23. A special year ends....

Lance und Checo

PoV. Lance
Nervös und leicht gestresst saß ich auf meinem Bett und blickte auf meinen offenen Kleiderschrank vor mir um mein Outfit für den heutigen Abend zu wählen, massierte mir meine Schläfen. Eigentlich sollte ich gerade in der Küche stehen und weiter das Gemüse für das Raclette schneiden, dass auch alles fertig und perfekt wird, wenn Checo heute Abend kommen wird, doch  gerade war zu den Kopfschmerzen, welche den Tag über etwas stärker geworden waren, kurzzeitig noch Schwindel gekommen, weshalb ich mich nun kurz hingesetzt hatte, bis die Kopfschmerztablette wirkte, welche ich nun doch genommen hatte. Bis jetzt hatte ich gehofft, die leichten Kopfschmerzen, welche mich seit dem Aufstehen, früh am Morgen, begleitet haben und sich den Tag über immer wieder gesteigert hatten mit viel Trinken los zu bekommen, doch dem war scheinbar nicht so. Doch irgendwie würde ich das heute schon schaffen, ich freute mich schließlich schon seit wir aus Abu Dhabi abgereist waren darauf den Mexikaner wieder zu sehen und heute mit ihm ins neue Jahr zu feiern. Ich wollte, dass heute einfach alles perfekt war, wenn er das erste Mal bei mir zu Hause war und wirbelte schon den ganzen Tag durch meine vier Wände,  um ja nichts zu vergessen. Klar kannten wir uns nach zwei gemeinsamen Jahren, als  Teamkollegen schon ziemlich gut und hatten im Laufe der Saison auch schon einige Dates, wie Esteban es genannt hat, und waren uns allgemein deutlich näher gekommen. Checo war inzwischen eine der Personen, die ich am besten kannte und vor allem eine der wenigen Personen, denen ich bedingungslos vertraute. Er hatte mich so oft aufgebaut, wenn ich mal wieder ein Rennen in den Sand gesetzt hatte. Er hatte mich auch schon ziemlich am Ende mit den Nerven und der Kraft erlebt und trotzdem sollte heute alles perfekt werden und ich wollte nichts dem Zufall überlassen. Nachdem ich meinen offnen Schrank mit den Augen abgescannt hatte und wusste welches Hemd ich später anziehen würde, erhob ich langsam wieder von meinem Bett und ging vorsichtig, dass es mir nicht wieder schwindelig wurde nach unten, um weiter das Gemüse klein zu schneiden, dass ich noch rechtzeitig mit  allem fertig wurde.

