Daniel Ricciardo x Max Verstappen

für Fuellerpatrone<3

Spa, 01. September 2019

Ich warf einen Blick auf die andere Betthälfte. Daniel lag mit geschlossenen Augen neben mir und atmete regelmäßig. Er schien zu schlafen, was für mich wohl der perfekte Zeitpunkt war, um zu gehen. Es war nicht so, dass ich gehen wollte. Viel mehr musste ich gehen.

Die Beziehung zwischen Daniel und mir war vorbei. Sie war schon so lange vorbei und dennoch landete ich immer wieder in seinem Bett. Auslöser dafür waren unterschiedliche Dinge. Mal passierte es nach einem Rennwochenende, wenn es nicht so gelaufen war, wie er es sich erhofft hatte und jemanden brauchte, der für ihn da war. Ein anderes Mal hatten wir eine Pressekonferenz zusammen oder andere Termine, bei denen wir uns sahen, und nach denen wir uns nicht mehr beherrschen konnten.

Für manche mag es unverständlich sein, wie man immer und immer wieder mit seinem Exfreund schlafen konnte. Irgendwann müsste man doch einmal verstehen, dass es nicht funktionierte und man voneinander loskommen musste. Allerdings war das nicht so einfach, wie es sich anhörte. Ich wusste, dass es falsch war, mich Daniel immer wieder hinzugeben, doch ich konnte nicht anders. Dieser Mensch sorgte automatisch dafür, dass ich mich bei ihm fallen ließ und ließ mich so fühlen wie kein zweiter. Er wusste genau, was ich mochte und mir gefiel. Der Australier kannte mich und meinen Körper in und auswendig, genau wie ich ihn.

Dazu kam noch, dass ich Daniel seit über vier Jahren kannte, ihn drei Jahre lang bedingungslos geliebt hatte und es immer noch tat. Die funkelnden braunen Augen, das breite strahlende Lächeln, die weichen Locken... ich würde ihnen nie widerstehen können. Wer konnte das schon? Doch so stark meine Gefühle für Daniel auch waren und so sehr ich die Zeit mit ihm genoss, wusste ich, dass es nicht von Dauer war. Wir hatten drei chaotische Jahre voller Höhen und Tiefen zusammen. Es gab gute und wunderschöne Zeiten, aber auch schlechte und unschöne Momente. Letztendlich hielten wir es beide nicht mehr aus und entschieden uns getrennte Wege zu gehen.

Zugegeben damals hatte ich bei der Entscheidung erwartet, dass wir uns abgesehen auf der Rennstrecke oder im Paddock überhaupt nicht mehr sahen. Nun spielte sich das komplette Gegenteil ab und ich verbrachte an einem Rennwochenende fast mehr Zeit mit ihm als mit meinen Ingenieuren.

Es gab einen bekannten Spruch, ,,eine Beziehung zum zweiten Mal zu beginnen, ist wie ein Buch zum zweiten Mal zu lesen - man kennt das Ende bereits". Dieser Spruch würde auf Daniel und mich immer wieder zutreffen. Wir hatte unsere Beziehung ohnehin schon unter schwierigen Bedingungen geführt, mussten Versteckspiele spielen und das Geheimnis vor unseren Freunden und Familie bewahren. Unzählige Streitereien und Konflikten belasteten unsere Beziehung noch weiter und brachten sie ganz zum Einstürzen, da wir es nicht schafften, sie aus der Welt zu räumen. So wie es damals aussah, würden wir das auch nie können.

Somit löste ich meinen Blick von Daniel und richtete mich langsam auf. Als ich aufgestanden war, suchte ich im Dunkeln meine Klamotten zusammen, was mir einigermaßen gelang, und zog sie mir über. ,,Du gehst?" ertönte auf einmal eine tiefe müde Stimme hinter mir.

Ich schloss ertappt meine Augen. Er war doch noch nicht eingeschlafen. Innerlich beschloss ich mich nicht umzudrehen und mich von ihm nicht beirren zulassen. Ich zog mir mein T-Shirt über und brachte ein klares ,,Ja." heraus.

