26. A. Leclerc x Armstrong
Hej,
Ich melde mich hier auch mal wieder pünktlich zu ersten Renneochenende der Formel 3 mit einem OS zu Arthur Leclerc.
Noch ein kleiner Hinweis, bevor das Kapitel los geht:
Ich habe vor kurzem ein neues Buch zu Max Verstappen und Pierre Gasly hochgeladen.
Wenn es interessiert kann gerne einmal vorbeischauen, die ersten beiden Kapitel sind bereits veröffentlicht.
So jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß mit dem OS und hoffe, dass er euch gefällt. Über eure Meinung dazu würde ich mich sehr freuen.
Bleibt gesund!
Liz
PoV. Arthur
"Hallo Mama, was gibt's?", nahm ich verwundert den Anruf meiner Mutter über die Freisprechanlage entgegen, während ich mit Marcus auf dem Weg von Maranallo, wo ich die letzten Tage, für einige Runden im Simulator und ein paar neue YouTube-Videos verbracht hatte, zurück nach Monaco war. "Hallo Arthur, seid ihr schon auf den Weg nach Monaco?", stellte sie sofort die Gegenfrage, was mir einen irritierten Blick von meinem Freund einbrachte, welcher sich wohl sehr darüber wunderte, dass meine Mutter wusste, dass ich jemanden mit nach Monaco brachte. Da niemand davon wusste, dass wir seit nun bald schon vier Monaten ein Paar waren, war seine Reaktion jedoch mehr als nachvollziehbar. "Ja, wir brauchen noch etwa zwei Stunden bis wir in Monaco sind. Wieso?", gab ich meiner Mutter nach einem kurzen Blick auf s Navi zurück und suchte zeitgleich nach Marcus Hand, um sie zu ergreifen. Legte meine Hand schließlich auf den Oberschenkel meines Freundes, welcher mit der Situation gerade nicht zufrieden schien und seine Hand außerhalb des Bereichs hielt, in welchem ich sie greifen konnte. "Sehr gut, kannst du bitte bei mir vorbeikommen, wenn du angekommen bist. Es gibt hier gerade ein organisatorisches Problem.", bat sie mich ziemlich kryptisch, weshalb ich nur die Augen verdrehte. Ich hasste es, wenn sie in Rätsel sprach und nicht einfach sagte was Sache war. "Ja, ich komm vorbei, aber wolltest du nicht heute los nach Brignoles fahren?", gab ich jedocg nur leicht verwundert zurück, da ich eigentlich, davon ausgegangen war, dass sie schon längst unterwegs war. "Ja, ich wollte eigentlich schon dort sein, deswegen ruf ich ja an. Den Rest können wir dann ja nachher klären, wenn du da bist.", wirkte sie ziemlich gestresst, weshalb ich es dabei beließ, auch wenn mich wirklich interessieren, was gerade so ein großes Problem darstellte, in der Organisation war. "Ja, ich bin in zwei bis zweieinhalb Stunden in Monaco. Bis dann.", beendete ich stattdessen den Anruf und auch von meiner Mutter kam nur noch eine kurze Verabschiedung, bevor das klassische Tuten zu hören war, ehe die Musik wieder einsetzte. "Sie wissen es schon längst oder?", wollte Marcus kaum das die Musik wieder spielte, mit unglaublich verletzter Stimme von mir wissen und versuchte auch seinen Oberschenkel ein wenig wegzuziehen. "Nein, Favori. Ich hab meiner Mama nur gesagt, dass ein Freund mit kommt. Nichts von unserer Beziehung, versprochen.", widersprach ich ihm sofort, hoffte inständig, dass er mir glauben würde. Am liebsten würde ich gerade anhalten, um dieses Gespräch zu führen, dass ich ihn dabei ansehen konnte. Ihn in die Arme schließen konnte oder zumindest nach seiner Hand greifen konnte. Denn auch wenn man es bei der sonst so offen und lebensfrohen Art nicht vermuten würde, war Marcus privat eine unglaublich sensible und verletzliche Person und gerade was unsere Beziehung anging auch sehr unsicher. Er hatte mir gegenüber nie verschwiegen, dass ich der erste Mann war, für den er solch tiefe und romantische Gefühle entwickelt hatte. Vielmehr war ich die einzige Person, welche davon wusste, da er seiner Familie davon am Telefon nichts sagen wollte. Er wollte mit ihnen sprechen, wenn er sie mal wieder besuchen konnte, was wegen Corona bisher nicht möglich war. Eine Tatsache die ich absolut verstehen konnte, sich zu outen war nichts was mal eben am Telefon tat. "Ich hab ihr nur gesagt, dass jemand mitkommt, dass sie weiß, dass ich etwas vor habe und wir die wenige Tage, die wir haben zusammen genießen können.", erklärte ich ihm die Situation genauer und spürte, wie er kaum, dass ich fertig gesprochen hatte nach meiner Hand griff, welche noch immer auf seinem Oberschenkel ruhte und unsere Finger ineinander verwebte. "Es tut mir leid, Quokka... ich...",murmelte Marcus schuldbewusst fast schon ein wenig beschämt, brach dann seinen Satz doch wieder ab. "Alles in Ordnung, Favori. Mach dir keinen Kopf deswegen.", strich ich mit meinem Daumen zärtlich über seinen weichen Handrücken.
