28. C. Leclerc x Shwartzmann [2/2] [non-pair]
Hej,
Vielen Dank über eure Kommentare unter dem ersten Teil, es hat mich total gefreut, dass euch der OS so gut gefallen hat.
Hier nun Part zwei und bevor ihr mich am Ende alle hassen werdet, ja man wird noch erfahren was in Russland alles passiert ist.
Ganz viel Spaß beim Lesen.
Bleibt gesund!
Liz
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PoV. Charles
"Wie kommen wir eigentlich zu der Ehre in die Acadamy zum Mittagsessen eingeladen zu werden?", fragte Carlos mich am nächsten Tag neugierig als wir aus einem gemeinsamen Meeting mit den Ingeneuren kamen und uns auf den Weg in die Kantine der Fabrik machten. "Ich war gestern dort, um Arthur abzuholen. Er war aber noch nicht fertig. Ich hab drin in der Acadamy gewartet und dort die Chefköchin der Kantine getroffen. Sie hatte zu meiner Acadamyzeit schon einen Narren an mir gefressen und mich immer mit Kuchen und Nachttisch versorgt. Gestern hat sie mir auch sofort wieder ein Stück ihrer hammermäßigen Tiramisu serviert. Ich hab eher aus Spaß gemeint lieber zu ihr zum Essen zu kommen, weshalb sie uns beide sofort eingeladen hat.", erzählte ich ihm von Maria, was ihn zum Lachen brachte. "Dann sollte ich Rupert an dem Tag wohl sagen, dass ich eine extra Trainingseinheit brauche, weil die Tiramisu will ich auf jedenfall probieren, wenn sie so gut schmecken soll.", gab er gespielt ernsthaft grübelnd , aber noch immer grinsend zurück. "Unbedingt. Für dich macht sie bestimmt auch extra wieder das Orginalrezept mit Kaffee.", stieg ich ebenfalls grinsend mit in seine Überlegungen ein. "Ach du hast sie gleich so um den Finger gewickelt, dass sie auch noch hier Rezept geändert hat. Was hab ich eigentlich für Teamkollegen die keinen Kaffee mögen?", wollte er dann lachend und kopfschüttelnd wissen, während er die Tür zu der gut gefüllten Kantine aufschob. Mit einem leisen Pling verkündete, dass Arthur mir eine Nachricht geschrieben hatte. 'Robert ist wieder weggerannt. Ich glaube er hat geweint. Soll ich ihm hinterher?', zog ich mein Handy hervor und sofort erstarb mein Lachen, dass war genau das Gegenteil von dem was ich gehofft hatte, das Geschehen würde, wenn die Jungs Robert die Möglichkeit gaben selbst zu entscheiden. 'Gab es einen Grund wieso?', tippte ich eilig zurück, als Carlos welcher bereits weitergangen war, während ich mitten in der Tür stehen geblieben war, wieder zurück kam und die schwere Glastür Zentimeter, bevor sie mir gegen die Schulter knallte, festhielt. "Ist etwas passiert?", fragte er, wobei mir die leichte Sorge in seiner Stimme nicht entging, während ich meinen Blick nicht von meinem Handy, da Arthur bereits dabei war mir zu antworten. "Keine Ahnung, ich hoffe nicht.", murmelte ich leise, spürte dabei ein ungutes Gefühl in mir aufkeimen. Es war etwas passiert, nicht heute und auch nicht gestern sondern irgendwann in der Winterpause. Die Frage war nur was. 