Hektisch stellte ich die letzten Schalen auf den Tisch, wenige Minuten, bevor Sergio kommen sollte und eilte dann, nach einem letzten Blick, durch mein Wohnzimmer, in mein Schlafzimmer, um mir wenigstens noch etwas anderes anzuziehen, wenn ich schon nicht mehr die Zeit hatte mich richtig zu stylen. "Shit.", taumelte ich ein paar Schritte zur Seite, um mich an der Wand festzuhalten, als mir wieder einmal kurz schwindelig wurde und mein Blick verschwamm, mit leicht wackeligen Beinen und zur Sicherheit an der Wand abgestützt, tapste ich zu meinem Schrank, um mir dort eine dunkle Jeans und einen gemütlichen, halbwegs schicken Pulli hervor zu ziehen.  Auch wenn ich mir vorhin ein Hemd rausgesucht hatte, war mir jetzt eher nach einem kuscheligen Pulli, den jetzt wo die Kopfschmerztablette nachließ, spürte ich die Schmerzen wieder etwas deutlicher. Eilig streifte ich mir meine Joggingklamotten  ab und tauschte sie gegen die, die ich  herausgesucht hatte, möglichst ohne mich zu ruckartig zu bewegen, da das mein Kopf gerade wirklich nicht gebrauchen konnte, bevor ich nocheinmal ins Bad verschwand, um mir meine Haare ein wenig zu richten, als es auch schon an der Tür klingelte. Um den Kopfschmerzen weiter entgegen zu wirken, und einen schönen Abend mit Sergio verbringen zu können schluckte ich erneut eine Tablette, ehe ich mich, am Geländer festhaltend, zügig auf den Weg nach unten machte, um dort dem Mexikaner freudig die Tür zu öffnen. "Schön dich wieder zu sehen.", zog mich Checo sofort in eine feste Umarmung, die ich nur zu gern erwiderte und mein Gesicht kurz an seiner Halsbeuge vergrub. Für einen Moment schloss ich die Augen und sog seinen Duft auf, ehe ich mich schweren Herzens wieder von  ihm löste. "Du siehst gut aus.", blickte ich ihn fast schon schüchtern an, als er sich aus seiner Jacke schälte und diese an meine Garderobe hing. "Danke, dass kann ich nur zurück geben.", wuschelte er mir durch mein gerade gekämmtes Haar und ließ meine Wangen einen leichten Rotton annehmen. "Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht.", wechselte ich schnell das Thema, bevor es zu unangenehm wurde und deutete etwas nervös auf die Tür, welche in meinen Wohnbereich führte. "Auf jedenfall.", kam es sofort gut gelaunt von Sergio, während wir in den großen noch, oder eher gesagt seit heute, leicht weihnachtlich dekorierten Raum traten, in welchem mein Esstisch gedeckt war. "Setz dich ruhig schonmal hin. Was möchtest du denn trinken? Wasser? Wein? Ich hab auch Bier da, oder Säfte?", deutete ich auf einen der beiden gedeckten Plätze, während ich ihm aufzählte, was ich als Getränke im Haus hatte und hoffte, dass etwas dabei war, was er mochte und worauf er Lust hatte. "Lance, ganz ruhig. Atme mal tief durch.", zog er mich statt einer Antwort mit einem leichten Lächeln, fest in seine Arme und strich mir ruhig über den Rücken, wie er es während der Saison immer getan hatte, wenn ich mal wieder viel zu aufgewühlt war. "Mach dir nicht so viel Stress. Ich freu mich einfach nur auf einen schönen, gemütlichen Abend mit dir, ja? Und ich würde gerne ein Glas Rotwein trinken, wenn du das einen hier ist, sonst ist auch Wasser in Ordnung.", redete er ruhig auf mich ein und hauchte mir am Schluss sogar noch einen liebevollen Kuss auf mein Haar, ehe er sich von mir löste, während ich nur nickte und in die Küche eilte. Checo hatte mich geküsst, zwar nur auf den Haaransatz, aber er hatte mich geküsst. Jetzt durfte ich es mir erst recht nicht vermasseln und musste schauen, dass alles perfekt ist.

