[8] Daniel Ricciardo x Max Verstappen [1/3]
veröffentlicht am 29.07.2020
[8] „Du bist gegangen, nicht ich."
Daniels Sicht:
„Daniel, du musst über ihn hinwegkommen", seufzte Esteban, als mein verletzter Blick mal wieder auf meinem Handy lag, auf welchem ein weiterer Artikel über Max und seine neue Freundin geöffnet war. Naja, zumindest sagten die Medien, dass sie seine neue Freundin war. Ein kleiner Teil in mir hielt daran fest, dass sie falsch lagen. Ein kleiner Teil in mir hielt daran fest, dass er mich nicht angelogen hatte, als er mir gesagt hatte, dass er schwul war. Dass er mich liebte. Für immer.
„Schwachsinn. Ich bin total über ihn hinweg", winkte ich ab und lächelte gezwungen, um ihn von meiner Aussage zu überzeugen, jedoch wirkte er nicht sonderlich überzeugt. Daran musste ich also noch arbeiten.
„Okay, vielleicht bin ich nicht über ihn hinweg, aber das werde ich schon noch", seufzte ich ehrlich. „Mir geht's gut, versprochen."
Ich wusste, dass sich der Franzose gerne mal um mich sorgte. Auch wenn wir noch nicht lange Teamkollegen waren, waren wir ziemlich gute Freunde geworden und ihm war nicht entgangen, wie viel Zeit Max und ich am Anfang dieses Jahres noch miteinander verbracht hatten und wie wenig Zeit wir jetzt miteinander verbrachten. Nämlich genau gar keine. Warum? Ganz einfach. Wir hatten uns getrennt. Bereits vor meinem Wechsel hatten wir uns getrennt, aber waren Freunde geblieben. Naja, bis wir zusammen bei mir im Bett gelandet waren. Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf und seitdem herrschte Funkstille zwischen uns. Irgendwo war das auch mir zuzuschreiben, immerhin hatte ich damals mit ihm Schluss gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass es das beste für ihn war. So konnte er sich voll und ganz auf Red Bull und seine Karriere konzentrieren.
„Okay. Du kannst immer mit mir reden, wenn was ist", bot Esteban mir nun an. Dankbar klopfte ich ihm auf die Schulter, bevor ich meine Jacke nahm, die über einem Stuhl lag.
„Ich treffe mich jetzt noch mit Lando und Charles. Wir sehen uns morgen." Wir schlugen ein, bevor ich unser Motorhome verließ und mich auf dem Weg zum Motorhome von McLaren machte. Seit mein Wechsel feststand, verbrachte ich viel Zeit dort, vor allem mit Lando. Ich wollte die Leute schon einmal kennenlernen, damit ich nicht total unvorbereitet zu ihnen kam.
Mein Blick glitt über die verschiedenen Motorhomes, bis er bei Red Bulls hängen blieb. Das konnte doch nicht wahr sein! Max trat gerade heraus, zusammen mit der Frau, die offensichtlich seine neue Freundin war. Wie angewurzelt blieb ich stehen und beobachtete, wie er ihr einen Arm um die Schulter legte und mit ihr genau auf mich zulief. Nun schien mein Ex-Freund mich auch zu entdecken. Er schluckte, als sich unsere Blicke trafen und löste seinen Arm sofort wieder von ihr.
„Oh, Max! Ist das nicht Daniel?", fragte die Blondine, als sie bei mir ankamen. Ich hatte mich immer noch nicht von der Stelle bewegt und musterte nun den Niederländer, welcher sich offensichtlich sehr unwohl fühlte. Anscheinend hatte er nicht vorgehabt hallo zu sagen, was ich ihm nicht wirklich verübeln konnte.
„Ja, der bin ich", antwortete ich und zwang mich dazu, sie freundlich anzulächeln, dann schaute ich wieder zu Max, „Hey. Wir haben lang nicht mehr miteinander gesprochen."
„Uhm...ja..." Er kratzte sich am Hinterkopf und wich meinem Blick aus. „Wir müssen jetzt auch leider gehen, wir haben bei einem Restaurant einen Tisch reserviert." Sie gingen also auf ein Date? Na toll...
„Daniel kann doch mitkommen", schlug seine Begleitung vor.
„Nein!", riefen Max und ich wie aus einem Mund und ich räusperte mich sofort verlegen.
„Nein, ich bin schon verabredet mit Lando und so. Tut mir Leid, ähm..." Ich stockte, als ich bemerkte, dass ich ihren Namen nicht kannte.
„Anne." Sie streckte mir ihre Hand hin, welche ich ergriff. Um ehrlich zu sein war sie wirklich nett und passte zu Max. Ich musste wohl einfach damit klarkommen, dass er mich nicht mehr liebte und nicht schwul war, sondern bi oder so.
„Na dann. Freut mich dich kennenzulernen, Anne", lächelte ich, was sie erwiderte.
