16. Latifi x Russell

PoV. Nicholas
"Gelbe Flagge in Sektor 3, Nicholas. Saftey Car. Saftey Car. Trümmer auf der Strecke.", erklang die knackende Stimme meines Renningeneurs durch den Funk, weshalb ich sofort meine Geschwindigkeit verringerte, da ich gerade in den Sektor einfuhr und keinesfalls eine Strafe kassieren wollte oder meinem eigenen Rennen frühzeitig ein Ende setzen wollte, wenn ich über die Trümmer fuhr und mir den Flügel,  Reifen oder den Unterboden zerstörte und selbst noch in der Mauer landete. Darauf konnte ich wirklich verzichten. "Wer ist gecrasht?", fragte ich stattdessen zurück, ehe ich den Wagen um die nächste Kurve lenkten und die beiden völlig zerstörten Boliden und die etlichen Trümmer auf der Strecke erblickte. Das ganze sah schrecklich. Die beiden Autos waren völlig demoliert und hatten auf der Strecke und dem Grünstreifen, welcher die Strecke von den Reifenstapeln trennte, etliche  kleine und große Teile verloren. Am Rand erkannte ich sogar  ein einzelnes Rad, welches dort definitiv nichts verloren hatte und auch gar nicht von einem der Boliden hätte abfallen hätte dürfen. "Ist George okay?", funkte ich sofort voller Sorge und etwas ängstlich hinterher, als ich den weiß-hellblauen Williams, in welchem ich auch selbst saß, unter den beiden Autos ausmachen konnte. Hielt automatisch die Luft an und schickte sofort ein Stoßgebet gen Himmel, dass es dem Briten gut ging und das alles nicht so schlimm gewesen war, wie es beim vorbei fahren aussah. Fast  lenkte mein eigenes Auto noch von der Strecke, da ich den Blick nicht von dem Auto meines Freundes nehmen konnte. Hoffte ihn aussteigen zu sehen. "Antonio und George. Er ist okay, gerade kam der Funk.", bekam ich sofort die Antwort zurück, atmete erleichtert aus. Diese Aussage beruhigte mich wenigstens wieder soweit, dass ich meinen Blick auf die Strecke lenken konnte und nicht mein eigenes Auto an der nächsten Stelle in der Mauer oder dem Kiesbett abstellte, weil ich geistig nicht anwesend war. Einige Male atmete ich tief durch, um mich wieder auf die Strecke und die nun vor mir deutlich langsamer fahrenden Autos zu konzentrieren, um nicht selbst noch einen Crash zu verursachen. "Er ist alleine ausgestiegen, Nicholas.", funkte mir mein Ingeneur freundlicherweise noch zu, wodurch ich wenigstens  nicht mehr am liebsten mein eigenes Auto abstellen wollte, um mich zu vergewissern, dass es ihm einigermaßen gut ging. Zwar fiel es mir vor allem jetzt mit dem langsameren Tempo hinter dem Saftey Car nich ziemlich schwer meine Gedanken vollständig beim Rennen zu halten und nicht zu George abzutrifften, doch es klappte zumindest soweit, dass ich ein halbwegs ordentliches Rennen auf die Strecke brachte. Denn auch wenn mein Ingeneur mir versicherte, dass es dem Briten gut ging und er selbst aus seinem  Wrack geklettert war,  blieb in mir ein wenig die Sorge, dass er sich doch verletzt hatte und aufgrund des ganzen Adrenalins diese Verletzung nicht direkt spürte, sondern erst jetzt im Nachhinein, wenn er im Medical Center  durchgecheckt wird. Denn ich wusste genau, dass mir das nun definitiv nicht mitgeteilt werden würde.