'Marcus hat ihm nur ganz freundlich angeboten, dass er sich zu uns an den Tisch setzten kann in der Mensa, als er daran vorbei gelaufen ist.', las ich die Nachricht meines Bruders, als bereits die nächste Nachricht aufleuchtete:' Was sollen wir machen?', 'Lasst ihm etwas Raum, wenn er zum Ende der Mittagspause nicht nicht wieder auftaucht, geht ihn suchen.', schrieb ich meinen kleinen Bruder sofort, selbst reichlich überfordert zurück, hatte keine Ahnung ob das gerade die richtige Entscheidung war. "Charles? Ist etwas mit Arthur?", riss mich Carlos Stimme wieder aus meinen Gedanken und zog mich leicht mit sich, etwas ins Abseits, dass wir nicht total im Weg standen. "Nein, Arthur geht es gut.", schüttelte ich sofort den Kopf, als mir die Bilder aus Mugello letztes Jahr in den Kopf stiegen. Mit Tränen in den Augen hatte ich Robert mutterseelenallein im Paddock gefunden, als ich gerade dabei war dieses zu verlassen, um ans Hotel zurück zufahren. Nach seinem Ausfall im ersten Rennen war er auch im zweiten knapp an den Punkten vorbei geschrammt und somit zum ersten Mal eine komplette ohne Punkte geblieben in der Formel 2. Lange hatten wir an diesem Abend über seinen Vater, welchen er unglaublich vermisste, sein Wochenende, den unverschuldeten Ausfall und seine bisherige Saison gesprochen. Er hatte davon erzählt, wie er mit seinem Vater solche Rennen gemeinsam besprochen hatte, wie sein Vater ihn getröstet und aufgemuntert hatte, sich mit ihm über all die Erfolge freute. Aber er hatte mir auch offenbart, wie sehr es ihm als er wieder in Italien war half, dass die Jungs um ihn herum waren, sie viel miteinander unternommen und ihn so davor bewahrt hatten, dass er zu viele Momente alleine hatte, in welchen seine Gedanken hätten Überhand nehmen können. Er hatte sich mir gegenüber geöffnet und so verletzlich gezeigt, wie er es gegenüber den anderen Jungs nicht getan hatte, nicht hätte zeigen wollen, wie er gesagt hatte. Würde er auch diesesmal mit mir darüber reden, obwohl er die Jungs welche er deutlich besser kannte, von sich stieß? Ich hätte heute Mittag nur eine Trainingseinheit mit Andrea, dass könnte ich auch auf heute Abend oder morgen am späten Nachmittag, nach den anderen Terminen legen und jetzt an die Acadamy fahren und zumindest mal mein Glück probieren. "...aber ich fahr trotzdem zur Acadamy. Die Jungs sind gerade alle ziemlich fertig , weil irgendetwas zwischen ihnen steht, was niemand so richtig erklären kann, weil keiner so richtig versteht was passiert ist. Weißt du was ich das meine?", rechtfertige ich Carlos meine Entscheidung und sah ihm leicht fragend und steckte dabei mein Handy wieder ein, da von Arthur keine weitere Nachricht zu kommen schien. "Klar, ich hoffe du kannst den Jungs helfen zu klären, was passiert ist. Aber einen Wunsch hätte ich dann auch noch. Bitte vergess nicht Andrea abzusagen sonst kommen Rupert und er noch auf die Idee mich zu zweit zutriezen.", erinnerte mich Carlos mit einem Augenzwinkern daran meinem Trainer zu schreiben, dass wir das Training verschieben mussten, was ich sonst gerade wohl vergessen hätte. "Ich schreibe ihm. Wir sehen uns morgen früh im Sim.", verabschiedete ich mich von dem Spanier und verließ schließlich die Kantine wieder ohne überhaupt etwas gegessen zu haben. Mit einem Abstecher um meine Sachen einzusammeln stand ich wenige Minuten später vor meinem Auto und tippte eine kurze Nachricht an Andrea um das Training abzusagen.