„Daniel!", ertönte plötzlich Landos Stimme neben uns. Ich drehte mich zum Briten, welcher breit grinste.
„Wir wollen los, also komm." Er griff nach meiner Hand, um mich mitzuziehen.
„Wir sehen uns morgen, Max! Einen schönen Abend euch beiden", rief er noch über die Schulter zurück, bevor er mich um eine Ecke zog, wo Charles auf uns wartete.
„Was zur Hölle sollte das?", fragte ich und ließ seine Hand los.
„Wenn er dich eifersüchtig machen will, dann dachte ich, dass wir ihn auch eifersüchtig machen." Er zuckte mit den Schultern. „Du musst über ihn hinwegkommen."
„Bist nicht der erste, der mir das sagt", gab ich schnippisch zurück. Max würde ganz sicherlich nicht eifersüchtig auf Lando sein, weil er meine Hand gehalten hatte, so war Max nicht. Außerdem wusste jeder im Paddock, dass Lando mit Carlos zusammen und überglücklich war.
„Und er wird auch nicht der letzte sein", schmunzelte Charles, „Können wir jetzt bitte gehen? Training macht hungrig."
Am nächsten Tag stand ich nervös vor dem Motorhome von Red Bull und überlegte, ob ich wirklich zu Max gehen sollte, um mit ihm zu reden. Nach unserem Aufeinandertreffen gestern war mir klar geworden, dass ich ihn vermisste und nicht mehr ohne ihn konnte. Ich wollte endlich klären, was zwischen uns war. Und vor allem was zwischem ihm und Anne war.
Wir hatten gerade erst das Qualifying beendet und ich hatte Max im Motorhome verschwinden sehen, also war ich mir sicher, dass er hier war. Entschieden betrat ich es und wurde sofort von ein paar Mitarbeitern schief angeschaut.
„Hey, ich wollte zu Max", meinte ich und eine Frau, die ich nicht kannte, nickte.
„Er ist in seinem Fahrerzimmer." Sie deutete auf die Treppe und ich bedankte mich, bevor ich dorthin lief. Kaum fand ich das Zimmer, klopfte ich an die Tür.
„Ja?", hörte ich Max' Stimme und betrat daraufhin den Raum. Überrascht blickte er mich an. „Mit dir hätte ich nicht gerechnet."
„Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass ich hier stehen würde", gab ich zu und kam langsam auf ihn zu, bevor ich auf den Platz neben ihm deutete, „Kann ich mich setzen?"
„Ich denke schon."
Ich ließ mich langsam neben ihn nieder. „Anne und du...seid ihr zusammen?"
Max schwieg, während er mich nachdenklich musterte. Schließlich setzte er mit fester Stimme an: „Ich wüsste nicht, was dich das angehen würde."
„Du hast Recht, es geht mich nichts an, aber ich würde es trotzdem gerne wissen."
„Hm", machte er und verschränkte die Arme, „Nein, sind wir nicht. Sie ist meine Cousine 2. Grades."
„Gut."
„Gut?" Er schnaubte und erhob sich. „Okay, das reicht mir an Gespräch mit dir, du kannst wieder gehen."
„Max, bitte. Lass mich mich entschuldigen", flüsterte ich flehend und griff nach seiner Hand, jedoch zog er sie weg.
„Nein. Du hattest deine Chance, aber du hast mich verloren. Und jetzt turtelst du mit Lando rum, obwohl er mit Carlos zusammen ist, bist aber gleichzeitig eifersüchtig auf Anne? Gott, ich verstehe dich nicht mehr, Daniel! Und um ehrlich zu sein, will ich das auch gar nicht mehr."
Seine Worte fühlten sich an wie tausende Messerstiche in meinem Herzen. Aber vor allem schmerzte es so sehr, weil er Recht hatte. Jedes einzelne Wort stimmte. Naja, bis auf die Sache mit Lando. Ich würde niemals etwas mit Lando anfangen und er auch nicht mit mir. Wir waren bloß Freunde und ich liebte niemanden so sehr, wie ich Max liebte.
„Ich weiß, ich weiß." Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte schwer. „Ich habe es verdient, dass du sauer bist und du hast jedes Recht dazu, aber bitte lass es mich trotzdem erklären. Du musst nichts sagen, einfach nur zuhören."
„Nein, Daniel. Ich habe es satt über dich nachzudenken und egal, was du sagen wirst, das wird nichts besser machen. Du bist gegangen, nicht ich. Du hast Schluss gemacht, nicht ich. Also komm jetzt nicht wieder angekrochen, okay?! Ich gehe nicht nochmal durch den Schmerz. Darauf habe ich keinen Bock", brummte er und ging zur Tür, riss sie auf und deutete dann auf den Ausgang, „Geh."
Langsam begab ich mich zu ihm, jedoch nur, um die Tür wieder zu schließen. „Bitte hör mir einfach nur zu. Wir müssen darüber reden, was passiert ist."
