[49] Lando Norris x Daniel Ricciardo

für nxnaxtime

[49] ,,Wie lange soll das noch so weitergehen?"

Austin, 01. November 2019

Am Morgen des 1. Freien Trainings betrat ich meinen Motorhome und ließ meinen Blick einmal durch den Aufenthaltsraum schweifen, in dem einige der McLaren Mitarbeiter frühstückten oder sich unterhielten. Ich blieb bei Carlos hängen, der sich mit einem Tablett an einen freien Tisch setzte. Nun machte ich mich selbst auf den Weg zu dem aufgebauten Buffet, um mir etwas zum Essen zu holen und mich anschließend zu meinen Teamkollegen zu setzen.

Mit einem Tablett, auf dem ein Teller Rührei mit Bohnen und Bacon sowie ein Glas Saft standen, ging ich auf Carlos zu, der immer noch alleine an seinem Tisch saß und begonnen hatte zu essen. Ich stellte mein Tablett gegenüber von seinem ab und ließ mich lächelnd auf einen Stuhl fallen:,,Guten Morgen."

,,Morgen", erwiderte der Spanier und nippte an seinem Kaffee. Als ich auf meinen Teller blickte und nach meiner Gabel griff, um ebenso mit dem Essen anzufangen, verschluckte sich Carlos auf einmal, weshalb ich erschrocken aufsah. Prüfend musterte ich ihn:,,Alles okay?"

,,Ja, ich war nur...", setzte er zögerlich an, doch vollendete seinen Satz nicht. Er stellte seine Tasse ab und fing noch einmal neu an:,,Lando, du solltest vielleicht dein Poloshirt ganz zu knöpfen."

,,Wieso?", hakte ich irritiert nach, da ich mit einigen Antworten gerechnet hatte, aber nicht mit dieser Bitte.

,,Du hast einen Knutschfleck, rechte Seite", erklärte Carlos monoton, was mich noch perplexer werden ließ. Augenblicklich glitt meine Hand an meinen Hals:,,Was?"

,,Etwas weiter unter", bemerkte er, als ich die Seite meines Halses abtastete. Ich folgte seiner Beschreibung und spürte die Stelle dann selbst. Verflucht sei Daniel. Zwar war es nicht der erste Knutschfleck, den er mir verpasst hatte, doch die anderen hatte er wenigstens an Stellen gesetzt, die ich selbst mit einem T-Shirt verdecken konnte.

Seufzend ließ ich meine Hand wieder sinken und knöpfte nun die obersten zwei Knöpfe meines Poloshirts zu:,,Gott, ich hoffe, dass mich niemand fotografiert hat, als ich durch den Paddock gelaufen bin."

,,Daniel war gestern Nacht also wieder bei dir?", erkundigte sich mein Teamkollege, ohne auf meine vorherigen Worte einzugehen. Bei seinem vielsagenden Blick und dem leicht genervten Unterton in seiner Stimme breitete sich ein mulmiges Gefühl in mir aus. Ich wusste, dass Carlos von meinem Verhältnis zu dem Australier, was auf Max Geburtstagsfeier vor fünf Wochen begonnen hatte, von Anfang an wenig begeistert war und schluckte schwer:,,Vielleicht."

,,Lass mich raten: Ihr habt miteinander geschlafen, aber am heute Morgen bist du alleine aufgewacht", fuhr er wissend, dass er recht hatte, fort.

,,Er musste früh zu einem Meeting...", murmelte ich kleinlaut, was ein verzweifelter Versuch war, Daniels Verhalten zu erklären, auch wenn es eine Lüge war. Ich hatte keine Ahnung, wo er sich herumtrieb oder weshalb er morgens immer verschwand.

,,Bullshit und das weißt du", murrte Carlos und schüttelte leicht den Kopf, ,,es ist jedes Rennwochenende dasselbe. Jede Nacht kommt er zu dir, um dich für Sex auszunutzen und verschwindet am nächsten Morgen wieder, während du schläfst. Wie lange soll das noch so weitergehen?"

