58. Verstappen x Lawson [2/4]
Hej,
ohne große Worte vorne weg, da ich wie gefüllt die ganze Woche schon wieder auf dem Sprung bin hier Teil 2.
Vielen Dank für eure Kommentare unter Teil eins. Alle offenen werde ich im laufe der nächsten Woche, wenn hoffentlich wieder etwas Ruhe einkehrt beantworten.
Viel Spaß Liz
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PoV. Liam
Monte Carlo, 09.06.2021
"Wieso hast du mir nie gesagt, dass du so gut kochen kannst?", blickte ich neugierig zu Max, welcher gerade mit zwei Gläsern Maracujaschorle ins Wohnzimmer trat, wo ich es mir bereits auf seiner ausladenden Couch gemütlich gemacht hatte. "Weil Vicky mir übers Telefon geholfen hat, dass es auch ganz sicher schmeckt.", ließ sich Max neben mich sinken und suchte sofort wieder meine Nähe kuschelte sich gegen meine Oberkörper. "Das hat es, sehr gut sogar. ", hauchte ich einen federleichten Kuss auf das etwas verstrubelte Haar des Niederländers, welchen ich seit einer Woche meinen Freund nennen durfte. Meinen festen Freund. Genoss die verschmuste Art und Weise des Niederländers und die damit verbundene Nähe, auf die ich die letzten Wochen so oft verzichten musste. "Danke, unser erster richtiger gemeinsamer Abend seit Wochen sollte einfach etwas besonders werden.", drehte Max seinen Kopf auf meiner Brust etwas nach oben, dass wir einander ansehen konnten. Schenkte mir eines dieser liebevollen Lächeln, welche man in der Öffentlichkeit nur in ganz seltenen Augenblicken erhaschen konnte. Allgemein hatte Max so ganz privat wenig mit der Person gemeinsam, die die Öffentlichkeit auf und an der Strecke kannte. Max war die liebevollste, einfühlsamste, ehrlichste und verschmustesten Person die ich kannte. Einfach zum verlieben. "Es ist unser erster richtiger, ganzer Abend seit wir ein Paar sind.", dachte ich mit einem Lächeln an das Gespräch vor unserer Abreise nach Baku, letzte Woche zurück. Max war fast schon ein wenig nervös am Abend vor dem Abflug unserer Teams nach Aserbaidschan vor meiner Wohnung aufgetaucht und hatte mich gefragt, ob ich Zeit hatte, dass wir reden konnten. Reden, etwas was seit unsere kurzen WG-Zeit Anfang März und allem was seit dem zwischen und passiert war dringend notwendig war. Ein Gespräch führen, dass ihm genauso viel Angst gemacht hatte, wie mir, weil das was sich zwischen uns entwickelte hatte, einfach zu schön war, als das ich es wieder verlieren wollte. Doch die Angst war definitiv völlig unbegründet gewesen. Viel mehr hatten wir beide an dem Abend um die Wette gestrahlt, als würde es kein morgen mehr geben. Jüri hatte am nächsten Morgen reichlich verstört geschaut, als ich ihn trotz der viel zu frühen Uhrzeit überglücklich angestrahlt hatte. "Als Christian mir damals gesagt hat, dass ich aus Sicherheitsgründen, wegen der Coronazahlen für die Tage in England bei dir wohnen würde, da hätte ich niemals gedacht, dass wir beide jetzt hier liegen.", schien Max an den verschneiten, eisig kalten Tag Anfang März zurückzudenken, an dem Christian und Helmut ganz spontan beschlossen hatten, dass das Ansteckungsrisiko bei den aktuellen Zahlen in Großbritannien bei einer Hotelübernachtung zu groß war und mich gebeten hatten, ob ich Max nicht für seine Zeit im Headquarter bei mir wohnen zu lassen. "Ich auch nicht. Ich hatte erst gedacht Rocky macht Scherze, als er mir davon erzählt hat und dann war ich nervös, als ich gemerkt hab, dass er es ernst meint.", erinnerte ich mich an das doch etwas skurrile Gespräch mit dem Junior Team Boss, welches mir im erstem Moment, wie ein verfrühter Aprilscherz vorkam. Doch das war es nicht, dass hatte ich spätestens in dem Moment registriert, als der Niederländer ein paar Minuten nachdem ich völlig verschwitzt vom Training nach Hause gekommen war mit seiner Reisetasche in der Hand vor meiner Wohnungstür stand und mich fast schon entschuldigend angesehen hatte. "Ich auch. Ich hatte ja keine Ahnung, was mich erwarten würde und ob du mitten in der Saisonvorbereitung überhaupt einen Mitbewohner haben willst. Aber inzwischen bin ich Christian so dankbar, für diese spontane Idee.
