[64] Daniel Ricciardo x Max Verstappen
für OsByLynn💘
[64] ,,Ruinier es nicht."
Monaco, 24. Dezember 2020
Es war ein anderes Weihnachten als in den vergangenen Jahren. Anstatt dass Daniel zu seiner Familie nach Australien flog und ich das Fest mit meinen Eltern sowie meinen Geschwistern und weiteren Bekannten in den Niederladen verbrachte, standen wir nun beide in der Küche unseres gemeinsamen Appartements in Monaco. Auf Grund der derzeitigen Corona Situation und den steigenden Infektionszahlen weltweit hatten wir uns beide dazu entschlossen zum Schutz unserer Familien in Monaco zu bleiben und Weihnachten zu zweit zu verbringen.
Nachdem wir den Morgen mit unseren Eltern telefoniert hatten und auf diese Weise wenigstens etwas Zeit mit ihnen verbringen konnten, wenn auch nur online, hatten wir uns danach zusammen auf die Couch geschmissen und ,,Der Grinch" geschaut, was für Daniel eine Tradition war, die ich liebend gerne für ihn übernahm. Im Gegenzug dazu hatte er sich zu Raclette als Festessen breitschlagen lassen, was in den Niederladen ein übliches Gericht an Heiligabend war. Zudem war weder Daniel, noch ich ein begabter Koch, weshalb wir beide es uns nicht zu trauten, einen Truthahn zu stopfen oder Wild zuzubereiten. Dieses Jahr mussten wir beide auf gewohnte Aktivitäten oder Sittlichkeiten verzichten, kombinierten allerdings seine australischen Bräuche mit meinen niederländisch-belgischen Wurzeln und schafften dadurch unsere eigenen Traditionen.
Als der Film vorbei gewesen war, hatten wir uns angezogen und einen Spaziergang zum Hafen gemacht. Auch wenn Daniel mit den 14°C in Monaco kein Sommerfeeling bekommen hatte, wie er es zu dieser Zeit mit über 30°C in Perth haben würde, schien er die frische Luft und den Blick auf das Mittelmeer trotzdem genossen zu haben.
Zurück zu Hause hatten wir unsere Jacken sowie Schuhe abgelegt und waren in der Küche verschwunden. Nun standen wir nebeneinander an einem unserer Unterschränke und wollten das Essen vorbereiten. Daniel hatte vorgeschlagen, dass ich das Gemüse kleinschnitt, während er Verantwortung für das Brot im Ofen und den Tisch übernahm. Ohne Protest hatte ich zugestimmt, doch musste mir ein Augenverdrehen verkneifen, als er begann zu erklären, wie ich die Paprika und Tomaten schneiden sollte. Er sprach dabei so, als hätte ich noch nie zuvor ein Messer in der Hand gehabt.
,,Alles verstanden?", vollendete der Australier seine Anleitung schließlich und warf mir einen fragenden Blick zu. Schnaubend nahm ich ihm das Messer aus der Hand und schob das Bett samt Paprika zu mir, die als Demonstration gedient hatte:,,Baby, ich bin 23 Jahre alt und kein Kleinkind. Ich werde es wohl hinkriegen, etwas Gemüse kleinzuschneiden."
,,Schön, du Besserwisser, ruinier es nicht. Ich bin im Wohnzimmer und kümmere mich um den Tisch", verkündete er und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er mich alleine ließ.
Zwar konnte ich mich tatsächlich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt Gemüse geschibbelt hatte, das Daniel und ich das Frühstück meist ausließen und zum Mittag und Abend lieber den Lieferservice in Anspruch nahmen, als uns die Mühe zu machen und selbst zu kochen, allerdings konnte es nicht allzu schwer sein, Paprika und Tomaten aufzuschneiden. Immerhin war ein Formel 1 Fahrer und schaffte es meinen Wagen mit 180 km/h und 4.3 G-Force um die Kurven zu kriegen. Da würde etwas Gemüse keine Herausforderung sein. Daniels Anleitung brauchte ich nicht.
Wie falsch ich lag, merkte ich, als ich die Paprika mit der einen Hand festhielt und mit der anderen Hand das Messer ansetzte. Ich wollte mit einem Schnitt die Paprika in Zwei teilen, doch achtete dabei nicht auf meine Finger und spürte keine Sekunde später einen stechenden Schmerz in meinem linken Zeigefinger, der mich zum Aufschreien brachte:,,Fuck!"
Augenblicklich ließ ich alles aus der Hand fallen und betrachtete missmutig die blutende Schnittwunde an meinem Finger. Verflucht war das viel zu scharfe Messer.
