[15] Pierre Gasly x Charles Leclerc
für stxrygirl_💕
[15] ,,Kümmer dich um deine eigenen Probleme."
Suzuka, 12. Oktober 2019
Auf Grund des drohenden Sturms wurde das Qualifying auf Sonntagmorgen verschoben. Damit hatten wir heute den ganzen Tag frei und durften machen, was immer wir wollten. Nur rausgehen, sollten wir nicht, was bei dem starken Regen ohnehin nicht meine Absicht war.
Ich verbrachte den Tag bei meinem Team, ging mit ihnen Daten vom gestrigen Training durch oder redete mit ihnen über persönliche Dinge, um sie besser kennenzulernen, etwas, was ich immer wollte und wofür an einem normalen Rennwochenende zu wenig Zeit blieb. Am Abend traf ich mich mit Alex, George, Carlos und Lando an der Bowlingbahn, die unser Hotel hatte. Wir spielten zwei Runden und aßen im Hotelrestaurant. Es war ein amüsanter und spaßiger Abend, den wir morgen nach dem Rennen wiederholen wollten, bevor wir alle wieder nach Hause flogen und uns für Wochen nicht sahen.
Während sich George, Carlos und Lando schon früh auf ihre Zimmer verzogen, blieben Alex und ich noch eine Weile unten und unterhielten uns. Als auch wir zunehmend müder wurden, verließen wir das Restaurant. Wir waren gerade in der Lobby angekommen und liefen zu den Fahrstühlen, als ich auf einmal erschrockenen stehen blieb. Meine Augen blieben bei denen von Pierre hängen. Klitschnass lehnte er an einer Wand am Hoteleingang. Sein Blick war leer und kraftlos.
,,Alex, geh schon auf dein Zimmer. Ich habe noch etwas zu erledigen", erklärte ich und wandte mich für einen kurzen Moment zum RedBull Fahrer.
,,Okay, wir sehen uns morgen", verabschiedete er sich und schien nicht bemerkt zu haben, dass Pierre der Mann am Eingang war.
,,Bis morgen", erwiderte ich und schlug mit Alex ein. Während er weiter zu den Fahrstühlen ging, machte ich mich mit schnellen Schritten auf den Weg zu Pierre.
,,Bist ist du von allen guten Geistern verlassen worden? Was fällt dir ein bei Starkregen und Gewitter rauszugehen?", warf ich ihm besorgt entgegen, als ich bei meinem besten Freund angekommen war.
,,Kann dir doch egal sein", nuschelte er und stieß sich von der Wand ab, um sich an mir vorbeizudrücken, jedoch schwankte er bereits bei zwei Schritten so sehr, dass er sich an der Wand abstützte und sich an die Stirn fasste.
,,Hast du getrunken?", fragte ich fassungslos nach, wobei ich die Antwort bei seiner Alkoholfahne und seinem geringen Gleichgewichtssinn schon kannte.
,,Mein Gott, kümmer dich um deine eigenen Probleme", murrte er. Ich verdrehte die Augen:,,Tue ich doch gerade."
,,Das bin ich also für dich, ein Problem?", schnaubte Pierre.
,,In diesem Moment, ja. Wenn jemand mitkriegt, dass du die Regeln der FIA missachtest und dich am Abend vor einer Qualifying Session und einem Rennen betrinkst, könntest du deinen Platz verlieren. Das kann ich nicht zulassen", entgegnete ich.
,,Ich habe meinen Platz doch schon verloren", gab er zurück und schüttelte leicht den Kopf, ,,wie es aussieht verliere ich dich jetzt auch noch an Alex."
,,Du redest nur Müll, wenn du betrunken bist", war das einzige, was ich auf seine Worte erwiderte. Danach griff ich nach seinem Arm und legte ihn um mich. Dass er komplett nass war, spielte für mich keine Rolle. Stützend packte ich Pierres Hüfte und lief mit ihm zu den Fahrstühlen, da er ohne Hilfe nicht einmal drei Schritte laufen konnte. Pierre grummelte irgendwas, was ich nicht verstand, doch ließ sich von mir mitführen.