12.07.2022, Milton Keynes
"Hey.", trat Max aus dem Wohn-Essbereich in den Flur meiner Wohnung, kaum, dass ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ. "Hey...", gab ich die Begrüßung nur allzu gerne zurück, während ich meine komplett nasse Jacke an die Garderobe hing und zeitgleich aus meinen Schuhen schlüpfte, ehe ich den wenigen Abstand zwischen uns überbrückte und meine Arme um seinen Körper schlang. "Wie war dein Tag?", flüsterte ich leise in Max Ohr und genoss seine zärtlich über meine strapazierten Nackenmuskeln tänzelnden Fingerspitzen. "Anstrengend. Bradley hat es heute echt nicht gut gemeint und unser Meeting zu dem Rennen am Wochenende hat sich ziemlich gezogen, weil wir es für die nächsten Rennen nicht dem Zufall überlassen wollen und bei dir? Wie war es im Sim?", wollte der Niederländer interessiert wissen, als mir der Duft von seiner legendären Tomatensoße in die Nase stieg, weshalb ich mich schweren Herzens von ihm löste, weil ich nach dem heutigen Tag nur sehr ungern meine ganze Küche von Tomatensoßenspritzern befreien wollte, wie an unserem ersten Abend hier in meiner Wohnung vor eineinhalb Jahren, als Max als Dankeschön, gekocht hatte, während ich mich geduscht hatte. "Du hast Tomatensoße gekocht.", erklärte ich ihm auf seinen fragenden Blick hin, wieso ich mich von ihm löste, was ihn zum Lachen brachte, während er nach meiner Hand griff, um mich in die Küche zu ziehen. "Ich mach den selben Fehler nicht zweimal. Der Herd ist ausgeschalten und der Topf steht auf einer anderen Herdplatte...", schien Max meine Frage durchaus zu verstehen. "Ich hatte eigentlich geplant, dass wir gemeinsam kochen, weil ich in der Fabrik dachte, dass du auch gleich gehst.", führte er weiter aus, da ich damals gemeint hatte, dass wir die Tomatensoße jetzt hier, wenn dann nur noch gemeinsam kochen, dass wir den Herd nicht aus den Augen lassen. "Ich bin auch keine fünf Minuten nach dir los , aber ich war noch bei Jak. Er hat jemanden zum Reden gebraucht.", erklärte ich dem Niederländer, der meine Nachricht, wohl nicht gelesen hatte, während er sich wieder dem Herd widmete, auf dem wohl auch noch die Penne munter vor sich hin köchelten. Mit einem Lächeln auf den Lippen nutzte ich die Möglichkeit die sich mir bot und schlang meine Arme um seine Hüfte. Lehnte mich leicht gegen seinen Rücken. "Ist alles in Ordnung bei dem Kücken?", wollte Max mit durchaus etwas besorgter Stimme wissen, da er in den letzten eineinhalb Jahren wohl gemerkt hatte, dass gerade Jak nur dann das Gespräch mit mir, Jüri oder Jehan suchte, wenn er wirklich nicht mehr weiter wusste. "Ja, an sich schon. Nichts worüber man sich Sorgen machen müsste. Einfach Männergespräche.", kuschelte ich mich ein wenig mehr an Max heran, wollte Jaks Vertrauen nicht missbrauchen und Max einfach so von dem Gespräch erzählen. Schon gar nicht davon, dass es bei der Person, von welcher der junge Amerikaner gesprochen hatte vermutlich um einen Jungen handelte. Zumindest hatte er sich immer wieder kurz korrigiert, wenn er kurz davor war und ist auf die Person zurück gekehrt. Es wusste schließlich auch keiner der anderen davon das Max nicht nur aus praktischen Gründen bei mir übernachtete, wenn er hier in England war und uns mehr verband als nur eine lockerere Freundschaft.