'Wir haben ihn gefunden.', 'Er weint total. Was sollen wir machen? Wir müssen ihm doch irgendwie zeigen können, dass wir für ihn da sind. Das er nicht alleine ist. Er muss das doch nicht alleine durchstehen.',las ich mir eilig die beiden Nachrichten von Arthur durch, welche mein Handy mir während der Fahrt angekündigt hatte, als ich wenige Minuten später auf dem Parkplatz der Acadamy ankam. Das bedeutete eindeutig nichts gutes, wenn Robert sich weinend irgendwo versteckte. 'Marcus ist ganz vorsichtig zu ihm rein, aber er war sofort panisch und ist aufs Klo geflüchtet.', 'Er hat sich eingeschlossen.', leuchtete kaum das ich die anderen beiden Nachrichten gelesen hatte zwei weitere auf, welches dieses komische, ungute, besorgte Gefühl in meinem Bauch nur verstärkte, wenn es sogar vor Marcus floh, von dessen Nähe er letzte Saison nicht genug bekommen konnte und der mit Callum und Mick so etwas wie Familie für ihn war hier in Italien, dann musste wirklich etwas schlimmes vorgefallen. Die drei Jungs wären sonst die ersten zu denen er fliehen würde. 'Kannst du kommen?', ploppte eine neue Nachricht auf, als ich mein Handy gerade sperren wollte, um in die Acadamy zu gehen und die Jungs zu suchen. 'Bin da. Wo seid ihr?', tippte ich sofort zurück, ehe ich mir nur eilig die Maske überzog und dann nur im Pulli in das Gebäude. 'Im dritten Stock vor dem alten Büro von Andrea und Fabio.', verkündete mir mein Handy den Standort der Jungs als ich mich gerade mehr schlecht als recht mit meinem Kürzel in die Liste am Eingang eintrug. So schnell es ging. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte ich die Treppen nach oben. Wäre dabei zwischendrin fast mit einem der neuen Jungs zusammengestoßen, welchen ich nur mit einem gerufenen "Excuse-moi.", stehen ließ. Leicht außer Atem, da es angenehmers gab, als mit der Maske durchs ganze Treppenhaus zu joggen, stieß ich im dritten Stock die Tür auf den langen Gang auf. An der Fensterfront am einen Ende des Ganges konnte ich bereits die Silhouetten der Jungs erkennen. Callum saß mit Marcus, welchen er tröstend in seinen Armen hielt, auf dem Boden. Der Kopf des Neuseeländers lag an der Schulter seines besten Freundes. Arthur kniete neben den beiden auf dem Boden und schien beruhigend auf Marcus einzureden, während Dino an der Fensterfront entlang tigerte, als würde er nach einer Lösung grübeln. Der Schwede war auch der erste, welcher mich entdeckte, da sowohl Arthur als Marcus mir den Rücken zugewandt hatten und Callum viel zu sehr mit dem Kiwi zu beschäftigt sein schien. "Hast du dich gebeamt?", fragte Dino, wobei die Frage mit seinem besorgten Blick nicht wirklich so stimmungsaufhellend wirkte, wie wenn er sie mit seinem typischen verschmitzten Grinsen gestellt hätte. "Nein, ich war schon am Parkplatz, als Arthur geschrieben hat.", antwortete ich dem Schwede, während sich auch mein Bruder zu mir drehte und auch Callum hob seinen Blick. "Danke, dass du da bist. Wir haben keine Idee mehr, was passiert sein könnte und wie wir für Robert da sein können.", blickte Arthur mich dankend und auch etwas verzweifelt an und ließ sich aus der Hocke auf seinen Hintern fallen, dass er mich besser ansehen konnte, da ich noch immer etwas hinter ihm stand. "Ich versteh das nicht. Vor der Winterpause war noch alles gut. Ich war sogar kurz davor ihm meine Gefühle zu gestehen. Wir.... Wir haben über alles geredet und jetzt.... jetzt flüchtet er vor mir. ", hob Marcus mit Tränen in den Augen seinen Kopf von Callums Schulter und blickte verzweifelt und voller Traurigkeit in die Runde, während ich mich neben Arthur sinken ließ. Marcus wirkte unglaublich müde, als hätte er die letzte Nacht kein Auge zugemacht. Sein Daumen war noch immer getapt Verheimlichte vor uns anderen erst überhaupt nicht, dass er mehr als freundschaftliche Gefühle für den Russen hatte. Stumm kullerte die erste Träne über seine Wangen, was ihn seinen Kopf wieder an Callums Schulter verstecken ließ. "Hey nicht weinen. Ich glaube dass du Robert noch immer unsagbar wichtig bist, was auch immer passiert ist in der