,,Er nutzt mich nicht aus", widersprach ich leise, woraufhin mein Teamkollegen misstrauisch den Kopf schief liegte:,,Ach nein? Wie nennst du es dann?"

Ich setzte zu einer Antwort an, doch ich gab schon auf, bevor ich überhaupt ein Wort gesagt hatte. Wie sollte ich etwas beschreiben, für das kein Wort der Welt passend war? Das zwischen Daniel und mir war etwas zwischen Liebe und Leidenschaft, etwas zwischen Lust und Verlangen. Mein Schweigen nahm Carlos scheinbar als Zustimmung auf. Er nickte und fügte nun sanfter hinzu:,,Lando, ich meine es nicht böse, aber das tut dir nicht gut. Du bist nicht sein Spielzeug, mit dem er umgehen kann, wie er will. Du hast etwas Besseres verdient."

Ich wandte meinen Blick von dem Spanier ab und stocherte nun in meinem Rührei herum. Es war sinnlos ihm zu erklären, dass es für mich nichts Besseres gab als Daniels Berührungen und das magische, aufregende und besondere Gefühl, was er dabei in mir auslöste. Ich wollte nichts anderes. Ich wollte Daniel und das mit jeder Faser meines Körpers. Die bedrückende Stille zwischen Carlos und mir blieb, bis sich unsere Renningenieure zu uns setzten und gut gelaunt ein neues Thema anschnitten.

Nach dem ersten und zweiten Freien Training sowie ein paar Interviews und Teambriefings verließ ich am Abend den Paddock. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken und dem Autoschlüssel in der Hand lief ich zu dem McLaren, den ich für das Rennwochenende bekommen hatte. Schon von weitem sah ich eine Person mit dunkelbraunen Locken und einem gelb-schwarzen Renault Shirt vor meinem Wagen stehen, Daniel. Verwundert darüber, dass er dort stand, ging ich weiter. Kurz bevor ich bei meinem Auto angekommen war, schien der Australier mich ebenfalls bemerkt zu haben und lächelte augenblicklich:,,Da bist du ja endlich."

,,Hast du auf mich gewartet oder bist du neidisch auf den McLaren?", fragte ich grinsend und blieb bei ihm stehen. Daniel zuckte mit den Schultern und schmunzelte:,,Vielleicht beides. Zeigst du mir, wie sich der Wagen auf der Straße anfühlt? Ich habe ein Restaurant rausgesucht und lade dich ein."

,,Ein Restaurant?", wiederholte ich seine Worte überrascht. Wir waren noch nie zu zweit Essen gewesen, geschweige denn überhaupt jemals irgendwo außerhalb meines Hotelzimmers.

,,Ja, stell dir vor sowas gibt es auch in Amerika. Keine Sorge, es ist nicht weit weg", lachte er leicht und lief zu meiner Beifahrertür. Ganz realisiert, was Daniel nun vorhatte, hatte ich immer noch nicht. Anstatt nachts zu mir zu kommen, einen Film zu schauen oder zu reden, was anschließend zu einem einfachen Kuss bis hin zu einer intensiven Knutscherei führte, wollte er mich nun in ein Restaurant einladen wie... ein Date?

,,Was ist, Träumer? Machst du das Auto auf?", riss Daniels amüsierte Stimme mich aus den Gedanken.

,,Ja, ja natürlich", erwiderte ich und kam seiner Aufforderung nach. Während Daniel einstieg, schmiss ich meinen Rucksack in den Kofferraum und ließ mich dann auf den Fahrersitz fallen. So unerwartet der Plan des Australiers für den heutigen Abend auch kam, stand für mich eines fest: es war eine positive Überraschung, die ich genießen wollte. Tatsächlich war das Restaurant, das Daniel rausgesucht hatte, keine 10 Minuten von der Strecke entfernt. Es war ein kleines rustikales Steakhouse, in dem wir stundenlang saßen und uns unterhielten. Obwohl wir uns noch nicht lange kannten und einen gewissen Altersunterschied hatten, fühlte sich so vertraut und richtig an, in Daniels Nähe zu sein. Ich konnte mich bei ihm entspannen und brauchte mich nicht verstecken. Bei ihm war ich sicher. Nachdem wir unser Essen bezahlt hatten und das Restaurant verließen, war es draußen stockdunkel, einzig und allein der Mond sowie einige Sterne leuchteten am Himmel. Auf dem Weg zum Auto griff Daniel nach meiner Hand und erzählte mir weitere Geschichten von seiner Farm in Australien, was ich lächelnd hinnahm.

