[73] Pierre Gasly x Max Verstappen

für littllediablo und howto001💞

[73] ,,Du liebst ihn immer noch, oder?"

Monaco, 14. Dezember 2019

Summend schnitt ich den Kochschinken für den Nudelauflauf nach einem Rezept meiner Großmutter klein. Als Kind hatte ich diesen geliebt und ihr gespannt bei der Zubereitung zugesehen, im Laufe der Jahre geholfen und schließlich zu meinem Auszug eine handgeschriebene Anleitung bekommen. So oft, wie ich diese benutzt hatte, hatten sich die Worte mittlerweile in meinem Kopf festgesetzt.

Gefangen in der Melodie von Oasis ,,Champagne Supernova" bemerkte ich zunächst nicht, wie sich eine Person von hinten an mich heranschlich, bis auf einmal eine Hand in meinem Sichtfeld erschien und sich prompt ein Stück Schinken mopste. Max.

,,Ey! Die sind für den Auflauf!", ermahnte ich meinen Freund empört und fuhr mit dem Zerkleinern fort. Bevor unsere Freunde hier aufkreuzten, sollte das Essen zumindest im Ofen sein. Ansonsten müssten Charles, Daniel, Nico und Daniil während unseres letzten Zusammentreffens vor der Winterpause hungern und das wollte ich gerade dem Australier nicht antun.

,,Wenn das so ist...", murmelte mein Niederländer schelmisch und schien von meinen Worten herzlich unbeeindruckt. Schneller als ich reagieren konnte, glitt seine Hand erneut zu dem Brett vor mir und fischte sich gleich zwei Stücke.

,,Max!", rief ich rügend und legte mein Messer beiseite, ehe ich mich umdrehte und ins breit grinsende Gesicht meines Freundes blickte. Bemüht versuchte ich, sein Schmunzeln nicht zu erwidern, und überspielte das mit einem schlichten Kopfschütteln. Diese Genugtuung gönnte ich ihm nicht. ,,Du bist unmöglich."

,,Ich weiß, aber das ist eines der Dinge, die du an mir liebst", bemerkte Max überzeugt und fuhr mit seiner Hand sanft über meine Wange. Bevor ich die Chance hatte, seinen Höhenflug zu bremsen, lehnte er sich vor und verwickelte mich in einen zärtlichen Kuss. Zugegeben, so falsch lag er mit seinen Worten nun auch nicht.

Kaum ließen wir wieder voneinander ab, schob sich mein Freund mit seiner freien Hand genüsslich das nächste Stück Schinken in den Mund. Frech und dreist wie er war, hatte er mich mit dem Kuss ablenken wollen. Und es hatte funktioniert. Gottverdammt.

,,Schluss jetzt!", platzte es fassungslos aus mir heraus. Grob schob ich Max ein Stück zurück, sodass er nicht noch einmal in die Versuchung kommen konnte, mich um den Finger zu wickeln, und wandte mich schnaufend wieder dem Brett zu. ,,Sonst kannst du unseren Freunden erklären, weshalb in dem Schinken-Nudel-Auflauf kein Schinken drin ist."

,,Okay, okay", willigte mein Niederländer amüsiert ein. Gleichdarauf schlang er seine trainierten Arme um meine Hüfte und betete seinen Kopf lieblich auf meiner Schulter. ,,Brauchst du Hilfe bei irgendwas?"

Wohlig seufzte ich auf. Nirgendwo fühlte mich besser als in den Armen meines Lieblingsmenschen und konnte dafür sogar über seine vorherigen Neckereien hinwegsehen. Im Kopf ging ich das Rezept meiner Großmutter durch und suchte nach einer passenden Aufgabe für meinen Freund, jedoch hatte ich alles Nötige bereits geschnitten und die alleinige Zubereitung der Soße wollte ihm nach seinem letzten Missgeschick in Küche lieber nicht zumuten. Ein Rotweinfleck an der Decke genügte.

