52. Merry Christmas

Hej,

Ich hoffe ihr hattet gestern alle einen schönen Heiligabend und habt nun entspannte Weihnachtsfeiertage.

Mein kleines Weihnachtsgeschenk für sarah200331 und alle, die eine so große Freude an Liams und Ollies Ausflug auf den Weihnachtsmarkt in London hatten. Hier die Fortsetzung der beiden.

Frohe Weihnachten

Liz
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PoV. Liam

"Liam bitte leg doch mal bitte dein Handy weg. Was ist denn heute so wichtig?", blickte mein Vater mit etwas strengem Blick zu mir, als ich beim Abendessen mindestens zum vierten Mal auf mein Handy blickte, in der Hoffnung, dass Ollie online und damit bereits wach war. Auch wenn es in England gerade erst kurz nach sieben am Morgen war. Unsicher blickte ich zu Holly mir gegenüber, welcher ich als einziges von mir und Ollie erzählt hatte. Sie war die einzige in unserer Familie, die überhaupt wusste, dass ich nicht nur auf Frauen stand, dass ich seit etwas mehr als einem Monat einen Freund hatte. Weder meine anderen Geschwister noch meine Eltern oder gar meine Großeltern, welche gerade links und rechts von mir und Holly am Tisch saßen hatten auch nur den Hauch einer Ahnung. Aber wie sollten Sie auch. Ich war jahrelang glücklich mit Charlotte zusammen, bevor wir uns wegen der Distanz am Ende der letzten Winterpause getrennt hatten, bevor es für mich wieder nach Europa ging. "Ich warte auf eine Nachricht...", gestand ich meiner Familie zumindest den Grund warum ich trotz Weihnachten und der Tatsache, dass ich gerade auch meine Großeltern seit langem mal wieder sah, so oft auf mein Handy blickte. Natürlich hatten Ollie und ich auch in den letzten Wochen, seit ich hier in Neuseeland war unfassbar viel telefoniert, aber das durch die zwölf Stunden Zeitverschiebung immer entweder früh morgens oder spät abends, so dass es außer Holly, die einmal abends auf der Suche nach ihrem Geldbeutel in mein Zimmer geplatzt war, niemand wirklich mitbekommen hatte. Als wir heute Morgen gegen sieben telefoniert hatten, bevor bei mir Beschwerung war und nachdem er mit seiner Familie Abend gegessen hatte, hatten wir beschlossen, die Bescherung unserer Geschenke, welche wir einander per Post geschickt hatten per Facetime zu feiern, wenn auch bei Ollie in England der 25 Dezember war und da ich super gespannt war, wie er mein Geschenk fand, wollte ich nicht verpassen, wenn er wach wurde. "Welche Nachricht ist denn an Weihnachten so wichtig, dass du sie nicht auch später lesen könntest?", gab sich mein Vater noch immer nicht so ganz mit meiner Antwort zufrieden , was ich auch irgendwo verstehen konnte, weil Weihnachten eben absolute Familienzeit war und Nachrichten von Freunden konnte man ja auch einfach später beantworten. "Jetzt lass den Jungen doch. So wie er lächelt hat das bestimmt mit einem Mädchen zu tun.", sprang mir die Mutter meiner Mum mit einem verschwörerischen Grinsen zur Seite, während ich wieder etwas hilflos Hollys Blick suchte, noch immer nicht wissend, ob ich meiner Familie wirklich von Ollie erzählen sollte. Wir hatten noch nie über das Thema Homosexualität gesprochen und ich hatte absolut keine Ahnung, wie die Reaktionen ausfallen würden, ob ich so Glück hätte, wie Ollie, dessen Familie sich einfach gefreut hatte, dass er glücklich war. "Als du deine erste Freundin hattest, warst du noch schlimmer, du saßt das ganze Frühstück wie auf Kohlen, weil du endlich zu ihr wolltest. Man konnte kein vernünftiges Gespräch mit dir führen.", schloss sich meine andere Oma direkt an die Aussage an und brachte damit den ganzen Tisch zum Schmunzeln. Mich wieder etwas aus dem Rampenlicht nahm, dachte ich zumindest. "Hast du ein Foto von ihr? Ihr habt doch alles immer auf euren Handys.", belehrte mein Opa mich eines besseren und stieß mir dabei neugierig mit dem Ellbogen in die Seite. Zwinkerte mir zu. "Es ist keine sie...", war alles was ich leise, fast tonlos hervorbrachte. Mein Handy fest umklammernd.