Zurück im Hotel lehnte ich mich überglücklich nach dem heutigen Abend gegen die Fahrstuhlwand. Derweil drückte Daniel den Knopf zur vierten Etage, auf der mein Zimmer war. Dann sah er zu mir und schmunzelte:,,Schon müde?"

,,Nein, ich will noch nicht, dass der Abend schon endet", gestand ich ehrlich. Daniels Grinsen wurde noch breiter:,,Wer sagt, dass er schon endet?"

Bevor ich noch etwas sagen konnte, ertönte ein helles ,,Bing" und die Türen des Fahrstuhls öffneten sich. Schneller als ich reagieren konnte, umfasste Daniel mein Handgelenk und zog mich aus dem Fahrstuhl, nur um mich gleich darauf gegen die Flurwand zu drücken und unsere Lippen zu einem fordernden Kuss zu verbinden. So überraschend seine Aktion auch war, kannte ich es von ihm nicht anders und erwiderte den Kuss. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub meine Hand in seinen Locken, während Daniels Hände den Weg zu meiner Hüfte fanden. Schon war es wieder da, das lustvolle und spannende Gefühl nach mehr.

,,Wo ist deine Zimmerkarte?", wollte der Australier außer Atem wissen, als wir uns kurzzeitig lösten. Schmunzelnd ließ ich mit einer Hand von ihm ab, um in meine Hosentasche zu greifen und die besagte Karte hervorzuholen:,,Hier."

,,Perfekt", hauchte Daniel und fuhr mit seinen Händen unter meine Oberschenkel. Dann hob er mich hoch, was ich mit einem Quietschen quittierte. Er trug mich drei Türen weiter, bis wir bei meinem Zimmer angekommen waren. Ich öffnete die Tür und hatte nicht einmal die Chance meine Zimmerkarte irgendwo abzulegen, da Daniel mich wieder zu sich zog und wir im nächsten Kuss versanken, während die Zimmertür ins Schloss fiel.

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Durch einen lauten Alarm wachte ich am nächsten Morgen auf, mein Wecker. Murrend tastete ich mit geschlossenen Augen den Nachttisch nach meinem Handy ab, doch blieb erfolglos. Verschlafen schlug ich die Augen auf und stellte nun das schrille Geräusch ab. Anschließend drehte ich mich zur anderen Betthälfte, die leer war. Daniel war wieder gegangen.

Gequält fuhr ich mir übers Gesicht. Es war keine Überraschung, dass er nicht mehr da war. Immerhin war er nie geblieben und allmählich müsste ich mir bewusst sein, dass er auch niemals bleiben würde, so schön der gestrige Abend auch war. Aus Daniel und mir würde niemals mehr werden. 

•••

Es tut mir leid, dass der Os nicht schon gestern kam, aber irgendwie lief alles etwas anders als geplant.🤔

Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass dir der Os gefällt, auch wenn er kein richtiges Happyend hat, aber ich kann mit Daniel und Lando zusammen noch nicht so viel anfangen.😅

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.🧡

Lg. T.

Kommentar von OsByLynn:

[mein Handy sagt auch 1.501 Wörter, soo yayyy  George was right, FACTS. Zum Oneshot: duh. Lando, geh mal lieber zu Carlos, damit er nicht mehr eifersüchtig sein muss. Daniel kann seine...Bedürfnisse mit Max befriedigen (aus denen wird wenigstens auch was, lol). Trotzdem toll geschrieben, ich finde dass du die Gefühle sehr gut dargestellt hast <3]

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