Das Einzige, was er daher tun könnte, war mich weiterhin in seinen Armen zu halten und nie mehr loszulassen. Als ich ihm allerdings genau das mitteilen wollte, dröhnte auf einmal der Benachrichtigungston meines Handys durch den Raum, wodurch sich nun doch eine Aufgabe für ihn ergab.

,,Das war mein Handy. Könntest du nachschauen, wer es war? Es müsste irgendwo auf der Theke liegen", bat ich ihn bestimmend, während ich die letzten Scheiben Schinken in Würfel schnitt.

,,Schon auf dem Weg", gab Max einwilligend zurück und hauchte mir einen zarten Kuss in die Halsbeuge, ehe er gänzlich von mir abließ und zur Küchentheke schritt.

Hellhörig wartete ich auf den Namen des Absenders, jedoch sprach mein Freund diesen nicht aus. Stattdessen durchquerte Stille den Raum. Verwundert richtete ich mich zu ihm und ließ das Messer sinken. Max stand mit meinem Gerät in der Hand an der beschriebenen Theke und starrte unschlüssig auf den Bildschirm. Gefunden hatte er es zumindest.

,,Wer ist es?", erkundigte ich irritiert über sein Schweigen.

,,Die Nachricht ist von Charles", erwiderte mein Niederländer zögerlich und wandte sich zu mir. In seinem Blick lagen so viel Mitgefühl und Bedauern, dass mir sofort bewusstwurde, dass es sich um keine freudige Botschaft meines besten Freundes handelte.

,,Was schreibt er?", hakte ich verunsichert nach. Zaghaft trat mein RedBull-Pilot einen Schritt auf mich zu und hielt mir wehleidig mein Display vor Nase:,,Dass er sich nicht gut fühlen würde und deshalb zu Hause bleibt."

,,Was?", entwich es mir ungläubig. Das durfte nicht wahr sein. Nicht schon wieder.

Perplex nahm ich mein Handy entgegen und blickte nun selbst auf die knappen, emotionslosen Worte des Monegassen:

Sorry, ich komme heute doch nicht. Fühle mich nicht sonderlich.

Stark ähnelte sie seinen vorherigen Nachrichten. Von ,,Sorry, ich kann doch nicht, weil ich noch ein Meeting habe" über ,,Training hat länger gedauert. Sorry, aber ich schaffe es nicht" bis hin zu ,,Meine Mutter ist heute spontan vorbeigekommen. Wir müssen das Treffen verschieben. Sorry" wies er mich seit Wochen mit einer Ausrede nach der nächsten ab. Ihm diese verständnisvoll abzunehmen, wurde mit jedem Mal härter.

,,Da ist doch zum Kotzen!", fluchte ich wütend und schmiss mein Gerät achtlos auf die nächstgelegene Arbeitsfläche neben mir. Es war verletzend, dass mein langjähriger bester Freund nicht einmal die letzte Gelegenheit wahrnehmen wollte, um sich zu sehen und auszutauschen, ehe ich übermorgen zu meiner Familie nach Frankreich fuhr und nach den Feiertagen zwei Wochen mit Max in der Schweiz zum Skifahren verbrachte.

,,Tut mir leid, Baby", murmelte mein Niederländer mitleidig und griff nach meiner Hand. Schwungvoll zog er mich in seine Arme und drückte mich fest an sich, was ich dankbar annahm. Murrend vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und schloss wehmütig die Augen. Das alles war doch total beschissen.

,,Er sagt in letzter Zeit jedes Mal ab. Jedes. Verfluchte. Mal. Ich verstehe es einfach nicht", bemerkte ich ernüchtert und kuschelte mich näher an meinen Freund. Seine Nähe war das einige, was die derzeitige Situation erträglicher machte.

,,Fahr zu ihm und find heraus, was los ist. Dass er sich nicht gut fühlt, hört sich eher so an, als würde ihm etwas belasten, als dass er tatsächlich krank ist", schlug Max grübelnd vor.