"Willst du mit zu meiner Mutter kommen oder möchtest du lieber schon in meine Wohnung?", wollte ich von Marcus wissen, als wir knapp drei Stunden später endlich in Monaco ankamen. Ehrlich gesagt rechnete ich damit, dass er lieber in meine Wohnung und nicht mit zu meiner Mutter kommen wollte, was ich auch absolut verstehen konnte. Es wäre für mich auch völlig in Ordnung, schließlich warf ich ihn damit jetzt mit dem plötzlichen Treffen doch ziemlich ins kalte Wasser, was er überhaupt nicht mochte. Er war zwar super spontan, wenn es darum ging, dass wir doch ein paar Stunden fanden, um etwas zu unternehmen, doch für ein solches Treffen war er dann doch lieber vorbereitet. "Ich komme mit.", kam es plötzlich leise, unsicher und für mich ziemlich überraschend von Marcus, was mich augenblicklich lächeln und nach seiner Hand greifen ließ. "Danke.", gab ich noch immer etwas überrumpelt von seiner Entscheidung zurück und drückte seine Hand etwas, um ihm zu zeigen, wie unsagbar viel es mir bedeutet, dass er bereit war meine Mutter kennenzulernen, seine Angst überwandt. "Ich hoffe es ist kein allzu großes Problem, was sich da ergeben hat, dass wir unsere Zeit auch wirklich genießen können. Ich hab mich schon seit Tagen darauf gefreut, Zeit mit dir alleine zu verbringen.", fügte ich meinen Worten hinzu und lenkte mein Auto durch die, teilweise von Tribünen und Leitplanken gesäumten, Straßen meiner Heimat. "Ich auch. Ich bin auch total neugierig auf deine Wohnung und auf dein Klavier, darauf dich endlich mal nicht über Facetime spielen hören.", wirkte auch Marcus völlig begeistert, während ich im Feierabendverkehr durch die Straßen wieder aus der Innenstadt schlich. Das Lächeln auf meinen Lippen wurde bei dem freudigen Klang seiner Stimme augenblicklich etwas größer. "Das kann ich auf jedenfall machen, Favori. Ich hab bevor ich los gefahren bin sogar noch eingekauft, dass wir zusammen Sushi machen können.", verriet ich ihm noch grinsend worauf er sich freuen konnte, während ich in die Straße einbog, in welcher das Haus stand, in welchem meine Mutter wohnte und wir aufgewachsen waren. "Du bist der Beste, Quokka. Das hab ich schon ewig nicht mehr gemacht.", wäre Marcus mir vermutlich um den Hals gefallen, wenn wir nicht im Auto sitzen würden, so begeistert wie er klang. "Ich hab es noch nie gemacht und bei dir klang das so lustig.", schmunzelte ich glücklich über seine Reaktion und lenkte den Wagen in die Einfahrt des Hauses meiner Mutter. Augenblicklich wurde Marcus wieder ruhiger. Verfestigte seinen Griff um meine Hand sich wieder etwas. Klammerte sich fast schon daran fest. "Mach dir keinen Kopf, Favori.", brachte ich das Auto zum stehen und drehte mich auf meinem Sitz dann so, dass ihn anzusehen und seine zweite Hand ebenfalls ergreifen konnte. Seine Angst war förmlich spürbar. Ich war mir sicher, dass sie unbegründet war. Mama war der liebste Mensch den ich kannte. Sie würde Marcus mögen, egal als was sie ihn nun gleich kennen lernen würde. Sie würde hinter mir stehen und glücklich sein, sich freuen, wenn sie merken würde, wie glücklich Marcus mich machte. Außerdem viel mit kein einziger Grund ein, wieso man den Kiwi nicht mögen könnte. "Können.... ist es in Ordnung... Bist du sauer, wenn wir ihr nichts von unserer Beziehung sagen?", flüsterte er mit zittriger am Ende fast tonloser Stimme, traute sich nicht mir dabei in die Augen zu sehen. Wirkte schüchtern und