28.07.2022, Budapest
"Ja?", öffnete ich ein klein wenig verwundert meine Zimmertür, an welcher vor ein paar Augenblicken jemand geklopft hatte. Konnte mir gerade nicht vorstellen, wer an einem Donnerstagabend um kurz nach neun etwas von mir wollte. Max wäre die logischste Erklärung, doch dieser war heute Abend auf einem Sponsortreffen und wollte mir schreiben wollte, wann er es ins Hotel schaffte, dass wir eventuell noch telefonieren konnten. "Hey...stör ich?", sah mich Ollie mit einem fragenden Blick an, weshalb ich nur den Kopf schüttelte. "Nein überhaupt nicht. Ich hab nur etwas Netflix geschaut. Ist etwas passiert?", trat ich beiseite, dass der Brite in mein Zimmer kommen konnte, dessen Besuch ich mir gerade noch nicht wirklich erklären konnte. "Nein... Ja... Ich weiß es nicht wirklich.. ", zuckte er etwas überfordert mit den Schultern und schlüpfte aus seinen Schuhen, während ich zurück zu meinem Bett ging, dass als einzige Sitzmöglichkeit in dem eher spärlich eingerichteten Hotelzimmer diente und dem Briten zeigte, dass er sich ruhig neben mich setzen konnte. "Ich mach mir Sorgen um Jak.", kam er sofort auf den Punkt seines Besuchs, kaum das er neben mir am Kopfteil lehnte und blickte mich dabei besorgt an. "Was meinst du? Ich hab Jak letzte Woche ehrlicherweise gar nicht gesehen.", blickte ich ein wenig verwundert zu dem Jüngeren. Konnte mir nicht so recht erklären, was der Brite meinte, da es Jak bei dem Gespräch kurz nach dem Wochenende in Spielberg eigentlich gut ging und auch wenn ich ihn in den Tagen danach bei Red Bull gesehen hatte, schien alles in Ordnung zu sein. "Er ist total zurückgezogen und in sich gekehrt. Fast schon ängstlich. Kapselt sich komplett ab, wenn es nicht um irgendetwas zum Rennen geht. Am Dienstag bei Prema ist er regelrecht ins Hotel geflüchtet, sobald die Besprechungen für das Rennen vorbei waren, obwohl wir alle gemeinsam noch etwas Essen gehen wollten.... das passt einfach gar nicht zu Jak. Er hat sich in der Pension in seinem Zimmer eingeschlossen und auf niemanden reagiert....", erzählte Ollie von den letzten Tagen mit besorgter Stimme und schien das auch erst gar nicht zu versuchen vor mir zu verstecken. Steigerte meine Sorge um den Amerikaner, da dieses Verhalten wirklich überhaupt nicht zu ihm auch wenn er eher ein ruhigerer Typ war. Hatte sein Verhalten mit unsrem Gespräch nach dem Österreich-Wochenende zu tun? Hatte er mit der Person, dem Jungen gesprochen, welcher sich in sein Herz geschlichen hatte? Hatte er nicht wie erhofft reagiert? Jak einen Korb gegeben oder sogar noch mehr verletzt? " Ich dachte erst es geht ihm vielleicht nicht so gut und bin etwas früher vom Essen gegangen und hab ihm etwas mitgenommen. Doch er hat nicht aufgemacht. Ich bin mir so sicher, dass ich durch die Tür leises Schluchzen gehört habe.... Ich wäre so gerne für ihn da und wollte ihm gerne zeigen, dass er nicht alleine ist. Ich war mir immer so sicher, dass wir für ihn auch mehr sind als Teamkollegen, als gute Freunde... Ich will doch nur dass es ihm gut geht. Aber er stößt jeden von sich. Lässt niemanden in seine Nähe.", wirkte Ollie fast schon ein wenig hilflos, verzweifelt und so voller Sorge um den Amerikaner, dass seine Augen verdächtig glitzerten. "Er ist dir wichtig oder?", legte ich dem Jüngeren einen Arm um seinen Schultern, um ihn ein wenig in meine Arme zu ziehen. "Sehr....", kam es ihm sofort leise und fast ein wenig unsicher, als wenn er nicht zu viel sagen wollte über die Lippen.
