[47] Daniel Ricciardo x Max Verstappen

veröffentlicht am 24.06.2021

[47] „Du hast gesagt, ich soll rechts abbiegen!"

Miami, 03. Januar 2021

Max' Sicht:

„Und bei der nächsten Kreuzung dann rechts", beorderte Daniel neben mir und blickte angestrengt auf sein Handy.

„Hier?", hakte ich ein paar Meter weiter nach.

„Ja, genau", bestätigte er, als er kurz von dem Gerät aufgeschaut hatte, weswegen ich nun den Blinker betätigte. Im nächsten Moment drückte ich dann jedoch auf die Bremse und warf einen prüfenden Blick auf das rote Straßenschild.

„Da steht aber fett ,Do not enter'. Das ist ne Einbahnstraße", bemerkte ich, ehe ich skeptisch zu meinem Freund schaute.

„Du sollst ja auch links abbiegen!", meinte er.

Du hast gesagt, ich soll rechts abbiegen!", fuhr ich ihn an und schnaubte verächtlich.

„Habe ich gar nicht", widersprach der Ältere mir sogleich, während ich jetzt ein paar Meter zurückfuhr und dann nach links blinkte.

„Natürlich hast du das!", murrte ich schließlich.

„Was auch immer", seufzte er und ich hatte sofort gemerkt, dass er mir meine Worte nicht abnahm, sondern immer noch der Meinung war, er hätte mich nach links gelotst.

„Willst du mich gerade komplett verarschen?", knurrte ich fassungslos.

„Beruhig dich einfach und bieg hier links ab", befahl Daniel nun und mit einem letzten verächtlichen Kopfschütteln tat ich es dann auch.

Meine Laune war sowieso schon den ganzen Tag nicht die beste. Daniel wollte unbedingt einen auf ,romantisches Pärchen' machen - was wir ganz und gar nicht waren - und sich die Villa Vizcaya mit den dazugehörigen Gärten anschauen.

Für mich klang das allerdings einfach nur zum Sterben langweilig. Super, Blumen und ein Haus, total romantisch.

Knapp zehn Minuten später parkten wir das Auto und stiegen aus, um zum Schiff zu gehen, welches uns zu dem Ziel befördern würde. Angekommen liefen wir durch die vielen Gärten. Daniel begeistert, ich eher weniger.

„Wow, das ist wunderschön", bemerkte der Australier staunend und betrachtete die sauber geschnittenen Hecken. Hatten wir nicht genau die gleiche schon in den anderen Gärten gesehen...?

„Ja, total tolle Hecke. Hat der Gärtner oder die Gärtnerin super Arbeit geleistet, wird hoffentlich auch gut genug bezahlt", murrte ich zutiefst gelangweilt.

„Max..." Warnend blickte er mich an und ich antwortete schulterzuckend: „Tut mir Leid, aber das ist total öde."

„Es ist schön!", widersprach er mir prompt, weswegen ich die Augen verdrehte.

„Jede Ecke sieht gleich aus! Ich weiß, du wolltest was romantisches, aber das sind nicht wir, Daniel", zischte ich ihm zu und verschränkte die Arme vor der Brust, „Es ist vielleicht nett zum Anschauen, mehr aber auch nicht."

„Du bist unfassbar. Mit dir kann man echt nichts machen", maulte er sogleich.

„Na, vielen Dank auch", feuerte ich zurück und machte einen Schritt von ihm weg.

„Ist doch wahr." Genauso genervt starrte Daniel zurück.

„So wird das auf jeden Fall nichts mit unserem romantischen Tag, wenn wir uns weiter anzicken", murmelte ich daraufhin, um diesem Gespräch endlich ein Ende zu setzen. Wir waren beide definitiv keine Personen, die gerne nachgaben, sondern immer das letzte Wort haben wollten, weswegen Diskussionen schnell entfachen konnten, wie Daniel auch jetzt bewies.

„Du hast doch damit angefangen, rumzunörgeln wie ein kleines Kind", machte er einfach weiter und jetzt reichte es mir wirklich gewaltig.

„Mensch, das wird ja immer besser, unser Date!" Sarkastisch klatschte ich in die Hände und schüttelte dann den Kopf. „Ich gehe jetzt. Du kannst dir selber überlegen, ob du mitkommst oder hierbleibst."

„Das ist nicht fair", fand er.

„Warum? Ich überlasse es doch dir, was du machst." Verständnislos zog ich eine Augenbraue hoch und diesmal war er es, der den Kopf schüttelte.

„Als ob ich dich alleine gehen lassen würde", nuschelte er eher zu sich selbst, aber ich hatte es trotzdem gehört. Ein sanftes Lächeln umspielte wieder meine Lippen, als er nun nach meiner Hand griff. „Na dann los. Wohin willst du?"

