[25] Alexander Albon x George Russell

für OsByLynn💘

[25] ,,Wieso bist du noch wach?"

Sotschi, 29. September 2019

Konzentriert fuhr ich durch den zweiten Sektor, als auf einmal das Display auf meinem Lenkrad aufleuchtete, gelbe Flaggen im ersten Sektor. Da ich allerdings schon daran vorbei war, musste ich mir darum vorerst keine Gedanken machen. Jedoch meldete sich wenig später Mike, mein Renningenieur, bei mir: ,,Okay, Alex. Keine gelben Flaggen mehr, sondern Safety Car. Pass vor allem in Sektor 1 auf. Da steht das kaputte Auto."

,,Wem gehört das Auto?", erkundigte ich mich. Safety Car war auch kurze Zeit später auf meinem Display zu lesen. Somit ging ich vom Gas, um die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht zu überstreiten und achtete nur noch auf die Temperaturen meiner Reifen.

,,Uhm, es ist ein Williams", informierte mich mein Ingenieur, was mir ein Stich ins Herz versetzte. Bitte, ließ es nicht George sein. ,,George Russells Williams."

F*ck. Mein Herz raste und ich konnte nicht verhindern, dass sich in meinem Kopf die schlimmsten Szenarien abspielten. Mein Atem wurde schwerer und ich schluckte: ,,Oh mein... was ist passiert?"

,,Sein Team hat von einem Bremsversagen gesprochen", erklärte mir Mike.

,,Wie geht es ihm?", wollte ich gleich darauf besorgt wissen und hätte am liebsten mein Auto am Rand abgestellt, um mich selbst zu vergewissern, wie es meinem Freund ging.

,,Ganz okay, denke ich. Er ist alleine aus dem Auto ausgestiegen, aber meinte, dass ihm etwas schwindelig ist und seine Knie wehtun. Immerhin ist er mit voller Geschwindigkeit in die Bande gerast", erklärte mir mein Renningenieur. Mit voller Geschwindigkeit in die Bande? Nur allzu gut konnte ich mir vorstellen, dass George nun Schmerzen hatte und sicher unter Schock stand.

,,Er ist jetzt auf dem Weg ins Medical Centre. Also, mach dir keine Sorgen. Dort ist er in guten Händen", sprach mir Mike gut zu. Dabei war es egal, was er noch sagen würde, ich würde mir trotzdem weiterhin Sorgen machen. George war für mich nicht nur ein Rivale, gegen den ich fuhr, sondern mein Freund, den Menschen, den ich mehr liebte als alles andere auf der Welt, und kannte, seitdem ich ihn als Kind auf einem Kartevent begegnet bin.

,,Ja, das wird schon", antwortete ich, obwohl ich mir das selbst nicht einmal glaubte.

,,Okay, Großer. Kopf hoch und auf deine Reifen achten. Ich gebe dir Bescheid, wenn das Safety Car wieder reinkommt", forderte mich Mike auf, was ich nicht weiter kommentierte.

Ich versuchte mich wirklich auf meine Reifen zu konzentrieren, doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Verschlimmert wurde das ganze, als ich das erste Mal an George Unfallstelle vorbeifuhr und seinen zerstörten Wagen sah, der gerade abtransportiert wurde. Seine komplette Front war zerstört und die Teile lagen alle verstreut im Kies. Er musste wirklich mit 300 km/h dort hineingefahren sein.

Je größer die Sorgen um meinen Freund wurden, desto mehr verfluchte ich unseren Streit von gestern Abend. Eigentlich war es nichts dramatisch gewesen. Ich hatte auf George vor seinem Hotelzimmer gewartet, weil wir verabredet waren und etwas essen gehen wollten, doch George kam erst zwei Stunde später, da das Gespräch mit seiner Teamchefin länger gedauert hatte, als er dachte. Nachdem ich die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte, war ich genervt und wütend, dass er mir nicht einmal geschrieben hatte. Immerhin hatte ich gedacht, dass er mich versetzt hatte und war in der Zwischenzeit mit Carlos, Lando und Max Essen gewesen. George meinte, dass er während eines Meetings nicht einfach ans Handy gehen konnte und das schließlich nicht mit Absicht gemacht hätte. Den restlichen Abend hat jeder für sich verbracht und auch am Morgen hatten wir nicht miteinander gesprochen.

