13. Austria GP
Des einen FREUD,
ist des anderen LEID
05.07.2020- Spielberg
PoV. Lando
"Du musst auf der Start- und Zielgerade parken.", erinnerte mich die leicht knackende und etwas undeutliche Stimme meines Renningenieurs dankender Weise, als ich meinen Boliden langsam durch die letzten Kurven der Strecke steuerte und versuchte mich wieder einigermaßen zu beruhigen und geistig soweit zu sortieren, dass ich in meiner Freude nicht sämtliche Coronaregeln der Siegerehrung vergas, die uns in den letzten Tagen eingetrichtert wurde. Ich konnte es noch immer nicht begreifen, dass ich wirklich dritter war. Dass ich mein erstes Formel eins Podium eingefahren hatte. Dass ich es wirklich geschafft hatte, in diesem Feld an Topfahrern einer der ersten drei zu sein. Es war einfach so surreal im Moment. So unglaublich. Im Schritttempo lenkte ich mein Auto stolz hinter das schwarze Metallschild mit der weißen drei. "Denk an den Abstand.", hörte ich die Stimme meines Ingenieurs noch, bevor ich schließlich den Motor abstellte und aus dem Auto kletterte. Sofort entdeckte ich an der geöffneten Boxenmauer mein jubelndes Team. Somit waren augenblicklich alle Regeln und auch der Sekunden zuvor getätigte Funkspruch vergessen und ich stürmte lachend und mit Freudentränen in den Augen auf sie zu und fiel meinem Teamchef überglücklich in die Arme. Ich hätte Sie gerne alle umarmt, hätte am liebstens die ganze Welt umarmt so freute ich mich gerade. Doch ich beschränkte mich auf meinen Teamchef, der mich nach der herzlichen Umarmung zurück zu meinem Wagen schickte, dass ich mich für das Interview und die Siegerehrung fertig machen konnte. Eilig tauschte ich Helm und Balaclava gegen die bereitliegende Snapback und den McLaren Mundschutz, ehe ich zu dem Mikro für das kurze Interview eilte, wo Charles seines gerade beendet hatte. Unter der Maske strahlte ich wie ein Honigkuchenpferd, während ich mich versuchte bestmöglich auf die Fragen zu konzentrieren, die mir gestellt wurden, ehe ich auf das Podium treten durfte unter der lauten Jubeln des ganzen Teams.
"Champion..." erklang die freudige Stimme meines Freundes, als ich mich nach etlichen Interviews zu meinem Container lief. Ich hatte wirklich geglaubt durch Corona würden das weniger sein, als sonst, doch gerade kam es mir nicht so vor. "Carlos.", drehte ich mich freudig zu dem Älteren, der mich im nächsten Moment in eine freudige, herzliche Umarmung zog. "Ich bin so stolz auf dich. Du verdienst dieses Podium so sehr. Te quiero, Lando.", blickte er mich mit einem so unglaublich stolzen Blick in den Augen an, dass mir, wie so oft am heutigen Tag, Tränen in die Augen traten, da in mir so viele Emotionen der Freude und des Glücks tobten, dass ich gar nicht anders konnte. Auf meinem Lippen wurde das Strahlen, welches dort seit der Ziel Überquerung, wie fest getackert war, noch etwas größere bei den Worten des Spaniers. Langsam beugte sich dieser zu mir nach vorne und begann zärtlich die Freudentränen von meinen Wangen zu küssen, ehe er unsere Lippen gefühlvoll mit einander verband und mit seinen Händen an meinen Oberschenkel griff, um mich hoch zu heben. Augenblicklich schlang ich meine Beine, um die Hüfte meines Freundes, während ich leichten Gegendruck auf seine rauen Lippen ausübte und mit meinen Händen in seine frisch gewaschenen Haare fuhr, um mich dort etwas fest zu krallen und somit seine Frisur zuzerstören. "Eigentlich wollte Zack, dass ich hole, da das Team eine kleine Party organisiert hat.", nuschelte Carlos etwas undeutlich gegen meine Lippen, als wir uns ein paar Millimeter von einander lösten, um etwas Luft zu holen. "Gleich, ich will die paar Minuten mit dir gerade einfach genießen, bevor wir feiern.", gab