Wir fuhren auf meinen Vorschlag hin zum Bayside Marketplace und hatten hier schon einige Läden abgeklappert. Nun waren wir bei einem Laden mit Hemden hängen geblieben, in welchem sich Daniel gefühlt durch das ganze Sortiment probierte. Das Unfaire daran war halt, dass ihm auch noch alles unverschämt gut stand.

„Das gefällt dir doch auch besser, gib es zu." Schmunzelnd betrachtete ich Daniel, welcher gerade in einem weiteren bunten Hemd aus der Umkleidekabine trat.

„Möglicherweise. Es gibt echt sehr viele Hemden, die zu mir passen", gab er zu und betrachtete sich von allen Seiten im Spiegel.

„Und die dir verdammt gut stehen", grinste ich, „Du solltest alle kaufen."

„Ich muss die auch noch zurück nach Monaco bringen. Das weißt du, oder?", erinnerte der Ältere mich schnell schmunzelnd, aber ich winkte scherzend ab: „Kaufen wir halt noch einen Koffer dazu."

„Ich kann mir beim Umziehen ja noch überlegen, welche ich behalte", murmelte er und verschwand wieder in seiner Kabine. Eilig richtete ich mich auf, um ihm zu folgen, was ihn dazu brachte, überrascht aufzuschauen. „Und was soll das werden?"

„Ich helfe dir beim Ausziehen", meinte ich überzeugt.

„Ich glaube, das schaffe ich alleine", kicherte er und öffnete den obersten Knopf des Hemdes.

„Dann schaue ich dir halt dabei zu", lächelte ich unschuldig. Lachend knöpfte er auch noch den Rest auf, ehe er sich das Hemd dann abstreifte und ich seine definierten Bauchmuskeln betrachten konnte.

Ein paar Minuten später verließen wir dann gemeinsam den Laden. Ich hatte ihn tatsächlich dazu überreden können, alle Hemden zu kaufen, die er anprobiert hatte, und dementsprechend bepackt war er nun auch.

„Gibt es noch einen Laden, in den du gehen willst?", wollte er wissen und drückte meine Hand.

„Ich habe schon neue Schuhe, mehrere Oberteile und Hosen. Was soll ich jetzt noch wollen?", hakte ich schmunzelnd nach.

„Ich weiß nicht. Unterwäsche?", grinste Daniel und deutete nach links. Ich folgte mit meinen Augen sofort seinem ausgestreckten Arm.

„Bei Victoria's Secret Pink? Da gibt es Frauenunterwäsche", erinnerte ich ihn misstrauisch.

„So ein Tanga würde dir bestimmt stehen", zwinkerte er mir zu.

„Haha, total witzig", gab ich von mir, musste aber tatsächlich leicht lächeln, „Lass uns was essen gehen, ich habe langsam Hunger."

„In der Lincoln Road Mall gibt es ganz viele Restaurants und die ist nicht weit mit dem Auto", schlug mein Freund vor.

„Dann lass uns das doch machen", stimmte ich zu und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Das nenne ich mal ein Crispy Chicken." Bewundernd beäugte ich das Essen vor mir, das nicht nur super aussah, sondern auch super schmeckte, wie ich kurz darauf herausfand. Genussvoll verdrehte ich die Augen. Das war definitiv das beste, was mir bei meinem Mordshunger hätte über den Weg laufen können.

„Ich bin mir ziemlich, dass sie es hier..." Schnell griff Daniel nach der Speisekarte des kubanischen Restaurants und suchte nach meinem Gericht, dann fuhr er fort: „...vaca frita de pollo nennen."

„Jaja, mein Kubaner mit dem perfekten spanisch", zog ich ihn auf, da er echt kein spanisch konnte.

„Sí, sí", grinste er und ich zog eine Augenbraue hoch.

„Mehr kannst du nicht, oder?"

„No." Er schüttelte den Kopf und schenkte mir ein Lächeln, was einfach nur unfassbar süß war.

„Idiot", lachte ich liebevoll, „Wie ist dein Steak?"

„Du meinst mein churrasco a la cubana?", verbesserte der Größere mich spitzbübisch und ich ermahnte ihn sanft: „Daniel!"

„Ich höre ja schon auf, ist gut." Unschuldig hob er die Hände. „Willst du mal probieren?"

„Gerne", stimmte ich sofort zu. Daniel schnitt schnell ein Stück ab, spießte es mit der Gabel auf und hielt es mir dann hin. Zufrieden schloss ich meine Lippen darum, nickte sogleich anerkennend: „Mhhh, das ist wirklich gut. Das Restaurant müssen wir uns merken für die nächsten Wochen."

„Es gibt hier so viele verschiedene Sachen und du willst zweimal ins gleiche Restaurant?", fragte er kritisch.

„Ja, wenn es lecker ist, warum nicht?"

„Unfassbar", befand er und klaute sich nun ein Stück von meinem Fleisch.

„Ey!", motzte ich, aber er ließ sich davon gar nicht beirren, sondern meinte nur: „Auch gut."

„Du hättest fragen können", belehrte ich ihn trotzig.

