[10] Daniel Ricciardo x Max Verstappen
für fraugoretzka
[10] ,,Komm rein. Du weißt, dass ich immer Zeit für dich habe."
Mexiko, 26. Oktober 2019
Mit meinem Rucksack auf dem Rücken schloss ich die Tür zu meinem Fahrerzimmer hinter mir und machte mich auf den Weg zum Ausgang unseres Motorhomes. Als ich die Treppen runterlief, begegnete ich einem allzu bekannten Gesicht, das hier eigentlich nichts verloren hatte. Während sich meine ohnehin so angespannte Stimmung noch weiter verstärkte, wich Charles schnell meinem Blick aus und wollte kommentarlos an mir vorbei die Treppe hochgehen, doch ich versperrte ihm den Weg:,,Einen Moment, wo willst du hin?"
,,Zu Pierre", antwortete er und versuchte auf der anderen Seite an mir vorbeizukommen, doch auch dort blockierte ich rechtzeitig den Durchgang und entgegnete monoton:,,Der ist nicht da. Du kannst dich wieder umdrehen und gehen."
,,Er hat mir geschrieben, dass er in seinem Zimmer auf mich wartet", merkte Charles irritiert an.
,,Dann hat er offensichtlich gelogen", seufzte ich, obwohl ich um ehrlich zu sein keine Ahnung hatte, ob Pierre in unserem Motorhome war oder nicht. Da Toro Rosso das Tochterteam von RedBull Racing war, teilten sich die beiden Teams seit Jahren einen großen Motorhome. Ich deutete hinter Charles auf die Tür des Gebäudes und fuhrfort:,,Du hast Glück. Ich wollte gerade rausgehen und begleite dich sehr gerne."
,,Max, was zur Hölle?", ertönte auf einmal eine wenig begeisterte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah direkt in Pierres Augen, die mich misstrauisch musterten. Entsetzt schnaubte ich:,,Du meintest wohl eher, Charles, was zur Hölle? "
,,Nein, Max war schon richtig", stellte mein alter Teamkollege klar und lief so viele Treppen herunter, sodass er nun mit Charles auf einer Stufe stand. Dann drückte er ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und lächelte verliebt:,,Hey Charly, du kannst schon hochgehen. Du weißt ja, wo mein Zimmer ist."
,,Okay", stimmte der Monegasse zu und drückte Pierre noch einen richtigen Kuss auf die Lippen, woraufhin ich die Augen verdrehte. Anschließend quetschte sich Charles an mir vorbei und ließ mich mit dem Franzosen alleine. Fassungslos sah ich ihn an:,,Oh mein Gott, das kann nicht dein Ernst sein!"
,,Was meinst du?", fragte er scheinheilig nach, was mich nur noch mehr aufregte:,,Was ich meine? Der Typ flirtet mit jeder Frau im Paddock herum und knutscht sie nach dem Rennen ab, aber spielt dir täglich eine heile Welt vor. Pierre, bitte. Das musst du dir echt nicht geben."
,,Tut mir leid, aber kenne ich Charly seitdem er 6 Jahre alt ist oder du? Bin ich mit ihm aufgewachsen oder du?", erkundigte er sich wissend.
,,Weil ihr als Kinder zusammen in der Sandkiste gespielt habt, ist er kein Heiliger. Er betrügt und hintergeht dich trotzdem andauernd. Das merkst du doch selbst", merkte ich ernst an.
,,Wir sind nicht zusammen, okay? Charly kann sich treffen, mit wem er will", brummte Pierre und verschränkte seiner Arme vor der Brust.
,,Du kannst dich auch treffen, mit wem du willst, aber du tust es nicht, weil du so sehr in diesen Idioten verliebt bist. Merkst du den Unterschied? Er bedeutet dir so viel, dass du auf Flirtereien mit anderen verzichtest. Du bedeutest ihm so wenig, dass er sogar vor deinen Augen andere Frauen küsst", führte ich ihm ein weiteres Mal vor Augen, weshalb Charles ihn nicht verdient hatte. Alles, was ich wollte, war, dass er kurz darüber nachdachte und selbst merkte, wie schlecht der Monegasse ihn behandelte.
Jedoch schüttelte er nur den Kopf und fragte unbeeindruckt nach:,,Bist du fertig?"
,,Sind meine Worte bei dir angekommen? Ansonsten zähle ich dir noch all die anderen Dinge auf, die Charly gemacht hat", bot ich schnippisch an. Irgendwann musste Pierre doch verstehen, dass er sich Charles Verhalten nicht gefallen lassen durfte.