ich genauso leise zurück, während der Spanier die letzten Meter zu meinem Container lief und dort die Tür etwas umständlich öffnete. "Wir haben auch noch die ganze Nacht, Champion.", grinste er nur verführerisch, während er die Tür hinter uns ins Schloss kickte und unsere Lippen erneut miteinander verband. "Das klingt gut. Ich liebe dich.", knabberte ich leicht an der Unterlippe meines Teamkollegen, welcher mich ohne sich aus dem Kuss zu lösen auf den Boden stellte und geschickt anfing die verknoteten Ärmel meines Rennanzugs zu lösen, dass dieser kurz darauf einfach zu Boden sank. Mir entwich ein seeliges Seufzen, als er mit seinen kühlen Händen unter mein Shirt fuhr und dieses ohne den Kuss zu beenden langsam nach oben streifte, weshalb ich, wie automatisch die Arme hob. Ein lautes hektisches Klopfen riss uns Sekunden später abrupt aus unserer Zweisamkeit. "Ja?", rief ich etwas erschrocken, als Carlos und ich ein paar Schritte auseinander traten und zog mir mein feuerfestes Shirt eilig aus. "Lando? Sorry das ich dich... euch störe.", steckte Nicholas Latifi seinen Kopf durch den geöffneten Spalt der Tür, ehe er etwas unsicher eintrat. "Alles gut. Kein Problem. Was gibts?", blickte ich den Rookie mit meinem freudigen Lächeln an und zog mir nebenher einen Teampulli über. "George... Er kam gerade, ich glaube von Alex und hat sich einfach in seinem Container verbarrikadiert. Wir saßen davor gemütlich zusammen.... So kenne ich ihn gar nicht.", erklärte der Franzose sein doch sehr überraschendes auftauchen.
PoV. George
"George... lässt du mich rein?", hörte ich plötzlich die mir so vertraute Stimme von Lando, ehe es leise gegen meine Tür klopfte. "Bitte George...", fügte er hinzu und ich konnte die Sorge in seiner Stimme sogar durch die Tür deutlich hören, weshalb ich mich von meiner Postition erhob und mir über meine verdächtig brennenden Augen strich, ehe ich den kleinen Raum durchquerte und die Tür einen kleinen Spalt weit öffnete. "Darf ich reinkommen?", blickte der Kleinere mit einem unglaublich sorgenvollen Ausdruck in den sonst so strahlenden brauen Augen zu mir nach oben. "Hat Alex dich geschickt?", fragte ich leise, während ich die Tür erst nur ein klein wenig und als er den Kopf schüttelte ganz öffnete. "Nicholas ist zu mir gekommen. Was ist passiert?", erklärte er mir sein plötzliches Auftauchen, als er zu mir in den Container trat und mich sofort in eine tröstende Umarmung schloss, während er mit dem Fuß die Tür zu kickte. "Solltest du nicht feiern?", stellte ich leise die Gegenfrage, während eine erste Träne meine Augen verließ und ich mich förmlich in die tröstende Umarmung des Kleineren sinken ließ. "Ich feier doch nicht einfach, wenn es einem meiner besten Freunde ganz offensichtlich beschissen geht.", kam es mit einer Selbstverständlichkeit von dem Jüngeren, der begonnen hatte mir leicht über den Rücken zustreichen, dass ich glaubte, dass er selbst eine Feier zu einem möglichen Weltmeistertitel hätte sausen lassen, um für mich da zu sein. Leise schluchzte ich bei der Erkenntnis auf. "Willst du mir erzählen, was passiert ist?", hörte ich ihn erneut fragen, als er uns vorsichtig zu meiner kleinen Couch lotste und dort neben mir auf das kalte Leder sank ohne die Umarmung aufzulösen. "Nichts und doch irgendwie alles.", murmelte ich leise und ließ auch die nächsten Tränen einfach aus meine Augen in seinen Pulli rinnen. "Es läuft einfach genauso grauenvoll, wie letzte Saison... wir fahren immernoch allen hinterher ohne jegliche Chance auch nur für irgend ein Team eine echte Konkurrenz darzustellen.... Ich hatte so gehofft, dass es besser wird.... Doch jetzt bin ich heute nichtmal ins Ziel gekommen... es ist so