,,Deswegen bist du morgens nicht mehr da, wenn ich aufwache. Du gehst" seufzte der Australier und hatte seine Lampe auf dem Nachtisch angemacht, die nun den Raum erleuchtete.

,,Was sollte ich sonst machen?" entgegnete ich monoton, während ich nun meine Hose zumachte.

,,Du könntest bleiben. Ich habe nie gesagt, dass du gehen sollst" murmelte Daniel.

Ich erstarrte bei seinen Worten. Er wollte, dass ich bei ihm blieb und die Nacht bei ihm verbrachte. Trotz der ganzen Streitereien, den vielen Vorfällen und Missverständnissen, wollte er mich immer noch bei sich haben. Allerdings war vermutlich auch das wieder eine Frage der Zeit. ,,Ich... ich muss los. Mein Flug geht morgen sehr früh" legte ich mir direkt eine Ausrede zurecht, um so schnell wie möglich aus dem Zimmer zu verschwinden.

,,Max..." ,,Wir sehen uns nächste Woche in Monza" verabschiedete ich mich und schnappte mir meine Schuhe sowie mein Handy und meine Zimmerkarte von der Kommode, ,,auf der Strecke, nur auf der Strecke."
Bevor Daniel noch etwas erwidern konnte, hatte ich seine Zimmertür hinter mir zu geknallt. Das lief absolut perfekt...

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Monza, 08. September 2019

,,Zieh dich um und entspann dich etwas in deinem Zimmer. Ich hole dich ab, wenn du zu den Interviews musst" informierte mich Vicky, meine Pressesprecherin, als wir zusammen Red Bulls Motorhome betraten.

,,Danke" lächelte ich schwach und machte mich auf den Weg in meinen driver room. Das Rennen in Monza war nervenaufreibend gewesen, was ich dennoch als siebter beenden konnte. Dafür, dass das nicht die ideale Strecke für unser Auto war und wir das ganze Wochenende über mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, war das eine gute Leistung fürs Team.

Mit meinem Handy in der Hand und vertieft in einige Nachrichten meiner Freunde, kam ich an meinem Zimmer an. Beachtlos öffnete ich die Tür und ließ sie ebenso wieder ins Schloss fallen, während ich auf meinem Handy tippte. ,,Da bist du ja endlich."

Wie aus dem nichts ertönte die Stimme, die ich unter tausenden wiedererkennen würde. Vor Schreck ließ ich fast mein Handy fallen und konnte es geradeso auffangen. Verschreckt blickte ich Daniel an, der auf meiner kleinen Couch im driver room saß, als wäre es das normalste der Welt:,,Hast du sie noch alle? Du kannst mich doch nicht so erschrecken."

,,Ich hatte ganz vergessen, wie schreckhaft du sein kannst" grinste er und musterte mich amüsiert.

,,Was machst du hier? Wie bist du hier überhaupt reingekommen?" wollte ich aufgebracht, als ich mich einigermaßen gefangen hatte. Mein Handy legte ich auf einen kleinen Schrank neben der Tür.

,,Charlie hat mich hereingeschmuggelt, nachdem ich ihn das ganze Wochenende damit genervt habe" erklärte Daniel und stand von der Couch auf, ehe er ein paar Schritte auf mich zuging, ,,ich wollte dich unbedingt sehen."

Charlie war Daniels alter Pressesprecher, der nun Alex betreute. Soweit ich weiß, hatten die beiden trotz seines Teamwechsel noch Kontakt und verstanden sich prächtig. Doch ich konnte Charlie dafür verfluchen, dass er Daniel in mein Zimmer gelassen hatte. Fast das ganze Wochenende hatte ich es geschafft meinem Exfreund nicht über den Weg zulaufen. Lediglich auf der Rennstrecke hatten wir miteinander zu tun.