,,Spar es dir, ehrlich. Ich habe genug davon und vor allem habe ich genug von dir. Als einer meiner besten Freunde solltest du mich unterstützen und hinter mir stehen, egal für wie blöd du meine Entscheidungen hältst. Allerdings hast du mir gerade gezeigt, dass das nicht der Fall ist", giftete Pierre und ging an mir vorbei ein paar Treppenstufen hoch. Kurz bevor er an der letzten angekommen war, drehte er sich noch einmal kopfschüttelnd zu mir:,,Fahr zur Hölle, Max. Ich kann auf so einen schlechten Freund wie dich verzichten."
Sprachlos sah ich dem Franzosen dabei zu, wie er sich wieder von mir abwandte und die letzte Treppenstufe hochlief, ehe er nach links abbog. Auf der Seite waren die Fahrerzimmer und Büros von Toro Rosso. Als Pierre aus meinem Blickwinkel war, richtete ich mich wieder zu unserem Ausgang des Motorhomes und setzte mein Weg dorthin fort. Dennoch konnte ich nicht glauben, dass Pierre mich allen Ernstes hat stehen lassen und wie so oft in den letzten Monaten Charles hinterhergerannt ist. Jedes Mal kam er nach einer weiteren Affäre des Monegassen gekränkt zu mir und hatte die Welt nicht mehr verstanden. Jedes Mal hatte ich ihn aufgebaut und mir seinen ganzen Kummer angehört. Doch auch jedes Mal gab Pierre ihm eine neue Chance und verzieh ihm. Nun war ich derjenige, der ein schlechter Freund war und auf den er verzichten konnte?
Genervt darüber, dass ich erst meine zweite Pole verloren hatte, weil ich die Gelben Flaggen im Qualifying ignoriert hatte, und mich nun auch noch mit Pierre streiten musste, verließ ich den Motorhome und lief den Paddock entlang zum Motorhome von Renault. Nach diesem grauenhaften Tag gab es nur noch einen Menschen, der ihn retten konnte und den ich sehen wollte. Als ich dort ankam, begrüßte ich das Team und machte mich direkt auf den Weg zu Daniels Zimmer. Schon oft genug war ich hier gewesen, sodass mir ein Großteil des Teams vertraut war und ich den Weg zu seinem Fahrerzimmer auswendig konnte.
Die Zimmertür stand offen, als ich dort war. Damit konnte ich Daniel sehen, der auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch saß und Autogrammkarten unterschrieb. Seufzend lehnte ich mich gegen den Türrahmen und klopfte an die offene Tür:,,Du bist noch beschäftigt, hm?"
,,Ja, ich muss noch ein paar Autogrammkarten schreiben. Du weißt schon für meine Millionen Fans", gab der Australier lachend zurück, was auch mich leicht zum Schmunzelnd brachte. Jedoch verging das relativ schnell. Viel zu frustriert war ich vom heutigen Tag und die Tatsache, dass Daniel noch nicht frei hatte und unser gemeinsamer Abend sich herauszögerte, machte es nicht besser.
Mein Freund schien mein Verhalten zu verwundern. Er wandte seinen Blick von den Karten vor sich ab und musterte mich prüfend:,,Alles in Ordnung?"
,,Ja, ich... will dich nur nicht stören", gestand ich.
,,Du störst mich doch nicht", versicherte mir Daniel und schob seinen Stuhl etwas zurück. Dann deutete er auf seinen Schoß und lächelte:,,Babe, komm rein. Du weißt, dass ich immer Zeit für dich habe."
Seiner Einladung kam ich gerne nach. Ich stieß mich vom Türrahmen ab und schloss die Zimmertür. Anschließend lief ich zu dem Australier und ließ mich erschöpft auf seinen Schoß fallen:,,Der Tag ist grauenhaft."
,,Wegen der Pole?", hakte er aufmerksam nach und legte einen Arm um meine Hüfte, um mich näher zu sich zu ziehen. Derweil schlang ich meinen Arm um seinen Hals und nickte:,,Ja auch, man, hätte Valtteri nicht 10km weiter im 1. Sektor gegen die Bande fahren können?"
,,Hey, hey, hey, etwas mehr Mitgefühl. Er hatte einen harten Unfall und hätte sich schwerer verletzen können", merkte Daniel warnend an. Ich seufzte und verbesserte mich:,,Okay, dann hätte er eben gar nicht in die Bande fahren sollen."
,,Oder du fährst zu Beginn von Q3 die schnellste Runde, sodass dir die Pole sicher ist und beachtest beim nächsten Mal die Gelben Flaggen", schlug der Australier grinsend vor, was ich mit einem unzufriedenen Murren quittierte. Es war ja nicht so, als hätte ich das nicht probiert.