frustrierend... und jetzt... jetzt hab ich mich auch nich mit Alex ge... ge... gestritten.", wimmerte ich am Ende mit tränenerstickter Stimme und spürte, wie diese immer wieder brach, ehe ich mich einfach gegen Lando fallen ließ, den Tränen freien Lauf ließ und mich ein wenig in den Pulli des Drittplatzierten klammerte. Ruhig strich er mir über den Rücken und hielt mich einfach in seinen Armen. Am liebsten würde ich gerade in Alex Armen liegen und einfach alles vergessen. Doch nachdem was er mir gerade an den Kopf geworfen hatte, als ich ihm mein Herz ausschütten wollte, weil mich die ganze Situation so runter zog heute, wusste ich nicht, wie schnell wir überhaupt wieder ein Wort mit einander reden würden. Klar konnte ich verstehen, dass auch Alex deprimiert und wütend war nach dem heutigen Rennen, da er es vielleicht sogar gewinnen hätte können, aber dass er mich dann so gar nicht ernst nahm, tat so weh. "Willst du mir erzählen was mit Alex passiert ist?", durchbrach Lando nach einigen Minuten vorsichtig die Stille, als meine Tränen halbwegs versiegt waren. "Ich wollte nach dem Rennen zu ihm. Ich dachte die Anwesenheit des anderen tut uns beiden gut nach dem verkorksten Rennen. Eigentlich war auch, soweit man das, nach dem Rennen Sagen kann, alles gut. Wir lagen uns in den Armen und alles schien etwas weniger schlimm. Alex hat sich über sein verlorenes Podium aufgeregt, was ich ja auch absolut nach voll ziehen kann... aber.... aber... als ich dann irgendwann mich über... meinen Ausfall etwas aufgeregt hab, weil alles ist wie letztes Jahr... da... da... da hat er ... er hat gesagt... ich hätte durch meinen Ausfall doch sowieso nichts verloren... dann... bräuchte... ich... ich jetzt auch kein Drama machen....", traten mir erneut Tränen in die Augen, als ich Lando berichtete, was Alex gesagt hatte, bevor ich aus seinem Container geflüchtet war und mich hier verbarrikadiert hatte. Ich hörte, wie der Kleinere, bei meinen Worten, scharf die Luft einzog und spürte, wie er mich etwas enger an seinen Oberkörper zog. "Ich hoffe dir ist bewusst, dass seine Worte keinenfalls stimmen. Dein Ausfall heute ist genauso ärgerlich und depremierend, wie Alex Crash, der ihn sein gutes Rennergebnis gekostet. So sehr ich Alex auch mag, aber dir das Recht enttäuscht zu sein abzusprechen ist nicht in Ordnung. Aber ich bin mir sicher, dass er das sehr sehr bald einsieht und sich bei dir entschuldigt, George und dann wird er dir auch zu hören und für dich da sein.", redete der Brite ruhig auf mich ein, während mir tröstend über die Schultern strich und mich einfach weiter in seinen Armen hielt.
"Danke, Lando. Ich wollte dir eigentlich nicht den Abend versauen. Es tut mir leid.", löste ich mich irgendwann von dem Jüngeren, der heute Abend garantiert besseres zu tun hatte, als seinen Kumpel zu trösten. Sein Team hatte, so wie ich McLaren kannte bestimmt eine kleine Party organisiert, die jetzt gerade ohne ihren Hauptakteur steigen musste, da dieser sich um die Beziehungsprobleme seiner Freunde kümmerte. "Alles gut George. Du musst dich dafür weder bedanken noch entschuldigen. Du bist einer meiner besten Freunde und dir geht es gerade nicht gut, da ist es doch selbstverständlich, dass ich für dich da bin.", wiegelte er sofort ab und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. "Danke trotzdem Lando. Jetzt lass dich von deinem Team feiern, dass hast du dir verdient.", versuchte ich sein Lächeln halbwegs glaubwürdig zu erwidern, während ich von der Couch aufstand und zu der Tür meines Containers ging. "Danke George. Kopf hoch, dass wird wieder.", verabschiedete er sich schließlich von mir und trat mit einem letzten aufmunternden Blick in die Dämmerung hinaus.
