37. Bearman x Beganovic [2/2]
Hej,
bevor ich mir nachher noch, mit reichlich Verspätung, das Formel 1 und 2 Rennen von gestern anschaue, gibt es für euch ersteinmal etwas neues zu lesen.
Viel Spaß beim Lesen.
Liz
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FS zu 36. Imola 2022 [Bearman x Beganovic]
"Nein... ich... ich glaube ich hab morgen Abend ein Date...?"
PoV. Ollie
"Du glaubst du hast morgen ein Date?", zog Arthur interssiert und auch reichlich verwirrt über meine ziemlich überfordert, fragende Aussage die Augenbrauen hoch, was mich nur etwas hilflos mit den Schultern zucken ließ. Mein Verhalten nahm er dann wohl zum Anlass mich einige Meter weiter in eine völlig ruhige Ecke zu schieben, wo wir niemandem im Weg stehen konnten. "Wieso glaubst du, dass du morgen ein Date haben könntest?", wollte er nun einfühlsam und deutlich ruhiger Wissen, während er sich gegen den Truck hinter sich lehnte, schien zu merken, dass ich gerade selbst ziemlich mit meinen Gedanken beschäftigt war. "Ich hab gerade mit Dino telefoniert...", begann ich langsam zu erzählen und dabei meine Gedanken, die noch völlig verrückt in meinem Kopf umherschwirrten auch für mich zu sortieren und zu überlegen, ob das von Dino wirklich eine Einladung für ein Date war. Aber wann war etwas denn eine Einladung für ein Date? War Dinos Einladung zum Essen gerade schon eine oder sagte man dazu, dass man den anderen auf ein Date einlud. Hatte man ein Date überhaupt, bevor man wusste, ob man Gefühle füreinander hatte oder waren das davor einfach nur Treffen unter Freunden. Waren wir das eigentlich? Oder waren wir schon mehr nach dem Morgen in Abu Dhabi? Konnte man das noch zu einer normalen Freundschaft zählen? Hatte Dino das ganze vielleicht ganz anders gedacht? Will er mich einfach nur aufmuntern wegen dem Ergebnis heute, weil ich durch die Strafe am Ende des Feldes gelandet war? Aber er hatte es doch erst gesagt, als ich ihm gesagt hatte, dass ich das FRECA Rennen nur wegen ihm geschaut hatte. Hat er das nur deswegen gesagt? "Das habe ich mitbekommen... hat Dino dich auf ein Date eingeladen?", riss mich Arthurs Stimme wieder auf dem Labyrinth meiner Gedanken, weshalb ich ihn für einen kurzen Moment völlig überfordert anblickte, weil ich seinen Worten nicht so richtig zugehört hatte und den Sinn dahinter nicht wirklich begreifen konnte. "Er... ich... ich hab ihm gesagt, dass ich wegen ihm lieber die FRECA statt der Formel eins geschaut habe.. und dann hat er gefragt, ob ich morgen Abend mit ihm bei Maria eine Pizza essen gehen möchte. Nur er und ich alleine.... Er hat extra Facetime dafür gestartet....", schaffte ich es nach einigen Augenblicken Arthur die Situation halbwegs zusammen zufassen und blickte ihn nun fragend an. Hoffte so sehr, dass er mir eine eindeutige Antwort geben konnte, das würde so viele der Fragen in meinem Kopf beantworten. "Du hast morgen Abend ganz sicher ein Date.", legte Arthur mir einen Arm um die Schultern. Ich hatte ein Date? Dino wollte wirklich ein Date mit mir? "Sicher?", blickte ich vergewissernd zu dem älteren Monegassen, als sich in meinem Kopf zu den ganzen nun beantworteten Fragen gefühlt tausend neue gesellten. "Ganz sicher. Es ist dein erstes Date oder?", war der Dunkelblonde vollkommen ernst und hatte nicht den Hauch eines Lachens in seiner Stimme.
