[18] Daniel Ricciardo x Max Verstappen
für Antonett23
[18] ,,Lass uns die Pressekonferenz einfach schwänzen."
Baku, 29. April 2018
,,Wird dir nach einer Stunde nicht ziemlich warm im Rennen?", erkundigte sich Nela. Sie stand mit mir in der Box und reichte mir meine Kopfhörer sowie meine Handschuhe. Dankend nahm ich sie entgegen und steckte mir die Kopfhörer ins Ohr:,,Schon etwas, aber du weißt, dass ich immer heiß bin."
,,Jaja, du Spinner", lachte sie bevor sie sich nach vorne lehnte, um mir einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken und mich in eine feste Umarmung zu ziehen:,,Viel Glück, Dani, und pass gut auf dich auf."
,,Danke, das tue ich immer", versicherte ich ihr und erwiderte die Umarmung. Als wir uns lösten, nickte Nela und deutete zum Ausgang der Box:,,Okay, ich bin dann weg und schaue mal, wo Mike bleibt."
,,Bis später", verabschiedete ich mich. Während Nela die Box verließ und nach Michael, meinem Trainier und ihrem festen Freund, suchte, der noch etwas im Motorhome erledigen wollte, drehte ich mich zu Max, der mich ebenfalls ansah. Augenblicklich fing ich an zu lächeln und wollte noch einmal seine Stimme vor dem Rennen hören, allerdings wurde daraus nichts. Max wurde von seinem Renningenieur angesprochen und richtete sich weg. Ich seufzte und wollte warten, bis die beiden fertig waren, jedoch spürte ich wenig später eine Hand auf meiner Schulter:,,Auf geht's, Daniel. Ab ins Auto."
,,Haben wir nicht noch eine Minute?", bat ich meinen Ingenieur. Seitdem Max und ich zusammen waren, tauschten wir uns vor jedem Rennen kurz aus. Es beruhigte mich noch einmal seine Stimme zu hören.
,,Wir sind schon fünf Minuten hinter der Zeit", entgegnete er. Ergebend nickte ich und wandte meinen Blick von meinem Freund ab. Dann musste ich diesmal ohne seine Worte auskommen. Ich zog mir meine Handschuhe sowie meine Balaclava an und setzte meinen Helm auf. Danach stieg ich ins Auto.
Das Rennen verlief zunächst solide. Ich war von P4 gestartet und konnte diese Position lange verteidigen. Allerdings fiel ich nach einem Boxenstopp in der 38. Runde hinter Max auf P5 zurück und sollte ihn mit meinen neuen Reifen wieder überholen. Bereits zwei Runden später war es soweit. Auf der langen Geraden zog ich nach rechts, um an Max vorbeizufahren. Er zog ebenfalls nach rechts, um mich zu blockieren. Somit lenkte ich nach links und wollte innen an ihm vorbeifahren. Jedoch tat es Max mir gleich und lenkte ebenfalls nach links. Seine Aktion kam für mich unerwartet. Immerhin war es erlaubt, einen Fahrer hinter sich nur einmal zu blockieren. Max hatte mich damit zweimal blockiert. Ich konnte nicht mehr auf die Bremse drücken und fuhr meinem Freund ungewollt ins Heck. Wir beide landeten neben der Strecke und konnten nicht mehr weiterfahren.
Kaum waren wir aus unseren Autos ausgestiegen, sollten wir in unseren Motorhome, direkt in Christians Büro. Wir entschuldigten uns bei ihm und dem Team für den Unfall. Christian war nicht begeistert, doch nahm unsere Entschuldigung hin und meinte, dass wir uns aufs nächste Rennen fokussieren sollen. Danach durften wir gehen. Als wir das Büro verlassen haben, machte sich Max direkt auf den Weg in sein Zimmer. Aus Angewohnheit lief ich ihm hinterher.
,,Oh man, was für ein beschissenes Rennen", seufzte ich, als ich hinter Max ins Zimmer trat und die Tür schloss.
Mein Freund begann sich wortlos umzuziehen und zog sein Shirt aus. Ich konnte es mir nicht verkneifen zu ihm zu gehen und meine Arme um ihn zu legen. Sanft hauchte ich ihm einen Kuss auf den Nacken, jedoch löste sich Max direkt aus meinem Griff. Verwundert sah ich ihn an:,,Was ist los?"
,,Ich bin gerade einfach nicht in der Stimmung für sowas, okay?", gab Max bestimmend zurück und zog sich weiterhin um.
,,Lass dich davon nicht so unterkriegen. Christian hat gesagt, dass wir das Rennen abhaken und nach vorne schauen sollen", merkte ich aufmunternd an.
,,Es geht nicht um das verdammte Rennen!", rief Max wütend. Irritiert über sein Verhalten fragte ich nach:,,Worum geht es dann?"