wahnsinnig verunsichert. "Nein bin ich nicht sauer Favori.", gab ich ebenfalls im Flüsterton zurück und löste eine Hand wieder aus seiner, legte sie zärtlich an seine Wange. "Es ist völlig okay, wenn du gerade noch nicht willst und meine Mutter erst einmal kennenlernen möchtest.", brachte ich ihn behutsam dazu mich anzusehen. Fing mit meinem Daumen sofort die Träne auf, welche sich aus seinem linken Auge gelöst hatte. "Danke, Quokka.", verzogenen sich seine Lippen wieder zu einem leichten Lächeln, welches ihm so viel besser stand als der verunsicherte Gesichtsausdruck zuvor. "Ich liebe dich.", fügte er seinen Worten mit flüsternder Stimme hinzu und brauchte mich damit augenblicklich zum strahlen. Es war jedesmal etwas ganz besonderes, wenn diese drei Worte seine Lippen verließen. "Ich liebe dich auch Favori.", erwiderte ich sein Geständnis genauso leise und strich zärtlich mit meinem Daumen über seinen Mundwinkel. Hauchte kaum das meine Worte verklungen waren einen liebevollen federleichten Kuss auf die Stelle. Löste meine Hand schließlich von seiner Wange. "Dann lass uns mal sehen, was für ein organisatorisches Problem meine Mutter hat.", grinste ich dann und öffnete meine Tür und lief dann gefolgt von Marcus zur Haustür. "Bereit?", versicherte ich mich noch einmal bei Marcus, welcher unsicher mit dem Saum seines Shirts spielte und zur Bestätigung stumm nickte. Ihm ein Lächeln schenkend drückte ich dann schließlich die Klingel. Sofort waren drinnen Schritte zu hören, was Marcus neben mir einen Schritt hinter mich treten ließ. "Tu...tu....", erklang kaum, dass die Tür geöffnet wurde die freudige, etwas undeutliche Stimme des Sohnes meiner Cousine, welchen meine Mutter auf dem Arm hielt. "Salut Mama, Salut Lucas, was machst du denn hier, Großer?", nahm ich meiner Mutter den fast neun Monate alten Jungen ab, welcher seine Hände begeistert klatschend nach mir ausstreckte und sich so gut er konnte sich zu mir streckte. "Hallo ihr beiden. Kommt rein, dann erkläre ich euch alles.", bat meine Mutter Marcus und mich in den hellen Flur, während Lucas mir mit seinen kleinen tapsigen Fingern in mein Gesicht tatschte und dabei freudig vor sich hin gluckste "Das gehört sich aber nicht Lucas, anderen Leuten ins Gesicht zu schlagen.", tadelte ich ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und hielt mit meiner freien Hand vorsichtig seine Hände fest, während ich aus meinen Sneakern schlüpfte, wobei mir sofort das eingepackte Reisekinderbettchen und die Reisetasche ins Auge fielen. Mama wollte jetzt aber nicht dass Marcus und ich auf Lucas aufpassten? Ich liebte den Kleinen, er war einfach ein kleiner Goldschatz und ich liebte es mit ihm zu spielen oder auf ihn aufzupassen, aber gerade war es einfach total unpassend. Es waren Marcus und meine ersten völlig ungestörten Tage seitdem wir zusammengekommen waren. "Wollt ihr etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit essen?", fragte meine Mutter freundlich, während ich gefolgt von Marcus, welcher sich unsicher noch immer etwas hinter mir versteckte in den mit viel Liebe eingerichteten, Licht durchfluteten Wohnbereich lief. Nebeneinander sanken wir auf die Couch, wobei mir Marcus angespannte Haltung nicht entging. Es war für Leute die ihn gut kannten nicht zu übersehen, dass er sich unglaublich unwohl fühlte. Zärtlich strich ich ihm kurz und unauffällig über seinen Handrücken, als meine Mutter zwei Gläser