Winterpause.", versuchte Callum Marcus irgendwie zu trösten, strich ihm ruhig über den Rücken und zog ihn töstend enger an seinen Körper. Auch Dino setzte sich schweigend, voller Sorge in seinem Blick zu uns auf den leicht staubigen Boden des Flurs. War verdächtig still für seine Verhältnisse. "Was auch immer passiert ist muss die Hölle für ihn sein, Cal... So wie gerade hab ich ihn noch nie erlebt. Er war verängstigt, völlig panisch. Er hatte Angst vor mir. Ich hab außer Nein, nicht verstanden, was er gesagt hat. Er ist völlig am Ende. Was da in der Winterpause vorgefallen ist hat ihn gebrochen. Ich will ihm doch nur helfen. Für ihn da sein. Ob ich ihm noch genauso viel bedeute, wie er mir ist gerade total unwichtig. Ich nur, dass er keine Angst mehr hat.", schluchzte Marcus plötzlich verzweifelt, fast schon ein wenig wütend auf Callum und löste sich aus den Armen des Briten. Rutschte stattdessen näher zu Arthur. Besorgt wandte ich mich von Marcus zu meinem Bruder, welcher mich nicht minder besorgt anblickte. Kurz wanderte sein Blick hinter mich, wo an der anderen Seite des Flurs die Tür zur Toilette, in welcher Robert sich wohl eingeschlossen hatte, war. Schweigend nickte ich als Antwort auf seine stumme Frage. Bat ihn meinerseits ebenfalls mit einem kurzen Blick auf Marcus und Callum, welcher gerade vorsichtig und mit schuldbewusstem Blick seine Hand wieder auf Marcus Rücken platzierte, bei den beiden zu bleiben. Ebenfalls wortlos nickte mir mein jüngerer Bruder zu, während er Marcus vorsichtig in seine Arme schloss. "Ich...", begann ich leise, wurde aber sofort durch das Klingeln von Dinos Handy unterbrochen. "Ja? .... Shit....Danke.... Ja wir kommen.", lauschten wir alle dem kurzen Telefonat des Schweden. "Die Mittagspause ist vorbei. Maja hat angerufen, Fabio wartet im Fitnessraum. Wir sollen so schnell kommen, wie möglich.", berichtete er uns, wohin er versprochen hatte, dass die Jungs kommen würden. "Wir können doch jetzt nicht trainieren gehen. Verdammt Robert hat eine Panikattacke und sich im Klo eingeschlossen. Er ist vor uns geflüchtet und wir sollen jetzt einfach zum Trainieren?", schüttelte Marcus schluchzend, wütend den Kopf und blickte Dino dabei mit einem fassungslosen Blick an. Der Neuseeländer schien völlig am Ende mit den Nerven zu sein. Der Jüngste in der Runde zuckte bei den Worten erschrocken zusammen. Schien genau wie ich Marcus noch nie so fertig und wütend erlebt zu haben. "Okay, ganz ruhig, so kommen wir hier gerade nicht weiter. Jetzt zu trainieren macht gerade vermutlich für keinen von euch wirklich Sinn...", begann ich mit ruhiger Stimme in der Hoffnung damit die Lage wieder etwas zu beruhigen. "Aber wir können nicht einfach schwänzen, Fabio wird uns dafür richtig quälen.", warf Dino sofort ein und erhielt erneut einen bösen Blick, diesesmal jedoch von Callum, da Marcus sein Gesicht inzwischen weinend an Arthurs Schulter versteckt hatte. "... meldet euch bei Fabio ab. Ich hab mein Training mit Andrea auch verschoben, wir können das so legen, dass ihr mit trainieren könnt.", nahm ich dem Schweden sofort den Wind aus den Segeln, bevor ich mir meine Worte nochmal kurz zurecht legte. "Ich versuche mit Robert zu reden. Marcus, lass dich von Arthur oder Callum nach Hause bringen. Ich weiß, du wärst gerade lieber bei Robert, dass kann ich nachvollziehen, wenn ich wüsste, dass es meinem Freund so schlecht geht, wäre ich auch am liebsten an seiner Seite. Ich melde mich bei Arthur, wenn es etwas neues gibt. In Ordnung?", erläuterte ich den Jungs meinen Plan und hoffte, dass Marcus meine Idee akzeptierte, weil so aufgelöst, wie er gerade war, half er vermutlich weder sich selbst noch Robert etwas. "Du meldest dich versprochen?", hob der Neuseeländer seinen Kopf von Arthurs Schulter und blickte mich aus rot geweinten Augen und mit stummen Tränen auf den Wangen an, weshalb ich sofort nickte. "Okay, dann melden Dino und ich uns fünf kurz bei Fabio ab und Arthur du fährst mit Marcus schonmal vor. Wir laufen dann kurz rüber zu dir.", arbeitete Callum meinen Plan noch etwas weiter aus.
