veröffentlicht am 06.12.2021

[79] „Du weißt, dass ich darüber nicht gerne rede." für mylittlelibrary

Oscar Piastri x Victor Martins (Oscars Sicht):

⚠️Trigger Warnung: Anthoines Tod wird hier erwähnt, genauso wie der Crash in der Formel 2 gestern. Wer das nicht lesen kann/will, sollte den ersten kleinen Oneshot überspringen⚠️

Ich hatte ja mit vielem gerechnet nach dem Hauptrennen, allerdings nicht damit, dass mein Freund mir über hundert Nachrichten geschickt und mich genauso oft angerufen hatte. Etwas panisch, da mir im ersten Moment logischerweise durch den Kopf ging, dass etwas passiert war, scrollte ich durch unseren Chat, wurde jedoch direkt entwarnt. Es war nichts passiert - zumindest nicht direkt.

Geht es dir gut???

Gott, bitte steig' nicht wieder in dieses Auto, nicht heute

Ich kann das nicht mitanschauen

Melde dich einfach, wenn das Rennen vorbei ist bitte

Diese Nachrichten und noch viel mehr solcher konnte ich lesen, als ich unseren Chat überflog und sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nach der Podiumzeremonie noch mit Robert und ein paar Teammitgliedern verquatscht und nicht wie sonst direkt meinen Freund angerufen hatte.

Ich wollte nicht lügen, ich konnte mir nicht vorstellen, wie Victor sich fühlen musste. Er war sehr gut mit Anthoine befreundet gewesen und heute hatte er diesen Crash zwischen Enzo und Théo anschauen müssen. Und natürlich war ich danach weitergefahren - und ich würde es um ehrlich zu sein wieder tun, denn das war nunmal mein Job -, aber an seiner Stelle hätte ich wohl auch den Fernseher ausgeschaltet. Ich hätte es nicht augehalten, noch eine Sekunde weiterzuschauen, noch einen Start, möglicherweise noch einen Crash, während man im Unwissen war, was mit den beiden passiert war, Gott, ob sie überhaupt noch am Leben waren.

Ich konnte mir also denken, wie es ihm gehen musste, allerdings würde ich es wohl nicht nachvollziehen können, da ich so einen Schmerz selber noch nie wirklich erlebt hatte, wie er damals. Ich war traurig gewesen, als Anthoine gestorben war, aber er war kein enger Freund von mir gewesen. Ich hatte keinen Menschen an den Motorsport verloren, der mir emotional wichtig war.

Und eine neue Welle Schuldgefühle durchflutete mich, als ich daran dachte, wie lange es schon her war, dass mein Team mir Entwarnung gegeben hatte - zumindest so halb. Noch während der ersten roten Flagge wurde mit mitgeteilt, dass beide bei Bewusstsein waren - was erstmal nichts heißen möchte, allerdings beruhigte es mich irgendwie - und ins Krankenhaus gebracht wurden. Da Victor den Fernseher ausgeschaltet hatte, konnte er das gar nicht wissen. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt schon an ihn denken und mich bei ihm melden müssen. Und dann hatte sich Théo auch schon bei uns F2-Fahrern gemeldet, da wir eine WhatsApp Gruppe hatten, das wusste mein Freund ebenfalls nicht.

Genau deswegen wählte ich jetzt endlich Victors Nummer und es tutete nicht ein Mal, bevor er ranging. „Oscar! Gott, Oscar. Dir geht es gut", begrüßte er mich, klang komplett fertig und ich zog unwohl meine Schultern hoch.

„Ja, mir geht es gut", murmelte ich leise, „Und Théo soweit auch. Über Enzo weiß ich nicht viel, außer dass er bei Bewusstsein war und ins Krankenhaus gebracht wurde."

„Fuck, fuck, fuck", entwich es meinem Freund und mit zittriger Stimme fuhr er fort: „Sieht es schlecht aus?"

