[44] Alexander Albon x Lando Norris

veröffentlicht am 26.09.2020

(altes Zitat) [44] „Es ist verdammt schwer jemanden zu vergessen, den du in deinem Leben haben wolltest."

Guildford, 12.06.2019

Landos Sicht:

Als ich nach dem Training zuhause geduscht hatte, startete ich gut gelaunt meinen Stream.

„Hey guys", grinste ich zufrieden in die Kamera und nahm die erfreuten Kommentare der Zuschauer wahr, was mich glücklich stimmte. Mittlerweile war das Streamen zu einer fast alltäglichen Sache geworden. Ich liebte es einfach, den Fans auf einer anderen Ebene zu begegnen.

Im Teamspeak warteten bereits ein paar meiner Freunde, darunter auch Youtuber, mit denen ich heute was zocken wollte. Nachdem wir uns auch alle begrüßt und kurz über unseren Tag ausgetauscht hatten, fingen wir damit auch schon an.

Nach bestimmt einer Stunde fing dann mein Magen an zu knurren, weshalb ich ansetzte: „Ich würde mir mal kurz was zu Essen holen, bin gleich wieder da."

Damit mutete ich mich, stand auf und lief aus dem Zimmer, um in die Küche zu gehen. So weit kam ich allerdings gar nicht, da mir auf dem Weg dorthin die offene Schlafzimmertür auffiel. Hatte ich sie nicht eigentlich vorhin geschlossen?

Verwirrt trat ich in den Türrahmen und entdeckte sofort Alex, der seine Sachen in eine Tasche packte. Was zur Hölle war das denn jetzt?

„Und was wird das jetzt, wenn es fertig ist?", fragte ich auch direkt nach. War irgendetwas passiert, weswegen er gehen musste?

„Ich schlafe die nächsten Tage besser erstmal bei meiner Familie", murrte mein Freund monoton und packte einfach unbeirrt weiter. Überfordert runzelte ich die Stirn. Er wollte zu seiner Familie? Vielleicht war wirklich irgendwas geschehen, dann konnte ich ihn ja auch begleiten und ihm beistehen.

„Was? Warum?", wollte ich sofort wissen und nun hob er doch seinen Blick, um mich vorwurfsvoll anzuschauen.

„Hast du eine Ahnung, welcher Tag heute ist?"

Sonntag war erst das Rennen in Kanada gewesen, das war drei Tage her, also musste heute Mittwoch sein, was ich ihm auch gleich unsicher antwortete: „Uhm, Mittwoch...?"

„Das Datum, Lando, das Datum!", forderte er mich auf. Das war also die falsche Antwort gewesen.

Ich kramte nun mein Handy aus der Hosentasche, um dort das Datum zu sehen, weil ich um ehrlich zu sein keinen blassen Schimmer hatte. Mit Daten war ich schon immer schlecht gewesen.

Bevor ich allerdings darauf achten konnte, fielen mir die ganzen verpassten Anrufe und Nachrichten von Alex auf, was mich schlucken ließ. Gott, ich war mir sicher gewesen, dass ich nach dem Training den Ton wieder angemacht hatte. Jetzt stand fest: Ich hatte irgendwas vergessen. Aber was?

„War heute irgendwas?", hakte ich nach einer Weile vorsichtig nach, in der mir keine Antwort auf die Frage einfiel.

Der Ältere blickte mich sprachlos an und schien nicht fassen zu können, dass ich es immer noch nicht wusste. Eine ganze Weile war es still, da ich ebenfalls nicht wusste, was ich noch sagen könnte. Sein enttäuschter Blick haftete auf mir, was mich mich unfassbar schlecht fühlen ließ.

„Der Fakt, dass du dich nicht daran erinnern kannstt, sagt doch schon alles aus", brachte er schließlich über die Lippen, was mir mein Herz brach. Ich wollte ihn doch nie verletzen!

Erneut blickte ich auf mein Handy, um diesmal auf das Datum zu schauen und als es mir ins Auge sprang, wurde es mir schlagartig bewusst. Der 12. Juni 2019. Natürlich wusste ich, was für ein Tag heute war. Alex und ich hatten Jahrestag und hatten geplant Essen zu gehen, bevor wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen wollten. Wie konnte ich das bloß vergessen, dass es bereits heute war?

