche sich weiterhin in meinem T-Shirt festhielt. Ganz langsam hob sie Ihren Kopf und blickte mit völlig verschlafenem Blick durch den Raum sah, als Christian die Besprechung für beendet erklärte. "Hast du gut geschlafen mein keiner Wirbelwind?", blieb ich noch auf etwas sitzen, ließ all die anderen Mitarbeiter als erstes aus dem Raum, dass Naomi ganz in Ruhe aufwachen konnte. Mit einem leichten Nicken kuschelte sie sich wieder ein klein wenig mehr an meinem Oberkörper, als ich mich auf den Weg zu meinem Fahrerzimmer am anderen Ende des Gangs machte. "Ich hab dir nochmal etwas zum kühlen für dein Handgelenk.", fing Bradley mich kurz vor meiner Tür ab, und reichte mir den dritten Kühlpack für den heutigen Tag, dass sich die Schmerzen in meinem Handgelenk in Grenzen hielten. "Danke. Ich versuche es jetzt nochmal völlig zu schonen.", öffnete ich meine Tür, als sich Naomi in dem Tuch etwas drehte, um zu erkennen, mit wem ich gerade sprach. "Vorsichtig, mein kleiner Wirbelwind...", versuchte ich vergeblich ihre Bewegung gegen meine noch etwas schmerzende Hüfte zu verhindern. " du kannst dich gleich wieder etwas mehr bewegen.", setzte ich mich in den Sessel am Rand des Raumes und machte mich mit meiner unverletzten Hand daran den Knoten des Tragetuchs zu lösen. Stellte sie ganz vorsichtig auf den Boden. "Max...", fing ich mir dafür, dass ich Naomi gerade natürlich mit beiden Händen von meinem Schoss gehoben hatte einen tadelnden Blick von Bradley ein, welcher mir sofort den Kühlakku reichte, den man parktischerweise um das Handgelenk kletten konnte. "Ich telefoniere noch etwas mit meinen zwei zu Hause, und bin ungefähr um 16:30 wieder da.", machte er sich wieder auf den Weg, als Naomi auf dem Tisch die Dose mit den Apfelschnitzen entdeckt hatte. "Afel..", deutete sie auf die Dose, die außerhalb Ihrer Reichweite stand. "Ja, da sind deine Apfelschnitzchen drin. Hast du da gerade Hunger darauf.", griff ich mir die Dose und setzte mich der Einfachheit halber auf ihren Spielteppich in der Ecke meines Fahrerraumes, um sie nicht erneut hochzuheben. "Ja Afel...", griff sie sofort begeistert nach ihrem aktuellen Lieblingsobst in die Dose, die ich ihr heute morgen gerichtet hatte. "Immer nur einen auf einmal. Sonst verschluckst du dich noch.", löste ich vorsichtig einen der beiden Schnitzchen aus ihrer Hand.
Samstag 27.05.2023, Monaco Monte Carlo
"Was heißt du weißt nicht wo sie ist?", blickte ich fassungslos, ängstlich und überfordert zu Gian-Pierre. Ich war mit Tabatha gerade von den Post-Qualifying-Interviews zurück ins Motorhome gekommen und wollte vor der Nachbesprechung noch ein paar ruhige Minuten mit Naomi in meinem Fahrerraum spielen, als mir mein Renningenieur schon mit einem Blick entgegenkam, bei dem ich auch ohne dass er etwas sagte, wusste, dass irgendetwas passiert war. "Ich musste dringend noch etwas aus der Garage holen und sie wollte partout selber laufen und plötzlich kurz vor dem Motorhome hat sich ihre Hand aus meiner gelöst und sie war wie vom Erdboden verschluckt... Ich hab keine Ahnung, wie das passieren konnte Max...", war ihm das schlechte Gewissen regelrecht anzusehen, weshalb ich mir auch die größte Mühe gab die aufkeimende Wut hinunter zu schlucken. Verzweifelt versuchte die Panik zurückzudrängen die sich in mir breitmachte. Ich wusste ja selbst, dass ich ihm, Tabatha und Bardley, sehr viel abverlangte damit, dass sie immer, wenn ich im Auto saß oder einen anderen Termin hatte auf Naomi aufpassten. Ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht was ich ohne die drei machen würde und war ihnen einfach nur unfassbar dankbar, dass sie für mich da waren. Doch gerade hatte ich einfach nur Angst. Angst, dass meinem kleinen Wirbelwind etwas zustieß in diesem riesigen Paddock voller fremder Menschen. Sie war doch gerade erst etwas mehr als eineinhalb Jahre alt und das Paddock war definitiv nicht der richtige Ort, wo sie alleine mit ihren tapsigen Schritten und ihrer Abenteuerlust die Welt erkunden sollte. "Sie...", wollte ich im Rausch der Gefühle nichts falsches sagen. Spürte, wie meine Hände leicht zu zittern, begannen. "Max... es tut mir leid, wirklich.... ich wollte das nicht... ich...", versuchte mein Renningenieur nach meinen Händen zugreifen. Doch ich wich nur einen Schritt zurück. Merkte, wie es mir von Sekunde zu Sekunde schwerer fiel nicht komplett in Panik zu verfallen. "Ich hoffe einfach nur, dass es ihr gut geht...", erschrak ich selbst darüber, wie dünn meine Stimme klang und wischte mir dabei eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel. Ich hatte Mathilda versprochen immer für Naomi dazu sein. Hatte mir selbst versprochen, dass ich alles dafür tat dass es ihr gut ging. Dass ich immer alles tun würde, dass sie glücklich ist. Ich wollte für sie da sein. Ihr einen sicheren Ort bieten. Doch ich hatte versagt. Hatte sie in Gefahr gebracht. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas zustoßen würde . "Okay... am besten teilen wir uns auf. Es hilft nichts, wenn wir weiter hier stehen. GP, du kommst mit mir die rechte Hälfte absuchen. Max du nimmst mit Brad die linke.", übernahm meine Pressesprecherin das Ruder und verschwand im nächsten Moment mit meinem Renningenieur aus dem Motorhome. "Max, komm. Wir werden Naomi finden", fand ich mich einen Moment später in einer schützenden Umarmung des Briten wieder. "Ich hoffe es...", murmelte ich erstickt gegen seine Schulter. Spürte die Tränen verdächtig in meinen Augen brennen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top