Callum Ilott x Marcus Armstrong
"Callum, komm schon! Warum brauchst du denn so lange?" rief Marcus und versuchte, genervt zu klingen, scheiterte dabei jedoch kläglich, weil er zwischendurch nicht aufhören konnte zu kichern. Sie bereiteten sich gemeinsam auf Micks Geburtstagsparty vor und hatten bereits ein bisschen vorgetrunken.
Oder vielleicht auch eine ganze Menge.
"Ich bin fertig, beruhig dich." Callum trat aus dem Bad, die Haare frisch gestylt, der Alkohol, den sie beide schon intus hatten, war aber auch in seinem Blick leicht sichtbar.
Der Weg nach unten war aus diesem Grund auch nicht ganz so einfach. Die Tatsache, dass Marcus sich nicht darauf konzentrieren konnte, wohin er ging, weil er immer wieder zu Callum hinüberblickte (der seiner Meinung nach heute Abend außergewöhnlich gut aussah), machte diese Situation auch nicht sonderlich einfacher.
Deshalb war es auch keine große Überraschung, dass er die letzte Stufe der Treppe übersah und mit dem Gesicht voran zu Boden fiel. Da Callums Reaktionszeit nach ein paar Drinks auch nicht mehr wirklich die schnellste war, versuchte er zwar, den anderen noch aufzufangen, dies endete jedoch nur damit, dass er ihnpackte, sie beide in der Luft umdrehte und dann mit ihm nach unten gezogen wurde. So landeten sie schlussendlich beide auf dem Boden, lagen übereinander und brachen in schallendes Gelächter aus.
Weil Callums Kopf in Marcus' Schulter vergraben war und er in dessen Hemdkragen kicherte, konnte der Jüngere gar nicht anders, als zu bemerken, wie gut das Haar seines besten Freundes roch. Callum im Allgemeinen roch immer gut. Genauso wie er immer toll aussah.
Dieser Gedankengang ließ Marcus' Lachen verstummen. Ihm wurde plötzlich bewusst, wie nah sie sich doch eigentlich waren. Es gab buchstäblich keine Stelle an ihrem Körper, die sich in diesem Moment nicht berührte. Ein warmes, behagliches Gefühl machte sich in seinem Magen breit.
Marcus bekämpfte den starken Drang, seine Arme einfach um Callum zu schlingern und mit diesem für immer dort auf dem Boden zu liegen, indem er den anderen sanft von sich schob, um aufzustehen. "Ich glaube, das waren vielleicht ein paar Bier zu viel."
Callum grinste ihn an und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, um sie wieder in die richtige Position zu bringen.
Als sie es endlich geschafft hatten, das Hotel ohne weitere Unfälle zu verlassen, wartete dort bereits das Taxi, das sie vorhin bestellt hatten.
Darin einzusteigen stellte sich allerdings als das nächste Hindernis heraus. Der Versuch, gleichzeitig durch die gleiche Tür auf den Rücksitz des Wagens zu gelangen, klappte nicht so richtig. Deshalb landeten sie wieder einmal fast übereinander. Diesmal war es Marcus, der halb auf Callums Schoß saß.
Nun war die Stimmung jedoch eine ganz andere. Niemand lachte. Beide saßen einfach nur da, sahen sich an und wurden leicht rot. Marcus konnte sich dieses Mal auch nicht dazu durchringen, sich zu bewegen oder wegzuschauen. Die angenehme Wärme in seinem Bauch war wieder da, breitete sich nun langsam in seinem ganzen Körper aus und hinterließ ein prickelndes Gefühl. Er konnte nicht anders, als seinen Blick von den schönen Augen seines Kollegen auf seine weichen Lippen zu richten. Oder zumindest sahen sie sehr weich aus. Marcus war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich so weich waren. Aber auf einmal wollte er dies unbedingt herausfinden.
Und so platzte dieses Verlangen einfach so aus ihm heraus: "Ich würde dich jetzt wirklich gerne küssen.", ohne dass er auch nur einen zweiten Gedanken daran verschwendet hätte.
Callum starrte ihn lediglich an.
So ein Mist! Er hätte das nicht sagen sollen. Nun hatte er alles versaut. Warum konnte er nicht ein einziges Mal seine verdammte Klappe halten?
Ach ja, weil er sturzbesoffen auf dem Schoß seines besten Freundes saß, in den er schon seit Monaten verknallt war. Großartig.
"Tut mir leid, ich - ich habe das nicht so gemeint. Wir sind nur Freunde, wir sollten nicht ..." Marcus versuchte, einen Rückzieher zu machen und sich von Callums Schoß zu entfernen, ohne ihn anzusehen, als er zwei starke Hände an seinen Hüften spürte, die ihn sanft, aber bestimmt an Ort und Stelle hielten.
"Nein, sind wir nicht. Hör auf, dir was vorzuspielen", murmelte der Brite in sein Ohr. Marcus konnte spüren, wie sein heißer Atem seinen Hals kitzelte, was ihm eine Gänsehaut bescherte. Wann war der andere ihm so nahe gekommen?
Als er es wagte, wieder in Callums Gesicht zu blicken, erwartete er nicht, von einem so liebevollen Lächeln getroffen zu werden, wie es dieses war. "Lass es uns einfach ausprobieren und sehen, wo die Nacht endet, okay? Wenn es schiefgeht, wer weiß, ob wir uns morgen überhaupt noch daran erinnern werden. Dann können wir immer noch so tun, als wären wir nur Freunde."
Marcus schluckte. Das war definitiv nicht das, was er erwartet hatte. Er war so überrumpelt, dass er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Also starrte er seinen besten Freund einfach nur weiter an und nickte langsam mit dem Kopf.
"Dann tu es. Küss mich."
Bei diesen Worten schaltete Marcus' Körper wieder in den Automatikmodus. Er tat es einfach. Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Seine Hände legten sich, wie von selbst, auf Callums Wangen und er presste ihre Lippen sanft aufeinander. Das Gefühl in seinem Körper, als sie sich vorher berührt hatten, war nichts im Vergleich zu diesem. Es fühlte sich an, als hätte jemand ein riesiges Feuerwerk in seinem Bauch gezündet, das sich nun innerhalb von Sekunden in seinem ganzen Körper ausbreitete. Es war, als würde er schweben. Da waren nur noch Callums Hände auf seinen Hüften und seine Lippen, die sich langsam gegen seine eigenen bewegten. Alles andere war verschwunden. Das Taxi um sie herum hatte er völlig ausgeblendet.
Und der einzige Gedanke, der Marcus in diesem Moment durch den Kopf zu gehen schien, war, dass sich Callums Lippen tatsächlich noch weicher anfühlten, als sie aussahen.
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