„Nicht so schlecht wie damals, glaube ich", antwortete ich behutsam, ohne dabei Anthoines Namen auszusprechen. Vic machte ein Geräusch, das ich nicht wirklich deuten konnte, erleichtert, unsicher, skeptisch? Vermutlich war er sich selber nicht sicher, was er fühlte.

„Willst du darüber reden?", fragte ich weiter und biss mir auf die Lippe, als es einige Zeit still wurde. Ich hörte ihn schwer atmen, konnte mir vorstellen, dass er die letzten Stunden sicherlich gegen Panikattacken hatte kämpfen müssen. Umso schlimmer war es für mich, dass ich nicht bei ihm sein konnte.

„Du weißt, dass ich darüber nicht gerne rede. Vor allem nicht am Telefon", sprach er schließlich.

„Ich besorge dir ein Flugticket für morgen nach Abu Dhabi", fasste ich spontan einen Entschluss und er lachte kurz gequält auf, als würde er mir das nicht glauben, „Ich spreche mit dem Team, wir finden eine Möglichkeit, dass du kommen kannst, okay? Heute verabredest du dich, lenkst dich ab und morgen sind wir zusammen, ja? Was hältst du davon? Wir können reden und uns ein paar entspannte Tage machen vor dem letzten Rennen."

„Ein paar entspannte Tage als schwules Paar in Abu Dhabi. Im Hotelzimmer oder was?", schnaubte er verbittert, atmete dann allerdings tief durch, „Aber ja. Danke. Das klingt gut. Ich glaube, das könnte mir gut tun."

•

[87] „Wir haben eine Nacht." für Leonie_F1

Alexander Albon x George Russell (Georges Sicht):

„Das ist doch alles scheiße. Warum bist du nicht hier?", maulte ich ins Telefon und Alex lachte am anderen Ende munter über mich, „Hör' auf mich auszulachen. Das ist ernst."

„Ich weiß, dass es ernst ist, Georgie, aber was soll ich denn tun?", kicherte er, „Noch bin ich RedBull Ersatzfahrer und muss mich an ihre Vorschriften halten und dieses Wochenende sollte ich eben im Simulator Daten sammeln."

„Es ist Ende der Saison und in einer Woche bist du Williams Fahrer. Wozu brauchen die denn jetzt noch Daten von dir im Simulator? Das ist doch Bullshit. Ich sag's dir, die wollen uns voneinander fernhalten", murrte ich schlecht gelaunt und streckte meine Beine in die Luft. Er fehlte definitiv neben mir in diesem riesigen Hotelbett.

„Ich nehme es jetzt einfach mal nicht persönlich, dass man von mir anscheinend nur Daten möchte, wenn ich auch zum Team gehöre, und sie sonst eigentlich nicht gebrauchen kann", schnaubte der Ältere belustigt und sofort beschwerte ich mich: „Alex! So habe ich das nicht gemeint und das weißt du."

„Du bist unerträglich quengelig dafür, dass du heute eigentlich voller Energie sein müsstest. Du bist kaum was von dem Rennen mitgefahren", neckte er mich weiter und nun stöhnte ich auf: „Vielleicht ist das das Problem. Ich habe zu viel Energie und die muss raus."

„Wir haben eine Nacht, morgen treffen wir uns in Abu Dhabi. Dann kannst du deine ganze überschüssige Energie an mir auslassen." Ich konnte Alex' freches Grinsen bei seiner - sogar ziemlich - eindeutigen Anspielung quasi spüren und sofort verschlug es mir die Sprache. Normalerweise war er nicht so direkt.

„Oh", entwich es mir jetzt erstmal überrascht, bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, und Alex brach jetzt komplett in Gelächter aus.

„Gott, hätte ich mal früher gewusst, dass dich solche Kommentare so aus der Bahn werfen, dann hätte ich auch früher damit angefangen", amüsierte er sich, während ich immer noch sprachlos war, „Na gut, ich muss jetzt auflegen, bis morgen, ja?"

