[42] Lando Norris x Carlos Sainz [1/2]
[42] ,,Wann wolltest du mir davon erzählen?"
Monaco, 23. März 2020
,,George, gieß Lando am besten Orangensaft ein. Er verträgt doch kein Alkohol", bemerkte Max gegenüber von mir, während mein bester Freund dabei war die Gläser auf dem Tisch mit Sekt zu füllen, sodass wir auf Alex Geburtstag anstoßen konnten, sobald dieser zu Hause war. Carlos und ich waren sogar extra für seine Überraschungsparty nach Monaco geflogen und würden für ein paar Nächte im Gästezimmer von George und ihm unterkommen.
,,Entschuldigung? Ich bin kein kleines Kind", gab ich entgeistert zurück, was die beiden mit einem Schmunzeln quittierten. Carlos neben mir legte behutsam seine Hand auf meinen Oberschenkel:,,Cariño, ich erinnere dich nur ungern an Silvester. Nach drei Gläser Sekt bist du auf der Couch eingeschlafen."
,,Das lag nicht an dem Sekt sondern daran, dass ich zuvor die ganze Nacht gezockt habe!", rechtfertigte ich mich empört.
,,Natürlich", lachte Max amüsiert, woraufhin George mit einstimmte:,,Ich schaue gleich mal, ob wir noch Saft im Kühlschrank haben."
,,George!", ermahnte ich entsetzt, als er nun alle Gläser abgesehen von meinem befüllt hatte und die Sektflasche mit einem passenden Verschluss schloss.
,,Scherz", grinste er, ehe er den Verschluss wieder öffnete und mir etwas einschenkte.
,,Sehr witzig", murrte ich und verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust. Während George und Max wieder lachten, hauchte Carlos mir einen kurzen zärtlichen Kuss auf die Wange, der meine Laune augenblicklich wieder steigerte.
Nachdem mein Glas voll war, schloss mein bester Freund die Flasche wieder und stellte sie auf dem Tisch ab, auf dem bereits eine Torte für Alex sowie verschiedene Geschenke von uns standen. Kaum hatte er sie abgestellt, klingelte es an der Tür, weshalb George uns eifrig mit den Worten ,,Ich gehe schon" alleine ließ.
Wenig später kam er gefolgt von Charles und Pierre wieder, die ein freundliches ,,Hallo" in die Runde warfen, was wir erwiderten. Während sich Pierre neben Max setzte, ließ Charles sich auf Carlos andere Seite fallen und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter:,,Ein besonderes Hallo an meinen zukünftigen Teamkollegen. Mattia hat es mir gerade am Telefon erzählt. Herzlichen Glückwunsch!"
,,Oh Gott...", murmelte Carlos und schloss ertappt die Augen, was ich mit einem irritierten Blick quittierte:,,Was?"
Hatte der Monegasse meinen Freund gerade als seinen zukünftigen Teamkollegen bezeichnet? Perplex sah ich zu Carlos, dessen Augen immer noch geschlossen waren, dann zu Charles, der genauso verwirrt schien wie ich. Schwer schluckte ich:,,Charles, könntest du deine Worte noch einmal wiederholen?"
,,Nein, tu es nicht", ging der Spanier schnell dazwischen und öffnete seine Augen wieder. Danach drehte er sich zu mir und deutete auf die Tür zum Flur:,,Können wir uns kurz draußen unterhalten?"
,,Nein, ich will seine Worte noch einmal hören", gab ich aufgelöst zurück und sah den Monegassen auffordernd an. Ich wollte es noch einmal hören, um wirklich sicher zu sein, dass ich ihn richtig verstanden hatte.
,,Cariño, lass uns kurz rausgehen. Ich erklär dir alles, was du wissen musst", schwor Carlos und griff nach meiner Hand, die ich ihm sofort wieder entzog. Da Charles mir scheinbar nicht antworten wollte und hilfesuchend zu Pierre und Max schaute, richtete ich mich zu meinem Freund:,,Zukünftiger Teamkollege, er hat gesagt, dass du sein zukünftiger Teamkollege bist. Wieso? Ich dachte, dass du mit Andreas und Zak einen neuen Vertrag aushandelst und bei McLaren verlängerst."
,,Das wollte ich auch, aber dann hat Binotto meinen Manager kontaktiert und meinte, dass Sebastians Cockpit nächstes Jahr frei wird", erklärte er, was mir einen Stich in Herz versetzte. Carlos wollte wirklich zu Ferrari gehen und McLaren verlassen, unser Team. Das war eine Nachricht, die ich erst einmal verdauen musste.
