35. Australia 2022

Hej,

Ersteinmal noch frohe Ostern euch allen, ich hoffe ihr hattet schöne Tage mit der Familie und konntet das Frühlingswetter genießen.☀️

Hier gibt es noch zwei kleine Ostereier🐣🐣 von mir für euch. Als kleinen Rückblick nach Melbourne.

Viel Spaß beim Lesen.

Liz
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Piastri/ Zouh

Montag 04.04.2022, Melbourne

PoV. Oscar

'Kannst du mir ein gutes Restaurant in Melbourne empfehlen?', leuchtete plötzlich eine neue Nachricht von Zhou auf meinem Handy auf, als ich in meine Schuhe schlüpfte, da gemeinsam mit einigen Freunden etwas Essen gehen wollte. Wir hatten uns bereits am Samstagabend getroffen, nachdem ich am Freitag wieder hier in Melbourne angekommen bin und beschlossen heute nochmal etwas gemeinsam Mittag zu essen und etwas Zeit zu verbringen, bevor es für mich ab Mittwoch dann zur Strecke und einigen Medienterminen im Rahmen des Rennens ging. 'Du bist schon hier? Wo bist du gerade? Nicht das ich dich durch die ganze Stadt schicke nur für ein gutes Mittagessen.', tippte ich die Antwort an meinen ehemaligen Alpine Academy Kollegen, als es draußen vor dem Haus hupte. Josh war also da, um mich abzuholen, das durfte ich schon in der Winterpause kennen lernen, dass die Jungs immer nur hupten, wenn sie da waren, um jemanden mitzunehmen. "Ich bin weg Mum.", rief ich zur Verabschiedung noch durch den Flur in Richtung des Wohnzimmers, wo meine Mutter vorhin noch eine Zeitschrift gelesen hatte. "Okay, viel Spaß.", vernahm ich ihre Stimme noch Sekundenbruchteile, bevor ich die Haustür ins Schloss zog und mit wenigen Schritten bei dem knallroten Seat Ibiza von Josh angekommen. "G'day Mate.", begrüßte mich der etwas Ältere sofort voller guter Laune, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ und auch Callum rief über die etwas zu laute Musik sofort vom Rücksitz eine freudige Begrüßung nach vorne. "G'day. Alles klar?", gab ich die Begrüßungen ebenso gut gelaunt zurück und griff mir den Anschallgurt, als Josh schon los brauste. "Klar immer, wir haben Urlaub und das Wetter ist schön. Wir gehen mit einem bekannten Rennfahrer essen", gab Callum kichernd zurück, als ich spürte wie mein Handy in der Hosentasche zu vibrieren begann. 'Ich bin gestern gelandet und gerade noch im Hotel an der Strecke.', las ich darauf eine neue Nachricht von Zhou, nachdem ich es etwas kompliziert aus meiner Hosentasche gepfrimmelt hatte. "Fällt euch spontan ein gutes Restaurant in der Nähe vom Albert Park ein?", wandte ich mich ein klein wenig überfragt an meine beiden Kumpels, auch wenn ich in der Winterpause erst hier war, so hatte sich in den letzten beiden Jahren durch Corona doch einiges verändert und ich hatte nicht mehr so ganz auf dem Schirm, wo man gerade am besten Essen ging. "Wieso?", hatte Josh sofort ein neugieriges Grinsen auf den Lippen, während er das Auto durch die vollen Straßen der Innenstadt steuerte. "Zhou hat mich gerade nach einem Restauranttipp gefragt und ich bin jetzt nicht ganz so uptodate was das angeht.", erklärte ich wieso ich es wissen wollte, als der Ältere am Straßenrand vor der Universität schwungvoll in eine kleine Parklücke einparkte und Sekundenspäter die Tür hinter mit aufging.  "Von Alpha Romeo? Lad ihn doch ein mit uns ins Richmond Oysters zu kommen.", war es nun Callum, welcher mir antwortete und gleichzeitig verriet, wo wir Mitagessen würden, als Noah sich hinter mir mit samt seines Rucksacks auf die Rückbank fallen ließ. "G'day, wenn wollt ihr einladen mit zum Essen zu kommen? Danke übrigens fürs mitnehmen", blickte er sofort interessiert zwischen uns hin und her, als Josh auch schon den Blinker setzt, um sich wieder in den etwas zäh fließenden Verkehr einzusortieren.