"Robert? Ich bins Charles. Darf ich rein kommen?", klopfte ich leicht gegen die Tür der Toiletten, als die vier Jungs ins Treppenhaus verschwunden waren und wartete darauf von drinnen eine Reaktion zu hören. Doch lediglich laute Schluchzer waren aus dem Raum zu vernehmen. "Robert?", drückte ich lautlos die Klinke hinunter und öffnete die Tür ein klein wenig, so das ich in den Vorraum mit den Waschbecken sehen konnte. Erstickt erklang das Wimmern des Russen aus dem Raum mit den Kabinen und ließ das ungute Gefühl, welches ich bereits seit Arthurs erster Nachricht in mir spürte noch stärker werden. "Ich komme jetzt rein.", teilte ich dem Jüngeren über sein Weinen hinweg mit, bevor ich die Tür weiter aufschob um richtig in den Raum treten zu können. "Nein... Нет.... Nein... nicht... Charles...", schluchzte er sofort auf, klang dabei vollkommen panisch, weshalb ich direkt hinter der Türschwelle stehen blieb. "Willst du mir erzählen, wieso ich nicht näher kommen soll? Hast du Angst vor mir?", wagte ich es etwas unsicher nachzufragen und hoffte, dass ich ihm damit nicht zu Nahe trat oder noch mehr Panik schürte. Bemühte mich darum meine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen und die Sorge so gut ich konnte zu verstecken. "Nein... ich... bitte geh Charles.... bitte....", brach er sofort wieder ab und forderte mich erneut dazu auf zu gehen. Wenn er keine Angst vor mir oder dann vorhin vermutlich auch nicht vor Marcus hatte, wieso stieß er uns dann alle von sich? Was war in Russland passiert? "Ich mach mir Sorgen um dich, Robert. Auch die Jungs machen sich unglaublich Sorgen. Wir würden gerne für dich da sein.", versuchte weiterhin so ruhig wie ich konnte auf den Jüngeren einzureden dessen leises Schluchzen durch den weiß gefließten Raum drangen. "Ich.... ich will euch nicht verseuchen... bitte lasst mich alleine....", begann Robert wieder stärker zu weinen, herzzerreissend zu Schluchzen, während ich überhaupt nichts mehr verstand? Mit was wollte er uns nicht verseuchen? War er krank? Wieso war er hier in der Acadamy, wenn er niemanden anstecken wollte? Er würde niemals so verantwortungslos sein und krank kommen, aber mit was wollte er dann niemanden anstecken? "Ich will nicht, dass Marcus... die Jungs das auch... das auch erleben müssen.", weinte er ein wenig undeutlich, während ich ganz vorsichtig näher trat. Gerade überhaupt nichts mehr verstand. Roberts Aussagen ergaben in meinem Kopf gerade überhaupt keinen Sinn. Wieso wollte er und nicht anstecken? Mit was wollte er uns nicht anstecken? Und vor allem was hatte das damit zu tun, dass er nicht wollte, dass die Jungs was auch immer erleben mussten? "Mit was willst du niemanden anstecken?", kniete ich mich vor der einzigen verschlossen Kabine hinter deren Tür Robert bei meiner Frage verzweifelt aufwimmerte, auf den kühlen Boden. "Ich... ich bin schwul...", hätte ich den Russen fast nicht verstanden und brauchte einige Momente, um zu realisieren, was er mir dort gerade erzählt hatte. Wirklich Sinn ergab sein Outing in Verbindung mit seinen vorhergesagten Worten für mich immer noch nicht, wenn ich ehrlich war. Wieso hatte er Angst irgendjemanden anzustecken, er war doch nicht krank, er fand einfach nur Männer attraktiver als Frauen, dass war doch völlig normal. Wer hatte ihm denn so einen Schwachsinn eingetrichtert? Was war passiert, dass er plötzlich selbst so ein Problem damit hatte? Letztes Jahr in Abu Dhabi und auf der Weihnachtsfeier schien er mit seiner Sexualität doch noch keine Probleme zu haben, hat den Körperkontakt