PoV. Carlos
"Da ist ja unser Champion.", rief einer der Mechaniker durch die Boxengasse in welcher das Team einige Tische und Bänke aufgestellt hatte für die kleine Feier. "Sorry Leute, mir ist etwas wichtiges dazwischen gekommen.", blickte er unser Team entschuldigend an und kam auf mich zu. "Bei George wieder alles klar?", schlang ich meine Arme liebevoll um seine Hüfte und zog ihn so näher zu mir, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen, ehe er mir antworten konnte. "Alles klar nicht, aber ihm geht es etwas besser. Alex und er haben sich gestritten.", brachte er mich auf den aktuellen Stand der Dinge und kuschelte sich leicht an meinen Oberkörper. "Wir haben schon gegessen Lando, aber in der Garage steht noch der Rest, bedien dich einfach.", kam unser Teamchef zu Lando, als die anderen bereits etwas Musik anmachten und auf der Fast Lane vor unseren Garagen eine Tanzfläche eröffneten. "Danke, dass ist echt lieb von euch. Es tut mir leid, dass ich so spät dran bin, aber George ging es wirklich dreckig.", entschuldigte mein kleiner Brite sich erneut bei unserem Teamchef, der jedoch nur abwank und ihm nochmal bestätigte, dass das alles kein Problem sei. "Isst du noch eine Kleinigkeit mit?", blickte Lando zu mir auf, als er sich aus der Umarmung löste und stattdessen unsere Hände miteinander verschränkte, dass wir in die Garage laufen konnten. "Klar.", grinste ich nur und wuschelte ihm kurz durch seine zum Glück wieder etwas gewachsenen Locken. "Kommt ihr nachher mit Tanzen?", hielt uns einer der Mechaniker noch kurz auf, ehe mein Freund schon fast auf das was von dem kleinen Buffet übrig war zu stürmte. "So hungrig Champion?", lachte ich leise bei seiner Reaktion und folgte ihm zu etwas langsamer zu dem Tisch, um mir etwas Essen zu holen. "Ich hatte seit heute Mittag vor dem Rennen nur eine halbe Banane zwischen zwei Interviews.", blickte er mich sofort gespielt schockiert an und stahl sich dann noch einen Kuss von meinen Lippen, ehe er seinen Teller bis zum Rand hin mit den Salaten und der Lasagne füllte, die das Team hingerichtet hatte, weshalb ich mir in weiser Voraussicht, dass er mich später fragen würde, ob ich den Rest wollte, einen relativ kleine Portion nahm. "Hab ich dir schon gesagt, wie stolz ich auf dich bin.", griff ich lächelnd nach seiner Hand, als wir mit unseren Tellern nach draußen kamen.
"Lass uns mit den Anderen feiern.", zog mich Lando kaum das ich die letzte Gabel seines Essens, wie ich es vorher gesagt hatte, durfte ich am Ende noch seine Rest essen, die er nicht mehr konnte, von der Bank hoch. "Warte. Lass mich noch kurz etwas trinken.", bat ich meinen Freund, der gerade so voller Energie war, dass ich mich wirklich fragte, ob er heute bereits ein komplettes Rennen in den Knochen hatte. "Okay, genehmigt.", ließ er kichernd meine Hand los, dass ich in Ruhe was trinken konnte. "Da bin ich aber froh, dass ich nicht verdursten muss. Wie gnädig von dir.", entgegnete ich gespielt ernst und begann ihn im nächsten Moment durch zu kitzeln. "Caaaaarlos.", kreischte er mit viel zu hoher Stimme auf, dass die gesamte Aufmerksamkeit des Teams auf uns lag, was ich jedoch einfach ignorierte, da sie längst wussten, dass wir nicht immer alle Tassen im Schrank hatten. "So heiße ich.", entgegnete ich seinem Schrei so nur, ehe ich ihn mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen weiter kitzelte. Mir war durchaus bewusst, dass ich mit etwas unfairen Waffen spielte, da ich selbst kein Stück kitzlig war, doch das war mir gerade egal. "Stop, Carlos, stop.", brachte keuchend hervor, während er sich in meinen