Ich brachte ihn auf mein Zimmer. Auch wenn mir mein betrunkener bester Freund mit seiner weiteren Fragerei zu Alex und einem kaum vorhandenen Vermögen seine nassen Klamotten auszuziehen die Nerven raubte, schafften wir es doch irgendwie, dass er nach einiger Zeit mit einer trockenen Jogginghose sowie einem Hoodie von mir in meinem Bett lag. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ließ ich mich erschöpft auf die andere Bettseite fallen. Mein Blick glitt zu Pierre, der in den Minuten, die ich im Bad verbracht hatte, scheinbar eingeschlafen war. Er sah ruhig und friedlich aus, als er mit geschlossenen Augen und regelmäßigen Atmen neben mir lag.
Die letzten Wochen zwischen uns waren nicht einfach gewesen. Wir kannten uns seit 12 Jahren und es war kaum überraschend, dass wir uns in dieser Zeit ein paar Mal gestritten hatten. Allerdings wurden die Streitereien in der letzten Zeit häufiger. Die Dinge veränderten sich zwischen uns. Ein harmloser Kuss, der nur dazu diente, um herauszufinden, wie er sich anfühlen würde, wurde gefühlvoller, reizender und wilder.
Es fühlte es sich gut an, Pierres Lippen auf meinen zu spüren und seine Hände an meinem Körper zu haben, umgekehrt war es genauso. Das Herausfinden wiederholte sich immer und immer wieder. Doch wir hatten keine Ahnung, wie das zu unserem Verhältnis als beste Freunde passte und wie wir damit umgehen sollten. Dadurch stritten wir immer und immer wieder. Die Stimmung zwischen uns war angespannt so auch in den letzten Tagen.
Ich legte meine Hand an Pierres Wange und strich behutsam mit meinem Daumen herüber. Es war egal wie angespannt die Situation zwischen uns war. Pierre würde immer mein bester Freund sein, mehr als das. Er würde immer die einzige Person bleiben, die ich bei mir haben, küssen und berühren wollte. Leise seufzte ich und lehnte mich zu ihm herüber, um ihn einen sanften Kuss die Stirn zu hauchen, ehe ich mich umdrehte und das Licht der Nachttischlampe ausmachte. Nach wenigen Minuten fielen auch mir die Augen zu.
Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln meines Weckers geweckt. Murrend tastete ich meinen Nachtisch ab und stellte das laute Geräusch ab, als ich mein Handy gefunden hatte. Langsam öffnete ich meine Augen und richtete mich zu Pierre, zumindest dachte ich das. Jedoch war die andere Betthälfte leer. Verwirrt setzte ich mich auf und blickte durch mein Hotelzimmer. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich meinen besten Freund an dem Türrahmen zum Badezimmer lehnen sah:,,Guten Morgen."
,,Morgen", erwiderte ich und rieb mir verschlafen die Augen, um wacher zu werden, ,,wieso bist du schon wach?"
,,Ich bin vor zwei Stunden aufgewacht und musste mich übergeben, der Alkohol von gestern", erklärte er und stieß sich von dem Türrahmen ab. Er setzte sich zu mir aufs Bett.
,,Wie geht es dir?", erkundigte ich mich fürsorglich und beschloss jeden Kommentar zu seinem gestrigen Verhalten wegzulassen. Das war das letzte, was er nun gebrauchen konnte. Außerdem brauchte ich nur in seine Augen zu blicken, um zu wissen, dass er ihm bewusst war, was für ein Idiot er gestern war, und es ihm leidtat.
,,Mein Kopf brummt und ich bin etwas erkältet, aber das habe ich mir wohl selbst zu zuschreiben", gab er seufzend zu.