Ganz abgeneigt, war ich von seiner Idee nicht. Immerhin wollte ich nichts anderes, als dass es Charles gut ging, und für ihn da sein, sollte dem nicht so sein. Da er sich allerdings von mir abschottete, machte er mir das unheimlich schwer. Allmählich war es Zeit dem ein Ende zu setzen.

Entschlossen hob ich wieder meinen Kopf. Dabei glitt mein Blick kurzzeitig an Max vorbei auf das Brett mit den Schinkenwürfeln. Fertig waren diese, genauso wenig wie die Soße des Auflaufs noch nicht. Seufzend wandte ich mich zu meinem Freund:,,Was ist mit dem Essen?"

,,Ich mache es fertig", entgegnete er schulterzuckend und brachte mein Herz damit für einen Moment zum Aussetzen. Das war genau das, was ich hatte vermeiden wollen. Noch mehr Flecke an den Wänden.

,,Guck nicht so abgeschreckt. Ich werde es wohl hinkriegen ein paar Zutaten in die Form zu schmeißen und mit Käse zu überstreuen", fügte der Niederländer lachend hinzu.

,,Ein paar Zutaten in die...", wiederholte ich seine Worte entgeistert, doch vollendete meinen Satz vor Entsetzen nicht. Kopfschüttelnd wich ein Stück zurück. ,,Du musst erstmal den restlichen Kochschinken in Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen habe ich bereits geschält und fein gehackt. Diese gibst du zusammen mit 500 ml Wasser, 400 ml Schlagsahne und 75g Schmelkäse sowie einem Esslöffel Tomatenmark und Mehl in einen kalten Topf und verrührst alles zu einer Soße. Du kannst sie mit Pfeffer und Paprika-Pulver abschmecken. Lass die Soße zwei, drei Minuten köcheln und kipp sie vorsichtig zu den Nudeln und Schinkenwürfeln in die Auflaufform. Streu danach ordentlich Käse drüber und schieb den Auflauf in den Ofen. Er heizt bereits vor. Nach 30-35 Minuten sollte er fertig sein."

,,Wasser, Schlagsahne und Schmelzkäse zu einer Soße verrühren und dann zu den Nudeln und Schinken geben. Verstanden", gab er meine Belehrung gelassen wieder. Zumindest einen Teil davon. Und sonderlich überzeugend klang dieser nicht.

,,Du hast die Hälfte außenvorgelassen!", warf ich Max entrüstet entgegen und sah schon förmlich vor mir, wie ich heute Nacht mit ihm umgeben von unseren Freunden mit dem Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung in der Notaufnahme saß und mich nebenbei online nach einer neuen Küche erkunden durfte.

,,Baby, entspann dich. Ich werde schon etwas essbares für die Jungs und mich zusammenmischen. Kümmer du dich um deinen besten Freund. Er scheint, dich gerade zu brauchen", fuhr mein RedBull-Pilot beruhigend an. Behutsam strich er mir über die Wange und verwickelte mich in einen unterstützenden Kuss, der mich tatsächlich augenblicklich herunterfahren ließ.

,,Okay", wisperte ich zustimmend gegen seine Lippen und stibitzte mir einen weiteren Kuss, ehe ich mich auf den Weg zu Charles machte.

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Knapp eine halbe Stunde später kam ich vor dessen Wohnungstür zum Stehen und drückte auf die Klingel. Es dauerte einen Moment, bis sich die Tür öffnete und mein bester Freund mir sichtlich überrascht gegenüber stand:,,Was machst du denn hier?"

,,Freut mich auch dich zu sehen, Charly", erwiderte ich trocken und quetschte mich erbarmungslos an ihn vorbei, bevor er noch auf die Idee kommen konnte, mich mit der nächsten Ausrede wegzuschicken. ,,Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und wollte schauen, wie es dir geht."