Ich kam mir nun so idiotisch vor. George hätte bei dem Unfall so viel passieren können und was wären meine letzten Worte an ihn gewesen? ,,Da du die letzten Stunden auch nicht für mich interessiert hast, brauchst du das nun auch nicht. Schönen Abend noch." Natürlich war ich wütend gewesen, als ich das gesagt hatte. Allerdings war George alles für mich und ich wusste, dass ich alles für ihn war. Es wäre nicht nötig gewesen, dass der kleine Streit sich bis zum nächsten Tag hinzog.

Als das Safety Car wieder in der Box war, verlief das Rennen vorfallfrei weiter. Lewis hatte sich den Sieg geholt, gefolgt von Valtteri und Charles. Ich beendete das Rennen auf Platz 5 hinter Max, womit wir als Team durchaus zufrieden sein konnten. Immerhin war Max wegen einer Motorstrafe von Platz 9 gestartet und ich von der Box aus, da bei mir mehrere Teile gewechselt wurden.

Allerdings musste ich zugeben, dass mich das Resultat nach dem Rennen wenig interessierte. Ich wollte nur noch zu George ins Medical Centre, um mich persönlich zu erkunden, wie es ihm ging und mich bei ihm für unseren Streit zu entschuldigen. Das musste endlich aus der Welt geschaffen werden. Nach einiger Zeit bekam ich jedoch das Gefühl, dass jeder, der konnte, versuchte meinen Plan zu durchkreuzen. Zuerst musste ich, wie nach jedem Rennen, Interviews geben, was unheimlich viel Zeit kostete. Danach hatte ich ein Briefing mit meinen Ingenieuren und ein kurzes Gespräch mit Christian.

Als ich sein Büro gerade verlassen wollte, kam Dr. Marko herein und erzählte von einem Marketingevent von einem unserer Sponsoren, zu dem wir nun mussten. Ursprünglich hatte Dr. Marko mir versprochen, dass das Event nur 1-2 Stunden gehen würde, doch daraus wurden im Laufe des abends mehr als 4 Stunden.

Es war 23 Uhr als ich erschöpft und entnervt im Hotel ankam. George schlief vermutlich schon und konnte den Schlaf nach seinem Unfall wohl auch gebrauchen. Somit müsste ich bis morgen früh warten. Ich lief zu meinem Hotelzimmer und machte mich soweit bettfertig. Wenig später lag ich im Bett und wälzte mich hin und her. Wie schon im Rennen schweiften meine Gedanken immer wieder zu George ab, zu seinem Unfall und unserem Streit. Mir war bewusst, dass wir als Rennfahrer immer unser Leben riskierten, wenn wir in unser Auto stiegen und losfuhren. Allerdings dachten wir in dem Moment, in dem wir losfuhren, nicht an die Gefahren sondern an unsere Leidenschaft und hatten den Willen immer der schnellste sein zu wollen. Jedem Fahrer ging es so, auch George. Doch wäre ihm beim Unfall heute mehr passiert, hätte ich ihn möglicherweise dadurch verloren, dann wüsste ich absolut nicht, was ich nun machen sollte. Ich konnte mich nur noch an ein Leben mit ihm erinnern. Immer war er da gewesen, bei Höhen und Tiefen. All die Jahre sind wir unzählige Rennen gegeneinander gefahren und haben uns trotzdem unterstützt. Wir haben gelacht, geweint, uns geküsst, gestritten und am Ende wieder vertragen. Uns verband so viel miteinander, dass ich definitiv sagen konnte, dass George mittlerweile ein Teil von mir war, ohne den ich weder leben konnte noch wollte.

Ich gab es auf. Meine Gedanken ließen mich nicht zur Ruhe kommen und schlafen konnte ich so erst recht nicht. Ich musste zu George. Ohne ein Blick auf die Uhrzeit zu werfen, verließ ich mein Zimmer und lief in einer Boxershorts und einem einfachen T-Shirt den Hotelgang entlang zu Georges Zimmer. Vor seiner Tür angekommen, klopfte ich ein paar Mal.

