[5] Carlos Sainz x Lando Norris
veröffentlicht am 15.04.2021
[5] „Ich wünschte, der Moment würde für immer halten."
Mugello, 13. September 2020
Landos Sicht:
Bereits am Morgen hatte ich ein flaues Gefühl im Magen, als müsste ich mich jederzeit übergeben. Seufzend setzte ich mich auf und fuhr mir durchs Gesicht. Das war nicht die normale Aufregung vor einem Rennen, die mir bekannt war. Es war viel bedrückender, als ob mein Körper irgendwas ahnte.
„Was ist los, cariño?", ertönte die Stimme mit dem spanischen Akzent, in die ich mich so sehr verliebt hatte. Kurz darauf raschelte die Bettdecke und er schlang seine Arme von hinten um meinen nackten Oberkörper. Mir entwich ein wohliges Seufzen, als er anfing, sanfte Küsse auf meiner Schulter zu verteilen.
„Ich weiß nicht", murmelte ich und entspannte mich langsam unter seinen liebevollen Berührungen, „Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl...als ob heute etwas passieren würde."
Carlos stoppte für einen Moment in seiner Bewegung, ehe er beruhigend ansetzte: „Mach dir keinen Kopf, ja? Niemandem wird etwas geschehen, da bin ich mir sicher." Er schmiegte seinen Kopf an meine Halsbeuge und drückte dann auch einen Kuss auf die Stelle.
„Denkst du?" Getröstet kuschelte ich mich näher an meinen Freund, welcher ein zustimmendes Brummen von sich gab.
„McLaren one-two. Was hältst du davon?" Ich konnte sein breites Grinsen ganz genau an meiner Haut spüren und musste ebenfalls leicht lachen.
„Das klingt mehr als nur perfekt", gab ich zu. Allein der Gedanke an ein gemeinsames Podium ließ mein Herz höher schlagen. Es wäre wirklich traumhaft, wenn es noch dieses Jahr geschehen würde.
„Dann denk lieber daran anstatt dir so viele Gedanken zu machen." Er fuhr mit einer Hand meinen Oberkörper nach oben und ließ sie auf meiner Brust ruhen, knapp über meinem Herz. „Wir müssen erst in zwei Stunden los, also lass uns noch etwas schlafen."
Willig ließ ich mich wieder zurück ins Bett fallen. Carlos beugte sich zu mir und stützte sich mit den Ellenbogen neben meinem Kopf ab. „Oder ich lenke dich anders ab", hauchte er verführerisch an meine Lippen.
Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und grinste breit. „Das klingt in der Tat gut."
„Ja?" Er verband unsere Lippen zu einem Kuss, während ich noch eine Zustimmung nuschelte. Als er sich lösen wollte, hob ich meinen Kopf an und hielt meinen Freund gleichzeitig zurück, sodass der Kuss noch etwas länger anhielt.
Schließlich unterbrach er ihn dann doch, um sich stattdessen von meinem Hals weiter herunter zu küssen. Genießerisch schloss ich meine Augen und konzentrierte mich nur noch auf seine wohltuenden Berührungen. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, dass ich ihn an meiner Seite hatte.
—
„Es gab einen Crash beim Re-Start, red flag", wurde mir über den Funk mitgeteilt. Augenblicklich lief mir ein Schauer über den Rücken und ich blickte in den Rückspiegel, um nach dem zweiten orangenen Auto Ausschau zu halten. Als ich es jedoch nicht sah, wurde ich sofort panisch.
„Wo ist Carlos?! Ist ihm was passiert?", wollte ich auch sogleich wissen und verfestigte meinen Griff ums Lenkrad, um irgendwo den Halt zu finden, den ich gerade brauchte.
„Er war involviert, ist aber ausgestiegen. Es geht ihm soweit gut, meinte er", entwarnte mich mein Renningenieur schnell. Beruhigt atmete ich durch und lockerte meinen Griff wieder.
Ich folgte den anderen Autos in die Boxengasse, wo ich schnell aus meinem Wagen kletterte und zur Box lief. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich auf Carlos traf, allerdings fehlte von dem Spanier noch jegliche Spur. Mein Blick glitt zum Fernseher, wo der Unfall immer wieder gezeigt wurde. Währenddessen zog ich mir meinen Helm sowie das Balaclava aus.