„Shit, Alex, es tut mir so Leid." Ich kam auf den Älteren zu, welcher sich wieder abgewendet hatte und weiterpackte, um seine Hand zu ergreifen, jedoch wich er sofort zurück. Das zeigte mir, wie sehr ich es versaut hatte. Gott, warum war ich so ein Idiot?

„Ich habe eine Stunde auf dich gewartet, dir unzählige Nachrichten geschrieben und versucht dich anzurufen, aber was bekomme ich dafür? Eine Benachrichtigung, dass du streamst!", warf er mir jetzt aufgebracht vor und ich zog den Kopf ein.

„Ich weiß, ich habe es versaut, aber-", fing ich mit einer Entschuldigung an, aber kam gar nicht so weit, sie auszusprechen.

„Aber was?", unterbrach er mich wütend, „Du lässt dir etwas einfallen, um es wieder gut zu machen? Der Satz kommt mir irgendwie bekannt vor! Es war genau das, was du mir versprochen hast, als wir vor Wochen darüber gesprochen haben, dass du täglich zockst und streamst. Du hast mir damals versichert, dass du die Zeit am Computer zurückstellst und dir mehr Zeit für uns nimmst, aber sieh an: Du bist jeden Tag wieder am streamen und erinnerst dich sogar nichtmal an unseren Jahrestag! Zusätzlich lässt du hier alles stehen und liegen, unten deine Sporttasche, hier im Schlafzimmer deine Klamotten. Wir haben tausend Mal darüber gesprochen, dass du deine Sachen direkt wegräumen sollst, damit du es später nicht vergisst. Wie lange hat das funktioniert, drei Tage?! Letztendlich verteilst du deine Klamotten doch überall und vertraust darauf, dass ich sie schon wegräume! Ich habe das Gefühl, dass dir all unsere Gespräche und meine Bitten dir komplett egal sind und bin es Leid! Ich bin es so Leid, dir hinterherzurennen!"

Die Worte schmerzten. Die Worte schmerzten so unfassbar, weil sie stimmten. Ich hatte nichts geändert, obwohl er mich darum gebeten hatte, mir mehr Zeit für uns zu nehmen, und ich hatte auch nicht mehr aufgeräumt. Warum hatte ich es nicht einfach getan? Jetzt war ich drauf und dran Alex zu verlieren und das nur, weil ich so dämlich war und mich nicht an eine Abmachung halten konnte.

„Alex, es tut-", setzte ich zu einer weiteren verzweifelten Entschuldigung an, welche ich jedoch ebenfalls nicht ausführen konnte.

„Spar es dir, Lando. Deine Entschuldigungen sind doch eh nichts wert." Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, nahm er seine gepackte Tasche und verließ den Raum, wodurch ich alleine zurückblieb. Hatte er gerade Schluss gemacht?

Fassungslos ließ ich mich aufs Bett sinken und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Das schlimmste an der ganzen Situation war, dass alles meine Schuld war. Hätte ich mich einfach besser benommen, wären wir jetzt glücklich im Restaurant und würden das Essen genießen. Ich hatte unsere Beziehung in der Hand gehabt und hatte sie zerstört.

Augenblicklich wurde mir schlecht. Ich erhob mich und kehrte zum Stream zurück.

„Uhm...es kam leider etwas dazwischen, weswegen ich gehen muss", murmelte ich und zwang mich dazu, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, „Macht euch wie immer noch einen schönen Abend."

Ohne nochmal in die Kommentare zu blicken, beendete ich den Stream und schaltete die Bildschirme aus, dann sank ich in meinen Stuhl. Jetzt ließ ich auch meinen Tränen freien Lauf.

Was für ein beschissener Jahrestag...

Mexiko, 27.10.2019

Das Rennen passte zu meiner allgemeinen Stimmung zurzeit. Mein Boxenstopp hatte sich in die Länge gezogen, sodass ich als Letzter wieder rausfuhr, mit einer Minute Abstand zu P19. Egal, was ich versuchte, ich schaffte es einfach nicht mehr die Lücke zu schließen und somit musste ich mein Auto schließlich abstellen.

Es war frustrierend, aber nicht so frustrierend wie alles andere, was privat abging. Mehr als vier Monate war nun die Trennung mit Alex her. Mehr als vier Monate litt ich jetzt schon und gab mir die Schuld für alles. Mehr als vier Monate trug ich stets ein falsches Lächeln auf den Lippen, wenn ich auf andere Leute traf. Mehr als vier Monate schlief ich beschissen.