Hektisch band ich mir meine schwarzen Nike Air Force, als wenige Minuten vor sieben der ziemlich nervtötende Ton meiner Klingel ertönte und mir verriet, dass Dino da war. Mit meiner Jacke in der einen und Geldbeutel und Wohnungsschlüssel in der anderen Hand zog ich wenige Augenblicke später die Tür hinter mir ins Schloss. Eilig joggte ich durch das enge Treppenhaus die drei Stockwerke von meiner kleinen eineinhalb Zimmer Dachgeschosswohnung hinunter zur Haustür. Stolperte im ersten Stock dabei fast über die riesige Dekovase mit den schrecklichen Kunstrosen meiner Nachbarin. "Hey...", blickte ich Dino mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen an, nachdem ich die Haustür geöffnet hatte. Spürte, wie mein Herz vor Aufregung viel zu schnell gegen meine Rippen schlug. Der Schwede sah unglaublich gut aus in der schwarzen Jeans und dem weißen Shirt mit seinem lockeren türkisenen Lieblingspulli darüber. Seine Haare waren durch den ziemlich starken Wind der heute schon den ganzen Tag durch die Straßen fegte und die Wolken vor sich hertrieb, ziemlich verstrubelt. "Selber hey... Du siehst gut aus.", holte Dino mich mit aufgeregt klingender Stimme zurück ins Hier und Jetzt und zog mich schüchtern zur Begrüßung in eine Umarmung. Etwas zurückhaltend hob meine Hände ebenfalls an, legte sie um seinen Körper, während mein Kopf wie von selbst den Weg in seine Halsbeuge fand und ich angenehmen Duft einzog. Ein zufriedenes Seufzen nicht unterdrücken konnte. Mein Herz schlug regelrecht Saltos in meiner Brust und ich hoffte wirklich, dass Dino davon nichts mitbekam und mein Seufzen nicht gehört hatte. "Danke... Du auch.", löste ich mich mit hitzigen, bestimmt ferrariroten Wangen von dem Älteren, schenkte ihm ein scheues Lächeln. Am liebsten hätte ich die Umarmung ins Unendliche gezogen, da die Nähe zu dem Schweden einfach unglaublich schön war und etwas was ich nicht mehr missen wollte. "Danke.... Wollen wir los? Ich bin mit dem Auto da, das Wetter war mir nicht wirklich geheuer. Wir können aber auch laufen, wenn du willst, dann hol ich kurz meine Jacke aus dem Auto...", fing Dino ein wenig an zu plappern und spielte mit dem Saum seines Pullis, was mich tatsächlich etwas beruhigte, da er immer dann so nervös vor sich hin sprach und seine Finger mit dem Saum seines Oberteils spielten, wenn er aufgeregt war. "Ich glaube mit dem Auto ist besser.", blickte ich zweifelnd in die dunkelgrauen Wolken, die tief über der Kleinstadt hingen und gerade die Straße mit ersten, einzelnen, schweren, großen Tropfen dunkel färbten. "Sieht ganz so aus.", lachte Dino leicht auf und beeilte sich zu seinem Auto zu kommen, weshalb ich ihm folgte um noch trocken auf dem Beifahrersitz anzukommen.
"Danke.", schenkte ich dem Schweden, welcher mir gerade die Tür zu Marias kleinem Restaurant aufgehoben hatte, ein Lächeln, als er nach mir durch die Tür ins Trockene gehuscht war. Trotz des wirklich kurzen Weges waren unsere Jacken komplett nass. Schon wenige Meter nachdem wir losgefahren hatte sich der leicht einsetzende Regen in einen wahren Wolkenbruch verwandelt hatte. "Der Regen hätte gerne auch noch ein paar Minuten warten können.", schüttelte sich Dino das Wasser von der Jacke, während Maria bereits vom Tresen zu uns in den Eingangsbereich mit der hölzernen Garderobe geeilt kam. "Caio, schön das ihr da seid, Jungs. Braucht ihr ein Handtuch oder irgendetwas?", zog mich die etwas ältere, rüstike Italienerin zur Begrüßung in eine herzliche Umarmung, trotz meiner triefenden Jacke, und wuschelte dabei durch mein nasses Haar. Als ich zum Abschluss der Kick-off-Week das erste Mal mit Arthur und Dino hier war hat mich die ziemlich direkte Begrüßung der braunhaarigen Wirtin ziemlich irritiert, doch inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt, dass sie uns, Jungs, immer so herzlich begrüßte. "Nein, es sind ja nur unsere Jacken, die trocknen ja wieder.", lehnte Dino dankend ab, Während er in eine genauso innige Umarmung gezogen wurde. "Okay, dann kommt mit..", wank sie uns zu der alten, steinernen Treppe, welche neben dem Tresen nach unten führte. Neugierig, gespannt, was mich erwarten würde, folgte ich ihr und Dino etwas langsamer die etwas ungleichmäßige, sich leicht windende Treppe hinunter. Blieb für einen Moment staunend am Fuß der Treppe stehen. Vor uns erstreckte sich ein alter Gewölbekeller. Im Kontrast zu den alten massiven steinernen Wänden, welche dem ganzen Raum schon ein besonderes Flair gaben, standen die modernen, etwas größeren Glühbirnen, die über den einzelnen Tischen angebracht waren und für ein angenehmeres, ein wenig dunkleres und trotzdem ausreichendes Licht sorgten. Zur Deko und Trennung der einzelnen Tische voneinander fanden sich immer wieder etwas ältere, unterschiedlich hohe, gefüllte Weinregale. An der höchsten Stelle in der Mitte des Raumes stützten drei dicke, dunkle Holzbalken die Decke an welchen ebenfalls Lampen angebracht waren, die die Decke und die Balken gekonnt in Szene setzten. "Ich hoffe der Tisch passt für euch. Ich hab oben nachher noch eine Gesellschaft, dann ist es hier unten etwas ruhiger.", holte mich die stark akzentuierte Stimme der Italienerin aus meiner Betrachtung des fest schon etwas romantisch anmutenden Raum und ließ mich eilig zu ihr und Dino aufschließen, welche bereits am anderen des Raums vor einem etwas hinter einem höheren Weinregal versteckten Tisch standen.