29.07.2022, Budapest
Gedankenverloren blickte ich durch die riesige Fensterfront von Max Hotelzimmer auf die wunderschön beleuchtete Innenstadt von Budapest. Nach dem gestrigen Gespräch mit Ollie hatte ich meine freie Zeit zwischen Training und dem Qualifying genutzt, um Jak zu suchen, was wirklich ein schwieriges Unterfangen gewesen war, da er sich gefühlt den ganzen Tag im Prema Truck verschanzt hatte, doch für ein paar Augenblicke hatte ich ihn tatsächlich im Gespräch mit seinem Ingenieur beobachten können und kam nicht drum herum dem jungen Briten zuzustimmen. Jak wirkte unfassbar müde, seine Augen waren von dunklen Ringen geziert. Er wirkte schmaler, als bei unsrem letzten Gespräch. Die Locken wirkten glanzlos und matt, genau wie sein Blick. Irgendetwas war seit unserem letzten Gespräch passiert und ich wurde den Gedanken nicht los, dass es mit dem Gespräch und meiner Vermutung, dass die Person kein Mädchen war zusammenhing. Sonst war in den letzten Wochen zumindest bei Red Bull nichts vorgefallen, da funktionierte der Buschfunk zu gut, als das man etwas nicht mitbekommen hätte und auch das Radio Paddock in den Nachwuchsklassen sprach nicht darüber, dass es bei Prema einen Vorfall gab. Hätte ich damals mehr nachfragen sollen? Wäre er dann jetzt nicht so fertig? Ich wusste doch ganz genau, wie brisant das Thema gerade in der F2 und auch bei Red Bull war durch Jüris ziemlich unbedachte Äußerung in meinen Stream. Was wenn er deswegen so große Angst hatte, dass er sich verriet und sich auch nicht traute sich mir oder einem der anderen Jungs anzuvertrauen. Max und ich waren danach doch auch etwas vorsichtiger, auch wenn wir beide nicht davon ausgingen, dass Jüri wirklich homophob war. "Was ist passiert Liam? Du klangst ziemlich ernst heute Mittag.", vernahm ich plötzlich Max besorgte Stimme an meinem Ohr, Sekundenbruchteile bevor ich spürte, wie er seine Arme um meinen Bauch schlang und seinen Kopf vorsichtig auf meiner Schulter ablegte. Sich an meinen Rücken kuschelte. Nur zu gern nutzte ich die Gelegenheit und suchte ebenfalls ein wenig die Nähe zu Max. "Das weiß ich nicht wirklich. Ich hab nur eine Vermutung.", drehte ich mich langsam in seinen Armen um, blickte in seine mit Sorge bewölkten Augen. "Bei mir ist alles okay, Max.", versuchte ich ihn sofort zu beruhigen und streckte mich ein klein wenig nach oben, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Aber irgendetwas beschäftigt dich, du machst dir um irgendetwas oder irgendwen Sorgen...", wirkte Max zumindest ein klein wenig ruhiger. Hielt mich weiterhin eng in seinen Armen und zeigte mal wieder, wie gut er mich kannte. "Ja, um Jak... Ollie war gestern Abend bei mir, weil er meint, dass es Jak nicht gut geht und heute habe ich ich ihn im Paddock gesehen. Er wirkt völlig fertig, zieht sich sobald er kann zurück und kapselt sich laut Ollie auch Prema extrem von allen ab.", erklärte ich dem Niederländer, was mich so beschäftigte, dass ich mich mit ihm an einem Rennwochenende treffen wollte. Sonst hatten wir uns eigentlich darauf geeinigt, dass jeder bei seinem Team blieb, da wir in der Regel in unterschiedlichen Hotels untergebracht waren und ziemlich verschiedene Zeitpläne hatten, dass kaum möglich war unbemerkt hin und her zu schleichen, weshalb wir kein unnötiges Risiko eingehen wollten. "Das klingt so gar nicht nach Jak, zumindest nicht so wie ich ihn kenne.", wirkte Max etwas verwundert und auch besorgt über meine Aussage, kannte Jak durch das Juniorteam und mich nun doch schon ein bisschen, auch wenn sie nie die größten Berührungspunkte hatten. Löste seine Arme von mir, um mich durch den modernen Raum zu dem ausladenden Bett zu ziehen.