"Das war mega lecker. Danke für die Einladung.", blickte Zhou gut gelaunt in unsere wirklich lustige Runde, und legte sein Besteck in seinen leeren Teller. Er verstand sich auf Anhieb wirklich super mit meinen Freunden und sehr zum Ärger der frisch verliebten Pärchens am Nebentisch, welche die ganze Zeit ihre Finger nicht bei sich lassen konnten, hatten wir zu fünft einen Heidenspaß und brachen auch während des Essens immer mal wieder in amüsiertes Gelächter aus, nicht zuletzt, weil Callum obwohl er sie eigentlich liebte einfach keine Austern essen konnte.  "Gerne, aber du hast noch nicht die Creme brulee probiert, die ist wirklich der absolute Hammer.", geriet Noah regelrecht ins Schwärmen über die französische Süßspeise, welche auch regelmäßig in der Alpine Kantine auf dem Speiseplan zu finden war. "Oder die Creme Patisserie mit frischen Beeren, da könnte man sich wirklich reinlegen, dass ist einfach fantastisch. Das muss man echt probiert haben, wenn man hier ist.", schlug Josh schon den nächsten Nachtisch vor, noch bevor er selbst seinen Teller überhaupt leer hatte. "Ihr wisst schon das wir eigentlich beide einen Ernährungsplan haben.", erinnerte ich meine Kumpels, das weder bei mir noch bei Zhou, zumindest vermutete ich das, ein Nachtisch auf den Speiseplan passte, zumindest nicht an einem ganz normalen Wochentag mitten in der Saison. "Oscaaaar.... komm schon, dass muss man wirklich probiert haben zumindest eins davon. Ihr könnt doch nicht hier Essen gewesen sein und keinen Nachtisch probiert haben.", zog Callum meinen Namen extra in die Länge und gestikulierte bei seiner Argumentation fast schon verzweifelt mit den Händen,  wie ich es von letzter Saison eigentlich nur von Rene und Robert kannte, weshalb ich nur schmunzelnd den Kopf schüttelte. "Das schreit wohl nach einer extra Einheit heute Mittag, wenn das so lecker sein soll.", lenkte Zhou neben mir mit einem Grinsen auf den Lippen im Gegensatz zu mir deutlich schneller ein und sorgte für begeisterte Gesichtern bei meinen Freunden. "Ich würde mir mit jemandem etwas teilen.", gab ich mit einem Schmunzeln auch klein bei und warf damit meinen Ernährungsplan für heute über den Haufen. "Dann teilen wir uns doch einen Nachtisch? Was ist dir lieber?", kam es sofort von dem Alpha Romeo-Pilot neben mir, während Josh und Callum siegessicher grinsten, während Noah der zwischen den beiden saß, ihnen etwas zu flüsterte, was sie begeistert nicken ließ. "Lasst uns doch nachher noch eine Runde Karten gehen, dann hab ihr auch direkt eure Extraeinheit, die ihr einlegen wollt.", teilte Noah uns seine Idee nun ebenfalls mit und freute sich dabei wie ein kleines Kind über seine Idee, während ich davon reichlich überrumpelt wurde und völlig vergas Zhou auf seine Frage zu antworten. "Und wann bekommen wir schonmal die Chance gegen zwei Formel 1 Fahrer karten zu gehen. So oft seid ihr schließlich nicht hier unten.", blickte Callum uns mit großen, flehende Augen an, während auch Josh seinen besten bittenden Hundeblick aufsetzte und zu uns blickte. "Ich wäre beim Kart fahren immer dabei, aber mein Helm ist im Hotel und ich hab auch gar keinen Rippenschutz dabei.", war es dieses Mal der aktuelle Formel 1 Pilot, welcher die Freude meiner Freunde etwas einbremste. Auch wenn es kein Wettkampf sondern nur eine Kartsession unter Freunden war, wäre es sowohl für Zhou, als auch für mich fatal ohne Rippenschutz zu fahren und uns dann dabei womöglich eine Verletzung zuzuziehen.  "Hast du nicht einen zweiten Rippenschutz Oscar?", gab Josh die Möglichkeit noch nicht auf und blickte mich hoffnungsvoll an, da die Jungs wohl nichts unversucht ließen. Wenn ich zu mir selbst ehrlich war, dann hätte ich ja auch Lust einfach mal wieder mit meinen Freunden eine Runde Kart zu fahren. Etwas was wir auch im Winter als ich hier war nicht getan hatten.  "Ja ich hab schon einen zweiten Rippenschutz,  aber wäre die Strecke überhaupt frei?", warf ich ein weiteres Problem in den Raum, was Noah sofort dazu veranlasste sein Handy heraus zu holen.

