[20] Daniel Ricciardo x Max Verstappen
für Katha1003
[20] ,,Was hast du erwartet? Ich liebe dich und nur weil wir Schluss gemacht haben, hört das nicht auf."
Abu Dhabi, 01. Dezember 2019
Ein letztes Mal. Ein letztes Mal für diese Saison musste ich mir ein Lächeln auf die Lippen zwängen und so tun als wäre es ein tolles Jahr gewesen. Insgesamt war es sportlich mit drei Siegen, sechs weiteren Podiumsplätzen und dem dritten Platz in der Weltmeisterschaft mein bestes Jahr gewesen. Allerdings lief es neben der Strecke grauenhaft.
Vor dem Sommer lief zwischen Daniel und mir alles gut. Trotz seines Teamwechsels sahen wir uns oft und genossen die Zeit, die wir zusammen hatten. Als wir von unserem Urlaub auf Mykonos zurückkamen und die zweite Hälfte der Saison begann, ging es langsam Berg ab. Es gab einige Kommunikationsprobleme, die wir zuvor nie hatten, wodurch Missverständnisse auftraten. Durch einige wurde ich verletzt, durch andere Daniel. Wir hatten uns wöchentlich gestritten, bis wir es irgendwann nicht mehr aushielten, und uns vor wenigen Wochen getrennt hatten.
Nie hätte ich gedacht, dass Liebe so weh tun konnte. Ich vermisste Daniel mit jeder Sekunde, die verging und die Tatsache, dass wir uns im Paddock immer wieder über den Weg liefen, machte es mir nicht leichter mit den Gefühlen umzugehen. Während er derweil lächelnd und lachend herumlief, als wäre nie etwas gewesen, musste ich mich beherrschen nicht in Tränen auszubrechen oder jeden anzuschreien, der mich ansprach. Innerlich fühlte ich mich leer, als hätte Daniel nach unserer Trennung einen Teil von mir mitgenommen, ohne den ich nicht glücklich sein konnte, was mich unzählige Nerven kostete und lange schlaflose Nächte einbrachte. Wieso konnte Daniel so einfach mit uns abschließen, während ich das Gefühl hatte, ohne ihn den Verstand zu verlieren? Das war doch nicht fair.
Genauso so wenig wie das fair war diese FIA Party zum Saisonabschluss sinnvoll. Alle Mitarbeiter der Formel 1 Teams waren eingeladen und sollten einen letzten gemeinsamen friedlichen Abend verbringen, bevor jeder sich aufteilen würde. Es war vielleicht ein netter Gedanke, aber im Endeffekt redete jeder nur mit den Leuten, die er gut kannte oder zu seinem Team gehörten. Ich wollte zu dieser Party eigentlich gar nicht erst hingehen, doch Christian hat nicht lockergelassen und mich im wahrsten Sinne des Wortes hierhin geschliffen. Für das Team sollte ich mich zusammenreißen. Immerhin musste ich es repräsentieren. Das versuchte ich auch so gut es ging zu tun und redete mit den verschiedensten Leuten, die mich im Laufe des Abends angesprochen hatten. Wer genau wer war, wusste ich nicht und es interessierte mich auch nicht. Ein zweites Mal würde ich sie sicherlich nicht wiedersehen.
Nach einigen Stunden brauchte ich eine Pause und verzog mich auf die Toilette. Ich lief zum Waschbecken und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht, um einen klaren Kopf zubekommen. Der Abend war genau wie jeder andere in den letzten Tagen, anstrengend und nervenaufreibend. Dabei war das einzige, was ich wollte, mich in mein Bett zu verkriechen und in Selbstmitleid zu ertrinken. Manchmal war es genau das, was man mit einem gebrochenen Herzen am Ehesten brauchte.