aus dem Schrank holte. Doch anstatt dass mein Freund durch die Geste etwas ruhiger wurde sorgte ich damit nur dafür, dass er sich noch mehr verkrampfte. Seine Lippen zu einem unsicheren, aufgezwungen Lächeln verzogen hielt der Neuseeländer, vermutlich um irgendetwas zu Tun, Lucas, welchen ich inzwischen auf meinen Schoss gesetzt hatte, dass er uns alle sah, seine Hand hin. Etwas kritisch beäugte mein Neffe die Finger meines Freundes, ehe er seine kleine Hand, um den Ringfinger schloss, an welchen Marcus gefühlt schon immer einen Ring trug. "Er mag dich. Hat einen guten Geschmack", schenkte ich Marcus ein Grinsen, was diesem sofort das Blut in die Wangen schießen ließ und dazu führte dass er seinen Blick auf seinen Schoss senkte, während Lucas gut gelaunt irgendetwas vor sich hin prappelnd seine Hand, mit welcher er weiterhin Marcus Finger umklammerte, wild hin und her bewegte. "Du bist Marcus, oder?", reichte meine Mutter meinem Freund lächelnd die Hand, welche dieser mit seiner freien Hand und einem leisen "Ja" ergriff. "Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Pascale.", stellte sie sich selbst vor und setzte sich auf meine andere Seite, nachdem sie Marcus Hand wieder losgelassen hatte. Ganz im Gegensatz zu Lucas, welcher den Finger von Marcus noch immer freudig umklammerte. Gar nicht daran zu denken schien, den Finger meines Freundes wieder freizugeben. "Louna ist gestürzt und dabei mit dem Kopf unglücklich gegen einen Baumstumpf gefallen. Sie muss zur Überwachung eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Es gab niemanden sonst, dem sie erreichen konnte und Mario kommt erst morgen früh von seiner Geschäftsreise. Lucas hätte sonst solange im Krankenhaus auf der Kinderstation bleiben müssen. Ich konnte einfach nicht nein sagen, als sie angerufen hat. Aber ich kann meine Termine im Brignoles nicht absagen, das ist schon so lange geplant. Könntet ihr bis morgen auf den Kleinen aufpassen?", erklärte sie uns die ganze Situation und blickte vor allem mich am Ende ihrer Schilderung anbittend an, vermutlich da sie sich genau daran erinnerte, dass ich bereits angekündigt hatte, dass ich die Tage bis zum Grand Prix verplant war, weil ich Besuch von einem Freund aus der Academy bekam. Unsicher was der Neuseeländer von der Bitte meiner Mutter hielt, wandte ich meinen Blick zu ihm. Ich wollte auf keinen Fall über seinen Kopf hinweg irgendetwas entscheiden, es war zwar nur noch der heutige Nachmittag und die Nacht, aber wir hatten uns beide total auf die ungestörte Zeit zusammen gefreut. Wenn ich alleine gewesen wäre, hätte ich mich ohne zu zögern um Lucas gekümmert. Schweigend noch immer etwas unsicher lächelnd erwiderte Marcus meinen Blick und die stumme Frage, die ich ihm damit stellte, mit einem leichten Nicken. "Wir passen auf ihn auf. Seine Sachen stehen im Flur oder?", gab ich meiner Mutter zurück, welche uns daraufhin sichtlich dankbar und erleichtert anblickte. "Danke. Ihr seit meine Rettung. Deine Brüder waren beide zu beschäftigt. ", drückte sie mir einen Kuss auf die Wange, was mich sofort rot werden ließ. Wie peinlich war das denn jetzt. Doch Marcus schien es scheinbar zu erweitern, zumindest hatte er ein leichtes Grinsen auf den Lippen. "Dann gründen wir jetzt wohl eine Männer-WG, Großer.", wandte ich mich an den Jungen auf meinem Schoss, um der Situation zu entfliehen und strich ihm liebevoll durch das dünne hellblonde Haar.