,,Vergiss es einfach. Es interessiert dich doch eh nicht", murrte Max und ging an mir vorbei, um das Zimmer zu verlassen, jedoch hielt ich ihm am Arm zurück:,,Wie kommst du auf so eine Scheiße?"
,,Na wie wohl?", schnaubte er und riss sich los. Zwar ging ich im Kopf durch, was Max auf einmal so sauer machen könnte, aber mir fiel nichts ein. Dazu ging mir sein abweisendes Verhalten auf die Nerven. Anstatt klar zu sagen, was los war, wich er mir aus.
,,Könntest du dich mal wie ein Erwachsener verhalten und mir bitte sagen, was dein Problem ist?", forderte ich ihn leicht genervt auf
,,Mein Problem ist, dass du einfach mit fremden Frauen flirtest", entgegnete er.
Perplex blickte ich ihn an:,,Wann habe ich denn mit fremden Frauen geflirtet?"
,,Vorhin in der Box zum Beispiel. Du hattest ganz offensichtlich nur Augen für sie", warf er mir fassungslos vor. Vorhin in der Box? Die einzige Frau, mit der ich gesprochen hatte, war Nela und sie hatte mir nur meine Sachen fürs Rennen gereicht.
,,Meinst du etwa Nela?", hakte ich prüfend nach.
,,Woher soll ich denn wissen, wie die Tusse heißt?", gab Max aufgebracht zurück. Entsetzt sah ich meinen Freund an und fasste mir an die Stirn:,,Oh Gott, Max. Ich kann nicht glauben, dass du denkst, dass ich mit anderen Frauen flirten würden."
,,Was ich gesehen habe, war definitiv flirten", giftete er vorwurfsvoll und verschränkte seine Arme vor der Brust.
,,Dann bist du eindeutig noch zu jung, um zu wissen, was flirten ist", bemerkte ich, ohne über meine Wortwahl nachzudenken. Schon öfter hatte ich Max in den letzten zwei Jahren, in denen wir zusammen waren, mit seinem Alter aufgezogen. Jedes Mal war es als Spaß gemeint und nichts, womit ich ihn verletzen wollte, allerdings kam es bei ihm anders an. Max kam sich bei diesen Scherzen blöd vor, was schon einige Diskussionen ausgelöst hatte. Letztendlich hatte er mich gebeten, die Sprüche sein zu lassen, was ich natürlich tun wollte und seitdem auch getan hatte, zumindest bis heute.
Nach meinen Worten herrschte für einen Moment Stille im Zimmer. In Max Augen sah ich, wie sehr ich ihn verletzt hatte, und bereute meine Worte direkt. Er wandte seinen Blick von mir ab:,,Gut zu wissen, wie du von mir denkst."
Bevor ich noch etwas sagen konnte, lief er aus dem Zimmer. ,,Max!", rief ich ihm hinterher und verließ ebenfalls den Raum, doch es war vergebens. Er war schon weg. Ein grauenhaftes Ende, für einen grauenhaften Rennsonntag.
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Barcelona, 10. Mai 2018
Als ich unseren Motorhome betrat und zu den Treppen lief, sah ich Max, der gerade nach oben lief und vermutlich in sein Zimmer ging. Seufzend tat ich es ihm gleich, allerdings ging ich in mein Zimmer. Seit unserem Streit in Baku vor fast zwei Wochen hatten ich nichts mehr von ihm gehört. Ich kannte Max. Ich wusste, wie hitzköpfig er sein konnte und dass er nach einem Streit erstmal Zeit brauchte, um sich zu beruhigen und nachzudenken. Zudem musste ich mich ebenso abreagieren, bevor ich wieder etwas sagen würde, womit ich ihn kränken würde. Unser Streit sollte sich nicht weiter verschlimmern.
Allerdings vermisste ich Max sehr. Zwar hatten wir in Monaco jeder unser eigenes Appartement, doch entweder kam ich nach einem Rennwochenende mit in seins oder wir fuhren zusammen in meins. Ich war es gewohnt ihn jeden Tag um mich zu haben, neben ihm aufzuwachen und einzuschlafen. Dass das nun auf einmal nicht mehr so war, fühlte sich schrecklich an und länger würde ich die angespannte Stimmung zwischen uns nicht mehr aushalten. Ich musste mit Max reden und mich dringend mit ihm vertragen.
Entschlossen verließ ich mein Zimmer wieder, nachdem ich meinen Rucksack abgestellt hatte. Ich lief zu Max Fahrerzimmer und klopfte an die Tür. Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete ich diese, immerhin wusste ich, dass er dort sein musste, und wollte mich nicht abschütteln lassen. Vorsichtig betrat ich sein Zimmer und sah Max mit seinem Handy in der Hand auf seinem kleinen Sofa sitzen:,,Können wir reden?"
,,Nicht jetzt, wir haben gleich eine Pressekonferenz", antwortete er abweisend ohne von seinem Handy aufzuschauen.