Eine Weile betrachtete mich im Spiegel und fuhr meine dunklen Augenringe entlang. Meine Gedanken schweiften wieder zu Daniel, unserer dreijährigen Beziehung, voller Höhen und Tiefen, unsere Streitereien... alles kam wieder hoch. Vermutlich feierte Daniel glücklich in dem großen Saal zusammen mit allen anderen das Saisonfinale, während ich mich auf die Toiletten verzogen hatte und ihm weiter hinterhertrauerte.
Als auf einmal die Tür aufging, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und meine Erwartungen zerstört. Daniel betrat seufzend den Raum und blickte mich durch den Spiegel an:,,Hier bist du."
,,Uhm" war das einzige, was ich herausbrachte und versuchte mich zu sortieren. Ich durfte mir von meinen Gedankengängen und Erinnerungen nichts anmerken lassen. Tief atmete ich durch, ehe ich mich umdrehte und versuchte mich zu entspannen:,,Du hast mich gesucht?"
,,Ja, ich hatte gerade ein nettes Gespräch mit Lando" erklärte der Australier und machte eine kurze Pause. Während er sicher ging, dass alle Toilettenkabinen leer und wir alleine waren, betete ich still, dass Lando mit ihm nicht über meine Gefühle gesprochen hatte. Lando war einer meiner engsten Freunde im Fahrerlager und derjenige, der für mich seit der Trennung von Daniel eine große Stütze war. Er hörte sich mein ganzes Gefühlschaos an und versuchte mich weitestgehend abzulenken.
,,Warum hat das mit mir zu tun?" erkundigte ich mich zögerlich.
Daniel richtete sich wieder zu mir und verschränkte seine Arme vor der Brust:,,Dein kleiner Freund hat mir Vorwürfe gemacht, die durchaus etwas mit dir zu tun haben. Er meinte, dass ich mich die ganze Zeit vergnügen würde, während du in deinem Zimmer sitzt und leiden würdest. Es scheint wohl so, als wärst du und unsere Trennung mir egal."
Verflucht sei Lando. Wie konnte der Brite mich nur in so eine missliche Lage bringen? Ich suchte nach einer Ausrede, die alles herunterspielen würde. Etwas wie ,,das hast du bestimmt falsch verstanden", doch das würde ich mir selbst nicht glauben. Somit fuhr ich mir durch die Haare und schüttelte leicht den Kopf:,,Dieser Idiot... es tut mir leid, dass er dir sowas vorgeworfen hat. Ich mache ihm klar, dass er dazu kein Recht hatte."
,,Aber es ist das, was du denkst, nicht wahr? Du denkst, dass ich ohne dich Spaß habe und mich mit anderen vergnüge" wollte Daniel wissen. Ich schluckte und spürte, wie mein Mund mit jedem seiner Worte trockener wurde.
,,Ganz genau, so ist es doch auch" entgegnete ich und unterdrückte meine aufkommenden Tränen. Ich wollte stark und abgebrüht wirken:,,Du führst irgendwelche fremden Frauen durch den Paddock und lachst, als hätte es sich in deinem Leben nichts verändert."
,,Wir sind nicht mehr zusammen, Max. Ich kann machen, was ich will" erinnerte mich Daniel, womit bei mir die starken und unnahbaren Wände einbrachen. Ich konnte ihm nicht weiter etwas vorspielen.
,,Ich weiß, aber es tut verdammt weh" hauchte ich und spürte, wie mir die ersten Tränen über die Wange liefen, ,,ehrlich, Daniel, was hast du erwartet? Ich liebe dich und nur weil wir Schluss gemacht haben, hört das nicht auf. Dir dabei zusehen zu müssen, wie es dir scheinbar anders geht und wie gut damit klarkommst, ist wie, als wenn jemand nochmal extra nachtreten würde. Du läufst lachend mit irgendwelchen Frauen, die versuchen dich anzubaggern, im Paddock herum, obwohl du weißt, dass ich da bin und euch jederzeit sehen kann... wann bin ich dir nur so egal geworden?"