Armen wand und versuchte meiner kleinen Kitzelattacke zu entkommen. Lachend traten ihm Tränen in die Augen während er keuchend nach Luft schnappte, weshalb ich schließlich aufhörte, und ihn wieder liebvoll in meine Arme zog. "Ich hab dich auch lieb.", schüttelte er nur den Kopf, versuchte seine Atmung wieder zu komtrollieren und stahl sich einen kurzen Kuss von meinen Lippen, bevor er begann mit einigen der Jungs und Mädels auf der 'Tanzfläche' zu tanzen. Lächelnd betrachtete ich die Szene und schoss ein paar Fotos. Ich wusste wirklich nicht, was ich ohne meinen kleinen Wirbelwind machen würde. Egal was wir machten, oder wo wir waren er schaffte es einfach immer alle inklusive mir zum Lachen zu bringen und zu begeistern. Ich kannte einfach niemand, der ihn nicht mochte und war so unglaublich froh, dass ich ihn meinen Freund nennen durfte. Am Beginn unserer Beziehung war ich mir so unsicher, ob ich ihm nicht zu alt war. Doch er zeigte mir tagtäglich, wie viel ich ihm bedeutete und wie sehr er mich liebte, das ich die Zweifel irgendwann in die aller hinterste Schublade meines Gehirns verbannte. "Carlos kannst du ein Foto machen?", riss mich Landos Stimme plötzlich aus meinen Gedanken. "Klar.", murmelte ich eher zu mir selbst und zog mein Handy wieder hervor, ehe ich den Blick hob und meinen Freund zwischen dem Team entdeckte, im Handstand. Das war so typisch er. Kein Mensch würde auf die Idee kommen für ein solches Bild einen Handstand zu machen, zumal ich gar nicht wissen will, wie er das geschafft hatte ohne sämtlichen Teammitgliedern in seiner Nähe die Zähne auszuschlagen. Grinsend fing ich die Pose ein, bevor ich meinem Freund mit den Füßen zurück auf den Boden half, ohne dass er sich alle Knochen brach. "Auf die Idee kommst auch wirklich nur du.", küsste ich ihn liebevoll, während er seine Arme um meine Hüfte schlang und anfing etwas zu tanzen. "Lando...o..o", unterbrach uns nicht mal ein Lied später eine leise schluchzende Stimme, die ich sofort Alex zu ordnen konnte. "Geh schon. Er scheint ziemlich verzweifelt.", gab ich Lando einen letzten Stups, der etwas unsicher zwischen mir, dem Team und seinem Kumpel hin und her blickte.
PoV. Alex
Trotz der recht angenehmen Temperaturen schlang ich fröstelnd meine Arme um meinen Körper, als Lando sich aus der feiernden Menge löste und auf mich zu kam. "Ich habs.... verkackt Lando...", schluchzte ich fertig mit den Nerven, als er mich erreicht hatte und konnte nicht verhindern, dass sich einige Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnten. "Mit Rum bekleckert hast du dich bestimmt nicht, aber lass uns das wo anders klären. Hier ist nicht der richtige Ort.", legte er mir einen Arm um den Rücken und führte mich weg von seinem feiernden Team durch die Garage zu den Containern. "George will mich nicht sehen...", schniefte ich leise, während ich mich auf die kleine Couch in seinem Container fallen ließ. "Er ist verletzt Alex. Gib ihm etwas Zeit.", riet Lando mir ruhig und ließ sich neben mir nieder. Er hatte also vor mir bereits mit George gesprochen. Gut dass hätte ich mir auch irgendwo denken können, schließlich war Lando sowohl meiner, als auch George bester Freund. "Ich wollte das doch gar nicht Lando.... Ich... ich war einfach so deprimiert und so sauer.... ich hab meinen ersten Podiumsplatz schon wieder verloren.... wieder wegen eines so blöden Fehlers.... dass hat mich einfach so deprimiert... ich war so wütend auf mich selbst,... dass ich es mit der Brechstange unbedingt außen schaffen... wollte... und dass hab ich dann alles an George ausgelassen... ich .... ich weiß... ich weiß