,,Was ist passiert?", hörte ich auf einmal die prüfende Stimme meines Freundes hinter mir. Überrascht drehte ich mich zu ihm, verdeckte schnell mit meiner rechten Hand meine Wunde, sodass er sie nicht sehen konnte. Ein wissendes ,,Das war abzusehen" oder ,,Ich habe es dir gesagt" seinerseits wollte ich vermeiden.
,,Nichts, alles gut", schwor ich scheinheilig, was Daniel mir offenbar nicht abkaufte. Seufzend kam er auf mich zu, schien durchschaut zu haben, dass ich meine Verletzung am Finger verbergen wollte, und streckte auffordernd seine Hand aus, als er bei mir angekommen war:,,Zeig schon her, Babe."
,,Das Messer ist schuld! Ich habe absolut nichts falsch gemacht!", stellte ich zu meiner Verteidigung brummend klar, ehe ich die Hand von meinem Zeigefinger nahm und diesen dem Australier zeigte.
,,Das habe ich mir gleich gedacht", schmunzelte Daniel und umfasste behutsam meine Hand, darauf bedacht meine Wunde nicht zu treffen. Er zog mich zum Waschbecken und schaltete den Wasserhahn auf geringer Stufe ein, um anschließend meinen Finger unter Wasser zu halten. Schmerzhaft zischte ich auf, als das lauwarme Wasser auf meine Wunde traf:,,Au! Verdammt, das brennt!"
,,Dein Finger ist blutverschmiert. Wir müssen ihn erst saubermachen, bevor dort ein Pflaster draufmachen können", erklärte mein Freund fürsorglich. Dann ließ er vorsichtig meine Hand los und beorderte:,,Halt ihn weiter unter Wasser. Ich hole schnell ein Pflaster aus dem Bad."
Zustimmend murrte ich, doch stellte das Wasser sofort ab, als Daniel aus dem Zimmer war, und griff stattdessen nach einem Blatt Küchenrolle, mit der ich das Blut stoppte. Das war viel angenehmer als das Wasser.
Wenig später kam der Australier mit einem Pflaster in seiner Hand zurück. Kopfschüttelnd ging auf mich zu:,,Du kannst wirklich nicht auf das hören, was ich dir sage, oder?"
,,Nein, aber das ist eines der Dinge, die du an mir liebst", bemerkte ich selbstsicher und entlockte ihm damit ein amüsiertes Schmunzeln:,,Ist das so, ja?"
,,Ja", stimmte ich zweifellos zu, während er mir das Papiertuch aus der Hand nahm und meinen Finger versorgte. Als das Pflaster fest war, ließ Daniel von mir ab und brachte einen neuen Plan hervor:,,Wie wäre es, wenn ich mich um das Gemüse kümmere und du dafür den Tisch deckst?"
,,Meinetwegen, aber du solltest aufpassen. Das Messer ist gefährlich scharf!", warte ich ihn vor, was Daniel mit einem weiteren Lachen quittierte:,,Ich werde aufpassen. Lass du das Geschirr nicht fallen, um dich dann an den Scherben zu schneiden."
,,Beschwör es nicht, ansonsten ist es deine Schuld, wenn es passiert", entgegnete ich beleidigt und holte zwei Teller aus einem unserer Schränke, mit denen ich ins Wohnzimmer lief. Derweil widmete sich der Australier dem Gemüse und Brot.
Daniel hatte den Raclette-Grill bereits mittig auf den Tisch aufgebaut und ein paar Kerzen rausgelegt. Ich stellte die zwei Teller dazu, richtete die Kerzen und zündete sie an. Dazu schaltete ich die Lichter am Tannenbaum, den wir vor wenigen Tagen geschmückt hatten, sowie die restlichen Lichterketten im Raum ein, sodass eine gemütliche Atmosphäre entstand. Danach lief ich zurück in die Küche, suchte Besteck und Gläser zusammen und brachte sie ebenfalls zum Tisch. Nach und nach kamen die Teller mit Fleisch oder Käsescheiben und Schalen voller Gemüse und Obst hinzu, die Daniel fertig gemacht hatte.