"Lance... was ist los? Ist dir nicht gut?", kam der Mexikaner voller Sorge um den Tisch geeilt und neben mir in die Hocke ging, als mir plötzlich wieder schwindelig wurde und ich meine volle Gabel vielleicht etwas zu geräuschvoll zurück auf die Teller sinken ließ und kurz die Augen schloss. "Mir war nur kurz schwindelig, es geht schon wieder.",  versuchte ich meinem Teamkollege glaubhaft zu versichern und schüttelte dazu leicht den Kopf, was sich jedoch als Fehler herausstellte bei meinen Kopfschmerzen, die so langsam wieder deutlicher zu spüren waren, weshalb ich meinen Kopf mit geschlossenen Augen in die Hände stützte, bis es wieder etwas besser wurde. "Das seh ich, Lance. Komm leg dich kurz ein bisschen hin.", zog er mich vorsichtig auf die Beine, um mich zur Couch im direkt angrenzenden Wohnzimmer zu stützen. "Nein es geht schon, wirklich! Mach dir keinen Kopf, alles gut.", löste ich mich etwas zu hektisch aus seinen Armen und taumelte leicht in die Richtung meines Platzes. Klammerte mich dort an die Stuhllehne, um das Gleichgewicht zu halten. "Das sehe ich.", schlang er seine Arme um meinen Bauch, um mich auf den Beinen zu halten, ohne das ich es wollte sank ich leicht gegen seinen Oberkörper und schloss wieder kurz die Augen. Ich versaute gerade unser ganzes Treffen und bestimmt auch alle klitzekleinen Chancen, die ich vielleicht bei Sergio gehabt hätte. Dieser Abend sollte doch perfekt werden und wunderschön, ein Silvester an das er sich in ein paar Jahren noch erinnert und jetzt versaute ich alles, weil ich keine stärkere Kopfschmerztablette genommen  hatte und mich selbst nicht besser kontrollieren konnte, dass er nichts von den Kopfschmerzen bemerkte. Stumm bahnte sich eine einzelne Träne ihren Weg über meine linke Wange und tropfte von meinem Kinn aus nach unten. "Hey.... Lance.... ganz ruhig. Darf ich dir zur Couch helfen?", löste er eine seiner Hände von meiner Hüfte und strich mir zärtlich über die Wange, als ich ganz leicht nickte und meine Augen wieder öffnete. Es inzwischen aufgegeben hatte, dem Älteren zu verklickern, dass es mir gut ging, jetzt hatte ich sowieso schon  alles versaut, dann war jetzt auch alles egal. Vorsichtig und behutsam führte Sergio mich zu meiner  Couch am anderen Ende des offenen Wohn-und Esszimmers, während ich mir schmerzvoll auf die Unterlippe biss, um weitere Tränen zu verhindern. Wenn ich jetzt weinen würde  dann stempelte er mich sicher auch noch als Weichei ab, wenn er das nicht sowieso schon von mir dachte und dass wollte ich wirklich gerne vermeiden. "Hast du Kopfschmerztabletten im Haus?", fragte  Checo leise und blickte mich besorgt, während ich auf die Couch sank und mich dort langsam zur Seite sinken ließ, da der Schwindel einfach nicht richtig abklingen wollte. "Ich hab schon zwei genommen heute.", gab ich kaum lauter zurück und spürte, wie die Tränen in meinen Augen brannten. Ich hatte das ganze Date, sein ganzes Silvester versaut. Er hatte irgendwann während der Saison, nach seiner Erkrankung davon gesprochen, dass er sich freute mit Silvester dieses ganze Coronajahr hinter sich zu lassen und jetzt feierte er es mit mir und ich versaute ihm den schönen Start ins neue Jahr. Erneut konnte ich es nicht verhindern, dass