Meine Freunde hatten es natürlich schon bemerkt, aber es gab nichts, was es besser machen könnte. Nur Alex könnte es besser machen, aber das würde niemals geschehen.

Als ich nach den Interviews mein Fahrerzimmer betreten hatte, dauerte es nicht lange, bis Carlos ebenfalls hereinkam.

„Tut mir Leid wegen des Rennens", meinte er mitfühlend und schloss die Tür hinter sich. Ich zuckte bloß mit den Schultern, bevor ich mich auf die Couch fallen ließ. Das Rennen war bei weitem nicht das, was mich am meisten bedrückte.

Der Spanier seufzte nun und setzte sich zu mir. „Ist es immer noch wegen Alex?"

Immer noch? Was erwartete er? Dass ich nach einem Jahr Beziehung direkt über ihn hinweg war?

„Ja, ja es ist immer noch wegen Alex! Es ist verdammt schwer jemanden zu vergessen, den du in deinem Leben haben wolltest. Vor allem dann, wenn dieser jemand immer im Paddock rumläuft und ein Rennen nach dem anderen in seiner Rookie Saison rockt!", gab ich laut von mir.

Carlos blickte mich unbeeindruckt an. „Ich habe dich nie darum gebeten, ihn zu vergessen. Aber wenn du ihn so sehr vermisst, dann solltest du vielleicht mal auf ihn zugehen", stellte er klar, was mich schnauben ließ. Sicherlich nicht.

„Alex kommt gut ohne mich klar, okay?", murrte ich, auch wenn es dazu führte, dass mein Herz sich zusammenzog. Warum kam er überhaupt so gut ohne mich klar? Naja, er hatte vermutlich einfach nicht mit den ganzen Schuldgefühlen zu kämpfen.

„Mein Gott, seit Monaten bist du ein Schatten deiner Selbst, bist dauerhaft abwesend und wenn du gedanklich anwesend bist, dann bist du fast am heulen!", bemerkte Carlos, was mich mich auch nicht wirklich besser fühlen ließ, „Mach endlich was dagegen!"

Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer und ließ die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen. Na ganz toll...

Verzweifelt fuhr ich mir übers Gesicht. Er hatte ja Recht, aber ich traute mich einfach nicht, auf Alex zuzugehen. Er würde mich doch sicherlich von sich stoßen.

Es dauerte bestimmt eine Viertelstunde, dann klopfte es an der Tür. Ich seufzte. Wenn das wieder Carlos war, konnte er auch direkt wieder gehen. Ich wollte keine zweite Moralpredigt von ihm haben, eine reichte mir vollkommen aus.

„Ja?", brummte ich daher lustlos und erwartete den Spanier, als sich die Tür öffnete. Allerdings war es nicht Carlos, sondern Alex, der durch die Tür trat.

Vorsichtig lächelte er mich an. „Hey."

Was machte er ausgerechnet heute hier? Ich hatte keine Kraft mehr mich auch noch mit ihm anzulegen, vor allem war das auch das letzte, was ich wollte. Ich wollte ihn wieder als meinen Freund haben, aber das würde wohl ein Traum bleiben.

„Hat Carlos dich geschickt?", brachte ich leise über die Lippen, denn ich sah keinen anderen Grund, weshalb er hierher kommen könnte.

„Das spielt keine Rolle." Das hieß dann wohl ja. Natürlich, so genervt wie mein Teamkollege mein Zimmer verlassen hatte, hatte er nach Alex gesucht, damit ich gezwungen war, mit ihm zu reden.

„Können wir reden?", fragte er jetzt auch gleich und ich wandte meinen Blick ab, um vor mich herzustarren.

„Worüber?", murmelte ich emotionslos. Natürlich hatte ich eine Ahnung, worüber er reden wollte, wenn Carlos ihn geschickt hatte, aber ich wollte nochmal sicher gehen.

„Über dich." Alex setzte sich zu mir und ich spürte seinen Blick auf mir. „Carlos und George haben mir erzählt, dass du dich immer weiter zurückziehst."

Ich schloss meine Augen, damit er nicht sehen konnte, wie sie langsam glasig wurden. Was wollte er von mir hören? Dass es mir wegen der Trennung beschissen ging?