,,Jeez, du bist mir nicht egal. Das warst du nie" gestand Daniel behutsam und ging langsam ein paar Schritte auf mich zu.
,,Ach nein? Wieso fällt es dir dann so leicht dich auf etwas neues einzulassen? Wieso kannst du fröhlich lächelnd herumlaufen, während ich mir ein falsches Lächeln aufzwingen muss? Wieso ist das alles so leicht für dich..." Immer mehr Tränen liefen mir über die Wange. Ich hatte es satt, das alles zurückhalten zu müssen und konnte nicht mehr.
,,Max" murmelte Daniel schwer und zog mich in seine Arme, was ich zu ließ. Kraft mich dagegen zu wehren, hatte ich ohnehin nicht mehr. Außerdem tat es gut nach den qualvollen Wochen, endlich wieder seine Nähe zu spüren und seine Arme um mich zu haben, was mir immer ein geborgenes und sicheres Gefühl gegeben hat. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Daniel drückte mich weiterhin fest an sich und strich mir beruhigend über den Rücken.
Als keine neuen Tränen mehr aufkamen, verblieben wir noch eine Weile los, bis Daniel sich leicht von mir löste. Mit einem traurigen Lächeln blickte er mich an und strich mir die letzten Tränen von der Wange:,,Es tut mir leid, dass ich ein, zwei Frauen im Paddock herumgeführt habe. Das war rücksichtslos und ich hätte wissen müssen, dass ich dich damit verletzten würde. Aber du liegst falsch, wenn du wirklich glaubst, dass die Trennung leicht für mich ist und ich so glücklich bin. Ich versuche nur mich von dem Trennungsschmerz abzulenken. Andere Menschen und neue Bekanntschaften helfen dabei... zumindest solange, bis man am Ende des Tages doch wieder alleine in der Wohnung sitzt, die man zuvor mit dem Menschen geteilt hat, den man liebt, und an die gemeinsame Zeit erinnert wird. Dann holt einem das ein, vor dem man den ganzen Tag weggelaufen ist."
,,Ich vermisse dich" gab ich nach Daniels Worte zu, die mir zeigten, dass er genauso empfand, ,,ich vermisse dich und will dich nicht gehenlassen."
,,Ich dich doch auch nicht, Babe" erwiderte Daniel und hauchte mir einen saften Kuss auf die Stirn, ehe er mich in die nächste feste Umarmung zog.
,,Denkst du, dass wir das wieder hinkriegen?" erkundigte ich mich vorsichtig und kuschelte mich noch enger an Daniel.
,,Wir kriegen alles zusammen hin, irgendwie" entgegnete er und strich mir weiterhin über den Rücken. Die letzten Wochen waren die schlimmsten meines bisherigen Lebens und ich wusste, dass ich das definitiv nicht noch einmal erleben wollte. Ich liebte Daniel und würde damit nicht aufhören können, was auch immer passierte. Zwar hatten wir uns nicht ohne Grund getrennt, aber wie Daniel sagte, würden wir das zusammen hinkriegen. Aus der Zeit ohne einander hatten wir gelernt und konnten nun dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen würde.
•••
Auch wenn ich nicht sehr zufrieden mit den Os bin, hoffe ich dass er dir gefällt. :3
Lasst gerne Feedback da.💖
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.👀
Lg. T.
Kommentar von KleinesEinhorn17, die diesen Os vor Wochen beim Lesen schon einmal aus Versehen hochgeladen hat (dass mir das beim Schreiben auch passiert ist, ignorieren wir🤫) :
[Das gefällt mir schon besser, immer positiv bleiben Jungs und vor allem aufhören mit Trennungen, wenn ihr euch noch liebt. Ihr kriegt das wieder hin. Der Os ist wirklich schön geschrieben und Max tut mir leid :( aber die beiden haben sich ja jetzt zum Glück wieder]
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