"Ich bezweifel, dass sie jetzt immer noch glücklich sind gegen uns gefahren zu sein.", kletterte ich  grinsend aus meinem Kart, als wir nach einer halben Stunde auf der Strecke unsere Karts wieder in der Box abstellten. "Könnte sein.", klappte der Chinese sein Visier hoch und hatte genau wie ich ein freudiges Lachen auf den Lippen und schien bei unseren kleinen Battles in der letzten halben Stunden offensichtlich genau wie ich seinen Spaß gehabt zu haben. "Ich hätte dich ja schon gerne geschlagen.", fügte er hinzu, als er nachdem ich seinen Motor ausgeschalten hatte ebenfalls aus seinem Kart kletterte, was mich zufrieden Grinsen ließ, denn er hatte tatsächlich über das ganze Rennen keinen Weg gefunden mich zu überholen, nachdem ich in den ersten Runde an ihm vorbei gezogen war, obwohl er immer wieder wirklich nah ran gekommen war. "Das glaube ich dir, aber ich könnte dir die Strecke vermutlich auch nachts um zwei auswendig aufzeichnen.", schlüpfte ich aus  den Ärmeln meines letztjährigen Rennanzug, denn ich mir zu Hause mitgenommen hatte, und band ihn mir locker an den Hüfte zusammen. "So geht es mir mit meiner Kartbahn zu Hause vermutlich auch.", stimmte der Chinese mir sofort zu und befreite sich ebenfalls teilweise von seinem Anzug, bevor wir uns beide auf dem Weg zu meinen Kumpels die inzwischen auch ein paar Meter von uns entfernt aus ihren Karts kletterten unsere Helme vom Kopf zogen. "Wie wart ihr bitte so schnell? Ich hab nach der vierten Überrundung aufgehört zu zählen.", wollte Noah schockiert und etwas außer Atem, aber trotzdem ziemlich gut gelaunt wissen und befreite sich als erstes auch von seinem Helm, noch bevor er aus seinem Kart ausstieg. "Es waren neun Überrundungen plus ein Überholmanöver.", deutete Callum auf den Zeitenmonitor, welcher an einem der Balken  angebracht war und auch die Überrundungen anzeigte. "Wir hätten sie vielleicht doch gleich von eins und zwei starten lassen sollen.", spielte Callum lachend auf unsere von Josh festgelegte Startaufstellung an, die Zhou auf dem vorletzten und mich auch dem letzten Platz vorgesehen hatte. Der Fairness halber, wie er gemeint hatte. "Viel geändert hätte sich dadurch vermutlich nicht.", stimmte Josh im grinsend zu. ", aber hey, es kann nicht jeder behaupten gegen zwei Formel eins Fahrer Kart gefahren zu sein und das Ergebnis muss ja keiner wissen.", fügte er noch hinzu, wobei ich mich wirklich geehrt fühlte, denn ein Formel eins Fahrer war ich ja leider noch nicht, aber meine Freunde schien das nicht zu stören, für sie war ich auch als Reserve Fahrer ein Formel eins Fahrer.