"Du hast eine Vermutung, was bei dem Kücken passiert sein könnte, oder?", wollte Max interessiert wissen, kaum das er es sich am Kopfteil des Betts bequem gemacht hatte und mich auf seinen Schoss gezogen hatte. "Ja.... er hat mich doch vor ein paar Wochen gefragt, ob er mit mir reden kann...", "als ich Tomatensoße gemacht hatte, du hast gemeint es waren Männergespräche.", erinnerte sich Max sofort was ich meinte, weshalb ich nickte. Noch etwas damit haderte Max von dem Gespräch vor zweieinhalb Wochen zu erzählen. Jak hatte sich mir damals schließlich im Vertrauen geöffnet und es gehörte sich nicht so etwas einfach jemanden davon zu erzählen. Doch wenn ich meine Idee umsetzen wollte und ihm damit dann hoffentlich helfen konnte, dann musste ich Max mit einweihen. "Ja... ich glaube, dass das Gespräch der Auslöser war oder zumindest etwas damit zu tun hat...", kuschelte ich mich ein klein wenig enger daran.", kuschelte ich mich mit meiner Seite spürte ein klein wenig das schlechte Gewissen in mir aufsteigen, weil ich Jak nicht damals schon auf meine Vermutung angesprochen hatte. "Er hat mir damals erzählt, dass es eine Person gibt, in die er sich verliebt hat und er aber Angst hat die Freundschaft zu riskieren, welche sie haben, wenn er seine Gefühle offen legt...", fasste ich Max zumindest die wichtigsten Punkte aus dem Gespräch zusammen, versuchte mich dabei wirklich auf das nötigste zu beschränken, auch wenn ich mir absolut sicher war, dass Max niemals etwas weitererzählen würde. "Du glaubst er wurde gekorbt und hat die Freundschaft verloren und hast jetzt das Gefühl du bist Schuld daran, dass er die Freundschaft verloren hat, weil du ihm Mut gemacht hast den ersten Schritt zu machen?... Du konntest nicht wissen, dass Jaks Gefühle nicht erwidert werden. Dieses Risiko besteht immer, wenn man einer anderen Person seine Gefühle offenbart.", nutzte Max meine kleine Pause um die Vermutung zu äußern und mir mein schlechtes Gewissen auszureden. Ganz zärtlich hauchte er mir einen Kuss auf die Schläfe. Strich mit seinen Fingern über den Streifen freigelegter Haut an meiner Hüfte. "Jein. Ich glaube dass er sich in einen Jungen verliebt hat. Er hat damals am Anfang ziemlich mit sich gehadert und sich zwischendurch einmal fast versprochen. Ich wollte ihn damals nicht darauf ansprechen, weil ich nicht wollte, dass er sich gezwungen fühlt sich vor mir zu outen, das ganze Thema war ja damals ziemlich aktuell nach dem Stream, aber jetzt bin ich mir nicht sicher, ob es nicht besser gewesen wäre, weil ich vermute, dass er sich genau deswegen von allen abkapselt. Ich hab irgendwie das blöde Gefühl, dass er den Mut hatte seine Gefühle zu offenbaren und wer auch immer die Person ist in die er sich verliebt hat nicht sonderlich tolerant war..."teilte ich meine eigentliche Vermutung was passiert war mit Max. Man hörte im Paddock und dem ganzen Umfeld schließlich oft genug homophobe Kommentare und Ansichten gab, die ziemlich verletzend und verunsichernd sein