sich einige Tränen aus meinen Augen lösten und über meine Wangen kullerten, als er aufstand und zum Tisch zurücklief. Er würde gehen. Mich alleine lassen, weil ich es versaut hatte, wie so vieles. Ohne weiter mein Vorhaben zu beachten, nicht in Tränen auszubrechen, während der Ältere bei mir war, ließ ich die heißen Tränen einfach stumm laufen. Heute war einfach alles blöd und nichts hatte geklappt, wie ich es wollte, wegen dieser blöden Kopfschmerzen und jetzt hatten sie mir auch noch jegliche Chance geraubt, dass Sergio meine Gefühle erwiderte. Es war einfach nur zum davon laufen und passte zu diesem  schrecklichen Jahr. Stumm weinend kugelte ich mich auf der Couch zusammen, versuchte verzweifelt mein Schluchzen zu unterdrücken. "Lance, hey pequeño campeón, hast du so starke Schmerzen?", kniete Sergio plötzlich wieder neben der Couch, stellte irgendwas auf dem Couchtisch ab und strich mir leicht durch mein dichtes braunes Haar. "Nein.... ich wollte das alles perfekt ist wenn du kommst.... und jetzt...  jetzt hab ich alles zerstört unser Date, deinen Abend... alles.", schluchzte ich verzweifelt auf und kauerte mich noch etwas kleiner zusammen, während die nach Luft schnappenden Schluchzer meinen Körper erzittern  ließen. "Du hast gar nichts zerstört. Zerbrech dir bitte darüber nicht den Kopf. Ich bin hier ja, es ist alles gut.", murmelte der Mexikaner liebevoll und mit sorgengetränkter Stimme, strich mir dabei weiterhin sanft durch mein braunes Haar, um mich etwas zu beruhigen. "Jetzt trink ersteinmal etwas,  mmh?", deutete er auf das volle Wasserglas auf dem Couchtisch, weshalb ich mich etwas aufrappelte und dann nach dem Glas griff, welches er mir inzwischen etwas näher hin hielt. "Ich räume noch schnell die Schälchen mit den Zutaten fürs Raclette  in den Kühlschrank und dann bin ich gleich wieder bei dir, okay? Ich gehe nicht weg.", redete er leise auf mich ein, während ich langsam ein paar kleine Schlücke trank und verschwand dann wieder an den Esstisch. Er ging nicht. Diese Worte waren die einzigen, welche wirklich in  meinem Kopf hängen blieben. Er würde nicht gehen. Fast schon ein klein wenig erleichtert, auf jedenfall etwas beruhigter als zuvor und nicht mehr so unglaublich ängstlich strich ich mir die Tränen von den heißen Wangen und atmete einige Male tief durch, um mich wieder etwas unter Kontrolle zu haben, mein kleiner Ausbruch hatte letztlich nur dazu geführt, dass in meinem Kopf ein leicht pochender Schmerz an den Schläfen hinzukam, weshalb ich mich mit geschlossenen Augen wieder in die Waagerechte sinken ließ. Verwundert schlug ich meine Augen ein paar Minuten später wieder auf  als Sergio plötzlich ganz behutsam meinen Kopf ein wenig anhob. "Checo.", murmelte ich etwas verpeilt, da ich drauf und dran gewesen war einzuschlafen. "Schlaf etwas pequeño campeón. Ich bin hier und passe auf dich auf.", lächelte er mir leicht besorgt entgegen und bettete meinen Kopf sorgsam auf seinen Schoss, bevor sich einen seiner Hände erneut in mein Haar verirrte und liebevoll anfing mich dort zu kraulen. "Danke.", hauchte ich leise kaum hörbar, während ich meine Augen wieder schloss und mich seinen Berührungen hingab und tatsächlich nach und nach weg dämmerte.

