[7] Callum Ilott x Marcus Armstrong [1/2]
veröffentlicht am 11.12.2020
[7] „Flirtest du gerade mit mir?"
Spielberg, 04. Juli 2020
Callums Sicht:
Mit Chips beladen lief ich die letzten Treppen runter bis zum Garten des Hotels, wo sich heute alle Fahrer versammeln würden, um den Saisonbeginn, der lange auf sich hatte warten lassen, zu feiern. Wir würden gemeinsam essen, uns über die letzten Monate austauschen und einfach genießen, dass es endlich wieder Rennen gab. Das ganze würden wir trotz Corona ohne Masken machen. Erstens, weil essen und trinken mit Maske eher schwierig war, zweitens, weil wir alle negativ getestet waren und während des Wochenendes auch keinen Kontakt zu anderen Personen - außer denen im Paddock - hatten.
Ich war nach dem Sieg heute ziemlich gut drauf und in Spendierlaune, weswegen ich eben auch ziemlich viele Packungen Chips gekauft hatte, die sicherlich für dreimal so viele Personen reichen würden.
„Ich hoffe, das ist die Entschädigung für deine Verspätung", rief mir Dan zu und deutete auf die zwei Jutebeutel, die ich trug.
„Jaja", grinste ich, während ich die Beutel neben dem Tisch abstellte, „Tut mir Leid, die Schlange war echt lang im Supermarkt."
„Klar", kommentierte Guanyu ironisch, welcher als mein Teamkollege natürlich wusste, dass ich gerne mal zu spät kam.
Unschuldig zuckte ich mit den Schultern und warf einen Blick in die Runde, woraufhin ich den freien Platz neben Marcus entdeckte. Erfreut lächelte ich. Marcus war einer der Personen, die ich während des Lockdowns am meisten vermisst hatte, was wohl vor allem daran lag, dass ich, seit ich ihn 2017 bei der Ferrari Driver Academy kennengelernt hatte, Gefühle für ihn entwickelt hatte.
Somit ließ ich mich liebend gerne auf diesen Platz nieder, während Marcus mir ein warmes Lächeln schenkte. „Ich kam noch nicht richtig dazu, dir zu deinem Sieg zu gratulieren", meinte er und trank einen Schluck seiner Cola.
„Und das obwohl wir zusammen auf dem Podium standen", schmunzelte ich, „Aber danke. Dir aber auch herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz."
„So kann es weitergehen. Naja, zumindest, wenn wir noch die Plätze tauschen würden." Er blickte mich neckend an, woraufhin ich den Kopf schüttelte und erwiderte: „Vergiss es." Mit diesen Worten griff ich nach einem unbenutzten Glas und nach einer Flasche Sprudelwasser, um ebenfalls etwas zu trinken.
„Würdest du es mir etwa nicht gönnen?", schmollte er.
„Nah." Kritisch zog ich die Augenbrauen zusammen und lehnte mich zurück. Gerade wollte Marcus noch etwas sagen, da wurden wir von Mick unterbrochen: „Ich würde jetzt, wo alle da sind, den Grill anmachen. Will mir jemand dabei helfen?"
Sofort blickten wir alle zu Robert, der zwar nicht für seine Grillkünste bekannt war, allerdings als Micks Freund das wohl machen musste. Der Russe stöhnte nur genervt aus, streckte aber bereitwillig seine Hände aus, sodass Mick ihn auf die Beine ziehen konnte.
„Danke." Mick lächelte ihn extra süß an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin er auch schon nicht mehr so grimmig aussah. Die beiden verschwanden zusammen in Richtung Grill, bevor wir anderen wieder in neuen Gesprächen versanken.
Im Laufe des Abends hatte ich mich mit vielen verschiedenen Fahrern unterhalten, bis ich am Ende mit Louis etwas abseits auf zwei Liegen landete. Eine ganze Weile redeten wir miteinander, allerdings wurde er irgendwann müde und verabschiedete sich, womit er es mehreren anderen Fahrern gleichtat. Somit blieb ich alleine zurück. Ich legte mich richtig auf die Liege und zog mein Handy aus der Hosentasche, um Instagram abzuchecken.