"Ich hol die restlichen Sachen noch kurz nach oben.", stellte Marcus seinen Koffer und die Wickeltasche von Lucas in den Flur meiner Wohnung und war schon wieder drauf und dran ins Treppenhaus zu verschwinden. "Favori...",murmelte ich besorgt, mit leiser Stimme, griff dabei vorsichtig nach seiner Hand und stellte nebenbei das Maxi Cosi auf den Boden. Behutsam schlang ich meine Arme um Marcus "Es tut mir leid, dass das jetzt alles anders läuft, als geplant.", hauchte ich ihm einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe, während er sich etwas an mich kuschelte. Sichtlich meine Nähe suchte. "Es ist alles gut, Quokka, wirklich.", schüttelte er sofort den Kopf und lehnte sich weiterhin einfach ein wenig gegen mich, wirkte noch immer ziemlich in seine Gedanken versunken und in sich gekehrt. So wirklich glauben konnte ich seine Worte noch nicht, zu gut konnte ich inzwischen in seinem Verhalten lesen. Doch ich ging jetzt erst einmal trotzdem nicht weiter darauf ein. "Ich liebe dich, Favori.", murmelte ich leise gefolgt von einem Kuss in sein weiches, braunes Haar, als Lucas plötzlich leise zu weinen begann. Was Marcus dazu brachte sich sofort von mir zu lösen und die Wohnung zu verlassen, während ich mich zu meinem Neffen hinunter beugte. "Hey, was ist denn los, mein Großer.", hob ich ihn besorgt aus dem Maxi Cosi und nahm ihn stattdessen auf den Arm. Wiegte ihn sanft hin und her. Versuchte ihm seinen Schnuller wieder in den Mund zu stecken, welchen er jedoch nur noch stärker weinend sofort wieder ausspuckte. Strich ihm kreisförmig, behutsam mit der freien Hand über seinen Bauch. "Willst du eine frische Windel oder hast du einfach nur ganz doll Hunger?", hob ihn etwas hoch, um herauszufinden, was ihn zum weinen brachte. Roch sofort die leicht müffelnde Windel. "Scht Großer, gleich wechseln wir dir die Windel. Ich muss nur noch kurz, alles vorbereiten. Gleich hast du wieder eine trockene Windel. Gleich ist alles wieder gut.", redete ich ruhig auf meinen noch immer herzzerreisend weinenden Neffen ein, während ich ihn behutsam wieder in sein Maxi Cosi legte und mich beeilte mit ihm und der Wickeltasche ins Bad zu verschwinden. Vorsichtig brachte ich die Trageschale etwas zum schaukeln, als ich sie neben dem dunkelgrauen Badteppich auf die hellgrauen Fliesen stellte und zügig die Wickelunterlage sowie Windeln und Feuchttücher auf dem Teppich ausbreitete. "So kleiner Mann, jetzt gibt es eine trockene Windel für dich.", legte ich Lucas vorsichtig auf den Boden, wo er sofort versuchte sich auf den Bauch umzudrehen. "Hey du kleiner Frechdachs, wenn du einen frische Windel willst musst du schon liegen bleiben.", tadelte ich ihn lächelnd und reichte ihm die Rassel aus der Wickeltasche, welchen er sofort begeistert ergriff. Konzentriert machte ich mich daran ihn soweit auszuziehen, dass ich die Klebestreifen der Windel gut öffnen konnte, während er voller Begeisterung mit der Rassel einen riesen Radau machte. "So... gleich haben wir es geschafft.", befreitete ich ihn aus der vollen Windel, welche ich sofort in meinen Badabfall befördert. "Nicht so eilig junger Mann, wir müssen dich doch erst noch sauber machen.", drehte ich Lucas lachend den Kopf schütteln wieder auf den Rücken um und zog mit eiliger Bewegung ein Feuchttuch aus der Packung zog, um ihn zu reinigen. Etwas unsicher und ganz vorsichtig legte ich ihm neue Windel an, hoffte sich sie richtig und nicht zu fest saß. Doch so freudig wie Lucas ich schon wieder auf den Bauch drehte und versuchte weg zu robben, schien alles zu passen, was mich dazu brachte ihn wieder vollständig anzuziehen. "Daa.. daaa..", streckte er seine Arme neugierig über meine Schulter schien, als ich ihn auf den Arm nahm, hinter mir irgendetwas entdeckt zu haben. "Was hast du