"Wie geht es George? Ist er okay?", stürzte ich mich nach dem obligatorischen Wiegen sofort auf meinen PR-Manager und Coach, der bereits mit meiner Maske etwas zu trinken und eine Cap auf mich wartete. "Ja er ist okay, gerade ist er noch im Medical Center, aber ich habe vor wenigen Minuten die Nachricht bekommen, dass er sich keine Verletzungen zugezogen hat. Du brauchst dir keine Sorge machen.", beantwortete er mir die Frage, während ich meinen Helm abnahm und auch die feuerfeste Sturmhaube Abzug und beides gegen Cap und Maske eintauschte. "Danke. Das ganze sah grauenvoll aus. Wie viel Interviews stehen heute an?", gab ich zurück und nahm dankend die Wasserflasche an, während wir bereits auf dem Weg durch die Box und das Paddock zum Medienbereich waren. "Fünf Stück, aber es kann sein, dass noch welche dazu kommen, da George ihnen ja heute nicht zur Verfügung steht.", klärte er mich über mein heutiges Programm auf, welches mir ein leichtes Seufzen entlockte. Wenn ich ehrlich war hatte ich keine Lust und auch nicht unbedingt die Nerven jetzt etliche Interviews zu führen, bevor ich dann noch die Rennnachbesprechung mit den Ingeneuren auf dem Plan stehen hatte. Ehrlich gesagt wollte ich gerade einfach nur zu meinem Freund. Mich vergewissern, dass es ihm wirklich gut ging und einfach bei ihm sein und für ihn da sein. "Ich denke Claire wird die Nachbesprechung kurz halten. Viel ist im heutigen Rennverlauf ja nicht vorgefallen.", versuchte er mich etwas aufzuheitern, ehe ich in den Medienbereich trat und sofort das erste Feensehteam nach mir forderte. So freundlich und geduldig, wie möglich beantwortete ich die immer wiederkehrenden Fragen der Journalisten, hörte irgendwann auf zu zählen, wie oft sie mich nach Georges  Befinden  fragten. Statt mir jedesmal aufs Neue diese Frage zu stellen könnten sie sich auch einfach etwas kurz fassen, dass ich endlich zu ihm konnte, doch das schien keinem der Presseleute in den Sinn zu kommen. Aus den geplanten 5 wurden letztlich tatsächlich sieben Interviews und ich war heilfroh, nach einer dreiviertel Stunde endlich den Medienbereich verlassen zu können. Nun stand nur noch das Briefing mit dem Team an und ich hoffte wirklich, dass das relativ zügig abgehandelt war, so dass ich duschen und dann zu George konnte.

Nach einer weiteren Stunde stand ich schließlich frisch geduscht im Motorhome und hatte alle Termine hinter mich gebracht, dass ich ans Hotel konnte und endlich bei meinem Freund sein konnte. "George ist noch oben in seinem Drivers Room. Er wollte hier auf dich warten.", kam mir eine der Mitarbeiterinnen entgegen, die vermutlich eigentlich damit beschäftigt war irgendetwas zusammen zuräumen. "Er ist noch hier? Danke.", schenkte ich ihr ein kurzes Lächeln, ehe ich mit eiligen Schritten, die wenigen Stufen erklamm, um wieder nach oben zu den Räumen von George und mir zu gelangen. Leicht klopfte ich gegen die geschlossene Tür, von Georges Zimmer, ehe ich sie etwas aufschob. "George, Favori?", fragte ich flüsternd und steckte meinen Kopf in den provisorisch, mit einer Decke, abgedunkelten Raum. Ich brauchte einen kurzen Moment, bis sich meine Augen an die geänderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und ich seine Silhouette auf der harten schmalen Massagebank ausmachen konnte. Es wirkte ganz so, als war der Brite dort, unter eine weitere dünne Decke gekuschelt, eingeschlafen, weshalb ich auf leisen Sohlen den kleinen Raum durchquerte. Etwas beruhigt und vor allem erleichtert, jetzt bei ihm sein zu können, kniete ich mich  neben der Massagebank auf den Boden und hauchte dem Jüngeren einen leichten Kuss auf die Stirn. "Ich hatte so Angst um dich.", murmelte ich fast tonlos, während ich ihm, noch immer leicht besorgt, durch sein braunes Haar strich. Schweigend beobachtete ich ihn einige Minuten und überlegte, ob ich ihn aufwecken sollte, da ich ihn nur ungern weiter hier auf der harten Liege weiter schlafen lassen wollte, denn darauf konnte sich sein Körper bestimmt nicht vernünftig von dem Crash erholen, zumindest nicht physisch. Doch ihn aufzuwecken brachte ich auch nicht wirklich über das Herz  so entspannt, wie er dort gerade aussah. So suchte ich das Zimmer schließlich mit den Augen nach seinem Rucksack ab, den ich über meinen schulterte, ehe ich die Decke über dem schlafenden Körper meines Freundes richtig ausbreitete und diesen dann ganz behutsam hoch hob. Langsam, darauf bedacht nirgendwo anzustoßen lief ich durch unser Motorhome und das recht leere Paddock zu seinem Wagen, mit welchem wir heute morgen beide gekommen waren, wo ich ihn vorsichtig auf den Beifahrersitz setzte, was er mit einigen unruhigen Bewegungen und einem leisen Grummeln kommentierte.