Pierre und Max

PoV. Pierre
Lächelnd stapfte ich mit Max und meinen Eltern durch den tiefen Schnee den Berg in Richtung unserer Hütte nach oben. Betrachtete die schneeweiße Landschaft um uns herum, alles sah so unglaublich friedlich aus, dass man kaum glauben mochte, dass die Welt zur Zeit fest im Griff eines Viruses war  der so einiges durcheinander gewirbelt hatte, unsere Formel eins Saison in der Formel eins, aber auch viele Urlaubspläne, wie die unseres Winterurlaubs. Eigentlich hatte Max mich überredet, dass wir erst nach Silvester zusammen wegfuhren nach Norwegen oder Schweden, um dort Ski zu fahren und an Silvester in Monaco zu Daniels Silvesterparty gingen und die Zeit davor jeweils bei unsren Familien verbrachten, doch dann kam Corona oder besser gesagt die zweite Welle und all unsere Pläne waren auf einmal für die Tonne. Stattdessen hatten wir nun  wundervolle Weihnachten im Kreise von Max Familie in den Niederlanden verbracht und dessen kleinen Neffen Luka kennengelernt, welcher vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblickt hatte, ehe wir vor zwei Tagen mit dem Auto nach Frankreich zu meinen Eltern gefahren waren,  um mit ihnen Silvester zu feiern, wie wir es schon damals getan  hatten, als ich noch ein Kind war. Bis ich etwa zehn oder elf war haben wir jeden Winter hier verbracht. An dem klein Hügel direkt an der Hütte hatte ich das Ski fahren gelernt  und etliche Schneemänner gebaut. Ich hatte es auf der kleinen gemütlichen Berghütte gebliebt auch, wenn ich den Aufstieg als Kind verflucht hatte. Doch jetzt nach dieser Saison voller Stress, Hektik, Chaos und Corona genoss ich es unheimlich mit den Schneeschuhen den Weg durch den unberührten Schnee und die Stille der Natur nach oben zu bestreiten. Um mich die Menschen die mir am meisten bedeuteten und welche ich in meinem Leben nicht mehr missen wollte. Es hatte irgendwie etwas beruhigendes, nach all dem Stress und Druck der letzten Monate in denen Max und ich eigentlich immer am gleichen Ort waren und meistens trotzdem nicht zusammen sein konnten. Diese Tatsache hatte so oft noch zusätzlich an meinen Nerven gezerrt, das ich seine Nähe jetzt um so mehr auskostete. Allein das ich nach meinem Sieg nicht mit ihm gemeinsam feiern konnte, war so traurig gewesen. "Woran denkst du Honing?", streifte Max in dicke Handschuhe eingepackte Hand plötzlich meine, welche genauso warm eingepackt war und umschloss sie vorsichtig, während seinen Mund kleine Wölkchen verließen, während er sprach. "An dieses völlig verrückte Jahr und daran, wie schön es ist hier zu sein.", gab ich glücklich zurück und hielt kurz an, meine Eltern waren sowieso noch etwas hinter uns, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen und ihn für einige Sekunden eng an meinen Körper zu ziehen, so gut das mit unseren Rucksäcken ging, in welchem wir das Essen und alles was wir sonst so benötigten nach oben transportieren. "Es ist wirklich unglaublich schön hier, aber warum hast du mir nicht erzählt, wie anstrengend es ist mit diesen Schuhen durch den Schnee zu laufen.", deutete Max lachend auf die Schneeschuhe, welche an unseren normalen Winterschuhen befestigt waren und lehnte sich an meinen Oberkörper. "Du bist Profisportler.", schlang ich meine Arme, ebenfalls lachend enger um seinen Oberkörper und widerstand dem Drang Max in die Seite zu pieksen, da ich die Nähe des Niederländers so sehr genoss. Es war selten, dass er von sich aus so meine Nähe suchte, wenn wir nicht alleine waren. Klar kuschelten wir auch mal in der Anwesenheit unserer Familien, aber dann meistens nur, wenn ich mich an den Körper des Niederländers schmiegte, dabei war er selbst es meistens der meine Nähe suchte, wenn ihr alleine waren. Wieso es ihm so schwer fiel diese kuschelige Art auch vor unseren Eltern zu zeigen konnte ich nur spekulieren. Vielleicht es an der Erziehung seines Vaters, welcher ihm immer eingetrichtert hatte, dass er stark sein musste, aber wirklich wissen tat ich es nicht. "Außerdem ist es gar nicht mehr so weit.", hielt ich meinen Freund eng an meinem Körper und genoss die wunderschöne Aussicht die der wolkenfreie Himmel möglich machte. Am Fuß des Berges konnte man das weite Tal entdecken, selbst die einzelnen Dörfer waren auszumachen mit ihren Häusern die von hier oben, wie aus der Puppenkiste wirkten, so klein erschienen sie einem. Am Ende es Tales, Richtung Horizont, erstreckte sich ein weiterer Berg an dessen Hang man bei genauem Hinsehen, die  stillstehende Gondel erkennen konnte, welche hinauf in das Skigebiet führte. Es war einfach atemberaubend. Genau deshalb streifte ich mir schnell meinen Handschuh von den Fingern, und zog mein Handy aus der Jackentasche, um die Aussicht auf einem Foto festzuhalten. Max kuschelte sich währenddessen noch immer an mich hatte seinen Kopf gegen meine Brust gelehnt und blickte den Hang nach oben. "Macht ihr schon schlapp?", lachte mein Vater, als er mit meiner Mutter wieder zu uns aufgeschlossen hatte, als ich gerade mein Handy wieder einsteckte und meinen Freund auf die Aussicht aufmerksam machen wollte, die ihm entging. "Wir haben die wunderschöne Aussicht genossen, außerdem wollen wir ja gemeinsam oben ankommen.", gab ich fröhlich zurück und deutete mit einer Hand über die Weite des Tals. Auch meine Eltern blickten still über die Landschaft hinweg, waren begeistert auch wenn sie diesen Anblick bestimmt schon hunderte Male gesehen hatten. "Willst du es dir nich ansehen?", flüsterte ich mit Verwunderung in der Stimme zu meinem Freund, welcher nur seinen Griff, um mich mehr stärkte und den Kopf schüttelte. "Alles in Ordnung, mon cœur?", legte ich nun leicht besorgt durch seine Reaktion meine Arme beide wieder um seine Hüfte und hauchte einen Kuss auf seine Mütze, welchen er vermutlich gar  ich spüren würde. Leicht spürte ich ein Nicken von meinen Freund an meiner Brust, welches ich ihm jedoch nicht ganz abkaufte, doch bevor ich weiter nachhaken konnte, schlug mein Vater vor, dass wir weiter gingen, weshalb sich Max wieder von mir löste und mir ein leichtes Lächeln schenkte, während ich wieder nach seiner Hand griff.