"Merry Christmas Love.", erwiderte ich etwas abwesend die freudige Begrüßung des Briten, als ich etwa zwanzig Minuten später in meinem Zimmer den Skype-Anruf auf meinem Tablet entgegen nahm, konnte immer noch nicht glauben, wie meine Familie vor wenigen Minuten reagiert hatte. "Ist alles in Ordnung bei dir Li?", schien auch Ollie sofort zu merken, dass irgendetwas anders war. Wirkte über den Handy Bildschirm unfassbar besorgt. Richtete sich aus den Kissen in seinem Bett sofort in eine aufrechte Position auf. "Ich hab meiner Familie gerade von uns erzählt.", brach es sofort mit einem glücklichen Lächeln aus mir heraus. Es war einfach ein Coming Out, wie ich es jedem wünschte. "Und? Haben Sie gut reagiert?", wollte der Jüngere sofort wissen, welchem ich in den letzten Wochen auch von meinen Ängsten erzählt hatte und davon, dass ich mich im Gegensatz zu ihm noch nicht getraut hatte meiner Familie von uns zu erzählen. "Ja. Ich hatte während dem Essen immer wieder auf mein Handy geschaut, nicht das ich deine Nachricht verpasse, das hat meinen Vater irgendwann gestört und er wollte wissen, was ich die ganze Zeit am Handy mache. Als ich meinte, dass ich auf eine Nachricht warte hatten meine Omas direkt die Vermutung, dass ein Mädchen dahinter stecken konnte. Mein Opa war neugierig und wollte ein Foto von ihr sehen. Ich hatte so Angst, dass ich kaum einen Ton heraus gebracht habe, als ich gemeint hatte, dass es keine Sie ist. Ich war so leise, dass mein Opa direkt neben mir mich nicht verstanden hatte. Für einen Moment hatte ich so Angst....", fasste ich Ollie kurz zusammen, wie es zu der Situation gekommen war, dass er alles verstand. "... dann hatte mich meine Oma auch schon in die Arme gezogen, geherzt und gemeint, dass sie sich freut, dass ich glücklich bin. Mein Opa hat ganz verwundert nachgefragt, was los wäre. Der Junge hat einen Freund.", hat meine Oma ihm voller Stolz in der Stimme geantwortet, während ich nur ihre Umarmung genossen hab. So unfassbar froh war, dass sie nicht ablehnend reagiert hatten.... plötzlich hab ich mich in einer Gruppenumarmung wiedergefunden. Sie wollen dich alle unbedingt kennenlernen nachher. Ich hab keine Ahnung womit ich gerechnet hatte, aber damit definitiv nicht.", dachte ich an die irgendwie völlig überraschende Reaktion zurück, während ich erkennen konnte, wie sich während meiner Worte ein glückliches, freudiges Lächeln auf Ollies Lippen bildete. "Ich mag deine Oma jetzt schon.", teilte er mir mit seinem typisch fröhlichen Grinsen mit, in das ich mich so verliebt hatte, was mich leicht zum Lachen brachte, wobei ich mir sicher war, dass die beiden sich super verstehen würden. "Dann lass uns mit der Bescherung anfangen, sonst sind meine Geschwister wach, bevor ich deine Familie kennenlernen konnte", zog er sich schon etwas ungeduldig das noch schön zugeklebte Paket zu sich, dass er wohl schon auf der anderen Bettseite liegen hatte. Freudig funkelten seine Augen, als er das Päckchen auch nur in der Hand hielt. "Sehr gerne. Ich bin so gespannt, ob es dir gefällt. Fang du an.", angelte ich mir ebenfalls den braunen Karton und die bereitgelegte Schere vom Fußboden. 