Verstappen x Schumacher

Sonntag 10.04.2022, Melbourne

PoV. Mick

Vorsichtig balancierte ich einen Tablett mit Sirupwaffeln, etwas Obst und zwei Tassen Tee in der einen Hand, während ich mit der anderen fast schon etwas zaghaft gegen die Hotelzimmertür vor mir klopfte. Aus dem Zimmer war etwas undeutlich, aber sehr genervt die Stimme meines Freundes zu vernehmen, welcher wohl keine Lust darauf hatte nach dem heutigen Tag noch jemandem zu begegnen. Etwas was ich durchaus verstehen konnte, da erneut ein technischer Defekt dafür gesorgt hat, dass er wichtige Punkte im Kampf um die WM verloren hatte und etwas was mich auch definitiv nicht verwunderte, weil ich Max inzwischen einfach lang genug kannte. So ließ mich sein fast schon gebelltes "Was?", nachdem er die Türe geöffnet hatte auch nicht erschrocken zusammenzucken, denn es war mit keiner anderen Reaktion zu rechnen. "Mick... sorry... komm rein.", klang seine Stimme einen Augenblick später plötzlich viel ruhiger, fast schon müde, als er mich erkannte und zur Seite trat, um mir etwas Platz zu machen. Trotz der angenehm warmen Temperaturen war sein Oberkörper in einen dünnen Pulli gehüllt. Ein weiteres Indiz dafür, dass es ihm mit dem heutigen Ergebnis überhaupt nicht gut ging. "Hey...", schenkte ich ihm ein leichtes, aufmunterndes Lächeln und trat einen Schritt in sein Zimmer hinein, welches für Max Verhältnisse wirklich ziemlich unordentlich war. So wie es aussah, war sein Koffer der erst beste Gegenstand gewesen, den er in seiner Wut über den heutigen Ausfall durch sein Zimmer befördert hatte. Mit nach unten gesunkenen Schultern ließ Max die Tür hinter mir wieder ins Schloss fallen und drückte sich dann in dem schmalen Flur etwas an mir vorbei, um die verteilten Kleidungsstücke einzusammeln. Achtlos schob ich das Tablett in das freie Fach neben der Garderobe und schlang kurzerhand beide Arme von hinten um seine Hüfte. Was ihn kurz erschrocken zusammenzucken ließ, bevor er sich aufrichtete und sich danach in meinem Griff drehte. So dass wir einander anschauen konnten. "Ich will wenigstens kurz halbwegs Ordnung schaffen.", kuschelte sich Max entgegen seiner Aussage, wie von selbst an meinen Körper und legte seinen Kopf seitlich an meinem Schlüsselbein ab. "Das können wir nachher auch noch zusammen machen?", löste ich einen meiner Arme von seiner Hüfte und begann stattdessen mit der Hand zärtlich durch sein verstrubeltes Haar zu streichen. Sanft tupfte ich ihm einige federleichte Küsse auf seine Schläfe. Zeichnete mit dem Daumen an seiner Hüfte wirre Muster. "Lass es mich gleich machen, dass wir es uns wirklich gemütlich machen können.", seufzte Max müde und befreite sich nun langsam doch aus meiner Umarmung und bückte sich wieder nach seinen Klamotten. "Willst du über heute reden?", kniete ich mich ebenfalls auf den Boden und faltete ein paar der herausgefallenen T-Shirts wieder ordentlich zusammen, dass sie nicht verknitterten. "Keine Ahnung, es ist einfach