Daniels leichtes Lachen verriet mir, dass er es nicht böse meinte, weshalb ich ihm seinen Kommentar auch nicht übelnehmen konnte. Er hauchte mir zur Aufmunterung einen Kuss auf die Wange, dann auf die Schläfe und fragte weiter nach:,,Was belastet dich noch? Stress im Team?"
,,Indirekt", gestand ich und vergrub meine Hand in seinen braunen Locken, ,,Stress mit Pierre."
,,Worum geht es?", erkundigte sich Daniel interessiert. Tief atmete ich durch, ehe ich mir alles von der Seele redete:,,Um seinen geliebten Charly. Wirklich, ich glaube es nicht! Ich erzähle ihm tausendmal, dass wir Charles kuschelnd mit anderen Frauen im Paddock gesehen haben, du bezeugst es sogar, weil er mir nicht glaubt. Dann sieht er selbst, wie Charles jemand anderen küsst, aber trotzdem tut Pierre so, als sei nichts gewesen und lässt ihn ohne zu zögern in sein Zimmer! Herr Gott, wie gutherzig und naiv kann ein Mensch sein?"
,,Du weißt, dass die beiden sich schon über 10 Jahre kennen. Pierre liebt Charles, egal was er tut und hängt viel zu sehr an ihm, als ihn wegen seiner Aktionen loslassen zu können", bemerkte Daniel ruhig.
,,Aber das kann doch nicht ewig so weitergehen. Charles tut ihm nur weh und ich will das nicht mehr mit ansehen", gab ich frustriert zurück.
,,Das kann ich verstehen, aber trotzdem kannst du es nicht ändern. Pierre kann seine eigenen Entscheidungen treffen, muss mit ihnen zurechtkommen und aus ihnen lernen. Ewig wird es so sicherlich nicht weitergehen, aber wenn es derzeit das ist, was Pierre will und er damit, auf welche Art auch immer, zufrieden ist, musst du als sein bester Freund das akzeptieren", erklärte er. Eine Weile dachte ich über Daniels Worte nach, bis ich verstehend nickte. Pierre hatte mir vorhin mehr als deutlich gemacht, dass er daran nichts ändern und Charles unbedingt in seinem Leben haben wollte. So viel Unverständnis das bei mir auch auslöste, hatte Daniel recht. Mir blieb nichts anderes übrig, als seine Entscheidung zu akzeptieren.
,,Vielleicht sollte ich noch einmal mit ihm reden. Womöglich war ich heute doch etwas harsch zu ihm", murmelte ich. Immerhin war Pierre genauso einer meiner engsten Freunde und ich wollte ihn nicht verlieren.
Lächelnd nickte Daniel und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange:,,Das hört sich nach einem Plan an. Gibt es sonst noch etwas, was heute los war?"
,,Nein, ansonsten ist alles beim alten", gab ich zurück und war froh, in dem Australier jemanden gefunden zu haben, der sich so um mich sorgte, ,,danke fürs Zuhören. Du machst selbst die schlimmsten Tage erträglicher."
,,Selbstverständlich, Babe", erwiderte Daniel und verfestigte seine Arme um mich, um viele weitere leichte Küsse in meinem Gesicht zu verteilen, was mich zum Schmunzeln brachte:,,Okay, okay, ist gut."
Zufrieden hörte der Australier auf, als meine Lippen ein breites ehrliches Lächeln zierten:,,Dein Lächeln gefällt mir viel besser als deine ernste Miene."
,,Ich hoffe, dass du weißt, dass du der einzige Grund für mein Lächeln bist", hauchte ich und fuhr ihm wieder durch die Haare, ,,ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch, Babe, sehr", erwiderte er, ehe wir unsere Lippen zu einem richtigen Kuss verbanden, womit meine anspannte Stimmung endgültig verschwand, was allein Daniels Verdienst war.
•••
Eigentlich sollte der Os schon gestern kommen, aber ich war so durch, dass ich es vergessen habe und anschließend bei Fußball eingeschlafen, tut mir leid!🤷🏼♀️
Ich hoffe, dass er dir trotzdem gefällt.🧡
Habt noch ein schönes Wochenende.👀
Lg. T.
Kommentar von OsByLynn:
[Fortsetzung zu Pierre und Max und zwar als Pierre x Charles Oneshot! Jetzt zum Oneshot: Max es ist Pierres Sache aber ich verstehe, dass er sauer ist, wäre ich auch. Gut geschrieben, wie immer und damit mein Kommentar jetzt nicht noch länger wird, ist er nun vorbei mit den Worten: Ich liebe Daniel und Max, boyyysssssssssssssss und ich liebe dich.]
Und ja, ihr könnt euch wieder bei ihr bedanken. Es wird nächste Woche eine Charles x Pierre Fortsetzung kommen...
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