da denn tolles entdeckt?", strich ich ihm vorsichtig durch sein Haar, drehte ihn auf meinen Arm und mich selbst auch um, dass ich sah, was er entdeckt hatte. "Da... daa", streckte er seinen Arm mit dem Rassel freudig Marcus entgegen, welcher schüchtern lächelnd, mit seinen Fingern am Saum seines Shirts spielend im Türrahmen stand und mich zu beobachten schien. "Stehst du schon lange da?", wollte ich schmunzelnd wissen und trat etwas näher zu dem Kiwi, dessen Wangen sofort leichten Rotschimmer annahmen, während er seinen Blick etwas beschämt abwenden wollte. "Willst du ihn kurz nehmen? Dann räum ich hier wieder auf und schau nach einem geeigneten Platz, wo ich die Wickelsachen richtig aufbauen kann.", bat ich Marcus mit einem Lächeln auf den Lippen. Hoffte ihn mit der Bitte nicht zu etwas drängen was er nicht wollte. Erschrocken sah Marcus mich an. Wirkte wieder komplett verunsichert. Schüttelte leicht den Kopf. Verschwunden war der süße Rotton an seinen Wangen. "Ich kann hier auch kurz aufräumen. Das ist kein Problem.", wollte er schon an mir vorbei ins Bad richtig in den Raum treten, als Lucas mit seiner freien Hand nach seinem Shirtärmel griff. "Amm...amm.", kam es mit resoluter Stimme von Lucas, welcher sich weiter fest an den Stoff klammerte. "Da hat jemand wohl etwas dagegen, Favori.", versuchte ich meinen Freund ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, doch Marcus hielt seinen Blick auf dem scheinbar sehr interessanten Fliesenboden. Griff nach meiner Hand. "Wenn du dich wohler fühlst kannst du auch mit ihm ins Wohnzimmer, wo er ein bisschen spielen kann.", schlug ich ihm vor, wollte ihm einen Raum schaffen in dem er sich wohl fühlte und seine Unsicherheit ein wenig ablegen konnte. Doch das er hier jetzt aufräumte, stand definitiv nicht zu Debatte. Er war mein Gast, da ließ ich ihn ganz sicher nicht aufräumen. Er hatte schon unser ganzes "Ja. Trägst du ihn ins Wohnzimmer?", schenkte er mir einen bittenden, schüchtern Blick, welchen ich sofort mit einem Nicken erwiderte und mit meinem Daumen über seinen Handrücken strich, bevor ich vorsichtig Lucas Hand von Marcus Shirt löste, was diesem überhaupt nicht gefiel. "Es ist alles gut Lucas, du darfst gleich mit Marcus spielen.", legte ich ihn auf meinem flauschigen Wohnzimmerteppich vorsichtig auf den Rücken, als Marcus mit der Reisetasche in den Raum trat. "Nicht weinen, Kleiner.", setzte sich Marcus noch immer ziemlich unsicher zu meinem Neffen und reichte ihm einen Teddy aus der Tasche, was Lucas sofort wird ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. "Ich komm gleich wieder. In Ordnung, Favori?", hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, fuhr liebevoll durch sein Haar, bevor ich nach seinem Nicken aufstand und ins Bad verschwand.
Lächelnd blieb ich im Türrahmen meines Wohnzimmer stehen, als ich Lucas nun freudig glucksen hörte. "Da ist aber jemand sehr kitzelig.", hörte ich Marcus leise Stimme, welche deutlich sicherer und freudiger klang, als noch vorher im Badezimmer, ehe Lucas noch mehr zu kichern begann. Es war schön zu hören und zu sehen, wie er offensichtlich etwas sichere und offener im Umgang mit meinen Neffen war. Er seine Angst ein wenig ablegen konnte. "Soll ich damit Rasseln? Glaubst du dass ich das kann.", griff Marcus grinsend nach der löchrigen Kunststoffball, welchen Lucas ihm entgegenstreckte und hielt dabei mit seinen Fingern die kleineren Bälle in der Mitte fest, so dass diese keinen Ton von sich gaben. Sichtlich irritiert blickte Lucas den Neuseeländer und hörte abrupt auf zu lachen. Er schien überhaupt nicht zu verstehen, warum es jetzt nicht mehr rasselte, versuchte deshalb fast verzweifelt wieder nach dem Ball zu greifen, als Marcus diesen plötzlich wieder rasseln ließ. Doch Lucas war