Während im Hintergrund eine Playlist mit Weihnachtsliedern lief, die mein Freund zusammengestellt hatte, genossen wir unser Essen und sprangen von einem Gesprächsthema ins nächste. Je länger das Essen ging, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich Daniel zu textete. Dabei war sonst immer er derjenige gewesen, der unsere Gespräche anführte. Dazu schien er jedoch nicht mehr in der Lage zu sein. Als dann auch noch seine Hände sichtlich zitterten und er mir nicht mal mehr in die Augen blickte, konnte ich sein ungewohntes Verhalten nicht länger unkommentiert lassen. In der Hoffnung, ihn dadurch etwas beruhigen zu können, fuhr ich mit meinen Fingern über seine Hand, die auf dem Tisch ruhte, und fragte aufmerksam nach:,,Baby, ist alles in Ordnung?"
,,Ja, ehrlich", antwortete er und schien genau diese leichte Berührung gebraucht zu haben. Daniels Blick glitt endlich wieder zu mir. Er griff nach meiner Hand, ehe er aufstand und mich mit auf die Beine zog. Gerade als ich nachfragen wollte, was er vorhatte, atmete der Australier tief durch und fuhr liebevoll fort:,,Du hattest recht, Max. Deine selbstsichere und stolze Art ist etwas, was ich an dir bewundere und liebe, genau wie dein Ehrgeiz und deinen Siegeswillen. Du weißt ganz genau, was du willst, und tust alles dafür, deine Ziele zu erreichen. Doch so hart du auch arbeitest, so viel Energie du in deine Karriere auch steckst, du vergisst mich niemals. Ob nach einem guten oder schlechten Rennen, du bist an meiner Seite und unterstützt mich, ganz unabhängig davon wie dein Rennen lief. Du hörst mir zu, schaffst es mich auf zu bauen und innerhalb weniger Sekunden auf andere Gedanken zu bringen. All die Medien, die schreiben wie abgebrüht und rücksichtslos du bist, haben keine Ahnung von dir, denn du bist mit Abstand der liebenswerteste Mensch, den ich kennenlernen durfte."
Gerührt von Daniels Worte schlug mein Herz höher, allerdings brachte ich keinen Ton heraus, was in diesem Moment ohnehin nicht passend gewesen wäre. Mein Freund fuhr in seine Hosentasche und holte eine kleine Schatuelle hervor. Lächelnd kniete er sich hin:,,Ich liebe dich mit jedem Tag, der vergeht, mehr, obwohl ich nie gedacht hätte, dass das überhaupt möglich wäre. In den letzten vier Jahren mit dir war ich so glücklich wie noch nie zuvor und will, dass sich das zukünftig auch nicht ändert. Also Max, würdest du mir die Ehre erweisen, den Rest deines Lebens an meiner Seite zu verbringen und mein Mann zu werden?"
Er öffnete die Schatulle, womit ein glänzender silberner Ring zum Vorschein kam. Ich spürte, wie meine Augen glasig wurden, dabei war ich definitiv kein Mensch der nah am Wasser gebaut war. Es fiel mir schwer Gefühle vor Menschen zu zeigen, vor allen außer Daniel. Bei ihm war ich sicher, brauchte mich nicht verstecken und konnte sein, wer ich war. Das wusste ich, weshalb mir die Antwort auch mit Leichtigkeit über die Lippen kam:,,Ja, Dani! Ich liebe dich genauso und will dich heiraten."
Mit einem erleichterten Lächeln löste Daniel den Ring aus der Schatulle und steckte ihn mir vorsichtig an den Finger. Überglücklich zog ich ihn wieder auf die Beine und verband unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss. Auch wenn ich Weihnachten dieses Jahr nicht in den Niederlanden bei meiner Familie verbringen konnte, war es eines der schönsten Feste, die ich jemals feiern durfte. Ich hatte ich Daniel bei mir, meine große Liebe, der bedeutendste Mensch in meinem Leben. Ob wir zusammen in Monaco waren, unsere Familien besuchten oder an Rennwochenenden um die Welt reisten, solange er bei mir war, war ich zu Hause.
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Damit wünsche ich euch fröhliche Weihnachten und besinnliche Feiertage!🎄
Ich hoffe, dass ihr alle eine schöne Zeit habt und sie genießt, auch wenn die Tage dieses Jahr vielleicht etwas anders ablaufen als die letzten. Bleibt gesund und passt auf euch auf.🧡
Lg. T.
Kommentar von OsByLynn:
[awwwwww dieser ganze Oneshot ist so mega süß🥺 wie die beiden miteinander umgehen, sich erst necken, aber trotzdem so liebevoll sind...ach, ist das schön😍 definitiv das, was ich heute gebraucht habe lol. Der Oneshot ist wirklich, wirklich, wirklich toll geschrieben und ich liebe ihn (fast so sehr wie dich, aber da wird nie irgendwas/-jemand rankommen)💘💘]
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