Nach dem letzten Wochenende in Spa wollte ich endlich mit unserer Trennung abschließen und die Gefühle für den Australier verarbeiten. Allerdings ging das nur, wenn ich ihn nicht öfter sah, als nötig war. Ansonsten würden wir nie voneinander loskommen. ,,Du solltest gehen."

,,Wir haben uns die ganze Woche nicht gesehen. Du hast mit mir kein einziges Wort im Paddock gewechselt, mich nicht einmal angesehen" seufzte er gequält und machte einen weiteren Schritt auf mich zu.

,,Dani... das geht nicht mehr" gab ich nervös zurück. Da den Australier und mich mittlerweile nicht mal mehr einen Meter trennten, wollte ich einen Schritt zurücktreten, doch es ging nicht. Ich stand bereits am Ende des Raumes und konnte mich nur noch an die Tür lehnen.

,,Was geht nicht mehr?" erkundigte er sich verwirrt. Er blickte mich durch seine tiefen braunen Augen an, in denen ich mich immer wieder verlieren konnte.

,,Du kannst nicht mehr zu mir kommen, wenn du jemanden brauchst oder dich alleine fühlst. Wir haben Schluss gemacht und kommen nicht darüber hinweg, wenn wir uns ständig sehen, ständig miteinander schlafen. Zumindest ich nicht." Es kostete mich einiges an Kraft diese Worte auszusprechen und nicht wieder nachzugeben, ihm nicht wieder um den Hals zu fallen und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

,,Was ist, wenn ich damit gar nicht abschließen will?" hauchte Daniel sanft.

,,Was?" hakte ich perplex nach und fasste mir an den Kopf. Ich hatte das Gefühl, dass mein innerer Konflikt zwischen Verstand und Gefühlen jede Sekunde meinen Kopf sprengen würde.

,,Du fehlst mir. Jeden Tag denke ich an unsere vergangenen Tage und bereue es, dass ich dich gehen lassen habe. Ich weiß, dass wir uns oft gestritten haben, aber ich liebe dich, Max, und wünsche mir, dass wir das zusammen wieder hinkriegen."

,,Dani, das funktioniert nicht. Wir können nicht dort weitermachen, wo wir vor unserer Trennung aufgehört haben. Für die Trennung gab es einen Grund und wenn wir so weitermachen wie zuvor, werden wir wieder an den Punkt kommen, an dem wir uns nur noch streiten" merkte ich ehrlich an.

,,Wir haben uns vor knapp 8 Monaten getrennt. In der Zeit haben wir uns beide verändert und dazugelernt. Es ist nichts mehr wie zuvor" entgegnete Daniel entschlossen, ,,aber du hast recht. Wir wissen, was zur Trennung geführt hat und können es besser machen, zusammen... wenn du das willst."

,,Ich liebe dich und will mit dir glücklich sein. Das ist alles, was ich die ganzen letzten Jahre wollte und weiterhin will. Egal, wie anstrengend und kompliziert alles zwischen uns war. Du warst immer der einzige Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen wollte" gab ich zu. Es tat gut endlich wieder zu seinen Gefühlen zustehen und sie nicht mehr unterdrücken zu müssen.
Daniel rückte nun noch näher zu mir und stützt seine Hand neben meinen Kopf ab:,,Heißt das, dass wir es noch einmal probieren?"

,,Werden wir und wir werden es schaffen" lächelte ich, bevor ich meine Arme um Daniels Hals schlag und ihn in einen gefühlvollen Kuss zog.

Es war wahr, dass man das Ende eines Buches kannte, wenn man es ein zweites Mal lesen würde. Jedoch traf das nicht auf Beziehungen zu. Immerhin konnten Menschen sich und die Dinge um sich herum verändern, was genau das war, was Daniel und ich tun würden. Wir kannten unsere Fehler und würden alles dafür tun, um sie dieses Mal zu vermeiden, denn wir liebten uns und das wussten wir.

Ich hoffe er gefällt dir💘

Die Sommerpause ist endlich vorbei und die Formel 1 wieder zurück😍

Ich wünsche euch ein weiteres schönes Rennwochenende🏁

Lg. T.

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