"Ist es das was ich denke?", zog er wenige Minuten später mit einem vorfreudigen Grinsen das Größte und weichste der drei in weihnachtliches Geschenkpapier eingepackte Geschenke aus Paket. "Kommt darauf an, was du denkst dass es ist Love?", gab ich mit einem etwas nervösen Grinsen zurück, da ich wirklich hoffte, dass ihm alles gefallen würde und er den kleinen Spaß des Geschenks verstand, welches er gerade in den Händen hielt. Ganz vorsichtig löste er die Tesastreifen an den Seiten des Geschenks und klappte das Papier zur Seite. Verdeckte mir damit ein wenig die Sicht auf den Inhalt, der mir aber gerade auch völlig egal war. Viel schöner war das herzliche Lachen des Briten, dass über die Lautsprecher meines Tablets bei mir an kam. "Sind das Kängurus die den Schlitten von Santa ziehen?", hielt Ollie die Hose völlig fasziniert in den Händen und betrachtete die etlichen kleinen Schlitten mit Santa vor den tatsächlich sechs Kängurus gespannt waren. "Ja, den Rentieren ist es hier doch viel zu warm.... gefällt sie dir?", erklärte ich noch immer etwas angespannt, wofür ich sofort ein begeistertes Nicken erhielt. "Ja sie ist klasse. Die ziehe ich glaube ich sofort an, aber mach du bitte erst auch das große Päckchen auf.", war es nun Ollie, welcher etwas angespannt wirkte, weshalb ich das angesprochene ebenfalls weihnachtlich verpackte Geschenk mit einem kleinen Glöckchen klingeln aus dem Paket holte.  "Dein Geschenk gibt Töne von sich.", ließ ich den Briten kichernd wissen, während ich gleichzeitig vermutete, das Ollie die gleiche Idee hatte, was das Geschenk anging und tatsächlich verbarg sich unter dem Geschenk Papier ein knallgrüner Strickpulli. Lächelnd faltete ich den warmen Stoff auseinander und wurde von einem riesigen Rentier angeblickt an dessen Geweih mehrere kleine Glöckchen angebracht waren. Lachend betrachtete ich den Pullover, welcher farblich fast perfekt zu der Badehose passte, welche Holly mir heute Morgen geschenkt hatte. "Danke der Pulli...", wollte ich mich gerade bei dem Jüngeren bedanken, als mir ein weiteres Detail auffiel und mir noch ein größeres, überglückliches Lächeln auf die Lippen zauberte. "Er riecht nach dir.", vergrub ich mein Gesicht sofort in dem weichen Stoff, als ich den Duft des Jüngeren daran wahrgenommen hatte. Holte tief Luft. Schloss die Augen. Inhalierte den Duft des Briten ein klein wenig, bevor ich meinen Blick wieder hob und in das glücklich lächelnde Gesicht von Ollie blickte. "Ich hatte schon Angst, dass es nicht funktioniert hat. Ich bin sofort wieder da, ich zieh nur kurz dein Geschenk an.", kletterte Ollie schon aus seinem Bett und verschwand aus dem Bild, während ich mir kurzerhand mein Shirt auszog und es gegen den flauschig warmen Pulli tauschte. 