„Du bist ja immer noch hier", meinte dann plötzlich eine neue Stimme. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und blickte direkt Marcus entgegen, der neben der Liege stand. „Aber die wahre Frage ist doch, warum du noch nicht schon längst in meinem Bett liegst?" Mit einem frechen Grinsen ließ er sich auf die Kante nieder und ich zog meine Beine sofort etwas an, damit er mehr Platz hatte. Obwohl das nur ein dämlicher Anmachspruch war und er es sicherlich nur als Scherz meinte, schlug mein Herz schneller und mein Körper wurde heiß. Alleine die Vorstellung, mit Marcus zu schlafen, ließ meine Gefühle durchdrehen.
„Flirtest du gerade mit mir?", wollte ich dann wissen, als ich mich wieder etwas gefangen hatte, und schob mein Handy zurück in meine Hosentasche.
„Vielleicht." Unschuldig legte er eine Hand auf mein Knie und zwinkerte mir zu. „Vielleicht auch nicht."
Ich lachte gepresst auf: „Bist du betrunken?"
„Nein, natürlich nicht", gab er entsetzt von sich, „Wir haben morgen das Sprintrennen, schon vergessen? Ich mache doch nur Scherze."
Mein Blick glitt zu seiner Hand, die immer noch auf meinem Knie lag. Sein Daumen zeichnete währenddessen leichte Kreise, was in mir ein Kribbeln auslöste und mich unheimlich glücklich machte. Er schien nun diese Berührung zu merken. „Oh sorry", entschuldigte er sich und wollte schon seine Hand zurückziehen, als ich schnell nach seinem Handgelenk griff.
„Alles gut. E-Es stört mich nicht", stammelte ich peinlich berührt, nach meiner fast schon reflexartigen Reaktion. Ein Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er fuhr mit seinen Berührungen fort. Entspannt schloss ich die Augen. Das war wahrhaftig ein wunderschöner Moment, der aber nicht wirklich dafür sorgte, dass meine Gefühle für ihn schwächer wurden, was ich eigentlich nach letztem Jahr erhofft hatte.
Nachdem wir einige Zeit zusammen gewohnt hatten, war er letztes Jahr mit seinem Sprung in die Formel 3 in eine eigene Wohnung gezogen und ich war traurig zurückgeblieben. Irgendwann hatte sich das leere Gefühl in meinem Appartment gebessert, allerdings wurde mir jedes Mal, wenn ich Marcus sah, wieder bewusst, wie sehr ich ihn Zuhause vermisste. Vor allem im Lockdown, als ich ganz alleine war und nur mein Trainer vorbeikommen durfte, verschlimmerte sich dieses Gefühl der Einsamkeit, nachdem es zuvor eigentlich besser geworden war. Natürlich hatte ich dabei auch mehrmals die Idee gehabt, Marcus baldmöglichst zu fragen, ob er nicht wieder einziehen wollte. Jetzt, wo wir beide ja eigentlich immer an den gleichen Orten waren, würde es sich doch theoretisch anbieten. Aber würde er es denn überhaupt wollen?
„Ich vermisse dich Zuhause", brach es dann schließlich aus mir heraus und ich öffnete meine Augen wieder. Marcus musterte mich nachdenklich, als ich diese Worte ausgesprochen hatte, ehe er zugab: „Ich vermisse unsere WG auch. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich gefreut hatte, dich zu sehen, als wir Mittwoch hier ankamen."
„Geht mir genauso." Ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und legte meine Hand auf seine. Warum ich das tat, wusste ich nicht, aber in dem Moment fühlte es sich verdammt richtig an.
Kurz blickten wir beide auf unsere Hände und ich war unheimlich froh, dass er seine nicht zurückzog. Stattdessen drehte er sie, sodass wir unsere Finger miteinander verschränkten konnten, und legte dann den Kopf schief. „Rutschst du ein Stück?" Er deutete auf die kleine Lücke, die noch neben mir war. Bereitwillig drehte ich mich auf die Seite, womit ich ihm genug Platz machte, dass er sich neben mich legen konnte, was er auch gleich tat. Dabei hielt er weiterhin meine Hand fest, was in mir ein warmes Gefühl auslöste.
Der Neuseeländer stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab und lächelte zart. „Es ist schön, dass sich zwischen uns trotz Corona nichts geändert hat."