,,Mir geht es blendend", stellte der Monegasse unscheinbar klar und schloss die Haustür, ehe er sich mit einem aufgesetzten Lächeln zu mir drehte. Bedröppelt blickte ich ihn an. Wollte er mich nun komplett auf den Arm nehmen?

,,Wieso schreibst du mir dann, dass du dich nicht gut fühlst?", fragte ich verständnislos nach.

,,Es hat sich gebessert", schwor er kleinlaut, was ich mit einem abfälligen Schnauben quittierte:,,Hör auf dem Spielchen und wag es nicht, mich noch einmal anzulügen! Du hast mir die erstbeste Ausrede aufgetischt, um dich wie so oft in den letzten Wochen vor unserem Treffen zu drücken. Wieso?"

Fordernd trat ich einen Schritt auf Charles zu, jedoch senkte dieser nur schluckend den Kopf und schwieg. Er schwieg.

,,Bist du sauer auf mich?", formulierte ich meine Frage noch einmal ruhiger um, da mir das als einzige Schlussfolgerung in den Sinn kam, allerdings revidierte der Ferrari-Pilot diese mit einem panischen ,,Nein!". Hastig schellte sein Kopf zu mir, wobei ein verdächtiges Schimmern in seinen Augen zu erkennen war.

,,Habe ich irgendwas angestellt, was dich verletzt hat? Irgendwas dummes gesagt?", fuhr ich meine Worte weiter aus. Irgendwas musste doch vorgefallen sein.

,,Gott, nein! Nein!", winkte Charles überfordert ab.

,,Was ist es dann? Rede endlich mit mir und stoß mich nicht andauernd weg!", flehte ich ihn verzweifelt an und wusste allmählich nicht mehr weiter.

,,Es tut mir leid. Ich wollte gar nicht so abweisend zu dir sein, sondern...", brach es schließlich so leidend aus ihm heraus, dass er nicht einmal seinen Satz zu Ende brachte. Verdattert ließ ich mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen:

Er wollte gar nicht so abweisend zu mir sein, sondern... zu jemanden anderen? Aber wieso sagte er dann gerade unsere Treffen ab? Zu diesen erschien immerhin niemand außer uns beide. Niemand außer manchmal...

,,Max", dämmerte es mir schlagartig. Er distanzierte sich von Max. Schon vor Jahren hatte er dies zwangsweise getan, nachdem mein Niederländer ihre intensive Liebelei kurz vor seinem Formel 1 Debut bei Toro Rosso 2015 beendet hatte. Seine Gefühle für Charles gingen schmerzlicher Weise nicht über Sex hinaus. Zudem wollte er sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen. Kläglich hatte mein bester Freund seine Entscheidung damals aufgenommen, anfangs viel geweint und kaum das Haus verlassen, bis er auf der Geburtstagsfeier eines Kumpels schließlich Giada kennen und lieben gelernt hatte. Seine Gefühle für Max schienen wie weggeblasen und er mit der gebürtigen Italienerin zumindest bis zu ihrer endgültigen Trennung im vergangenen Sommer unheimlich glücklich, so glücklich wie nun mit Charlotte. Ein Blick in seine Tränen gefüllten Augen reichte jedoch, um zu merken, dass an dieser Geschichte irgendetwas nicht stimmte und sein Herz noch immer für jemand anderen schlug.

,,Max", wiederholte ich den Namen meines Freundes erschwert, während sich innerlich mein Herz zusammenzog. ,,Du liebst ihn immer noch, oder?"

Ertappt schloss der Monegasse seine Augen und zwang sich ein gequältes ,,Tut mir leid" über die Lippen, was Antwort genug war. Trotz all den vergangenen Jahren, seiner folgenden Beziehungen und dem Versprechen, wirklich, wirklich, wirklich keine Gefühle mehr für den RedBull-Piloten zu haben, ohne dass ich mich nie, niemals auf diesen eingelassen hätte, liebte Charles ihn.