zu Marcus regelrecht gesucht. Schockiert über den Grund seiner Veränderung und wie fertig er sich selbst machte, zog ich mein Handy aus der Tasche, um in meiner Galerie den passwortgeschützen Ordner mit den Fotos von mir uns Pierre zu öffen. "Man kann niemanden damit anstecken schwul zu sein, Robert, außerdem ist es etwas ganz normales. Was ist denn der Unterschied ob du nun einen Mann oder eine Frau liebst. Das wichtigste ist das du glücklich bist mit der Person an deiner Seite, dass man einander liebt, da ist das Geschlecht völlig egal.", sprach ich ruhig auf den Jüngeren ein und schob ihm dabei langsam mein Handy unter der Türe hindurch zu, in der Hoffnung, dass er seine Angst ein wenig ablegte und vielleicht wenigstens die Tür öffnete, dass wir einander ansehen konnten. Erneut wurden die Schluchzer der Russen lauter. Herzzerreisend hallten sie von den gefließten Wänden zurück. Schweigend ließ ich Robert Zeit. Hoffte, dass meine Worte und die Bilder ihm die Panik nahmen und zeigten, dass es völlig normal war einen Mann zu lieben.
Mit einem leisen Klicken öffnet sich Minuten später, als Roberts Schluchzen sich in ein leises Schiefen geändert hatte. Unsicher, mit rot gefleckten, von Tränenspuren gezeichneten Wangen, geschwollenen, rot geweinten Augen, Tränenflecken auf dem roten FDA-Pulli und völlig verstrubelten Haaren trat er aus der kleinen Klokabine. Einen Arm hatte er eng um seinen Körper geschlungen, während er mir mit gesenktem Blick mein Handy entgegenstreckte. Leicht schwankte er, drohte sein Gleichgewicht zu verlieren. Eilig nahm ich mein Handy entgegen und zog ihn dann vorsichtig in meine Arme. Mit einem leisen wimmern presste er sich an meinen Körper. Klammerte sich regelrecht an meinem Pulli fest. Weinte stumm gegen meine Schulter. Schützend hielt ich ihn in meinen Armen und wiegte uns leicht hin und her. Strich ihm ruhig über seinen Rücken. Versuchte ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war. Spürte wie seine Beine immer wieder drohten ein zuknicken, weshalb ich meinen Griff um ihn vorsichtshalber festigtete, um ihn im Zweifel halten zu können. "Wer auch immer dir erzählen wollte, dass es falsch sei einen Mann zu lieben liegt, hat damit nicht Recht, Robert. Liebe bedeutet dass du mit der Person an deiner Seite glücklich bist, dich sicher und geborgen fühlst, wenn du an ihrer Seite bist, völlig egal, welches Geschlecht diese Person hat.", wiederholte ich meine vorherigen Worte erneut in der Hoffnung, dass meine Worte zu ihm durchdrangen und er sie glauben konnte. Schweigend schüttelte er den Kopf, schien darum bemüht sich zu beruhigen und seine Tränen zu stoppen. Wirkte nicht so als würde er meinen Worten gerade glauben können. "Kannst du mich vielleicht nach Hause bringen? Ich will gerade nicht selbst fahren. ", wollte er mit völlig heiserer, fast tonloser Stimme wissen und löste sich mit unsicher wirkenden Schritten von mir, traute sich weiterhin nicht mich anzusehen. "Klar, bist du mit dem Auto hier. Arthur hat vorhin meins genommen um Marcus heimzufahren.", wollte ich besorgt wissen, war noch immer in Alarmbereitschaft, da er noch immer etwas wackelig auf den Beinen wirkte. Auch wenn ich zu gerne wissen wollte, wer ihm diesen Schwachsinn bezüglich seiner Sexualität erzählt hatte schwieg ich, da er offensichtlich nicht weiter darüber sprechen wollte. Fragte nicht weiter nach, da ich ihn keinesfalls in die Enge treiben wollte. "Wieso hat er Marcus heim gefahren? Ist ihm etwas passiert? Vorhin in der Kantine war doch noch alles gut.", hob Robert