auch nicht wieso...", brachte ich schluchzend hervor und zog meine Beine an den Oberkörper. Ich wollte George nicht wegen verlieren, weil ich mit mir selbst und meiner Leistung nicht zufrieden war und das an ihm ausgelassen hatte. Ich brauchte ihn doch. Ich liebte ihn doch. Ehrlich gesagt konnte ich mir ein Leben ohne den Williamspiloten gar nicht mehr vorstellen. "Alex hey... ganz ruhig...", riss mich Lando aus meinen Gedanken, etwas erschrocken hob ich meinen Kopf, schluchzte auf. "Ich will ihn nicht .... nicht verlieren.... ich hab echt so Schiss... was soll ich denn ohne George machen.....", wimmerte ich verzweifelte und krallte mich fix und fertig, völlig aufgelöst an den Briten, der tröstend seine Arme, um mich legte und mich an seinen Oberkörper zog. "Alex... du hast George nicht verloren, ihr habt euch gestritten, dass heißt doch noch lange nicht, dass ihr euch trennt. Alex, ihr habt schon so viel gemeinsam geschafft. Ihr seid durch so viele Höhen und Tiefen gemeinsam gegangen. Ich bin mir sicher, dass ihr auch diesen Streit übersteht. Entschuldige dich beim ihm und gib ihm etwas Zeit. Deine Worte waren wirklich nicht nett, aber ich bin zuversichtlich, dass ihr beide das hinbekommt.", versuchte der Jüngere mich etwas zu trösten und strich mir ruhig über den Rücken, ließ mich einfach weinen.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir so auf meiner Couch saßen, bis ich mich vollständig beruhigt hatte und langsam aus der Umarmung löste. "Danke Lando, dass du da warst. Es tut mir leid, dass ich deine Feier gecrasht hab.", blickte ich den McLarenpilot aus geröteten Augen entschuligend an, ehe ich mir ein Tempo von dem kleinen Couchtisch schnappte und geräuschvoll meine Nase putzte. "Da nicht für Alex, dazu sind Freunde da. Du hättest das selbe auch für mich getan.", schenkte er mir eines seiner typischen Lando Lächeln, ehe er sich langsam von der Couch erhob. "Trotzdem es war dein erstes Podium, du kannst stolz auf dich sein und hast allen Grund dich feiern zu lassen.", entschuldigte ich mich erneut bei ihm und zog ihn nochmal kurz für eine Gratulation in meine Arme. "Danke, Alex. Soll ich noch etwas bleiben oder kommst du alleine klar?", legte der Brite seinen Kopf schief und blickte mich fürsorglich an, während ich wieder auf die Couch sank. "Ich komm klar. Danke, genieß deinen Abend noch voll und lass dich feiern, du hast es verdient.", schenkte ich ihm ein hoffentlich einigermaßen gelungenes Lächeln, ehe er schließlich langsam den Container verließ. Fröstelnd kuschelte ich mich in die dünne Decke, die wir in den Containern zur Verfügung hatten und versuchte auf der, viel zu kurzen, Couch eine einigermaßen bequeme Position zu finden, da ich die Nacht wohl hier verbringen musste. Ins Hotel zu fahren stand nicht zur Debatte, da George und ich uns ein Zimmer teilten und ich meinem Freund, wie Lando es gesagt hatte, etwas Zeit geben wollte. So blieb mir nichts anderes übrig, als die Nacht hier auf der unbequemen Couch zu verbringen, aber etwas anderes hatte ich nach meiner Aktion heute auch gar nicht verdient. Das hatte ich mir einfach selbst zuzuschreiben, nachdem ich meinen Freund so verletzt hatte. Leise hörte ich einzelne Regentropfen, in einem beruhigenden Rhythmus, auf mein Containerdach tropfen, während ich weiter darüber nachdachte, wie unglaublich dumm meine Aussage heute Mittag George gegenüber war. Ich wusste doch genau, wie sehr es ihn mitnahm immer nur um die letzten Plätze zu kämpfen, ohne eine wirklich Chance auf Punkte und dann ließ ich all meinen Frust an ihm aus. Ich musste ein furchtbarer Freund sein.