„Nächstes Mal, Babe", versprach Daniel mir und widmete sich wieder seinem Essen.

Wir aßen noch auf, tranken unsere Cocktails leer und liefen dann den kurzen Weg zum Miami Beach. Die Sonne ging gerade am Horizont unter, was es einfach nur traumhaft machte.

„Es ist wunderschön", teilte ich deswegen auch Daniel meine Empfindungen mit.

„Der Satz kommt mir bekannt vor", erinnerte er sich und bei seiner Anspielung auf unseren Streit in der Villa Vizcaya konnte ich nur die Augen verdrehen.

„Aber diesmal ist es tatsächlich wunderschön", murrte ich.

„Und auch romantisch", fügte mein Freund hinzu und ich nickte lächelnd: „Dann hast du ja dein romantisches Date doch noch bekommen."

„Weißt du, was es perfekt machen würde?" Daniel blieb stehen und da er noch meine Hand hielt, war ich dazu gezwungen, es ihm gleich zu tun.

„Hm?", machte ich, obwohl ich genau wusste, worauf er hinaus wollte. Das erwartungsvolle Lächeln auf seinen Lippen kannte ich nur zu gut nach all den Jahren.

„Wenn du endlich deine vorlaute Klappe halten und mich stattdessen küssen würdest", platzte es dann aus ihm heraus, weswegen wir meine Kinnlade herunterklappte. Zwar hatte ich genau die Sache mit dem Küssen erwartet, allerdings hatte er das durchaus schonmal liebevoller ausgedrückt, weswegen es mir nun erstmal die Sprache verschlug.

Bei meinem erschrockenen Ausdruck entwich ihm bloß ein sanftes Lachen. Dann legte er zwei Finger unter mein Kinn, schloss somit meinen Mund wieder, ehe er näher zu mir trat und unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss verband. Augenblicklich kehrte Leben zurück in meinem Körper. Ich drückte seine Finger fester und legte meine freie Hand an seinen Nacken, um ihn daran zu hindern, zu früh zurückzuweichen. Gefühlvoll erwiderte ich seinen Kuss, schloss entspannt die Augen und genoss einfach diesen Moment, abseits von all dem Stress.

„Ich liebe dich, Max", wisperte er an meine Lippen, als wir uns kurz voneinander gelöst hatten. Ich öffnete meine Augen nun wieder, traf sofort auf seine, und kraulte entspannt seinen Nacken.

„Ich dich auch, Daniel", hauchte ich ehrlich zurück, dann zog ich ihn in einen weiteren berauschenden Kuss.

In Zukunft würden wir vermutlich nicht mehr krampfhaft versuchen, ein romantisches Date zu organisieren, das im Endeffekt sowieso nicht toll war. Viel besser waren Situationen wie jetzt - spontan, ungezwungen und wirklich wunderschön. Etwas, woran man sich gerne zurückerinnerte, wenn man später mal über alte Zeiten nachdachte. Naja, irgendwie waren ja alle Dinge was ich mit Daniel erlebte Erinnerungen für die Ewigkeit, denn er schaffte es jeden einzelnen Tag einzigartig und perfekt zu machen, indem er einfach nur an meiner Seite war.

Oneshot für dreaming_t <3

Funfact: die Gerichte, die sie essen, sind tatsächlich auf der Speisekarte des Kubaners in der Lincoln Road Mall in Miami. Oneshots sind immer eine Menge Recherchearbeit und tatsächlich näher an der Realität als man manchmal vielleicht denkt😂 Ich kenne mich auf jeden Fall jetzt ziemlich gut mit (und in) Miami aus. Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Shopping, places to be...

Ich habe mein Abi bestanden, yay🥳 10P in Deutsch und 12P in Ethik, NC von 1,5. Bin sehr, sehr glücklich damit und überaus froh, dass die Kacke jetzt vorbei ist xd

Ich wollte jetzt endlich mal wieder Oneshots schreiben, aber anscheinend brauche ich noch ein paar Tage, um mich von all dem Stress zu erholen, denn meine Motivation hält sich in Grenzen. Hoffentlich überwinde ich die Schreibblockade bald🤝

Und zuletzt: Falls ihr ganz neu auf meinem Oneshotbuch seid und noch nicht dreaming_t kennt, schaut mal bei ihr vorbei (ich hoffe, dass du jetzt zufrieden bist)🖤

Kommentar von dreaming_t :
[Max, du bist ein verdammter Softie, ob du willst oder nicht.😂 Am Anfang hatte ich tatsächlich etwas Angst, dass die beiden sich noch heftiger streiten, aber glücklicherweise ist ja alles gut gegangen. Ihre restliche Tagesplanung ist wirklich süß (vor allem das Ende hehe) und passt zu den beiden.💘 Danke, dass du den Os geschrieben hast, Babe (wie bist du nur auf diese Idee gekommen woooow). Er gefällt mir sehr gut.💘💘]

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