"Hier hast du Ski fahren gelernt?", blickte mich Max fragend an, als ich ihm am Nachmittag bevor es dunkel wurde, noch ein wenig die Gegend zeigte. Unsere Hände waren wieder eng  miteinander verwebt, aber fast noch glücklicher, wie die Nähe meines Freundes machte mich die Tatsache, dass auf dessen Lippen wieder ein freudiges Lächeln zu finden war. "Ja und siehst du den roten Fangzaun dort vor der Holzhütte?", fragte ich sofort zurück und musste bereits jetzt schmunzeln, wenn ich an das Video meiner Mutter dachte, dass sie von meiner ersten Abfahrt alleine gemacht  hatte.  "Ja, der ist schließlich nicht zu übersehen, was hast du angestellt, dass man den Schuppen vor dir schützen musste?", blickte Max nun voller Neugier zu mir, während seine Lippen von einem diebischen Grinsen geziert wurde, welches seine provokante Aussage unterstrich. "Ich konnte noch nicht alleine bremsen, als ich das erste Mal alleine den Hügel runtergefahren bin, dass hat dann die Wand der Hütte für mich übernommen, deshalb  auch das unterschiedliche Holz.", beantwortete ich die provokante meines Freundes, so ernst wie ich konnte, denn damals war es überhaupt nicht lustig gewesen, viel mehr eine ziemlich schmerzhafte Erfahrung, über die erst einige Jahre später wirklich schmunzeln konnte. "Oh Gott, so wie der Typ in Kindsköpfe, der mit seinem Fuß in der Halterung hängen bleibt und dann statt ins Becken zu springen  mit der ganzen Vorrichtung in die Hütte knallte?", brach mein Freund in schallendes Gelächter aus, während ich empört nach Luft schnappte, verglich er meine erste Abfahrt auf Skiern gerade wirklich mit diesem Film? Ich war damals so stolz, als mein Vater mich oben losgelassen hatten, hatte freudig gelacht, bis ich plötzlich kurz vor der Hütte war und es Sekunden später schepperte. "Hey, das war nicht lustig.", schubste ich Max in den Schnee und versuchte ihn dabei wenigstens ein wenig eingeschnappt anzusehen, doch so perplex, wie er mich aus dem Schnee  heraus anblickte, hielt das nicht lange, bis ich in ein herzliches Lachen ausbrach, da sein Blick einfach nur zum Schreien war. Doch Max wusste meine kurze Unaufmerksamkeit, in welcher in aufgrund seines Gesichtsausdrucks zu Lachen begann, nutzte der Niederländer jedoch sofort aus und zog mich zu sich in den Schnee. "Max.", kreischte ich erschrocken auf, als ich spürte wie ich fiel und landete keine Sekunde später neben meinem Freund im Schnee. Ohne zu zögern setzte sich dieser auf meine Hüfte und verteilte eine ganze Hand voll mit Schnee in meinem Gesicht, was mir auch in den Kragen meiner Jacke rutschte und mir klar über den Körper lief und eine Gänsehaut hinterließ. Noch während sich das Wasser seinen Weg bahnte schaffte ich es Max und mich zumindest so zur Seite zu drehen, dass mein Freund auch im Schnee lag und ich ihn etwas einseifen konnte. Wie kleine Kinder drehten wir uns so durch den Schnee mussten immer wieder lachen und dachten beiden nicht daran aufzugeben. Egal wie viel Schnee uns der andere in die Jacke stopfte. Viel mehr war das ein Ansporn für uns.