Laut prasselte der Regen auf meinen Container, als mein Handy mich aus dem Halbschlaf riss, in den ich irgendwann verfallen war. "Ja?", fragte ich etwas müde, nachdem ich den Anruf angenommen hatte und hielt mir mein anderes Ohr zu, um durch den Regen etwas verstehen zu können. "Alex?", erklang George schniefende Stimme am anderen Ende der Leitung. "Ja, es tut mir so leid, was ich heute Mittag gesagt habe. Ist etwas passiert?", setzte ich mich sofort hellwach auf bei der verheulten Stimme meines Freundes. "Wo bist du? Bist du im Trockenen? Du bist nicht ins Hotel gekommen? Ist bei dir alles okay?", brach es sofort voller Sorge aus George heraus, als ich zu Ende gesprochen hatte. Wie hatte ich das verdient, dass er sich jetzt auch noch Sorgen, um mich machte. "Ich bin in meinem Container, George. Mir geht es soweit gut. Ich wollte dir noch etwas Zeit geben. Ich wusste nicht, ob du mich überhaupt wieder sehen willst, nach allem, was ich gesagt hab, deswegen hab ich beschlossen in meinem Container zu schlafen.", erklärte ich meinem Freund, warum ich nicht bei ihm im Hotel war. "Ach Alex, wir waren beide frustriert. Klar, deine Worte haben mich unglaublich verletzt und mir sehr weh getan. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich dich liebe.", sprach George mit etwas heiserer, brüchiger Stimme und trieb mir damit Tränen in die Augen, wie in aller Welt hatte ich so einen liebevollen Freund nur verdient, wenn ich ihn so verletzte. "Ich liebe dich auch George.... so sehr. Es tut mir so unglaublich leid... was ich gesagt habe.", schluchzte ich verzweifelt in mein Handy und konnte die Tränen nicht zurück halten. "Bitte wein nicht Alex, es ist okay, wir waren beide frustriert. Kommst du, wenn du nachher aufwachst ans Hotel zurück?", flehte George mich fast schon an. "Sobald der Regen weniger wird fahr ich rüber und komm zu dir.", schniefte ich als Antwort ehe wir uns voneinander verabschiedeten und ich weinend auf der Couch zusammen rollte und versuchte wenigstens etwas Schlaf zu finden.
"Ich hab uns Frühstück aufs Zimmer bestellt.", empfing mich George, als ich gegen halb acht unsicher und völlig gerädert in unser gemeinsames Hotelzimmer schlich. "Danke. Es tut mir so leid, was ich gesagt habe gestern. Ich war ein absolutes Arschloch. Es tut so unglaublich leid. Ich will gar nicht raus reden, dass ich über mein eigenes Rennen frustriert war, denn das entschuldigt niemals, was ich gesagt habe.", blieb ich unsicher mitten im Hotelzimmer stehen und traute mich nicht George anzuschauen, so sehr schämte ich mich gerade. "Alex, hey, es ist okay...", murmelte George leise und ich hörte, wie er aus dem Bett ausstieg und auch mich zu kam. Sanft hob er mein Kinn an, dass ich in ansehen musste. "... wir sind alle nur Menschen.", vervollständigte er seinen Satz mit einem zarten Lächeln auf den Lippen und griff mit seiner freien Hand zärtlich nach meiner. Wie so oft in den letzten Stunden spürte ich ein verdächtiges Brennen in meinen Augen. Stumm bahnten sich die ersten Tränen ihren Weg, als George mich ans Bett führte. "Womit hab ich dich verdient?", hauchte ich fast tonlos und voller Verzweiflung, als er mich zu sich aufs Bett, in seine Arme zog. "Weil du der Mensch bist, der mich glücklich macht und bei dem ich alle meine Sorgen vergesse. Weil ich dich liebe...", gab er genauso leise zurück und hauchte mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich auch George, so sehr...", schniefte ich leise und vergrub mein Gesicht an seiner nackten Brust.
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Hej,
ich melde mich auch mal wieder. Der OS ist auch mal fertig geworden, so ganz zufrieden bin ich nicht, aber ich hab beschlossen ihn trotzdem hochzuladen, da einfach sehr viel Zeit drin steckt. Ich hoffe er gefällt euch etwas. Lasst es mich gerne wissen.
Liz
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