"Ich wusste gar nicht dass es diesen Keller gibt. Es ist wirklich wunderschön hier unten.", ließ ich meinen Blick so gut es aus unserer wunderschönen, etwas geschützten Ecke ging nochmal ein wenig durch den sonst noch leeren Raum schweifen, als ich mich auf der Speisekarte für mein Essen entschieden hatte. "Ja, die perfekte Atmosphäre für ein Date.", streifte Dino mit seinen Fingern ganz sanft, etwas zittrig über die Finger meiner linken Hand. Tausende Stromstöße schossen bei der zärtlichen, hauchzarten Berührung durch meinen Arm. Breiteten sich in meinem ganzen Körper aus. Ruckartig drehte ich meinen Kopf zurück zu dem Schweden. Blickte ihn etwas überfordert an. Er sah das wirklich als Date. Ich hatte ein Date mit Dino. Nicht ein Date, mein erstes Date. In Italien in einem etwas romantisch anmutenden Gewölbekeller. Dem perfekten Ambiente. War ich dafür überhaupt schick genug angezogen? Hätte ich da nicht besser mein Hemd anziehen sollen, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Aber Dino trug ja fast das gleiche Outfit wie ich. Dann war es wohl passend, oder? Hätte ich Dino etwas mitbringen sollen? Erwartete Dino irgendetwas? Musste ich jetzt etwas tun, weil es sich um ein Date handelte? Bedeutete, dass das er auch Gefühle für mich hatte? Wenn er dass als Date sah sollte das doch so sein? Fühlte er sich bei mir auch so wohl, wie ich mich bei ihm? War das jetzt mein Stichwort für irgendetwas? Musste ich etwas machen? Das war tatsächlich MEIN ERSTES DATE. Zu tausenden rasten die Gedanken durch meinen Kopf. Laut hallten die drei Worte immer wieder in meinem Kopf. Machten es mir kaum möglich einen klaren Gedanken zu fassen. Was bedeutete seine Aussage jetzt für unsere Freundschaft? Waren wir überhaupt noch Freunde oder waren wir schon mehr? "...also wenn du das auch willst? Sonst können wir es auch ein ganz normales Treffen sein lassen. Wie es dir lieber ist. Es ist ganz deine Entscheidung.", riss mich Dinos verunsicherte, fast schon ein wenig traurige, panische Stimme aus meinem Gedankenkarussell. Langsam zog der Schwede seine Hand etwas zurück, dass die sanfte Berührung zwischen unseren Fingern endete. Augenblicklich verschwand das angenehme Kribbeln in meinem Körper wieder, stattdessen hatte ich das Gefühl trotz der angenehmen Temperaturen plötzlich zu frieren. Dinos Blick war starr und niedergeschlagen auf den dunkelbraun lackierten Tisch gerichtet. "Sei ehrlich bitte... es ist okay? Wirklich... ich komm schon damit klar, wenn du nicht willst.", klang seine Stimme nun unglaublich verletzt, fast schon hoffngslos und er schien seine Emotionen kaum zurückhalten zu können. "Ich hatte noch nie ein Date...", schaffte ich es nun endlich mich aus meiner Starre zu befreien und seine vorherige Frage leise fast tonlos, mit mindestens genauso unsicherer Stimme zu beantworten. Ich wollte doch nicht das Dino traurig war. Ihn lächen zu sehen, war mir viel lieber. Sein aktueller Anblick, die Trauigkeit in seiner ganzen Haltung hinterließ ein schmerzhaftes Ziehen in meiner Brust. Etwas ängstlich, zögernd streckte meine Hand aus, um nach seiner Hand zu griffen, dass er spürte, dass ich dieses Date mit ihm auch wollte. Sanft, etwas zitternd legte ich meine Finger auf seine Hand ohne sie weiter zu bewegen. Blickte schüchtern zu dem Schweden, welcher bei meiner Berührung seinen Blick wieder etwas hob. Ein leichtes, hoffnungsvolles und trotzdem etwas trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Augen glänzten gefährlich. "... DU