„Oh boy", hauchte ich geschockt und konnte nicht mehr wegschauen. Natürlich hatte ich einen großen Unfall erwartet, wenn es eine rote Flagge gab, dass er allerdings fast alle Autos der hinteren Positionen umfasste, hatte ich nicht gedacht.
Dann wurde Carlos' Teamradio abgespielt und bei seiner ebenso erschrockenen Stimmlage zog sich mein Herz zusammen. Ich blickte nun doch weg und starrte für einen Moment an die Wand, um tief durchzuatmen. Wo war Carlos? Ich wollte gerade nur noch in seiner Nähe sein, um endgültig zu wissen, dass alles okay war.
„Es war ein heftiger Unfall", meinte plötzlich Jon neben mir. Er hielt mir eine Wasserflasche entgegen, die ich dankend annahm. Mein Hals war bei dem Anblick staubtrocken geworden und ich war froh, etwas trinken zu können.
„Hat sich irgendjemand schwerer verletzt?", hakte ich dann besorgt nach. Glücklicherweise schüttelte mein Trainer den Kopf und antwortete: „Nein, niemand."
Ich wollte noch etwas erwidern, als es plötzlich etwas unruhiger in der Box wurde. Ich richtete mich zum Eingang, wo meine Augen bei meinem Freund hängen blieben, der gerade hereinkam und von allen Seiten belagert wurde.
Seine Haare waren noch verwuschelt, seinen Rennanzug hatte er sich um die Hüfte gebunden, während er sich immer wieder ans Handgelenk fasste und suchend durch die Box schaute. Hatte er sich doch verletzt?
Ich drückte Jon wortlos die Wasserflasche in die Hand und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Nun schien Carlos mich auch zu bemerken. Auf seinen Lippen breitete sich ein erleichtertes Lächeln aus, als er alle Mitarbeiter links liegen ließ und mir stattdessen ebenfalls entgegen kam.
In dem Moment war es mir egal, ob nicht womöglich irgendwelche Kameras unsere Box filmten. Ich rannte fast schon auf ihn zu und warf mich in seine Arme. Schützend schlang er sie um mich, was mich sofort besser fühlen ließ. Ich atmete tief seinen Geruch ein und spürte, wie sich mein Herzschlag beruhigte.
„Ich liebe dich", hauchte ich fast tonlos. Das waren die Worte, die seit dem Unfall in meinem Kopf umherschwirrten und die ich unbedingt loswerden wollte, bevor ich wieder ins Auto stieg. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich."
Liebevoll strich er mir über den Rücken, bevor er mir einen leichten Kuss auf den Kopf drückte. „Ich liebe dich auch, cariño."
Für einen ganzen Moment blieben wir noch in der Position und ich war unserem Team dankbar, dass sie uns diesen gönnten. Schließlich lösten wir uns etwas voneinander und ich ließ meine Hände zu seinen Wangen gleiten. Besorgt inspizierte ich sein Gesicht, dann glitt mein Blick über seinen ganzen Körper, um zu sehen, ob vielleicht irgendwas anders war als sonst.
Als ich nichts Auffälliges erkennen konnte, schaute ich ihm wieder in die Augen. „Hast du dich verletzt?", fragte ich sicherheitshalber nach und er zuckte kurz mit den Schultern.
„Ich habe einen Schlag auf die Hand abbekommen, mehr nicht. Ich war auch schon schnell im Medical Center, aber die haben mir Entwarnung gegeben, also alles gut", beruhigte er mich.
Erleichtert lächelte ich, bevor ich nach seiner verletzten Hand griff und sie vorsichtig küsste.
„Hmm, jetzt tut sie schon gar nicht mehr weh", kommentierte er diese Handlung mit einem schiefen Grinsen. Ich verschränkte unsere Finger miteinander und fuhr ihm über die Wange.