PoV. George
Verwirrt blinzelte ich etwas  als ich erneut das Gefühl hatte, als würde sich meine Umgebung oder viel mehr ich mich bewegen. Durch meine halbgeöffneten Augen erkannte ich einen Hotelflur, Zimmertür nach Zimmertür zog an mir vorbei. Mein Kopf ruhte auf einem weichen Stoff, während mein Körper noch immer in die Decke gehüllt war, mit welcher ich mich vorhin im Motorhome zugedeckt hatte. "Nicki...", hauchte ich völlig verschlafen, als mir der typische Geruch meines Freundes in die Nase stieg. "Favori. Du bist wach.", hörte ich seine leise so vertraute Stimme und kuschelte mich automatisch enger an den Körper, der mich durch die Gänge trug und schloss wieder meine Augen. "Mmh.", antwortete ich ihm noch mehr verschlafen, wie wach, als er stehen blieb und scheinbar eine Tür öffnete. "Nicht wieder einschlafen Favori. Wir sind im Hotel.", hörte ich den Kanadier leise schmunzeln, während er mit dem Fuß scheinbar die Tür aufstieß und sich  wenige Augenblicke später mit mir in den Armen aufs Bett setzte.  "Warum hast du mich nicht schon im Motorhome geweckt?", strich ich mir noch immer etwas verpeilt über die Augen, während ich ganz langsam wieder richtig aufwachte und etwas klarere Gedanken fassen konnte. "Du sahst so entspannt aus, aber ich wollte dich nicht auf der harten Massagebank weiterschlafen lassen.", strich er mir liebevoll durchs Haar, während ich meine Position etwas veränderte, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen und mich etwas besser an ihn zu kuscheln, da sich mein Körper noch immer ziemlich fertig und gerädert anfühlte. "Wie geht es dir, Favori? Hast du Schmerzen?",  fragte er mit eindeutig besorgter Stimme nach, da er gemerkt haben zu schien, dass ich meine Bewegungen etwas langsamer und mit Bedacht ausführte. "Nicht wirklich Schmerzen. Es eher so ein allgemeines Gefühl, dass jede Bewegung gerade etwas unangenehm macht, der Doc im Medical Center meinte, aber dass das spätestens  in zwei Tagen vorbei ist. Bei dem Einschlag sei das scheinbar normal, mach dir keine Sorgen, Nicki.", versuchte ich meinem Freund die Sorge zu nehmen, welche sich auch in seinem  Blick deutlich wiederspiegelte, legte meine Hände dabei in seinen Nacken und zog ihn so langsam und behutsam, während meiner Worte näher zu mir und verband unsere Lippen am Ende mit einander und übte einen zärtlichen Druck auf seine Lippen aus. Langsam spürte ich, wie seine linke Hand meinen Rücken hinauf in mein Haar wanderte, wo er sich leicht festkrallte, was mir ein leises Aufstöhnen entlockte. Seine zweite Hand ruhte weiterhin an meinem unterem Rücken und hielt mich fest, als hätte er Angst, dass ich von seinem Schoss fiel. Ganz langsam ließ ich meine rechte Hand aus seinem Nacken in Richtung seiner Wange wandern, während wir uns weiterhin unglaublich liebevoll und zärtlich, voller  Gefühl küssten, ohne dass einer von uns anstalten machte den Kuss zu vertiefen. "Weinst du, Nicki?", löste ich mich verwirrt und besorgt, etwas abrupt aus dem Kuss, als ich meine Hand sanft an seine Wange legte und blickte ihn voller Sorge an, während ich zärtlich mit dem Daumen die einzelnen Tränen von seiner Wange strich. "Ich hatte so Angst um dich, Favori... ich hatte Angst, dass ich verliere..", schniefte er leise und blickte mich mit einem fast schon ängstlichen Blick, der gleichzeitig auch irgendwie erleichtert wirkte aus glasigen Augen an, ehe er mich plötzlich ganz eng an sich drückte und sein Gesicht bitterlich weinend an meiner Brust vergrub. Kurz verzog ich schmerzvoll mein Gesicht und unterdrückte ein Aufstöhnen, ehe ich ihm begann ruhig über den bebenden Rücken zu streichen. Ihn einfach nur festhielt. Auch wenn er mir gegenüber dieses Wochenende das ganze nicht erwähnt hatte, glaubte ich, dass sein Zusammenburch nicht alleine mit meinem Crash zusammen hing, sondern, dass dieser an einem solch schweren Wochenende, wie hier in Spa,  wo wir letztes Jahr alle, mit Anthoine, einen  Kollegen, Konkurrenten oder Freund verloren hatten, sondern, dass es einfach nur der letzte Tropfen war  der seine Emotionen überkochen ließ. Schweigend, nicht wissend mit welchen Worten ich ihn gerade beruhigen sollte, hielt ich ihn einfach nur eng in meinen Armen, um ihm zu zeigen, dass ich hier war und er nicht alleine war.