so frustrierend. Nicht nur das Charles heute einfach uneinholbar war und das ganze Wochenende wie auf Schienen fährt. Es war ein sicherer zweiter Platz, sichere achtzehn Punkte, die mit Ausfall weg sind... schon wieder... was bringt es mir denn wenn ich von der Geschwindigkeit zumindest halbwegs mit halten kann, wie in Bahrain oder Saudi und dann die Punkte verlier, weil das Auto den Geist aufgibt...", redete sich der aktuell WM- Sechsten in Rage und beförderte die Klamotten dabei ziemlich energisch in den silber-metallenen Koffer. "George ist zweiter, in einem Mercedes, der hüpft wie ein Osterhase und sich in den Kurven kaum einfangen lässt und warum? Weil uns ständig das Auto unterm Hintern kaputt geht. Ohne unsere Ausfälle würde ich jetzt Charles auf den Fersen sein und er würde nicht in bester Hamilton-Manier davon eilen... das ist einfach...argh..", ließ Max die Boxershorts in seinen Händen zum Ende seiner Worte kraftlos in den Koffer fallen und hielt seinen Blick starr auf seinen Klamotten. Zuckte niedergeschlagen mit den Schultern. "Ich wollte meinen Titel verteidigen.. und ehrlich ich war so guter Dinge nach den Tests.", hob Max nun seinen Blick und blickte mich so unglaublich verzweifelt an, dass mein Herz sich schmerzhaft in meiner Brust zusammen zog und einen leichten stechenden Schmerz hinterließ. "Ihr habt ein unglaublich starkes Rennen abgeliefert in Saudi, dein Kampf mit Charles hat gezeigt, was für ein riesiges Potential in eurem Auto steckt, ihr seid Red Bull ihr werdet die Probleme finden und lösen können. Die Saison ist noch so unglaublich lange und auch Ferrari wird noch Punkte liegen lassen oder mal nicht ins Ziel kommen. Du hast noch alle Chancen deinen Titel zu verteidigen.", legte ich die letzten Shorts in seinen Koffer und griff dann nach seinen Händen. Legte sie in meine und strich zärtlich mit meinem Daumen über die sanfte Haut seiner Handrücken. "Solltest du als Ferrari Junior nicht froh sein, dass es bei mir nicht so gut läuft.", tauchte auf den Lippen des Ältere wieder ein leichtes, schelmisches Grinsen auf, wie ich es so liebte. Zwar noch etwas verhalten, aber es stand ihm deutlich besser, als der resignierte und verzweifelte Blick den es abgelöst hat. "Vielleicht, aber du bist mein Freund, die Person die ich mehr als etwas anders auf dieser Welt liebe, ich werde immer hinter dir stehen und an dich glauben, Max.", beugte ich mich über seinen Koffer hinweg zu ihm hinüber und verband unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss. Sofort entgegnete Max liebevoll den leichten Druck meiner Lippen und fügte sich perfekt in die leichten Bewegungen ein. Stumm kommunizierten wir miteinander. Erzählten einander durch den Kuss, wie sehr wir einander liebten. Wie viel wir einander bedeuteten. Frech stupste Max mit seiner Zunge gegen meine Lippen, was mich genießerisch aufseufzen ließ. Seine Hand wanderte wie von automatisch in meinen Nacken. Hielt mich so zärtlich bei sich.