bist mein erstes Date", fügte ich meinen vorherigen Worten kaum lauter hinzu ohne meinem Blick von ihm zu lösen, als ich hörte, wie jemand die Treppen hinunterkam. Dinos Lächeln verwandelte sich bei meinen Worten in das glückliche Strahlen, dass ich so sehr mochte. Seine Augen begannen wieder zu funkelen und brachten mein Herz noch ein wenig mehr aus seinem eigentlichen Takt. Langsam schob der Schwede die Finger seiner rechten Hand vollständig zwischen die Finger meiner linken. Wie von selbst wanderte mein Blick zu unseren Händen. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich richtig an. Die Berührung ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch, wie wild hin und her fliegen. Seine Hand schien perfekt in meine zu passen. Es war ein völlig neues, etwas ungewöhnliches, doch wunderschönes Gefühl. Ein Gefühl an das ich mich gewöhnen könnte. Fast schön, wie in der Nacht in Dubai als ich in seinen Armen geschlafen hatte. "Ich...", "Eure Getränke. Wisst ihr schon, was ich euch bringen darf?", unterbrach Maria Dino, der gerade ansetzten wollte und trat mit unseren beiden Saftschorle an den Tisch und stellte sie passend vor uns beiden auf den Tisch. Ließ mich erschrocken zusammen zucken. Unsicher setzte ich dazu an meine Hand etwas zurückzuziehen, was Dino sofort durch leichten Druck unterband. "Ich.... ähm .... wie immer. Einen großen Salat und eine Pizza mit Schinken.", blickte Dino einen Moment völlig überfordert zu der Kellnerin, als würde sie chinesisch sprechen, brauchte einen Augenblick bis er sich gefangen hatte. "Auch... wie immer... einen Salat und eine Pizza Margaritha mit extra Käse.", gab ich noch immer etwas durch den Wind ebenfalls meine Bestellung auf, bevor Maria uns wieder alleine ließ.
Etwas unsicher und nervös blickte ich mich in dem Zelt um, welches Prema hier bei der Formel Regional in Imola bei ihrem Rennen als Garage diente. Es sah eigentlich gleich aus, wie unseres, als wir vor zwei Wochen hier unser Rennen gefahren waren, nur dass sie nun vier statt drei Autos hier unterbringen mussten. Mein Bauch war von einem aufgeregten Kribbeln erfüllt. Die Finger meiner rechten Hand spielten in der Tasche meiner Jacke ununterbrochen mit meinem Schlüsselanhänger. Ich hoffte wirklich, dass Dino sich über meinen Besuch freuen würde. Seit unserem Date vor knapp zwei Wochen hatten wir uns nicht mehr gesehen, da ich zu Hause bei meiner Familie in England war um einiges zu erledigen, während er sich hier in Italien bei Prema und Ferrari auf das Rennwochenende vorbereitet hatte. Doch trotzdem hatte dieser wunderschöne Abend bei Maria etwas zwischen uns verändert. Unsere Nachrichten über Whatsapp waren noch etwas persönlicher geworden und wir hatten fast jeden Tag miteinander telefoniert. Meistens abends, wenn wir es uns beide in unseren Betten gemütlich gemacht hatten. Wir hatten uns von unserem Tag und auch von allem möglichen sonst erzählt, hatten uns noch ein wenig besser kennengelernt. 'Ich wäre gerade gerne bei dir in Italien.', hatte ich mich am Mittwochabend, als uns beiden schon fast die Augen zu fielen getraut ihm zu sagen, dass ich ihn vermisste. 