"Danke, Favori.",murmelte er heiser, als  seine Tränen getrocknet waren und er sich ein kleines Stück von mir löste. "Wofür?", strich ich ihm mit einem besorgtem Lächeln, zärtlich die letzten Tränenspuren von den erhitzten Wangen. "Für alles. Das du immer da bist. Das ich ich sein kann...",kam es fast  tonlos von ihm zurück, während er seinen Kopf vorsichtig gegen meine Brust lehnte. "Ich liebe dich Nicki, ich werde dich nicht alleine lassen.", strich ihm ruhig durch sein, bereits etwas verstrupeltes Haar und hauchte ihm immer wieder ein paar zärtliche Küsse darauf. "Wir sollten noch etwas Abendessen Nicki.", durchbrach ich nach einigen Minuten die angenehme Stille zwischen uns, da ich vermutete, dass auch er nach dem Rennen noch nichts gegessen hatte. "Bestellen wir etwas aufs Zimmer? Ich  will jetzt nicht runter. Ich will einfach nur mit dir kuscheln und spüren, dass du bei mir bist.", löste er sich soweit von mir, dass er mich aus seinen vom Weinen rot verquollenen braunen Augen flehend anblicken konnte. "Natürlich. Du musst mich nur kurz loslassen, dass ich die Karte holen kann, dann können wir den ganzen  Abend kuscheln, okay?", fragte ich vorsichtig und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe  während er seine Arme von mir löste und ich langsam von seinem Schoss aufstand, um die Karte von der anderen Seite des Zimmers zu holen, dass wir auswählen konnten, was wir wollten. Kaum, dass wir das erledigt hatten und unsere Teamklamotten gegen bequeme Kleidung getauscht hatten, zog mich Nicholas zu sich aufs Bett und kuschelte sich wieder an mich. Legte seinen Kopf ganz behutsam auf meiner Brust ab, um meinem Herzschlag zu lauschen. Schweigend begann ich ihm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen leicht am Hinterkopf zu kraulen, was ihm ein wohliges Seufzen entlockte. Meinen anderen Arm hatte ich locker um seinen trainierten Torso geschlungen und strich ab und an mit der Hand leicht an seiner Seite auf und ab. "Ich bin so froh, dich bei mir zu haben, Favori. Ich liebe dich, so sehr.", durchbrach er die entspannte Stille in unserem Hotelzimmer mit schläfriger Stimme und kuschelte sich ein klein wenig enger an meinen Oberkörper, wie er es normalerweise direkt vor dem Einschlafen tat. "Ich liebe dich auch Nicki. Du machst mich so unglaublich glücklich.", gab ich mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen zurück und hauchte einen zärtlichen Kuss auf sein braunes Haar, ehe sich das Lächeln in ein freches Grinsen verwandelte und ich ihm kurz in die Seite pickte. Erschocken zuckte er  zusammen und schreckte im nächsten Moment auf. "George, oh Gott.", entwich es ihm erschrocken, während er mich völlig verpeilt anblickte und ich mein Lachen über seine Reaktion nicht mehr verdrücken konnte. "Eyy, dass ist fies. Ich wäre gerade fast eingeschlafen.", beschwerte er sich gespielt beleidigt, wobei ich deutlich sah, dass er sich das Grinsen sehr verkneifen musste und schließlich auch loslachte. "Weiß, deswegen ja, unser Essen kommt jeden Moment und auch wenn ich wirklich Hunger habe. Zwei Portionen schaffe ich nun wirklich nicht, vor allem nicht, wenn es  Waffeln zum Nachtisch gibt.", gab ich nur zurück,  als ich mich etwas beruhigt hatte und zog den Kanadier wieder zu mir nach unten, um unsere Lippen miteinander zu verbinden. "Jaja und jetzt so kommen.", schüttelte er gespielt sauer den Kopf, ehe er den Kuss zu ließ. In den Kuss lächelnd drehte er mich etwas zur Seite und legte mir liebevoll eine Hand auf die Wange. "Zimmerservice.", klopfte es Sekunden später an unsere Tür. "Ich liebe dich.", lächelte Nicholas noch gegen meine Lippen, ehe er aufstand und zur Tür tapste.
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Hej Leute,

Ich melde mich auch mal wieder. Die letzten Wochen war meine Motivation zum Schreiben nicht wirklich vorhanden. Ich hoffe   dass ändert sich jetzt wieder.

Falls euch der OS gefallen hat  würde ich mich über ein Sternchen und vor allem einen Kommentar freuen.

Liz

Da ich gerade wieder mehr Lust zum schreiben habe und auch seit Monaten eine Idee für eine Story, die ich inzwischen dreimal angefangen und wieder gelöscht habe, aber welche mir nicht auf aus dem Kopf geht. Hier die Frage auf was ihr mehr Lust habt  OS oder die Story, es wäre eine BoyxBoy Athur Leclerc Fanfiction.

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