noch immer so irritiert, dass er denn Ball wieder zurück wollte. Willst du wieder selber Rasseln? Du kannst das auch eindeutig besser.", stoppte der Neuseeländer nocheinmal lächelnd das Rasseln, bevor er Lucas den Ball gab. Sofort erfüllte wieder lautes Rasseln und Lachen den Raum. "Es ist noch alles ganz.", strich Marcus meinem Neffen zärtlich durchs Haar, was mich noch mehr Lächeln ließ. Zu sehen, wie liebevoll Marcus mit Lucas umging ließ mein Herz aufgehen. Es war so süß, dass ich mich noch ein wenig mehr in ihn verliebte. "Na ihr zwei Spaßvögel?", trat ich lächelnd in den Raum, was Marcus sofort zu mir blicken ließ. "Er ist so ein Sonnenschein.", wandte er seinen Blick wieder zu meinem Neffen, welcher dem Ball hinterher robbte, den er etwas aus seinem Griffbereich gerollt hatte. "Ja, er ist total süß.... genau wie du.", sank ich neben den Neuseeländer auf dem Teppich und legte einen Arm um ihn seinen Körper, was er sofort nutzte, um seine Gesicht mit roten Wangen an meiner Halsbeuge zu verstecken. Fühlte sich sichtlich unwohl. "Quokka....", nuschelte er undeutlich gegen mein Shirt, und rutschte etwas weiter zu mir, um sich an meinen Oberkörper zu kuscheln und einen Arm um meinen Körper zu schlingen. "Ich liebe dich.", fügte er seinen Worten leise hinzu, was ich mich noch ein bisschen mehr lächeln ließ. "Ich dich auch, so sehr.", gab ich nicht lauter zurück und vergrub mein Gesicht in seinen brauen, leicht nach Schokolade riechenden Haaren. Zärtlich hauchte ich einen Kuss hinein. Schloss die Augen und atmete einfach seinen Geruch ein. Genoss seine ungestörte Nähe, von welcher ich nie genug bekommen könnte. "Huch..", hob Marcus plötzlich langsam seine Kopf von meiner Schulter, was auch mich etwas verwundert den Kopf heben ließ, bevor ich schmunzeln musste. Lucas hatte sich an die Jeans meines Freundes geklammert, um sich eher vergeblich daran etwas hochzuziehen. "Ich glaube da will noch jemand mitkuscheln. Willst du ihn auf den Arm nehmen?", fragte ich vorsichtig, bedacht darauf, dass der Kiwi das vorhin sofort abgelehnt hatte und konnte trotzdem nicht verhindern, dass meine Lippen sich durch das Bild,welches sich mir bot, zu einem noch glücklichlichern Lächeln verzogen. Das ganze wirkte so unglaublich niedlich, wie sich die kleinen Händchen in den dunkelblauen Stoff klammerte, während er und uns beide aus seinen großen braunen Augen ansah. "Ich?", blickte Marcus mich wieder total verunsichert an. Es war nicht zu übersehen, dass er sich damit überhaupt nicht, wohl, sondern wirkte viel eherüberfordert. "Ja, wenn du willst.", stellte ich es ihm mit einem Lächeln auf den Lippen erneut frei, dass er jederzeit nein sagen konnte. "Okay.", löste er sich stattdessen noch immer unsicher von mir und griff ganz ganz vorsichtig Lucas unter die Arme. "So?", blickte er erneut zu mir, um sich noch einmal zu vergewissern, dass er auch alles richtig machte. "Ja, genau so.", stimmte ich ihm sofort zu, weshalb er Lucas vorsichtig hoch hob. Seine eine Hand langsam über den Rücken des kleinen Jungen gleiten ließ, bis er in mir der Hand richtig hielt. Schweigend, glücklich darüber, dass der Neuseeländer seine Angst über Wunden hatte rutschte ich wieder enger zu ihm, was ihn dazu brachte sich langsam etwas gegen meinen Oberkörper sinken zu lassen. Lucas kuschelte sich auf dem Arm meines Freundes müde in dessen Shirt. Sanft legte ich meinen freien Arm unter den Arm von Marcus mit welchem er Lucas festhielt und kuschelte mich einfach an meinen Freund. Gerade war es einfach perfekt. Marcus war hier, ich konnte mit ihm kuscheln, ihn in meinen Armen halten, so viel ich wollte. Und dann noch mein Neffe, der seine Augen geschlossen hatte. Wie eine kleine glückliche Familie.
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