Ich nickte leicht:,,Kannst du heute fahren?"
,,Ich will meinem Teamchef nicht erklären, wieso ich nicht fahren könnte. Also ja, es wird schon gehen", stimmte Pierre zu.
,,Ich will allerdings, dass du es mir erklärst. Was hast du gestern Abend draußen gemacht und wieso betrinkst du dich, während eines Rennwochenendes? Das passt nicht zu dir", verlangte ich ernst.
Pierre seufzte schwer und zuckte mit dem Schultern:,,Keine Ahnung, du hast in den letzten Tagen kaum mit mir geredet, mich nicht einmal angesehen. Dazu die Medien, die mich die ganze Zeit mit meiner Zurückstufung konfrontieren... ich habe es in meinem Hotelzimmer nicht mehr ausgehalten und wollte draußen frische Luft schnappen. Als ich rausgegangen bin, hat es nicht geregnet. Es hat erst anfangen, nachdem ich die Bar verlassen hatte, die ich gefunden habe, als ich durch die Straßen gelaufen war."
,,Mach sowas nie wieder, okay? Dir hätte sonst was passieren können", forderte ich und rutschte näher zu meinem besten Freund, ,,ruf mich an, wenn es dir nicht gutgeht."
,,Aber wir haben uns gestritten und nicht miteinander geredet", bemerkte Pierre leise.
,,Das ist egal. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und wirst das immer bleiben. Kein Streit kann daran etwas ändern, niemals", versicherte ich ihm und griff nach seiner Hand.
,,Es tut mir leid, dass ich gestern diese Dinge über dich und Alex gesagt habe", gestand Pierre und sah auf unsere verschränkten Hände, ,,ich habe es nicht so gemeint. Ich mag Alex. Er ist wirklich nett und verdient es, die Chance zu bekommen, die ich nicht nutzen konnte. Nur als ich euch gestern Abend zusammen gesehen habe, hat mein Herz für einen Moment ausgesetzt. Der Platz bei RedBull ist mir egal. Allerdings ist es mir nicht egal, wer den Platz an deiner Seite hat. Ich dachte, dass ich bisher immer derjenige war, der diesen Platz hatte und bekam Angst, ihn verloren zu haben, dich verloren haben."
Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange. Ich legte meine Hand behutsam an seine Wange und strich sie weg. Danach hob ich vorsichtig seinen Kopf, sodass ich ihm in seine glasigen Augen blicken konnte:,,Hey, nicht weinen. Du hast mich nicht verloren und wirst mich auch nie verlieren. Der Platz an meiner Seite gehört dir, das hat er immer schon. Für mich gibt es nur dich, einzig und allein dich."
Auf Pierres Lippen spiegelte sich ein Lächeln:,,Ich weiß, dass zwischen uns zurzeit ein komplettes Gefühlschaos herrscht, aber ich... ich liebe dich. Noch nie war ich mir bei einer Sache so sicher wie bei dieser und ich will mich nicht länger mit dir streiten, nur weil ich damit nicht umgehen konnte."
Mein Herz machte bei seinen Worten einen Satz. Nie hätte ich gedacht, dass mich diese drei Worte meines besten Freundes einmal so glücklich machen würden. Ich erwiderte sanft sein Lächeln:,,Ich liebe dich auch, Pierre, so sehr und möchte mich genauso wenig mit dir streiten."
Wir überbrückten die letzten Zentimeter zwischen uns und verbanden unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss. Noch nie hatte sich etwas besser angefühlt als dieser Moment zwischen uns.
•••
Ich hoffe, dass er dir gefällt.💖
Lasst gerne Feedback da und macht euch noch einen schönen Abend.
Lg. T.
Kommentar von stxrygirl_:
[Was ein Gespräch nicht alles bewirken kann.. total schön geschrieben und die beiden waren wirklich süß mit einander 🥰]
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top