[59] Alexander Albon x Lando Norris

veröffentlicht am 21.06.2021

[59] „Ich mag es nicht, wenn du weinst."

Spielberg, 27.06.2021

Alex' Sicht:

Entspannt lehnte ich am RedBull Motorhome und blickte auf mein Handy, während Max neben mir noch eine Sprachnachricht an irgendwen verschickte. Als das getan war, seufzte er und schaute sich um.

„Hast du das mit Lando schon gehört?", wollte er wie aus dem Nichts wissen und ich hob nun meinen Blick.

„Hm?", machte ich irritiert, „Was genau?"

„Es geht durch den Paddock, dass er heute nach dem Rennen im Parc fermé Daniel total angefahren hat", murmelte er vielsagend und ich lachte kurz auf. Typischer Paddock-Gossip also. Es wurde immerhin nonstop nach möglichem Drama gesucht in unserem Sport.

„Quatsch, so ist Lando nicht", lächelte ich und widmete mich wieder meinem Handy.

„Anscheinend ging es so weiter, bis irgendwann Zak dazwischen gehen und die beiden auf ihre Zimmer schicken musste, bevor sie Interviews geben", fuhr Max trotzdem amüsiert fort, „Wie ein Vater."

„Das glaube ich nicht", beharrte ich, aber merkte, dass ich langsam doch nervös wurde, „Von wem hast du das gehört?" Eigentlich glaubte ich nicht, dass das wahr war, denn Lando war von Natur aus eher schüchtern und sagte es nicht direkt, wenn ihn etwas störte, sondern behielt es für sich. Manchmal war das gut, manchmal aber auch sehr belastend.

„Charles und George haben leise darüber geredet bei den Interviews nach dem Rennen", antwortete Max und ich schnaubte kurz. George wusste es schon und hatte mir nicht direkt Bescheid gegeben? Tollen besten Freund hatte ich mir da geangelt.

„Und woher haben die beiden es?", fragte ich weiter.

„Keine Ahnung, vielleicht sogar Daniel? Oder sie haben es gesehen." Der Niederländer zuckte unwissend mit den Schultern und lehnte sich neben mich an das Motorhome. „Ich kam noch nicht dazu, Daniel selber zu fragen, ob es stimmt."

„Ich glaube es immer noch nicht", murmelte ich skeptisch, aber nicht mehr so überzeugt wie zuvor, „Das ist doch gar nicht Landos Art."

„Vielleicht solltest du mal nach ihm schauen und dich selber davon überzeugen", schlug er vor und warf mir ein schiefes Grinsen zu, da er natürlich wusste, dass mich das Gesagte beunruhigte.

„Ach komm, das ist doch Bullshit! Das sind wieder nur so blöde Gerüchte, die wahrscheinlich die Medien erfunden haben." Als wollte ich meiner Worte Lügen strafen, blickte ich besorgt zu dem McLaren Motorhome herüber, wobei sich der Wille verstärkte, mich selbst überzeugen zu wollen.

„Geh ruhig zu ihm und rede mit ihm, ich decke dich solange", schmunzelte Max und gab mir einen auffordernden Stoß in die Rippen. Schwer seufzte ich, stieß mich dann jedoch von der Wand ab und nach einem letzten dankbaren Blick in seine Richtung, lief ich zu dem orangenem Motorhome.

Im Eingangsbereich war merkwürdig viel los und ich wurde nicht wirklich wahrgenommen, als ich zu Landos Zimmer lief. Leise klopfte ich an und drückte die Türklinke herunter, allerdings war die Tür abgeschlossen, was mich innehalten ließ.

„Ich komme gleich Charlotte, gib mir noch eine Minute bitte", meldete sich die zittrige Stimme meines Freundes und ich schloss wissend die Augen. Er hatte geweint.

„Ich bin's", murmelte ich, „Lässt du mich rein?"

Kurz war es still, dann hörte ich Schritte, die sich der Tür näherten, und schließlich stand ich Lando gegenüber. Der Jüngere blickte mich mit roten Augen an, lächelte aber trotzdem sehr gezwungen: „Was machst du hier?"

„Es geht das Gerücht rum, dass du eine kleine Auseinandersetzung mit Daniel hattest und wenn ich mir dich so anschaue, dann stimmt das wohl", erklärte ich mein Auftreten und schob mich an ihm vorbei in sein Zimmer. Währenddessen verschloss Lando die Tür wieder, ehe er sich auf die kleine Couch in seinem Zimmer fallen ließ.

„Klein ist gut", schnaubte er verbittert, „Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist, ich war plötzlich einfach total sauer auf ihn und habe ihn angemotzt, weil er sich beim Wiegen einfach vor mich gedrängelt hat. So ein typischer Daniel-Witz, nichts schlimmes."