Verletzt wandte ich rasch meinen Blick von ihm ab und hakte weiter nach:,,Und wann wolltest du mir davon erzählen, beim ersten Rennen, wenn wir uns in verschiedenen Autos auf der Strecke begegnen?"
,,Natürlich nicht, ich dachte einfach...", setzte Carlos ungewohnt unsicher an und seufzte schwer. ,,Keine Ahnung, mein Manager hat mit Ferrari erst vor wenigen Tagen eine Einigung erzielt. Ich wollte dir nichts erzählen, was noch nicht endgültig feststeht."
,,Jetzt steht es endgültig fest? Du hast dich dazu entschieden, unser Team zu verlassen, ohne darüber mit mir zu sprechen?", wollte ich fassungslos wissen und stand auf. Es tat weh, dass der Spanier Entscheidungen traf, ohne mit mir darüber reden zu wollen, und meine Meinung ihm scheinbar so unwichtig war.
,,Ich wollte mit dir darüber reden. Ich wusste nur nicht wie", gestand er gequält und stand nun ebenfalls auf. Gekränkt funkelte ihn an:,,Du wusstest nicht wie? Scheiße, ich bin dein Freund! Ich bin die Person, mit der du am ehesten über die Chancen reden solltest, die dein Leben verändern können!"
,,Ich weiß, aber... ich dachte, dass dich ein Wechsel traurig machen und verletzen würde. Ich wollte dich davor, so lange es ging, bewahren", gab er verzweifelt zurück.
,,Es gibt etwas, was mich mehr verletzt als alles andere auf dieser Welt. Das sind Lügen und Heimlichtuereien", stellte ich vorwurfsvoll klar und spürte, wie meine Augen zeitgleich glasig wurden. ,,Du hast mich angelogen, Carlos. Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass du deinen Vertrag verlängerst, während du wusstest, dass dein Manager mit Ferrari verhandelt!"
,,Es tut mir leid, ehrlich", entgegnete der Spanier mit schmerzlich dünner Stimme, die ein Stück Mitgefühl in mir weckte, allerdings überwog in diesem Moment der Frust und die Wut, als dass ich ihm sofort verzeihen konnte:,,Das ändert nichts an dem Fakt, dass du mich belogen und hintergangen hast."
Eine Antwort darauf schien Carlos nicht mehr zu haben, stattdessen senkte er beschämt den Kopf. Für einen Moment herrschte Stille im Zimmer ein, bis auf einmal eine neue wohlbekannte ertönte:,,Uhm, was ist hier los?"
Mein Kopf schellte zur Wohnzimmertür, in der Alex mit seiner Trainingstasche über der Schulter stand und uns mit einem prüfenden Blick musterte. Jeez, ich hatte fast vergessen, dass wir eigentlich hierhergekommen waren, um seinen Geburtstag zu feiern und ihn zu überraschen. Schnell fuhr ich mir über meine Augen, damit man mir nicht mehr ganz so sehr ansah, dass ich kurz davor war zu weinen. Anschließend atmete ich tief durch und setzte für meinen besten Freund ein Lächeln auf, immerhin wollte ich ihm nicht durch einen Streit mit Carlos seine Feier ruinieren. Das verdiente er nicht. Lächelnd ging ich auf ihn zu und zog ihn in eine kurze Umarmung:,,Alex! Wir sind hier um dich zu überraschen und deinen Geburtstag zu feiern. Alles Gute, mein Karting Held!"
,,Lando, du solltest vielleicht...", meldete sich George zu Wort, als wir uns wieder gelöst hatten, jedoch schnitt ich ihm hastig das Wort ab:,,Die Musik aufdrehen? Ich bin vollkommen deiner Meinung. Jetzt wird gefeiert!"
,,Ja, happy birthday, Alex!", unterstützte mich Max, der nun von seinem Stuhl aufstand, um seinem Teamkollegen zu gratulieren. Derweil lief ich zur Musikanlage und stellte sie an.
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Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Stimmung am Geburtstagstisch nicht etwas angespannt gewesen wäre, als wir zusammen die Torte aßen, die George bei einem Konditor bestellt hatte, allerdings löste sie sich mit der Zeit. Max und ich hatten die Plätze getauscht, sodass ich nicht mehr direkt neben Carlos sitzen musste, was die Situation nicht besser machte, aber zumindest erträglicher. Zudem versuchte ich die Blicke des Spaniers zu meiden und redete mit ihm kein Wort mehr, hielt es anders nicht aus.