"Wo willst du hin?", streckte Max irritiert seine Arme nach mir als ich mich vorsichtig von ihm löste und unter der Bettdecke hervor schlüpfte, welche der Red Bull Fahrer vor einigen Minuten über uns ausgebreitet hatte, als wir völlig überwältigt, eng an einander gekuschelt die süßen Nachwehen der zuvor geteilten Liebe genossen. Sanft hatte ich meine Finger über Max erhitzte, von einer dünnen Schweißschicht überzogene Brust tänzeln lassen und gedankenverloren wirre Muster gezeichnet. Mit geschlossenen Augen hatte Max seinen Kopf auf meiner Brust abgelegt. Einen Arm um meinen nackten Bauch geschlungen und meinem Herzschlag gelauscht. "Ich bin sofort wieder da.", verließ ich nackt wie Gott mich schuf aus dem Bett und überbrückte den kurzen Abstand zur Gaderobe, um das Tablett mit den Leckereien aus dem Fach zu holen, in welches ich es vorhin achtlos gestellt hatte. "Ich hab noch etwas für dich.", ging ich mit dem Tablett in den Händen zum Bett und stellte es unter dem neugierigen Blick des Red Bull Piloten auf dem Nachttisch seitlich neben dem Bett ab. "Stroopwafels?", leuchteten seine Augen begeistert auf, als er die Packung der niederländischen Süßigkeit neben dem Obst auf dem Tablett entdeckte. "Ja, ein kleines Zimmerpicknick.", ließ ich mich wieder neben dem amtierenden Weltmeister in die Kissen sinken. Sofort legte er die angenehm warme Decke wieder um meinen Körper und kuschelte sich wieder an meine Brust, schnappte sich dabei grinsend die Packung mit den süßen Waffeln vom Nachttisch. Mit einem leisen Rascheln öffnete er die metallene Klammer, welche das Plastik am oberen Teil der Tüte zusammen hielt. "Du schaffst es wirklich über all auf der Welt orginal Stroopwafeln aufzutreiben. Verrätst du mir heute, wie du es hier in Australien geschafft hast?", zog der Niederländer begeistert eine der leicht klebrigen Waffeln aus der Plastikverpackung und zerbrach sie in der Mitte, um mir ebenfalls eine Hälfte der Köstlichkeit hinzuhalten, auf die wir so oft in der Saison verzichten mussten. "Das bleibt immer noch mein Geheimnis.", grinste ich nur, ehe ich von der Hälfte abbiss, die er mir vor meine Lippen hielt. Er musste ja nicht wissen, dass ich seit dem Rennen in Silverstone letztes Jahr, als er mit voll Speed in den Reifenstapeln gelandet war, mir angewöhnt hatte wann immer es ging ein Päckchen Stroopwafeln in meinem Rucksack mit zu nehmen, weil er die süßen Waffeln so liebte. Sie bedeuteten für ihn ein kleines Stück Heimat und konnten tatsächlich Wunder wirken, wenn es ihm nicht gut ging. Egal, ob es an einem Rennergebnis lag mit dem er nicht zufrieden war oder er wie zum Ende der letzten Saison immer wieder mit dem Druck zu kämpfen hatte, welcher auf seinen Schultern lastete. Mit den kleinen, unglaublich leckeren Waffeln konnte ich ihm immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Wenn er allerdings herausfinden würde, dass die Waffeln immer in meinem Rucksack oder Koffer waren, dann müsste ich mir wohl ein neues Versteck überlegen, dass die Packung nicht plötzlich leer war. Behutsam kuschelte sich Max näher an meinen nackten Oberkörper. Suchte weiterhin meine Nähe, während er an dem Rest seiner Waffel Hälfte knabberte. "Du bist der Beste. ", hauchte er mir einen zärtlichen, nach dem süßen Sirup schmeckenden Kuss auf die Lippen und blickte mich mit glücklich, dankbar funkelnden Augen an. Stumm verhakten sich unsere Blicke ineinander, während er seine Stirn gegen meine sinken ließ. Unsere Lippen wurden beide von einem liebevollen Lächeln geziert. Wie von selbst schlang ich meine Arme um seinen seitlich an mich gelehnten Körper. "Ich liebe dich.", gab ich nur flüsternd zurück, ohne dabei meinen Blick aus einen Augen zu lösen, in welchen die Enttäuschung und Verzweiflung von vorhin nun der Dankbarkeit und Liebe gewichen waren. "Ich dich auch, so so sehr und ich bin dir so dankbar, dass du immer an meiner Seite bist.", strich Max ganz behutsam, fast als wäre ich zerbrechlich, mit seinen Fingerspitzen über meine Wange, bevor er unsere Lippen erneut zu einem zärtlichen Kuss verband. 

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