,,Lass uns die Pressekonferenz einfach schwänzen. Das hier ist wichtiger. Ich will mich nicht mehr mit dir streiten, Max", gab ich zurück und schloss die Zimmertür hinter mir.
Nun sah Max doch von seinem Gerät auf und musterte mich. Er legte sein Handy weg und zögerte:,,Dann rede."
Erleichtert setzte ich mich zu ihm auf die Couch und griff nach seiner Hand:,,Das, was ich in Baku gesagt habe, tut mir leid. Ich weiß, wie sehr dich die Anspielungen auf dein Alter verletzen und hätte das nicht sagen sollen. Es ist mir rausgerutscht, da ich nicht fassen konnte, dass du wirklich geglaubt hast, dass ich Augen für jemand anderen außer dich haben oder dich betrügen würde."
,,Und wer war diese Frau dann?", fragte Max leise nach, nachdem er leicht genickt hatte.
,,Nela ist die feste Freundin von Mike, mit der wir damals schon zur Schule gegangen sind. Wir waren damals ebenfalls gut befreundet und ich habe sie zu ihrem Geburtstag in unsere Box eingeladen, um sie mal wieder zu sehen. Sie hat mir vor dem Rennen nur noch viel Glück gewünscht", erklärte ich ihm sanft.
,,Aber ihr habt schon miteinander geflirtet", vermerkte Max kleinlaut, was ich mit einem entschuldigenden Lächeln quittierte:,,Für mich war das kein flirten, zumindest nicht bewusst. Es tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist."
,,Ich bin einfach manchmal unsicher, was unseren Altersunterschied angeht. Ich weiß nicht, ob du mich vielleicht nervig findest oder ob das für dich auch so ein großes Problem ist wie für mich. Und wenn ich dann sehe, wie gut du mit anderen Leuten in deinem Alter klarkommst und wie glücklich du dabei wirkst, dann... keine Ahnung. Ich zweifle daran, ob du mit mir genauso glücklich bist oder ich dir zur Last falle, weil ich noch so jung bin", seufzte Max und blickte betrübt zu Boden.
Seine Worte versetzten mir einen leichten Stich ins Herz. Es tat mir leid, dass er so über sich dachte und ich mit meinen Worten dazu beigetragen hatte. Ich verfestigte meinen Griff um Max Hand und zog ihn zu mir auf den Schoß:,,Babe, noch nie hat mich jemand so glücklich gemacht wie du. Du bist der einzige, bei dem ich so idiotisch und kindisch sein kann, wie ich es manchmal bin. Dein Alter spielt für mich keine Rolle und beeinflusst meine Gefühle für dich nicht. Ich liebe dich, nur dich, und daran wird niemand jemals etwas ändern können."
Max erwiderte mein Lächeln und legte seine Hände behutsam an meine Wangen:,,Diese Worte habe ich gebraucht. Ich liebe dich auch."
Glücklich darüber, dass wir nun alles zwischen uns aus der Welt schaffen konnten, verband ich unsere Lippen zu einem Kuss, den Max erwiderte. Das war genau das, was mir in den letzten Tagen gefehlt hatte. Die Nähe des Niederländers, seine Worte und seine Berührungen.
Als auf einmal die Tür aufging und Christians belustigte Stimme ertönte, schreckten wir auseinander:,,Hier seid hier! Ab zur Pressekonferenz, jetzt! Zum Rumknutschen habt ihr später noch Zeit."
Auch wenn das Team von unserer Beziehung wusste und kein Problem damit hatte, war es trotzdem unangenehm, dass Christian uns erwischt und unterbrochen hatte. Peinlich berührt standen wir auf und ich ließ mir auf die Schnelle eine Entschuldigung einfallen:,,Tut uns leid, wir haben die Zeit vergessen."
,,Wie auch immer", murmelte er und schüttelte leicht den Kopf, ehe er das Zimmer wieder verließ.
,,Zeit vergessen, hm?", schmunzelte Max und sah zu mir. Ich lehnte mich zu ihm und raunte in sein Ohr:,,Wir setzten das später fort."
Ich drückte Max noch einen sanften Kuss auf die Wange, der meine Worte grinsend hinnahm. Damit folgten wir Christian.
•••
Ich hoffe er gefällt dir.💘 Schaut bei OsByLynn vorbei, um den Os aus Max Sicht zu lesen!
Ich habe um ehrlich zu sein keine Worte für das heutige Rennen, aber überlege einen Os dazu zu schreiben. Wenn ihr einen bestimmten Pair Wunsch habt, schreibt ihn mir gerne.🤷🏼♀️
Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Tag und einen guten Start in die nächste Woche.🏁
Lg. T.
Kommentar von OsByLynn:
[Und wieder einmal ist dein Oneshot besser als meiner... I really love it und Daniel ist so cute (bis auf die Sache mit dem Streit)🥺]
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