„Was-" Weiter kam ich nicht, da Alex in diesem Moment schon aufgelegt hatte. Perplex blinzelte ich und wählte seine Nummer nochmal, allerdings ging er nicht ran. Da ich aber kurz danach eine Nachricht von ihm erhielt, ging ich davon aus, dass er mich wohl zappeln lassen würde.

bis morgen😘

Ja, das konnte er sich sonst wo hinschieben.

•

[89] „Das war nicht das erste Mal, oder?" für chxrryblue

Carlos Sainz x Lando Norris (Landos Sicht):

„Ich glaube mittlerweile, dass ich echt keinen Einfluss mehr darauf habe. Egal, was ich mache, ich beende ein Rennen auf P10 oder P9. Vielleicht sollte ich nächstes Mal einfach gar nicht zum Rennen kommen. Vielleicht bin ich trotzdem am Ende P10, wer weiß", meinte ich und kuschelte mich enger an Carlos, der angenehm über meinen Plan lachte. Naja, wenigstens war das heute wirklich nicht meine Schuld gewesen. Mir war mit der roten Flagge das gleiche passiert, wie anderen Fahrern, nur dass es mich halt am meisten nach unten gezogen hatte.

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", belehrte mich der Ältere jetzt trotzdem und schmollend blickte ich zu ihm auf.

„Warum nicht?" Auffordernd piekste ich ihm in die Seiten, woraufhin er lachend seine Arme fester um meinen Nacken schlang.

„Weil ich nur das beste für dich will. Außerdem kannst du immer noch P5 in der Gesamtwertung werden, allerdings auch noch P7, wenn du dich nicht anstrengst", erklärte er mir und ich verdrehte über seine besserwisserische Art die Augen.

„Vielleicht kannst du ja dann Charles beim nächsten Rennen ausschalten, damit ich ihn wieder überholen kann? Und ihn nicht immer einfach kampflos an dir vorbeilassen", murrte ich.

„Das schaffst du auch alleine." Gutmütig klopfte er mir auf den Rücken und ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich die Tür meines Fahrerzimmers einfach so öffnete.

„Daniel, ich will immer noch nichts mit dir trinken gehen", rief ich, ohne mich umzudrehen, und blickte dann Carlos an. Sofort erstarrte ich. Mit großen Augen blickte mein Freund zur Tür, war komplett still geworden, als würde er dann mit der Umgebung verschmelzen.

„Das ist nicht Daniel, oder?", flüsterte ich ihm unsicher zu und traute mich noch nicht so ganz, mich aus seinen Armen zu befreien.

„Nein", antwortete die Person und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als ich Zaks Stimme erkannte. Das war jetzt natürlich unpraktisch. Unser CEO würde es wohl nicht wirklich für gut heißen, dass ein Fahrer eines anderen Teams trotz Corona ohne Maske bei uns herumlungerte - regelmäßig und im Geheimen, wohlbemerkt.

„Lando, ich glaube, wir sollten draußen kurz reden", forderte er mich auf und mit einem gequälten Laut löste ich mich jetzt von Carlos, um ihm vor die Tür zu folgen.

„Du schmuggelst ihn also in dein Zimmer", fasste Zak das Geschehene zusammen, „Das war nicht das erste Mal, oder?"

„Nein. Ich habe ihn nach schlechten Rennen gerne bei mir. Nach guten auch. Eigentlich immer", lächelte ich und versuchte, so unschuldig wie möglich zu schauen. Zak konnte mir sowieso nicht lange böse sein.

„Das verstehe ich, aber es ist etwas schwer mit Corona. Wir müssen in unserer eigenen Blase bleiben und das weißt du auch. Ich kann es nicht riskieren, dass einer meiner Fahrer Corona von einem anderen Team bekommt, das sieht Ferrari sicherlich genauso", versuchte er mir, die Situation zu erklären, allerdings war ich mir um die Risiken schon lange bewusst. Deswegen hatte ich ihn ja auch heimlich hier eingeschleust. Schon klar, dass mein Team das nicht wollen würde.