zum ersten Mal richtig seinen Blick, dabei war die Angst vollständig aus seinen Augen gewichen, welche stattdessen pure Sorge um den Neuseeländer ausstrahlten, fast schon ein wenig panisch wirkten. "Er war total fertig mit den Nerven, nachdem er dich vorhin so fertig und panisch erlebt hat. Du bedeutest ihm unglaublich viel und er macht sich Sorgen um dich. Konnte nicht verstehen, wieso du ihn und die anderen Jungs so von dir stößt. Er wäre gerne für dich da.", beantwortete ich ihm die Frage voller Ehrlichkeit seine Frage, auch wenn mir durchaus schon durch seine Reaktion auf meine Aussage über Marcus, bewusst war, dass diese Aussage ihn nicht wirklich beruhigte. Vermutlich nur wieder dafür sorgte, dass er sich um den Jüngeren sorgte, doch ich konnte ihn ja auch nicht anlügen, was Marcus betraf."Er macht sich Sorgen. Ich... ich wollte ihn... ich... ich wollte die Jungs... sie sollen... sie sollen das nie erleben müssen...", traten ihm sofort wieder Tränen in die Augen, während er nach Luft schnappend die Arme um seinen Körper schlang. "Hey... hey... ganz ruhig atmen Robert, ganz ruhig. Ein und wieder aus... ein und wieder aus.", zog ich ihn sofort in meine Arme. Wiederholte meine Worte immer wieder um ihn zu beruhigen. Strich über seinen Rücken. Spürte wie sein Herz viel zu schnell gegen seine Brust schlug. "Ich... ich wollte nicht das... sie sich Sorgen...", murmelte er völlig verzweifelt und voller Vorwurf gegen sich selbst in der Stimme, schüttelte dabei den Kopf. An meinen Oberkörper spürte ich, wie er seine Arme enger um seinen Oberkörper schlang. Er schien mit sich zu kämpfen. "Das ich schwul bin.... das... die Jungs.... ich...Marcus...", löste er nach ein paar weiteren Augenblicken des Schweigens ein wenig von mir, blickte mich völlig verunsichert, fast schon ungläubig an, fand keine Worte. Stammelte etwas überfordert vor sich hin. "Das du schwul bist, macht aus dir keinen anderen Menschen und ist ehrlich gesagt weder für mich noch für die Jungs etwas neues, weil wir alle gesehen haben wie du und Marcus miteinander umgegangen seid. Die Jungs sind deine Freunde, Robert das wichtigste ist für sie das es dir gut geht, dass du glücklich bist, ob du das nun Single, mit einer Frau, einem Mann oder einem Hund bist ist ihnen völlig egal und macht dich für sie zu keinem anderen Menschen als ihrem Freund, welcher ihr in Italien ein Teil ihrer Familie ist.", legte ich all meine Ehrlichkeit in die Worte, in meinen Blick mit der Hoffnung, dass er mir so glauben schenkte und verstehen konnte , dass an seiner Freundschaft mit den Jungs nichts änderte, weil er schwul war. Doch meine Worte hatten überhaupt nicht meine erhoffte Wirkung ihn zu Beruhigen, viel mehr schien ich damit das völlige Gegenteil auszulösen. Sofort wurde seine Augen wieder glasig. Er begann zu zittern. "Ich dachte von ihnen auch sie seien meine Freunde und und jetzt.... Kannst du mir versprechen, das sie mich nicht hassen werden.... nicht auch verabscheuen... mir nicht weh tun?", blickte mich dabei so ängstlich und hoffnungsvoll zugleich an, dass es mir kalt den Rücken hinunter lief und ich mir gar nicht ausmalen wollte, was während der Winterpause in Russland passiert war. "Versprochen, Robert. Ich bin mir ganz sicher, aber wenn du möchtest oute ich mich vor den Jungs, dass du ihre Reaktionen sehen kannst.", bot ich ihm sofort an ohne großes Nachdenken an, in der Hoffnung, ihm so die Angst nehmen zu können welche er vor den Reaktionen der Jungs zu haben schien.
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