Es dauerte etwas, bis jemand die Tür öffnete und George mich verschlafen mit einer Jogginghose bekleidet musterte:,,Alex? Es ist fast drei Uhr morgens. Wieso bist du noch wach?"

,,Ich...", setzte ich zu einer Erklärung an, doch seufzte schlussendlich und zog meinen Freund in eine feste Umarmung. Seine Nähe zu spüren und zu wissen, dass ich ihn in meinen Armen hatte, beruhigte mich schon.

,,Baby", murmelte George und klang ein wenig besorgt. Er erwiderte die Umarmung und strich mir eine Weile sanft über den Rücken: ,,Ist alles in Ordnung?"

,,Das muss ich dich fragen. Immerhin hattest du heute den Unfall", entgegnete ich und löste mich ein wenig von ihm.

,,Mir geht es schon viel besser. Die Ärzte haben mir ein paar Medikamente gegen die Kopfschmerzen gegeben. Ansonsten ist alles in Ordnung", berichtete George. Er öffnete die Zimmertür weiter, sodass ich eintreten konnte, und ließ sie zufallen, bevor wir uns zusammen auf sein Bett setzten.

,,Das ist schön zuhören", gab ich erleichtert zu und verschränkte Georges Hand mit meiner, ,,ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht."

,,Bist du deswegen hier?", hakte er sanft nach.

,,Unter anderem", gab ich zu, ehe ich alles los wurde, was mir auf dem Herzen lag. ,,Der Streit gestern Abend tut mir leid. Ich hätte dich nicht anzicken sollen und verständlicher reagieren können. Immerhin weiß ich selbst, dass Meetings manchmal längern dauern, als geplant. Im Leben passieren so viele Dinge, die man nicht vorhersehen kann oder auf die man nicht vorbereitet ist. Es kann schneller vorbei sein, als man denkt und die Zeit, die wir zusammen haben, will ich nicht mit streiten verbringen. Ich liebe dich, George, und brauche dich, um glücklich zu sein. Wir haben zusammen schon so viel durchgestanden, gute und schlechte Zeiten, und ich will nicht, dass sich das jemals ändert. Wenn ich ganz oben stehe, will ich dich an meiner Seite haben und wenn die Welt zusammenbricht, will ich sie mit dir wieder aufbauen. Du bist der eine für mich, ohne den ich nicht leben kann und ich schwöre, dass ich mir noch nie so sicher war wie dabei. Mir ist es egal, dass wir erst Anfang 20 sind und unsere Eltern uns dauernd sagen, dass wir unser ganzes Leben noch vor uns haben. Du bist meine große Liebe und daran kann keiner etwas ändern."

,,Oh Alex", hauchte George nach meinen Worten überwältigt und rutschte nächer zu mir. Er schlang seine Arme um meinen Hals und lächelte liebevoll: ,,Mir tut der Streit auch leid. Ich hasse es, wenn zwischen uns eine angespannte und kühle Stimmung herrscht. Das ist kaum auszuhalten. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, warst es all die Jahre und wirst es immer bleiben. Ich liebe dich genauso, mehr als alles andere, und werde für immer bei dir sein."

Ich erwiderte sein Lächeln und zog George auf meinen Schoß, ehe wir die letzten Zentimeter zwischen uns überbrückten und in einen gefühlvollen Kuss versanken.

•••

Alex Geburtstag, also ein Os mit ihm.🤷🏼‍♀️

Happy birthday to the asian Tom Cruz.🥳

Ich hoffe, dass er euch und vor allem dir gefällt, auch wenn du ihn a) schon gelesen und überarbeitet hast (thank u) und b) die Fahrer nicht kennst.💘

Habt alle noch einen schönen Tag.👀
Lg. T.

Kommentar von KleinesEinhorn17, die ich aus Protest eigentlich nicht markieren wollte, aber egal:

[Die beiden sind wirklich niedlich und haben meinen Tag definitiv besser gemacht🥰 wirklich gut und süß geschrieben und ich mag das Ende die beiden sind einfach süß]

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