„Lando, mir fallen deine dunklen Augenringe und dein leerer Blick selbst auf, wenn ich dich im Paddock oder bei der Fahrerparade sehe", hauchte er besorgt und legte eine Hand auf mein Knie, was sofort ein Kribbeln dort hinterließ, „Was ist los? Ich erkenne dich wirklich nicht mehr wieder."

„Ich habe dich verloren, das ist los", packte ich nun verzweifelt aus und blickte ihn jetzt wieder an. Ich wollte meine Tränen nicht mehr verstecken, ich konnte nicht mehr.

Alex zog seine Hand weg und seufzte: „Das-"

„Nein, lass mich ausreden, bitte", unterbrach ich ihn sofort, „Ich kann einfach nicht aufhören über unsere Trennung nachzudenken. Ich war der größte Idiot der Welt und ich weiß, dass nichts das jemals wieder gut machen kann, aber es tut mir so unfassbar Leid, Alex. Alles, was ich getan habe. Du hast das Recht auf mich sauer zu sein für jede einzelne Sekunde, in der ich dich nicht so behandelt habe, als seist du das wichtigste in meinem Leben, denn das bist du, auch jetzt noch. Bitte, gib mir noch eine Chance es besser zu machen und ich verspreche dir, dass ich sie diesmal wirklich nutzen werde. Ich will nur keinen einzigen Tag mehr ohne dich verbringen müssen, das macht mich krank!"

Nach diesen Worten brachen meine Wände ein und ich fing an zu weinen, wobei Alex keine weitere Sekunde mehr zögerte, sondern mich in seine Arme zog. Immer wieder strich er mir über den Rücken, während ich mich näher an ihn drückte. Seine Nähe war das einzige was mich irgendwie wieder beruhigen konnte und das tat sie auch.

Es dauerte zwar eine Weile, aber dann hatte ich mich beruhigt. Trotz dessen blieben wir in der Position und ich genoss sein sanftes Streicheln über meinem Rücken. Eine mir bereits bekannte Wärme schoss durch meinen Körper, augenblicklich fühlte ich mich wohl. Bei Alex fühlte ich mich immer wohl.

„An dem Abend, an dem ich gegangen bin, war ich unheimlich wütend und frustriert", murmelte er schließlich, „Ich habe dich angeschrien und dir die Schuld dafür gegeben, dass wir uns immer mehr gestritten haben, dabei habe ich auch Fehler gemacht und dich unfair behandelt." Nun löste der Ältere sich etwas von mir, um mir in die Augen schauen zu können und setzte liebevoll nach: „Ich liebe dich, Lando, und es tut mir Leid, dass ich dich damals nicht habe ausreden lassen und abgehauen bin. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es sofort tun, immerhin kann ich ohne dich genauso wenig leben."

Es war, als hätte man mir endlich wieder den Weg zum Atmen frei gegeben. Er hatte es geschafft, dass ich mich nach seinen Worten befreiter und um einiges besser fühlte. Und er liebte mich noch! Trotz allem liebte er mich noch!

Somit legte ich meine Hände an seine Wangen und konnte mein glückliches Lächeln nicht stoppen. „Ich liebe dich auch, Alex, so sehr", hauchte ich wahrheitsgemäß.

Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, verband er unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss, den ich gerne erwiderte. Nach den verwirrenden vier Monaten hatten wir endlich wieder zusammengefunden und ich fühlte mich wieder komplett.

Mir war klar, dass ich diese zweite Chance, die er mir gab, nicht versauen würde. Ab jetzt würde ich darauf achten, dass ich ihn immer so behandelte, dass er sich geliebt fühlte und nicht einmal auf die Idee kam, sich von mir zu trennen. Er war mir viel zu wichtig, als dass ich ihn jemals wieder verlieren wollte.

Oneshot für nxnaxtime , ich hoffe er gefällt dir <3

Ihr findet den Oneshot aus Alex' Sicht bei dreaming_t , also vergesst nicht, bei ihr vorbeizuschauen! Eigentlich wollten wir ihn gestern schon hochladen, aber haben es vergessen #Genius💁🏻‍♀️

Es hat wie immer mega viel Spaß gemacht, ihn zu schreiben, auch wenn wir zwischendurch verzweifelt sind😂

Kommentar von dreaming_t :

[here we go again... your Os >>> everything else💘 Ich finde, dass du Landos Gefühle wirklich gut beschrieben hast und er sehr gut zu lesen ist. Danke, dass du ihn mit mir geschrieben hast.👀 On to the next one]

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