„Wir haben miteinander geschlafen, Daniel. Und das nicht zum ersten Mal. Wir haben schon oft miteinander geschlafen, das ist nichts besonderes", meinte er trocken und verdrehte die Augen. Ich schluckte schwer. Es war also nichts besonderes für ihn gewesen? Nie?
„Wir haben miteinander geschlafen, obwohl wir uns getrennt hatten. Und du warst morgens weg", bemerkte ich.
„Ja, weil es ein Fehler war. Wir hätten das nicht tun sollen."
„Also ist es jetzt doch anders gewesen als sonst?", wollte ich auffordernd wissen und er schien nun einzuknicken.
„Ja. Ja, natürlich war es anders. Und was bringt dir dieses Wissen jetzt?", seufzte Max.
„Es zeigt mir, dass ich dir nicht egal bin und das ist mir wichtig."
„Natürlich bist du mir nicht egal. Ich wünschte allerdings, dass du mir egal wärst, denn dann würde es nicht so sehr wehtun, dass du mich für Sex ausgenutzt hast!", fuhr er mich wütend an, was mich zum Stocken brachte. Dachte er das ernsthaft? Dass ich ihn an dem Abend für Sex ausgenutzt hatte? Das würde ich nie tun!
„Max, ich...ich weiß nicht, was ich sagen soll", flüsterte ich verletzt. So dachte er also über mich? War er deswegen abgehauen? Weil er gedacht hatte, dass ich ihn verarscht hatte?
„Du musst nichts sagen. Du musst einfach nur gehen. Das fällt dir doch so leicht", brummte er und blickte mich an. Als ich ihm in die Augen schaute, erkannte ich, wie hin- und hergerissen er war, wie sehr er litt. Ich wusste, dass ich der Grund dafür war und es tat mir leid, das tat es wirklich. Ich hätte niemals gedacht, dass es ihn so sehr verletzen würde, das hatte ich nie gewollt.
„Max, ich habe dich nicht ausgenutzt", stellte ich nun klar, „Ich würde dich niemals ausnutzen."
„Ach nein? Was waren die ganzen Monate dann? Warum hast du mich einfach so verlassen?" Der Jüngere legte den Kopf schief und spannte seinen Kiefer an.
„Ich dachte, es wäre das beste für dich. Max, ich habe dich wirklich geliebt, das schwöre ich dir. Ich tue es immer noch."
Fassungslos zog er die Luft ein und jetzt füllten sich seine Augen langsam mit Tränen.
„Warum kannst du nicht einfach mal deine Klappe halten? Warum musst du jetzt sowas sagen?", hauchte er verzweifelt, „Warum brichst du mir das Herz, schläfst dann mit mir, als wäre nichts geschehen und tauchst dann auf und sagst mir, dass du mich immer noch liebst? Macht es dir Spaß mich leiden zu sehen?"
„Nein. Es ist die Wahrheit. Ich liebe dich und ich könnte mich dafür schlagen, dass ich dich verlassen habe, das war der größte Fehler meines Lebens, aber bitte gib mir noch eine zweite Chance. Ich ertrage es nicht mehr ohne dich an meiner Seite, ich brauche dich bei mir. Bitte, verzeih mir", bat ich ihn.
Unsicher blickte Max mich an und schien mit sich zu ringen. Eine ganze Weile starrte er mich einfach nur an, bis er schließlich ausholte und mir eine feste Backpfeife gab. Ich zischte schmerzerfüllt auf und wollte mich schon beschweren, aber dann legte er seine Hände an meine Wangen und zog mich zu sich. Im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Überrascht erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seine Hüfte.
Nach all den schmerzhaften Monaten kehrte endlich die altbekannte Wärme in mich zurück und ich war mir sicher, dass ich meine zweite Chance nutzen würde. Nie wieder würde ich Max gehen lassen.
Oneshot für fraugoretzka ich hoffe, er gefällt dir💗
Seid bereit für die wohl kitschigsten zwei Oneshots, die auf diesen hier folgen werden...
Eigentlich wollte ich diese Oneshotreihe hier nicht vor dem nächsten Rennen hochladen, damit ich sie nicht unterbreche, wenn ich was zum Rennen schreibe, aber ich muss mich an meine Reihenfolge halten, weil sonst zu viel Carlos x Lando hintereinander kommt😂 so yeah, enjoy this one🖤
Kommentar von dreaming_t :
[ohje, ohje, ich finde, dass besonders Max aufgewühlten Gefühl gut rüberkommen sowie die Tatsache, dass er hin und hergerissen ist. Hast du wirklich gut geschrieben.<3 Max Antworten waren manchmal echt savage und ich hatte Angst, dass Daniel wirklich geht, aber wenigstens ist er ruhig geblieben und sie haben es hingekriegt, yay.🥰]
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