„Und das hat dich so aus der Bahn geworfen?", hakte ich sanft nach und setzte mich zu ihm.

„Ja, keine Ahnung! Er meinte es ja nicht böse, aber es ist einfach kacke. Ich hasse es!", warf er frustriert in den Raum.

„Du musst schon etwas genauer sein." Mitfühlend legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und musterte ihn eindringlich. Ich wusste, dass Lando eigentlich solche Hahnenkämpfe nicht mochte, aber durchaus das Gefühl hatte, sich gegen Daniel beweisen zu müssen.

„Die ganze Situation! Ich hasse die ganze Situation!", rief der Kleine aus und sein Körper bebte nun auch leicht.

„Warum? Es läuft doch ganz gut für dich und McLaren", bemerkte ich, während ich beruhigend mit dem Daumen über seinen Oberschenkel fuhr. Lando wurde nicht oft laut, wenn es also passierte, war es etwas ernstes. Etwas, das ihn schwer beschäftigte und vor allem schon viel zu lange mit sich herumtrug, ohne darüber zu reden.

„Ja, auf der Strecke läuft es, aber abseits ist es blöd!", murrte er und fuhr sich durch die Haare, „Seit letztes Jahr bekannt gegeben wurde, dass Daniel Carlos ersetzen wird, sind alle davon ausgegangen, dass wir die besten und witzigsten Teamkollegen werden. Es wird erwartet, dass wir uns gut verstehen."

„Aber das tut ihr nicht", vermutete ich. Ich wäre aber auch dumm, nicht zu bemerken, dass Lando und Daniel keine besten Freunde waren. Das merkte man in gemeinsamen Videos, wenn sie übereinander sprachen oder einfach an der Art, wie sie miteinander umgingen. Das zwischen ihnen war rein beruflich, in keinster Weise tiefergehend.

„Doch, schon...aber..." Verzweifelt atmete der Brite durch und zuckte mit den Schultern.

„Aber was, Lando?", forderte ich ihn zum Weiterreden auf, wollte eigentlich den Blickkontakt suchen, was sich aber als schwierig gestaltete, da er den Kopf traurig gesenkt hatte.

„Er ist nicht Carlos", hauchte er schließlich betrübt und nun rollte ihm auch eine Träne über die Wange, „Und ich komme mit ihm auch nicht so gut klar wie mit Carlos, aber alle erwarten es von mir. Alle denken, dass ich mich mit jedem gut verstehe, dass jeder mich auf Anhieb mag. Aber so ist das eben nicht und ich vermisse die Zeit mit Carlos. Das war so unkompliziert."

„Oh, Lando..." Mitleidig rutschte ich näher an ihn heran und schlang einen Arm um seine Schulter. Ich hätte definitiv schon früher das Gespräch mit ihm suchen sollen, immerhin war mir ja aufgefallen, dass er nicht so ganz glücklich war in den letzten Wochen. Und ich wusste ja, dass er zwar nicht von sich aus auf mich zukommen würde, aber relativ schnell redete, wenn ich nachfragte.

„Und ich vermisse dich", brach es jetzt endgültig aus ihm heraus, während immer mehr Tränen den Weg über seine Wangen fanden, ehe sie auf seine Hände tropften, die er auf seinem Schoß verschränkt hatte, „Ich weiß, du bist bei fast jedem Rennen dabei, aber irgendwie..." Unzufrieden fuhr er sich über die Augen und schniefte leise.

„Glaub mir, ich vermisse es auch, auf der Strecke zu sein", murmelte ich, als ich ihn näher an mich zog. Allerdings spannte er sich ziemlich an, was es für mich schwierig machte, ihn in eine richtige Umarmung zu verwickeln.

„Es ist alles beschissen zurzeit." Er hob jetzt den Kopf und blickte mich so deprimiert an, dass ich nur den Kopf schütteln konnte.

„Na, das stimmt wiederum nicht", widersprach ich ihm und fuhr mit einer Hand in seine Haare, „Komm erstmal her. Ich mag es nicht, wenn du weinst."

Geknickt legte Lando einen Arm um meine Hüfte und bettete den Kopf auf meiner Brust. Zärtlich strich ich ihm durch die Haare, drückte ihm immer mal wieder einen Kuss auf die Stirn. Einen ganzen Moment lang blieb ich einfach still und wartete darauf, dass sein Körper nicht mehr so zitterte, sondern sich beruhigte

„Unsere Beziehung ist zum Beispiel nicht beschissen und rein sportlich gesehen ist es doch auch nicht beschissen. Das alles ist noch neu für dich und schwierig, das verstehe ich. Du bist eben bis jetzt nur Formel 1 gefahren mit Carlos als Teamkollege, aber du wirst dich noch daran gewöhnen", fuhr ich dann liebevoll fort, „Alles wird wieder gut werden, das verspreche ich dir."