„Ich hatte echt Angst um dich", gab ich zu. Er seufzte bloß bedauernd und erwiderte: „Tut mir Leid, aber jetzt ist alles wieder gut. Ich habe dir doch gesagt, dass niemandem etwas geschehen wi-"
Bevor er weiterreden konnte, zog ich ihn in einen Kuss, den er überrascht erwiderte. Da ich mittlerweile wusste, dass wir in einer dunklen Ecke relativ nah beim Eingang standen, war mir bewusst, dass keine Kamera diesen Moment erfassen konnte. Darüber war ich auch verdammt froh, denn ich brauchte gerade einfach das Gefühl von Carlos' Lippen auf meinen. Außerdem wollte ich nicht, dass er den Gedanken aussprach und am Ende noch etwas beschwor.
Als mein Name gerufen wurde, lösten wir uns schweren Herzens voneinander. „Du wirst gebraucht", flüsterte mein Freund und strich mir kurz durch die Haare, „Ich bleibe bis zum Ende des Rennens hier, danach können wir zusammen zurück ins Hotel fahren und uns einen entspannten Abend gönnen."
„Das klingt gut", stimmte ich ihm zu und stellte mich auf Zehenspitzen, um meine Lippen für einige Sekunden auf seine Stirn zu legen.
„Lando!", rief Jon nun ein weiteres Mal. Schnell löste ich mich aus den muskulösen Armen meines Freundes und zog ihn an der unverletzten Hand mit mir mit, um jede verbleibende Sekunde mit ihm ausnutzen zu können.
—
Entspannt kuschelte ich mich tiefer in Carlos' weichen Pulli, den ich mir für den Abend geliehen hatte, der möglicherweise aber auch für längere Zeit in meinem Besitz bleiben würde. Wir hatten uns letzten Endes doch gegen einen entspannten Abend im Hotel entschieden und waren stattdessen zu einem Aussichtspunkt auf einem Berg gefahren, von welchem aus man einen Überblick über die Stadt hatte. Wir saßen gemeinsam am Rand des Abgrunds und genossen einfach nur die Stille sowie die Nähe des jeweils anderen.
Irgendwann wandte ich meinen Blick vom Sonnenuntergang ab und blickte stattdessen Carlos an. Das rot-rosane Licht fiel auf sein Gesicht, betonte somit seine Konturen. Er hatte sich etwas nach hinten gelehnt, stützte sich auf seinen Handflächen ab, die Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. Ich kam nicht drumherum, zu bemerken, wie unfassbar gutaussehend er war. Dazu sein toller Charakter... Wie hatte ich ihn bloß verdient?
Irgendwann atmete er hörbar aus und schloss die Augen. „Ich wünschte, der Moment würde für immer halten", murmelte er.
Ich streckte meine Hand aus und legte sie verträumt an seine Wange. Sofort schmiegte er sich in die Berührung, bevor er den Kopf zu mir drehte. Er öffnete die Augen wieder und blickte mich mit diesem unvergleichbaren Blick an, der immer so viel Zuneigung ausstrahlte, dass es mich erschaudern ließ.
Ich krabbelte schnell auf seinen Schoß. Meine Arme fanden den Weg locker um seinen Nacken, ehe ich ihn immer wieder kurz küsste. „Du bist wunderschön, Carlos", nuschelte ich an seine Lippen, was ihm ein Lächeln entlockte.
Er verband unsere Lippen zu einem längeren, liebevollen Kuss. Dabei ließ er sich behutsam auf den Rücken fallen und zog mich mit sich mit.
Es war wirklich beruhigend zu wissen, dass ich mit Carlos jemanden an meiner Seite hatte, der mich immer auf andere Gedanken bringen konnte. Jemand, der dafür sorgte, dass es mir immer gut ging.
Ich konnte nur hoffen, dass ich niemals darauf verzichten musste.
Oneshot für dreaming_t <3
Hier ein wenig Kitsch, um euch für den Rest der Woche Kraft zu geben😁
Macht euch auf viele süße Oneshots gefasst, ich hatte in den letzten Wochen (bzw. Monaten) wenig Lust auf Drama. Da gab/gibt es auf der Welt/in meinem Leben genug von🤭
Kommentar von dreaming_t :
[awwwwwwwww babys, die Szene in der Box war wirklich cute. Außerdem ist es süß, wie Lando seine Gefühle für ihn beschreibt und die beiden miteinander umgehen.🥺🥺🥺 Danke, dass du den Os für mich geschrieben hast, vor allem zu dem Rennen.<3 Er ist wirklich toll geworden. I love it and I love you.<33]
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