„Zak, du weißt doch, dass wir schon lange zusammen sind. Du kannst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du dir nicht gedacht hast, dass wir auch im Paddock beieinander sind." Ungläubig blickte ich mein Gegenüber an. Ernsthaft, Zak hatte uns schon immer unterstützt und wusste ganz genau, dass wir unzertrennlich waren. „Und ich weiß über die Coronaregelungen Bescheid, aber Carlos ist nunmal mein Partner und ich kann und werde mich nicht während der Saison von ihm fernhalten. Das musst du doch verstehen."

Der Amerikaner zögerte noch kurz, dann stöhnte er schließlich genervt auf. „Na gut. Du hast gewonnen. Ich werde weiterhin so tun, als wüsste ich nicht, dass ihr beieinander rumhängt. Das heißt nicht, dass es erlaubt ist. Das heißt nur, dass ich durchaus weiß, dass ihr euch nicht voneinander fernhalten könnt und euch sowieso noch nie an Regeln gehalten habt."

„Danke Zak." Erleichtert grinste ich ihn an. „Ich würde dann auch wieder zu ihm gehen."

„Fahrt doch einfach ins Hotel", seufzte er schwer und fuhr sich angestrengt durch das Gesicht.

„Nein, im Motorhome ist noch zu viel los. Wir können jetzt nicht einmal unbemerkt durch den Hinterausgang raus", murmelte ich eher zu mir selber. Ungläubig blickte mich Zak an und schüttelte dann den Kopf.

„Gott, geht das schon die ganze Saison so?"

„Vielleicht." Schnell zuckte ich mit den Schultern und winkte ihm dann zu, bevor ich wieder in mein Zimmer schlüpfte. Carlos hatte sich mittlerweile zumindest aufgesetzt und blickte mich jetzt ängstlich an.

„Du schaust, als wäre es gerade nicht Zak gewesen, der uns erwischt hat, sondern Binotto", schmunzelte ich, „Keinen Grund zur Panik, mein Team ist cool im Gegensatz zu deinem."

„Also hast du keinen Ärger bekommen?", ging er sicher, während ich auf ihn zukam und mich zwischen seine Beine stellte.

„Nein. Und du kannst weiterhin hier abhängen", fügte ich grinsend hinzu, „Im Geheimen natürlich."

„Im Geheimen", echote er und zupfte leicht an meinem Shirt, woraufhin ich mich zu ihm herunter beugte und unsere Lippen zu einem Kuss verband.

Naja, zumindest hatten wir es fast durch die Saison geschafft, ohne erwischt zu werden.

Ich hoffe, euch haben die Oneshots gefallen🖤

Crazy race yesterday, eh?💀 ich werde mich dazu nicht äußern. Einfach, weil ich keine Meinung habe zu dem, was geschehen ist✌🏻

Ich konnte gestern das Formel 2 Rennen nicht schauen, da ich bis 18h gearbeitet habe. Zum Glück. Ich habe für den Oneshot heute nochmal reingeschaut, weil ich eigentlich nur wissen wollte, was danach noch passiert ist, aber es direkt bereit. Zum Glück geht es sowohl Théo als auch Enzo den Umständen entsprechend gut🙏🏻 das ist das wichtigste, bei dem ganzen Drama gestern wurde das irgendwie vergessen

Schonmal Spoiler: zum letzten Rennen gibt es dann 6 Pairs, alle meine Lieblingspairs (und Oscar x Robert lol)🥰 ich freu mich drauf, danach habe ich nur noch einen Charles x Max Oneshot offen und dann gibt es für euch ein neues Wünschekapitel<3

Hier die Emojis, die ihr nutzen könnt, wenn ihr nicht wisst, was ihr kommentieren sollt:

❤️ = ich liebe den Oneshot
🍬 = so süß
😢 = das hat mich mitgenommen
🤯 = hast du nicht gemacht??
😩 = warum?!?!?
👀 = bitte mehr davon
😮 = wo bleibt die Fortsetzung???

Ihr könnt sie ja nach jedem kleinen Oneshot kommentieren :)

Euch allen eine schöne Woche und ein aufregendes letztes Rennen am Sonntag (aber nicht so aufregend wie gestern jeez)🥲