„Ich habe es aber total verbockt jetzt", nuschelte er in mein Shirt und versteckte auch lieber sein Gesicht darin, „Zak hat mich angeschnauzt und Daniel hasst mich jetzt sowieso, alle aus dem Team hassen mich."

„Das hättest du wohl gerne", schmunzelte ich leicht, „Das Team liebt dich, Lando. Glaub mir einfach. Das heute ändert nichts an all dem, was du für das Team gemacht hast. Und Zak vergöttert dich sowieso, er ist wie dein zweiter Vater. Du streitest dich ja auch ab und an mit deinen Eltern, trotzdem lieben sie dich noch, oder?"

„Ja, schon, aber-", wollte er mir widersprechen, aber ich hatte ihn schon wieder unterbrochen, bevor er weiterreden konnte: „Nein, kein aber. Du sollst mir nicht immer widersprechen, wenn du weißt, dass ich Recht habe."

Ein Klopfen an der Tür ließ uns auseinanderfahren und kurz darauf meldete sich Charlotte: „Lando? Du musst jetzt zu den Interviews."

„Ich komme sofort!", rief Lando zurück und drehte sich dann mit einem ehrlichen Lächeln zu mir, „Danke, Alex. Ohne dich wäre ich wohl weiterhin im Selbstmitleid versunken und würde alles überdramatisieren."

„Ich bin immer für dich da, auch wenn vielleicht nicht immer körperlich", versprach ich ihm und legte eine Hand an seine Wange, um ihm die restlichen Tränen wegzustreichen, „Du gibst jetzt deine Interviews, dann redest du nochmal mit Daniel, Zak und Andreas, entschuldigst dich für dein Verhalten und alles wird wieder gut werden, okay? Später können wir noch einen Film schauen oder so, was auch immer du willst." Ermutigend griff ich nach seiner Hand, die ich kurz drückte.

„Ich liebe dich", flüsterte Lando und fügte kurz darauf noch hinzu: „Sehr."

„Ich liebe dich auch, Baby", gab ich lächelnd zurück. Der Jüngere lehnte sich zu mir und verband unsere Lippen zu einem zarten Kuss, den ich augenblicklich erwiderte.

Leider Gottes hatten wir gerade wirklich nicht die Zeit dafür, den Kuss zu intensivieren. Nach nur wenigen Sekunden löste sich mein Freund wieder von mir und strich mir mit einem leichten Lächeln über den Oberarm.

„Wir sehen uns dann später, ich melde mich, wenn ich fertig bin", murmelte er, während er sich erhob und zur Tür ging.

„Jap, bis dann." Ich verfolgte noch, wie er aus dem Zimmer schlüpfte und beschloss, noch kurz sitzen zu bleiben, bevor ich ebenfalls zurück zu meinem Team gehen würde. Es würde schon alles wieder gut werden und ich war ziemlich zuversichtlich, dass Lando wieder zu hundert Prozent glücklich werden würde bei McLaren - nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke.

Oneshot für mylittlelibrary . Ich hoffe, er gefällt dir<3

Das nächste Mal, wenn wir uns hier wiederlesen, habe ich (hoffentlich) mein Abitur geschafft - verrückt🙊 ich habe morgen Nachmittag und Mittwoch Morgen meine zwei mündlichen Prüfungen in Deutsch und Ethik.

Bin sehr nervös, auch wenn ich für meinen angepeilten NC nur noch jeweils einen Punkt brauche (aka eine 5-)😆

Naja, ich bin einfach nicht so gut darin, alleine vor Lehrer*innen zu reden, mündliche Prüfungen sind sowieso nicht so meins (auch wenn ich das bis jetzt immer ganz gut überspielen konnte). Je länger ich am Stück rede, desto dümmer komme ich mir vor😂

Wird schon, irgendwie. Wir lesen uns am Donnerstag wieder und hoffentlich kann ich euch dann gute Nachrichten mitteilen😁

Euch allen eine schöne Woche🖤

Kommentar von dreaming_t :
[Lando wird wieder hundert Prozent glücklich werden. Bei McLaren. Mit Carlos als seinen boyfriend. Sorry Alex, du kannst gerne zu Georgie, aber ich fühle es bei euch beiden einfach nicht.😂🤷🏼‍♀️ Carlos x Lando/ Alex x George >>>> Alex x Lando, period. Max, dich habe ich übrigens durchschaut. Du hast Alex nur zu Lando geschickt und mehr Gossip zu bekommen, hehe.👀 Nichtsdestotrotz toll geschrieben, babe.💘]

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