,,Aber ich dachte... was ist mit Charlotte?", wollte ich aufgelöst wissen und raufte mir angestrengt die Haare. Das konnte, das durfte nicht wahr sein...

,,Schon als ich noch mit Giada zusammen war, hat Charlotte erkannt das irgendwas nicht stimmt und mich darauf angesprochen. Es war der Abend nach dem Rennen in Monaco, als wir alle zusammen auf Lances Yacht gefeiert haben. Max und du habt erst eng umschlungen miteinander getanzt und seid anschließend zusammen verschwunden. Ich habe mich an der Bar abgeschossen, mir versucht einzureden, dass es mir nicht aus machen und ich über Max vollkommen hinweg sein würde, aber... dem war und ist noch immer nicht so", erklärte mein bester Freund mit ungewohnt zitternder Stimme, die mir das Herz brach. ,,Charlotte hat mich an dem Abend von der Bar weggeholt und nach Hause gebracht, war in den folgenden Tagen für mich da und hat meine neue große Liebe gespielt, damit niemand den wahren Grund für die längst überfällige Trennung von Giada herausfindet, allen voran nicht Gigi selbst, Max oder gar du."

Sprachlos starrte ich Charles an, dem mittlerweile die ersten Tränen über die Wange liefen, und brauchte einen Moment, um sein Geständnis zu verarbeiten. Nicht nur, dass er mich angelogen hatte, was die Trennung von Giada sowie sein Verhältnis zu Charlotte betraf, er hatte mir ebenso wenig seine wiedergekehrten Gefühle für Max anvertraut, die ihm nun offenbar so zu setzten, dass er sich nicht einmal mehr mit mir treffen konnte.

,,Wieso hast du nichts gesagt?", warf ich ihm verletzt vor und spürte, wie meine Augen vor Schmerz und Enttäuschung ebenfalls glasig wurden. Alles wäre anders verlaufen, wenn er mir doch nur die Wahrheit gesagt hätte.

,,Ich habe dich noch nie so glücklich gesehen wie mit Max und Max noch nie so glücklich wie mit dir. Lieber habe ich versucht, meine Gefühle zu ignorieren und zu unterdrücken, als euch euer Liebesglück kaputt zu machen. Aber je öfter ich euch mit der Zeit zusammen gesehen habe, desto mehr hatte ich das Gefühl zu ersticken und brauchte Abstand", gab er hilflos zurück.

,,Brauchst du das immer noch?", hakte ich qualvoll nach und hatte mich noch nie vor einer Antwort so gefürchtet wie vor dieser. ,,Abstand?"

,,Ich schätze schon", hauchte Charles schwach und ließ mich mit dieser Gewissheit innerlich sterben. Ein Leben ohne meinen besten Freund war gerade nach Anthoines Tod das schlimmste, was ich mir hätte ausmalen können, doch wurde nun zur bitteren Realität. Und wie ich diese überstehen sollte, wusste ich nicht.

,,Okay", nickte ich kraftlos und wandte meine glasigen Augen von dem Monegassen ab, da ich die Tränen andernfalls nicht länger zurückhalten konnte. Und würde ich erst einmal anfangen, mich ihnen hinzugeben, wüsste ich nicht, ob ich sie jemals wieder stoppen könnte.

,,Es tut mir so...", setzte Charles schuldbewusst an, jedoch war es, als würde jedes weitere Wort mit einem heißen Brandeisen direkt auf mein Herzen versehen werden. Quälend und unaushaltbar.

,,Schon gut, Charly", schnitt ich ihm rasch das Wort ab, ehe ich mich schonungslos an ihn vorbeidrückte und ohne ein weiteres Wort aus seiner Wohnung stürmte. Länger hielt ich es dort nicht mehr aus.

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Wie ich es heile zurück nach Hause geschafft hatte, wusste ich selbst nicht genau, jedoch war ich mehr als froh, in meinen vertrauten vier Wänden zu sein, und schloss emotionslos die Tür hinter mir. Erschöpft warf ich meinen Schlüssel auf die Kommode im Flur und schlüpfte aus meinen Schuhen, derweil ertönte freudiges Gelächter aus dem Wohnzimmer. Fuck. Den Besuch der Jungs hatte ich nach dem aufwühlenden Gespräch mit Charles vollkommen vergessen.