konnten, gerade wenn man sich seiner eignen Sexualität noch nicht so lange bewusst war oder noch damit haderte und die ganzen Kampagnen waren doch meistens auch nur schöne Worte, wenn man in Ländern Rennen fuhr in denen Max und mir die Todesstrafe drohen würde, wenn wir geoutet wären. "Du überlegst ob du dich vor ihm outest, dass er weiß, dass er nicht alleine ist oder", wusste Max sofort, worauf ich hinaus wollte, weshalb ich nur stumm nickte und mich in meiner Position etwas aufrichtete, da ich Max für den weiteren Verlauf unserer Gesprächs richtig ansehen wollte. So sehr ich seine Nähe auch genoss, wollte ich seine Reaktion jetzt gerne sehen, da wir beide bisher nie wirklich darüber gesprochen hatten uns vor Menschen die nicht zu unsere engsten Familie oder unseren engsten Freunden und Vertrauten gehörten zu outen. "Ja, ich will mir einfach nicht vorstellen wie er sich fühlen muss, wenn er damit ganz alleine ist damit, wir hatten damals immer unsere Familien um uns, die uns zu jedem Zeitpunkt unterstützt haben und hier in Europa sind wir Junioren doch auch irgendwie ein bisschen Familie gerade für uns die nicht einfach mal kurz zu ihrer Familie zu fliegen können...", hoffte ich, dass Max meine Gründe für das Outing nachvollziehen konnte, denn wenn Jak eins uns eins zusammenzählte dann würde er vermutlich früher oder später ahnen können, dass Max und ich mehr sind als nur gute Freunde waren. Gerade, weil Max und ich doch sehr oft am gleichen Ort waren, ob das nun in Belgien bei seiner Familie, in Monaco oder in MK war. "Könntest du dir vorstellen, dass wir... Ich möchte dich auf keine Fall dazu zwingen, ich kann auch absolut verstehen, wenn du nicht möchtest oder sagst dir ist es zu riskant, weil du einfach nochmal in einer anderen Situation bist wie ich. Ich dachte nur, dass es Jak...", "Ja, ich bin dabei Liam, dass wolltest du mich doch fragen oder?", lagen Max Hände plötzlich auf meinen Wangen, während er mich vorsichtig ein klein wenig zu sich heran zog, seine Lippen waren von einem liebevollen Lächeln geziert. "Ich kenne dich Liam und ich weiß, wie wichtig dir Jak ist, dass du hier in Europa so etwas wie ein großer Bruder für ihn bist und mir ist er in den letzten eineinhalb Jahren doch auch ans Herz gewachsen. Du hast recht wir hatten immer unsere Familien hinter uns, hatten immer jemanden der uns zugehört hatte und uns in den Arm genommen hat, wenn da Zweifel waren. Jak hat niemanden aus seiner Familie hier in Europa. Hier in Europa sind wir seine Familie und Familie sollte füreinander da sein.", wurde Max Blick zum Ende seiner Worte wieder deutlich ernster, während ich erleichtert ausatmete. Zu wissen, dass Max hinter mir stand und wir uns gemeinsam outen würden und dann auch beide für Jak da wären, wenn er jemanden Reden brauchte bedeutete mir unfassbar viel. "Ich liebe dich Max.", überbrückte ich den letzten Abstand zwischen uns beiden. Verband unsere Lippen liebevoll miteinander.
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