„Das nennst du nichts geändert?", schmunzelte ich und hob unsere Hände leicht an, immerhin waren wir uns noch nie zuvor so nah gewesen.
Er kicherte daraufhin: „Naja, besser näher kommen als sich distanzieren."
„Ach, ist das so, ja?", hakte ich nach und er zuckte mit den Schultern.
„Schon. Oder findest du etwa nicht?" Es war schon süß, wie er Bestätigung suchte, obwohl es mehr als nur offensichtlich war, dass mir diese Situation mindestens genauso sehr gefiel wie ihm.
„Doch, ich genieße es sehr", beruhigte ich ihn schnell, „Es ist wirklich schön."
„Ich weiß, was es noch schöner machen könnte. Wenn du mit mir auf mein Zimmer kommen würdest", spielte er auf seinen kläglichen Flirtversuch von zuvor an. Dass er diesmal aber viel ernster klang und auch seine Augen auch nicht mehr so verspielt funkelten, ließen die Schmetterlinge in meinem Bauch durchdrehen.
Gesteuert von meinen Gefühlen lehnte ich mich einfach zu ihm und drückte meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte Marcus den schüchternen Kuss, wodurch ich sicherer wurde. Meine freie Hand fuhr in seine Haare und ich presste mich näher an ihn.
Als wir uns lösten, stieg mir die Hitze ins Gesicht. Heilige scheiße, ich hatte Marcus geküsst und er hatte es erwidert. Wie würde er denn jetzt darauf reagieren?
Der Jüngere lächelte bloß, ehe er mich ein weiteres Mal küsste. Bevor ich den Druck jedoch erwidern konnte, löste er sich auch schon wieder.
„Das Angebot mit dem Bett steht übrigens noch", zog er mich auf, woraufhin ich lachte und seine Schulter liebevoll boxte.
„Du hast die Stimmung zerstört", bemerkte ich. Er lehnte sich nur zu meinem Ohr und raunte: „Und wenn das kein Scherz war?"
Dass er seine Stimme dabei extra tief stellte, ließ einen Schauer über meinen Rücken fahren. Gleichzeitig breitete sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut aus und Marcus drückte mir bloß einen Kuss auf den Hals. Dann ließ er ganz von mir ab, um aufzustehen.
„Kommst du?" Mit seinem besten Hundeblick streckte er eine Hand zu mir aus, die ich mit einem skeptischen Blick ergriff.
„Du wirst mich nicht in dein Bett bekommen", warnte ich ihn und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.
„Nicht einmal zum Kuscheln?", wollte er wissen. Er blinzelte mehrmals und ich musste zugeben, dass es einfach zu süß war, um ihm widersprechen zu können. Vor allem, wenn man von der Idee sowieso angetan war.
„Na gut, du hast gewonnen", murmelte ich, „Nur kuscheln."
„Und küssen?", forderte er und ich nickte langsam.
„Und küssen", bestätigte ich. Er gab ein leises ‚yessss!' von sich, was mich auflachen ließ. In was für einen Idioten hatte ich mich da eigentlich verliebt?
Breit grinsend legte er einen Arm um meine Schulter und küsste meine Schläfe. „Das wird das beste am ganzen Tag sein."
„Ich fand meinen Sieg auch ganz schön", antwortete ich provozierend, worauf er Schulterzuckend erwiderte: „Na gut, dann eben das zweit beste."
„Das auf jeden Fall."
Er schmunzelte und ich lehnte mich etwas an ihn, während wir das Hotel betraten.
Zugegeben war dieser Abschluss des Tages perfekter als ich es mir jemals auch nur hätte ausmalen können.
Ich wollte diesen Oneshot noch als kleinen Zusatz hochladen, immerhin ist es ja nicht F1🤭 aber die beiden sind einfach zu süß🥺
Der Oneshot ist für dreaming_t (und für mich selbst lol)💘
Kommentar von dreaming_t :
[okayyy, auch wenn ich immer noch nicht glaube, dass Mick und Robert das mit dem Grillen wirklich problemlos hingekriegt haben, sind Callum und Marcus in dem Os einfach nur süß. Es ist wirklich niedlich, wie sie miteinander umgehen.🥺🥺🥺 Ich liebe den Os und finde ihn wirklich schön geschrieben.<3 Thank u]
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