'Dear Li, ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachtsfest mit deiner Familie schön warme Tage am Meer, dass deine Weihnachtsbadehosen auch zum Einsatz kommen und angenehm kühle Abende an denen dich das Rentier wärmen kann. Genieß deine Winterpause mit deinen Freunden und deiner Familie. Ich freue mich schon darauf dich wieder in die Arme zu schließen, wenn wir uns wieder sehen und mit dir auf ein zweites Date zu gehen. Ich hab dich ganz doll lieb. Ollie.', öffnete ich die Karte mit dem Foto auf das er vorne das Foto von uns beiden im Winter Wonderland gedruckt hatte, auf welchem ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte. "Ich hab dich auch ganz doll lieb und ich vermisse dich, Love.", strich ich mir mit den Ärmeln des Weihnachtspulli die Tränen aus den Augenwinkel, die sich unwillkürlich beim Lesen seiner Worten gebildet hatten. Trotz der Wärme in meinem Zimmer kuschelte ich mich tiefer in den so vertraut riechenden Pulli. "Ich vermisse dich auch, Li, aber ich freue mich umso mehr auf den Tag, wenn ich dich wieder in die Arme schließen kann und bis dahin kannst du das letzte Päckchen öffnen.", versuchte Ollie mit einem aufgeregtem Lächeln die fröhliche Stimmung zu retten und griff sich das kleine Rentier, welches ich ihm auf dem Rummel geschossen hatte und drückte es sich eng an seine Brust. Wirkte mit einem Schlag wieder ähnlich schüchtern, wie damals am Anfang des Abends in London, während ich mir gespannt das zweite Päckchen aus dem nun leeren Karton holte. Es war etwas größer und deutlich schwerer, komplett viereckig und wirkte im Vergleich zu dem ersten völlig fest. "Ich hoffe es gefällt dir?", erklang die Stimme des Briten leise unsicher durch mein Tablet, als ich den ersten Streifen Tesa an der Seite löste und das Geschenkpapier eine hölzerne Seitenwand blickte. "Ganz sicher, es kommt schließlich von dir.", ließ ich für einen Moment von dem Geschenk ab um ihn stattdessen lächelnd anzublicken, bevor ich neugierig das Papier beiseite faltete und damit eine Kiste aus hellem Holz frei legte. 'For Liam ♡', stand in großen Buchstaben auf dem Deckel. Gespannt klappte ich den Deckel nach oben und blickte auf eine ganze Menge weiterer kleiner bunte Päckchen und Umschläge, welche alle ein Datum auf sich stehen hatten. "Was ist das?", blickte ich etwas verwundert wieder auf mein Tablet, wo Ollie noch immer etwas angespannt wirkte. "Ein Kalender. Ein Päckchen oder Umschlag für jeden Tag bis wir uns wieder sehen.... ist es zu kitschig? zu viel? Ich wollte eigentlich erst einen Adventskalender machen, aber der wäre niemals rechtzeitig bei dir angekommen...", "Es ist wunderschön Ollie. Ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll, das ist so unfassbar süß... Danke...", unterbrach ich ihn völlig ergriffen von der süßen Idee. So hatte ich jeden Tag ein kleines bisschen etwas von Ollie, bis wir uns wiedersehen würden. "So etwas romantisches hab ich noch nie bekommen. Danke. Ich hab dich so unfassbar lieb.", konnte ich es nun nicht verhindern, dass mir trotz eines strahlenden Lächeln ein paar einzelne Tränen über die Wangen kullerten. Das musste Stunden gedauert haben, bis er damit fertig war. "Nicht weinen Li, bitte. Ich kann dich gerade nicht in den Arm nehmen.", wirkte Ollie etwas überfordert mit meinem Gefühlsausbruch, sorgte mit seinen Worten jedoch nur dafür, dass sich noch ein paar Tränen mehr aus meinen Augen lösten, weil ich mich gerade wirklich am allerliebsten in seine Arme kuscheln wollte. So sehr ich es genoss für so lange Zeit bei meiner Familie verbringen zu können, so sehr verfluchte ich es, dass es bedeutete, dass Ollie nahezu unerreichbar entfernt war. 