"Das war wirklich schön vorhin draußen.", zog mich Max vorsichtig  auf seinen Schoss und legte seinen Kopf  auf meiner Schulter ab, während seine Hände ihren Weg zu meinen in meinen Schoss fanden und dort leicht mit meinen Fingern zu spielen anfingen.  Etwas müde kuschelte ich mich an meinen Freund, im Ofen knisterte leise das Feuer und verlieh dem Raum eine angenehme Wärme, während meine Eltern in der kleinen angrenzenden Küche noch das restliche Geschirr spülten. "Ja, es war so unbeschwert, wie als man noch ein kleines Kind war.", gab ich glücklich lächelnd zurück und drehte meinen Kopf zur Seite, um Max einen zärtlichen Kuss auf die Wange zu hauchen. "Kannst du mir vielleicht das Bild von der Aussicht beim Aufstieg zeigen?", murmelte Max plötzlich leise und zog mich ein wenig enger an sich, nachdem ich mir mein Handy vom Couchtisch geschnappt hatte. "Natürlich,  aber wieso hast du es dir heute morgen nicht in echt angesehen.", drehte ich mich auf seinem Schoss so das ich ihn richtig ansehen konnte und griff dann mit meiner freien Hand nach seiner Hand, während ich das Bild auf meinem Handy öffnete. "Ich wollte nicht wissen, wie weit es dort in die Tiefe geht.", nuschelte Max peinlich berührt, drehte sein Gesicht dabei so, dass er mich nicht ansehen musste und griff mit seiner freien Hand dann nach meinem Handy, um das Bild genau zu betrachten. Er hatte Höhenangst? Wieso hatte er davon denn noch nie etwas erzählt? Oder zumindest etwas gesagt, bevor sie aufgestiegen waren? Es war doch nicht dabei. Ich wäre doch für ihn dagewesen, wenn er sich unwohl gefühlt hätte. "Du hast Höhenangst?", sprach ich meine Vermutung schließlich nach einigen Minuten der Stille leise aus und legte eine Hand zärtlich an das Kinn des Niederländers, so dass ich sein Gesicht wieder zu mir drehen kann, was ihn jedoch dazu veranlasste sofort beschämt den Blick zu Senken. "Es ist nicht direkt Höhenangst, im Flugzeug oder sonst auf hohen Gebäuden hab ich gar kein Problem. Viel mehr ist es so ein unwohles, flaues Gefühl im Magen, wenn ich von einem Berg ins Tal blickte.... das ist so unglaublich bescheuert, aber ich....", gestand er mir leise und traute sich nicht mir dabei in die Augen zu sehen sondern blickte starr auf seine Hände, welche zwischen uns lagen. "Das ist überhaupt nicht bescheuert Max und das muss dir auch nicht peinlich sein oder irgendetwas, ja?", unterbrach ich ihn mit sanfter Stimme und hauchte ihm dabei einen Kuss auf die Stirn. Schweigend nickte er  und vergrub dann sein Gesicht an meiner Halsbeuge. Dieses Verhalten meines sonst so schlagfertigen Freundes zeigte mir nur noch deutlicher, wie peinlich und unangenehm ihm diese Situation gerade war. "Ich liebe dich mon cœur, so sehr und ich bin so unglaublich glücklich dich an meiner Seite zu haben und all das mit dir gemeinsam erleben zu können.", flüsterte ich leise in sein Ohr und hauchte dazwischen immer wieder kleine Küsse an seinen Hals, um meine Worte noch etwas zu verdeutlichen, während ich meine Beine um seine Hüften schlang, um mich, rittlings, wie ich inzwischen auf seinem Schoss saß, ein wenig näher, an seinen Körper heran zu ziehen. "Ich liebe dich auch Honing, du glaubst gar nicht wie glücklich du mich machst.", murmelte Max kaum lauter, während er seine Arme, um meinen Oberkörper schlang, um mich näher zu sich zu ziehen, bis er seinen Kopf hob und seine rauen Lippen voller Liebe auf meine eigenen legte.

Vielen Dank!

Vielen Dank, an alle die dieses Jahr meine OS und meine Story gelesen haben. Vielen Dank für jeden Stern und jeden Kommentar, ich habe mich  sehr gefreut, dass ich euch mit meinen Kapiteln eine kleine Freude machen konnte.🥰🥰

Vielen Dank, an all die unter euch, die uns allen das Jahr, die vielen Tage zu Hause mit ihren Geschichten und One Shots ein wenig  unterhaltsamer, spannender und freundlicher gemacht haben. Uns ein wenig den Stress vergessen haben lassen oder dafür gesorgt haben, dass wir wenigstens kurz in eine andere Welt abtauchen konnten. 🥰🥰

Eure Liz

Einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund.

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