'Es wäre schön gewesen, wenn du in Imola hättest dabei sein können.', war Dinos leise, kaum hörbare Erwiderung gewesen, da er sich dabei noch tiefer in seine Kissen gekuschelt hatte. Das meine Freunde in England, dieses Wochenende irgendwo eine Party veranstalten wollten, hatte mir die Überlegung statt am Montag schon früher nach Italien zu fliegen, um zu Dinos Rennen zu kommen, dann schließlich vollständig abgenommen, weil diese Partys sowieso nicht meine Welt waren. Nun stand ich hier etwas verloren mit meinem Koffer mit dem ich vor guten zwei Stunden in Bologna gelandet war in der Box, in welcher die Mechaniker sich darauf vorbereiteten, dass die Autos bald vom Qualy zurückkamen und hoffte wirklich, dass sich Dino darüber freuen würde, dass ich ihn überraschte. "Hola Ollie. Was machst du hier?, riss mich Sebastian aus meinen Gedanken darüber, ob Dino sich wirklich darüber freute, dass ich hier war oder es zu aufdringlich war, als er gemeinsam mit Hamda die Box betrat. "Ich hatte dieses Wochenende nichts vor und dachte ich könnte euch zuschauen.", schlug ich nacheinander mit den beiden ein, traute mich ihnen nicht direkt zu sagen, dass ich eigentlich nur wegen Dino hier war und indirekt stimmte meine Aussage ja trotzdem. "Cool, dann kannst du uns ja noch ein paar Tipps geben, dass wir noch schneller sind. Ihr wart doch erst hier.", grinste der Jüngere begeistert, als auch Paul in das Zelt kam und sofort auf uns zusteuerte. "Wer gibt wem Tipps? Ich will auch welche.", legte er Hamda und Sebastian jeweils einen Arm um die Schultern und steckte seinen Kopf zwischen den beiden durch. "Ollie uns, dass wir noch schneller werden.", drehte die Kleinste unserer Runde ihren Kopf zu dem Esten, der reichlich schief zwischen seinen beiden Teamkollegen hing. "Die brauche ich definitiv auch. Wartet ihr kurz, ich will mir was anderes anziehen und außerdem brauch ich erst etwas Nervennahrung, dass ich mir die ganzen Tipps auch merken kann, sonst bringt es ja nichts.", war Paul von der spaßigen Idee von Sebastian sofort Feuer und Flamme und war bereits dabei sich wieder von den beiden zu lösen, um sich etwas zu Essen besorgen. Wann hast du eigentlich mal keinen....", setzte Sebastian über den blonden schmunzelnd an, als sich plötzlich zwei Arme um meine Hüfte schlangen und ich um 180 Grad gedreht in eine Umarmung gezogen wurde. "Du bist hier.", blickte Dino mich aus glücklich strahlenden Augen ungläubig an. Schien gar nicht glauben zu können, dass ich wirklich hier. "Ja, ich hoffe die Überraschung ist okay?", konnte ich mir selbst nicht anders als glücklich zu lächeln und zog ihn dabei ein klein wenig enger an mich. "Okay? Die Überraschung ist dir mehr als gelungen. Es ist total schön, dass du hier bist.", legte Dino seinen Kopf gegen mein Schlüsselbein, was ich sofort ausnutzte, um mein Gesicht in seinen Haaren zu vergraben. Mein Herz pochte schnell in meiner Brust und ich war mir fast schon sicher dass Dino es sogar durch meine warme Ferrarijacke spüren musste. "Ich glaube das mit den Tipps wird heute nichts mehr.", ließ Pauls Stimme mich aufschrecken und ruckartig herumfahren. Ich hatte völlig vergessen, dass ich mich bis gerade mit den anderen unterhalten hatte. Auch dass wir mitten in der provisorischen Box von PREMA standen, in die jeder hineinschauen konnte und in welcher sich all die Mechaniker und Ingenieure tummelten hatte ich vollkommen verdrängt mit dem Moment in dem Dino mich umarmt hatte. Es gab für einen Augenblick nur noch uns beide und dieses wohlige, angenehme Kribbeln in meinem ganzen Körper, dass nur Dino auslösen konnte. Peinlich berührt senkte ich meinen Blick zu Boden. Spürte das Blut in meine Wangen schießen. "Wolltest du dir nicht etwas zu Essen holen?", zog Sebastian Paul da kurzerhand zur Seite, während Dino mit seinen Fingern federleicht über meinen Handrücken strich.