"Willst du die letzten beiden Päckchen auch noch aufmachen?", versuchte ich die letzten Tränen zu verdrängen und meine Aufmerksamkeit wieder auf etwas anders zu lenken, um nicht daran zu denken, dass es noch einen guten Monat dauerte, bis ich wieder nach Europa fliegen würde. "Gerne. Ist bei dir wirklich alles okay?", griff sich Ollie noch immer etwas besorgt, das ebenfalls rechteckige Päckchen und begann damit es von dem Geschenkpapier zu befreien. "Sind das Guatsle in Kiwiform?", begann er wenige Augenblicke später bereits an dem Schnabel eines der Kiwis zu knabbern. "Ja, das sind Afghan Kekse.", sicherte ich mir den Anblick lachend als Screenshot, da das ganze einfach zu süß aussah, wie er mit funkelnden Augen, in einen Weihnachtspulli gekleidet, in seinem Bett sitzend an dem Keks knabberte. "Die schind schooooo lecker,...... die muss ich auf jedenfall vor dem Rest meiner Familie verstecken, sonst sind sie schneller leer, als ich schauen kann.", stellte er die Dose  mit einem strahlenden Lächeln bei Seite für das ich sofort wieder in die Küche stehen würde und unter höchster Aufmerksamkeit mit meinem eher mäßigen Küchentalent und unter dem strengen Blick von Holly die Kekse zu Backen und extra in Kiwi-Form ausstechen. "Ich kann sie dir auch gerne wieder backen.", machte ich ihm sofort den Vorschlag, denn wenn ich ihn mit einer solchen Kleinigkeit glücklich machen konnte, dann würde ich das auch mitten in der Nacht tun. "Ist das deine Taktik, um deine Konkurrenz für nächstes Jahr auszuschalten.", kicherte Ollie vergnügt  und drehte dabei das letzte noch verpackte Geschenk in seinen Händen. "Nein, dass doch nicht, aber dann kann ich öfters mit dir trainieren gehen und dich nun ganz offiziell anstarren darf, wenn du so schön verschwitzt und konzentriert bist.", gab ich lachend und mit einem Zwinkern zurück, weil im letzten Jahr musste ich mich wirklich oft zusammenreißen um nicht zu auffällig zu sein. "Das darfst du auch so.", färbten sich Ollies Wangen bei den Worten in einem leichten Rotton, während er begann an der Verpackung des letzten Päckchen  herum zu nesteln. Schien bei weitem nicht  so selbstsicher wie seine Worte klangen. "Das könnte durchaus passieren.", nutzte ich seine Steilvorlage sofort, während das Geschenkpapier bei Ollie leise riss. "Eine Kiwi...", drehte Ollie den Schlüsselanhänger, welcher sich in dem Geschenk verbarg und hielt dann in seinen Worten inne. Inspizierte den halbrunden metallen Anhänger genauer auf dessen Vorderseite sich das  Bild einer aufgeschnitten Kiwi befand. "Ist da ein halbes Kettenkarusell eingraviert?", hob er seinen Blick neugierig, um mich anzusehen. "Ja, ich hab eine halbe Feijoa mit der anderen Hälfte. Die beiden Anhänger sind magnetisch so dass man das Kettenkarusell zusammensetzen kann.", erklärte ich ihm auch gleich den Grund dahinter. Es war einfach ein Symbol was defintiv eine besondere Bedeutung für uns hatte, weil ohne diese Horrorfahrt wären wir nun vielleicht nicht glücklich zusammen.