Mich nun allerdings an die Seite von Max zu Daniel, Nico und Daniil zu setzen, konnte ich nach dem Verlust meines besten Freundes nicht. Schon der Gedanke, meinem Niederländer in die Augen zu schauen, erschien mir unmöglich und trieb mir erneute Tränen in die Augen. Oh, warum hatte ich mich während unserer Zeit bei RedBull nur in ihn verlieben müssen? Oh, warum hatte er Charles Gefühle damals nicht erwidern und ihn glücklich machen können? Die beiden wären perfekt füreinander gewesen...

Ungewollt entwich mir ein herzzerreißendes Schluchzen, was mich dazu brachte blitzschnell im Schlafzimmer zu verschwinden. Keinesfalls wollte ich, dass einer der Jungs mitkriegte, dass ich wieder zu Hause war, gerade mein Freund nicht. Mit Tränen überströmten Wangen kletterte ich ins Bett und vergrub mein Gesicht in den Kissen. Alles tat weh. Alles tat so verdammt weh.

,,Baby?", drang plötzlich eine sorgenvolle Stimme durch den Raum, die ich zunächst allerdings nur betäubt wahrnahm. Viel zu sehr war ich dem Bad meiner Tränen gefangen und hatte das Gefühl, darin zu ertrinken.

,,Hey", vernahm ich Max einfühlsame Stimme nun genau an meinem Ohr. Die Matratze neben mir senkte sich und eine, seine rettende Hand fuhr beruhigend über meinen Rücken. ,,Was ist passiert?"

Schluchzend hob ich meinen Kopf und spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, ihm die Wahrheit zu sagen, denn bei Gott ich liebte diesen Mann mit jeder Faser meines Körpers, doch entschied mich dann dagegen. Er gehörte zu Charly. Charly hatte ihn zuerst.

,,Wir müssen Schluss machen", gab ich möglichst gefasst zurück, allerdings war meine Stimme nicht viel mehr als ein Hauch und erneute Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wange. Hingegen weiteten sich Max Augen erschrocken:,,Wie bitte?"

,,Wir müssen Schluss machen. Du musst mit Charles zusammenkommen. Ihr liebt euch", fuhr ich stammelnd fort und hatte das Gefühl, nun endgültig zu zerbrechen.

,,Pierre, was in aller Welt... ich liebe dich, okay? Dich und nur dich", stellte mein Freund mit fester, zweifelsfreier Stimme klar, die mich erneut in Tränen ausbrechen ließ. Mich länger gegen ihn und seine Worte sträuben, konnte ich nicht. Dazu erwiderte ich seine Liebe zu sehr, so leid mir Charles währenddessen auch tat.

,,Baby", murmelte Max gequält und hauchte mir einen zarten Kuss auf die Schläfe, ehe er mich schützend in seine Amre zog. Kraftlos klammerte ich mich förmlich an ihn und ließ meinen Tränen weiterhin freien Lauf. Nachdem ich einen weiteren meiner besten Freunde möglicherweise für immer verloren hatte, war mein Niederländer der einzige Halt, den ich noch hatte. 

•••

Ihr hattet euch dasselbe Pair zum selben Satz gewünscht, von daher hoffe ich, dass es in Ordnung ist, dass ich eure Wünsche zusammen gepackt habe und euch der Os mit reichlich Drama gefällt.🧡

Eigentlich sollte heute ein Daniel x Max Os kommen, aber howto001 hat mich spontan umgestimmt. Also hoffe ich, dass ihr euch auch mit dem Os zufrieden gebt. Daniel x Max folgt dann vermutlich nächste Woche.👀

Habt ein schönes Wochenende!

Lg. T.

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