"Danke, dass du gekommen bist.", kuschelte sich Dino an meine Seite, als wir es uns Abend nach seinem zweiten Saisonsieg in seinem Hotelzimmer auf dem Bett gemütlich gemacht hatten und legte seinen Kopf mit einem unterdrückten Gähnen auf meiner Brust ab. "Gerne, ich bin froh, dass du dich über die Überraschung gefreut hast. Ich hatte dich vermisst", verirrte sich meine Hand wie von selbst in seinem vom Duschen noch etwas nassen Haar und begann etwas mit den einzelnen Strähnen zu spielen. Traute mich endlich diese vier Worte auszusprechen, von welchen ich das Gefühl hatte, dass sie zwischen den Zeilen so viel mehr verrieten, wie die simple Bedeutung der einzelnen Worte. Es waren Worte, die man nicht zu jeder Person, nicht zu jedem seiner Freunde sagte. Es waren Worte, die ich das erste mal an eine andere Person, wie meine Eltern richtete. Es waren sehr persönliche Worte. "Ich dich auch min lyckobringare.", murmelte Dino mit glücklicher Stimme und schlang seinen Arm um meinen Bauch, als wolle er mich bei sich halten, ließ mit seinen Worten mein Herz damit mal wieder etwas aus seinem Takt stolpern. "Was bedeutet das?", hob ich meinem Kopf neugierig etwas aus den Kissen, um ihn dabei etwas ansehen konnte, wenn er mir die Worte übersetzte. "Mein Glücksbringer, ich finde das passt zu dir.", hob der Schwede seinen Kopf ebenfalls etwas an und drehte sich dabei neben mir auf den Bauch um mich anzusehen, ohne dabei seinen Arm von meinem Bauch zu lösen. Auf seinen Lippen lag dieses ganz spezielle, einzigartige Lächeln, welches ich genau dort schon entdeckt hatte, als wir uns bei Maria gegenseitig zum Probieren mit einem Stück Pizza gefüttert hatten. "Ich bin dein Glücksbringer?", blickte ich ihn gespannt an, während die Bedeutung dieser Worte mein Herz noch mehr ins Stolpern brachte und die Schmetterlinge in meinem Bauch nur noch wilder umher fliegen ließ. "Ja. Du bringst mir auf der Strecke offensichtlich bisher ziemlich viel Glück, aber du bringst mir auch so Glück. Du machst mich unglaublich glücklich. Die letzten Monate seit wir uns das erste Mal bei der Kick-off-Week gesehen haben waren wahnsinnig schön. Du löst in mir ein Kribbeln aus, dass sind nicht nur ein paar Schmetterlinge, dass ist eine ganze Schmetterlingsfarm, die in meinem Körper umherflattert, wenn du bei mir bist. Ich hab mich noch nie so wohl gefühlt bei einer Person, wie bei dir.", legte Dino ganz behutsam seine freie Hand bei seinen Worten an meine Wange, begann federleicht mit dem Daumen über die erhitzte Haut zu streichen. "Ich... wow... Ich glaube deine Schmetterlinge würden sich wunderbar mit meinen verstehen...", murmelte ich völlig überwältigt, überfordert von seinem Geständnis und hatte das Gefühl damit nicht ansatzweise zum Ausdruck bringen zu können, was mir seine Worte bedeuteten. "Was würden deine Schmetterlinge denn dazu sagen, wenn meine sie fragen, ob du mein Freund sein möchtest?", strich Dino zärtlich an meinem Bauch über mein Schlafshirt und versetzte damit meine Schmetterlingsherde mehr als nur in Auffuhr, wie ein Tornado fegten sie durch meinen Oberkörper. Er wollte mein Freund sein? Dino wollte mein Freund sein! Er fühlte wirklich das gleiche wie ich. "Sehr viel... sie führen gerade.... ich wäre gerne dein Freund.", brachte ich von meinen eigenen Gefühlen überwältigt, fast tonlos hervor, spürte, wie ein paar einzelne Tränen in meine Augen stiegen, da meine Emotionen überhaupt nicht mehr wusste in welchen Zentimeter meines Körpers sie noch hin sollten. "Ich wäre auch sehr gerne dein Freund.", lächelte der Schwede kaum lauter wie ich zuvor zurück und rutschte dabei ein klein wenig weiter nach oben. War mir plötzlich so unfassbar nah. Und dann...
... dann brachte Dino meine Schmetterlinge zum abheben. Beförderte mich urplötzlich in den Himmel. Oder ein anderes Universum, als sein Lippen ganz scheu und unschuldig für einen Sekundenbruchteil meine streiften.
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