"Hast du noch Zeit meine Familie kennenzulernen oder habt ihr Bescherung?", blickte ich fragend zu Ollie, bei dem es gleich Viertel vor neun war und normal gab es bei dem Briten etwa gegen neun Frühstück. "Das reicht  es noch. Du hast es deiner Familie doch versprochen. Tommy wird im Zweifel schon kommen und fragen wo ich bleibe.", schenkte Ollie mir ein ermutigendes Lächeln, während ich die Nervosität in mir aufsteigen fühlte, als ich aus meinem Bett kletterte. "Okay. Ich bin gerade so nervös...", gestand ich dem Jüngeren völlig ehrlich, während ich meine Zimmertür öffnete und langsam, mit leisem Glöckchen klingeln die Treppe nach unten ging, leise die ausgelassene Stimmung des Rests meiner Familie hören konnte. "Es wird alles gut, Li, versprochen. Ich bin bei dir.", machte Ollie mir nochmals Mut und schenkte mir eines seiner ganz besonderen Lächeln, als ich aus dem Wohnzimmer auf die Terrasse trat und damit sofort die Aufmerksamkeit meiner ganzen Familie hatte. "Schicker Pulli.", kam es sofort von Holly mit einem Grinsen auf den Lippen, da sie genau wusste, was ich in meinem Päckchen an Ollie hatte. "Ist in deinem Computer jetzt dein Freund?", wollte mein einer Opa neugierig wissen und deutete auf mein Tablet, auf dem mir mein Freund noch immer entgegen lächelte. "Ja, da ist Ollie.", schmunzelte ich etwas über die Formulierung meines Opas väterlicherseits und hatte sofort die absolute Aufmerksamkeit meiner Großeltern, die sofort das ich den Tisch erreicht hatte versuchten einen Blick auf das Tablet zu erreichen. "Merry Christmas", wank Ollie in die Kamera, als ich es geschafft hatte mein Tablet auf dem noch gut gefüllten Gartentisch zu platzieren. "Sieht er uns jetzt auch, so wie wenn wir mit dir telefonieren?", wollte mein anderer Opa etwas überfordert mit der Technik hören, während meine Omas um den Tisch eilten, um Ollie auch zu sehen. "Ja es funktioniert genau gleich, Ollie kann euch hören und sehen.", ging ich etwas in die Hocke, als ich sah, wie sich auch meine Eltern und meine beiden jüngeren Geschwister erhoben, um Ollie kennenzulernen. "Merry Christmas, Ollie", wank mein Opa noch immer etwas überfordert mit der Technik, wie er es auch war, wenn ich mit ihnen telefonierte zurück. "Wie viel Uhr ist es denn bei dir? Du bist jetzt aber nicht extra länger wach geblieben, weil wir unbedingt den Jungen kennenlernen wollten, der Liam so zum Strahlen bringt." wollte meine Oma sofort interessiert und fast schon mit ein wenig schlechtem Gewissen von Ollie wissen, welcher sofort den Kopf schüttelte, während ich spürte, wie meine Wangen bei ihren Worten etwas heiß wurden, auch wenn sie absolut richtig lag. Der Brite machte mich unfassbar glücklich, weshalb ich es so sehr ich es auch wollen würde, nicht verhindern konnte, dass sich beim Gedanken an ihn ein glückliches Lächeln auf die Lippen schlich. "Nein,  bei mir ist es gerade kurz vor neun morgens. Es freut mich Sie alle kennenzulernen.", antwortete der Brite meiner Oma auch noch richtig, was sofort meine andere Großmutter auf den Plan rief. "Sweety, du kannst uns alle ruhig duzen. Du gehörst doch jetzt quasi zur Familie.", gab sie Ollie, wie mir und meinen Geschwistern gleich einen Spitznamen und zeigte damit noch einmal deutlich, wie sehr sich meine ganze Familie für mich freute. Ihre Hand lag dabei auf meiner Schulter, drückte mich leicht. "Ollie. Santa war da. Kommst du? Ich will wissen, ob er mir tatsächlich die neue Carrerabahn gebracht hat und Mama sagt, wir dürfen erst alle zusammen ins Wohnzimmer.", erklang bei Ollie im Hintergrund die ungeduldige Stimme seines kleinen Bruders, die mich zum Schmunzeln brachte. Auch wenn Thommy noch jünger war hatte er mich oft an meinen kleinen Bruder erinnert, wenn ich ihm beim Training oder auch mal im Paddock begegnet hatte. "Gleich Thommy, noch ein paar Minuten.", speiste Ollie seinen kleinen Bruder mit einem Lächeln ab, vermutlich auch weil er wusste, dass sich in einem der Päckchen tatsächlich die Carrerabahn befand. "Geh ruhig mein Junge, lass deine Familie an diesem wichtigen Fest nicht warten. Irgendwann kommst du mit Neuseeland und dann können wir alle uns richtig kennenlernen.", klinkte sich mein Opa, welcher bisher alles aufmerksam verfolgt hatte, mit einem Lächeln in das Gespräch mit ein.

"Deine Familie ist klasse. Ich hab dich lieb.", las ich einige Minuten später noch eine  Nachricht von Ollie, welcher hier am Tisch Gesprächsthema Nummer eins war. "Ich hab dich auch ganz doll lieb.", tippte ich mit flinken Fingern und einem glücklichen Lächeln auf den Lippen eine Antwort.

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