Bis spät am Abend saßen wir im Wohnzimmer zusammen, redeten und spielten, was auch immer Alex sich wünschte. Trotz aller vorherigen Geschehnisse schien er wenigstens Spaß zu haben und den Abend zu genießen. Als unsere Runde sich langsam auflöste, lief ich nach oben in das Gästezimmer von Alex und George, in dem ich mit Carlos ursprünglich schlafen sollte. Für mich stand jedoch fest, dass ich das diese Nacht nicht wollte, und mit zu Max gehen würde. Ich konnte Carlos Heimlichtuerei nicht einfach so vergessen und ruhen lassen, dazu tat sie viel zu sehr weh. Somit betrat ich das Zimmer und griff nach meinem Rucksack, den ich mir auf den Rücken warf. Dann nahm ich mir meinen kleinen Koffer und wollte damit wieder nach unten laufen, doch Carlos stand in der Tür und blickte mich ängstlich an:,,Wo willst du hin?"
,,Zu Max, er hat mir versprochen, dass ich heute Nacht bei ihm schlafen kann", antwortete ich monoton.
,,Nur heute Nacht?", fragte er unsicher nach. Ich zuckte mit den Schultern:,,Vielleicht auch mehrere Nächte."
,,Bitte, geh nicht", flehte der Spanier leise, was ich mich ernüchtert zum Schnauben brachte:,,Was soll ich stattdessen machen? So tun als wäre nichts gewesen, als hättest du mich nie angelogen und deinen Wechsel verschwiegen? Das kann ich nicht."
,,Es tut mir leid so unfassbar leid, cariño. Ich wollte mit dir darüber reden", merkte er hilflos an.
,,Aber du hast es nicht getan, weil du nicht wusstest wie. Schon klar, Carlos", konterte ich aufgebracht, so weh es mir auch tat, in seine glasigen Augen zu schauen und seine Bitte abzulehnen. ,,Du hast in den nächsten Tagen genügend Zeit, um darüber nachzudenken, was für einen Sinn unsere Beziehung hat, wenn du nicht in der Lage bist, mit mir über ernste Entscheidungen oder Themen zu reden. Für mich macht sie auf diese Weise nämlich keinen mehr."
Ohne noch etwas zu sagen oder eine Antwort abzuwarten, drückte ich mich an ihm vorbei und ging. Carlos ließ mich gehen, hatte vermutlich nun realisiert, dass wir heute nicht mehr auf einen Nenner kommen würden. Ich lief die Treppe runter und kam bei Max an, der mit seinem Schlüssel in der Hand im Flur auf mich wartete. Fürsorglich erkundigte er sich, als er mich sah:,,Hast du alles?"
,,Denke schon", stimmte ich zu. Er nahm mir meinen Koffer ab, bevor wir uns von Alex und George verabschiedeten und das Haus verließen.
Kaum war ich allerdings über die Türschwelle nach draußen getreten, schlich sich ein Funke Reue durch meinen Körper. Denn nichtsdestotrotz liebte ich den Spanier, mehr als alles andere, und hatte nie so harsch zu ihm sein wollen.
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Da der Wunsch zu diesem Os aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr da ist, widme ich diesen Teil eben euch allen! Verwerfen wollte ich ihn vor allem wegen der Fortsetzung nicht.🧡
Solltet ihr jetzt noch mehr Lust auf Carlos x Lando haben, könnt ihr bei meinem neuen Buch ,,The way I need you" vorbeischauen. Es dient als Fortsetzung zu ,,The way I love you" (vorher ,,That way"). Als kurzen Einblick lasse ich euch liebend gern den Klappentext da:
Nach dem Höhen und Tiefen des vergangenen Jahres steht für Carlos und Lando nun die neue Saison vor der Tür. Diese bringt nach monatelangem Stillstand prompt zahlreiche Neuigkeiten mit sich. Neben den künftigen Wechsel des Spaniers zu Ferrari treibt sich ein neues Gesicht bei McLaren herum, was die Beziehung des jungen Paares auf die Probe zu stellen weiß.
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Den zweiten Teil zu diesem Os gibt es dann nächste Woche. Ich hoffe, dass ich euch mit so viel Carlos x Lando nicht überfordere.😂
Habt noch ein schönes Wochenende!
Lg. T.
Kommentar von OsByLynn:
[Owww, okay am Anfang hätte ich Lando wirklich gerne einfach eine reingehauen, warum hat er nicht mit Carlos geredet? :(( aber das Ende ist mega süß, was Carlos einfach alles sagt, awwwwww🥺😍mega geschrieben<33I love it!!]
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