[27] Daniel Ricciardo x Max Verstappen

veröffentlicht am 23.08.2020

(altes Zitat) [27] "Ich denke ununterbrochen nur an dich."

Daniels Sicht:

Murrend fuhr ich mir durchs Gesicht, als mein Handy mitten in der Nacht zu klingeln anfing. Mein Wecker zeigte mir, dass es kurz vor halb vier war. Orientierungslos tastete ich nach meinem Handy und nahm den Anruf an, ohne zu schauen, wer mich überhaupt anrief. Da vergaß man einmal sein Handy auf stumm zu schalten und schon wurde man nachts geweckt.

„Ja?", murmelte ich verschlafen, während ich mir die Augen rieb.

„Daniel, bist du's?"

Augenblicklich war ich hellwach. Warum rief Max mich an? Und außerdem: warum lallte er so? War er betrunken? Allerdings würde das wiederum erklären, warum er anrief, denn im nüchternen Zustand redete er nicht einmal mehr mit mir.

Das ganze hatte angefangen, nachdem wir uns bei Red Bull immer näher gekommen waren. Ich hatte nach und nach immer stärkere Gefühle entwickelt und auch gedacht, dass er sie erwidern würde. Also hatte ich ihn geküsst, in der Überzeugung, dass er ebenso empfinden würde. Tja, long story short: falsch gedacht. Er hatte mich von sich gedrückt, mir einen wütenden Blick zugeworfen und war dann abgehauen. Seitdem redeten wir nicht mehr, da ich dann auch nach der Saison zu Renault gewechselt war. Kurz darauf war er mit seiner neuen Freundin Dilara zusammengekommen, was unfassbar schmerzhaft für mich war.

Natürlich könnte ich jetzt einfach wieder auflegen. Er hatte immerhin mein Herz gebrochen und das würde ich ihm auch niemals verzeihen, allerdings liebte ich ihn immer noch und könnte ihn niemals abweisen, so sehr ich auch wollte.

„Wen hast du sonst erwartet, wenn du meine Nummer wählst?", murrte ich und setzte mich jetzt auf. Im Hintergrund hörte ich laute Musik laufen, die aber langsam immer leiser wurde, weshalb ich vermutete, dass er sich gerade von irgendeiner Party wegbewegte.

„Weiß nicht", nuschelte er, „Gut, dass du drangegangen bist."

„Warum rufst du an, Max? Das solltest du nicht tun. Vor allem nicht, wenn du betrunken bist, da redest du nur Schwachsinn."

„Nein, nein. Betrunkene sagen immer die Wahrheit", widersprach der Jüngere mir und bekam dann offensichtlich Schluckauf, „Ich muss dir ganz dringend was sagen, Dani."

„Hör mir zu, Max. Du gehst dir jetzt ein Glas Wasser holen und beruhigst dich. Wir können reden, wenn du ausgenüchtert bist", meinte ich sanft. Dabei ignorierte ich den Fakt, dass er mich bei meinem Spitznamen genannt hatte, denn das hatte er schon ewig nicht mehr getan.

„Bitte, Dani. Ich denke ununterbrochen nur an dich."

Tränen stiegen in meine Augen und ich biss mir fest auf die Lippe, um nicht schwach zu werden. Er war nur betrunken. Er meinte es nicht so. Ich war ihm immer noch genauso egal wie die letzten Monate auch. Gott, warum sagte er sowas? Warum tat er mir das an? Ich versuchte schon so lange über ihn hinwegzukommen und die letzten Wochen ging es mir erstaunlich gut. Warum musste er mich genau jetzt anrufen? Wollte er wirklich um jeden Preis verhindern, dass es mir gut ging?

„Du hast keine Ahnung, was du da redest", hauchte ich schwach und schloss die Augen, „Ich lege jetzt auf, Max."

„Nein! Nein, lass mich nicht alleine. Mich haben alle alleine gelassen, nicht du auch noch", flehte er und plötzlich fing er an zu schluchzen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Ich hatte schon vergessen, wie stark Max zwischen seinen Stimmungen schwanken konnte, wenn er betrunken war.

„Dich hat niemand verlassen, Max. Du hast immer noch eine Freundin und so viele Freunde", versuchte ich ihn aufzumuntern, „Du brauchst mich nicht."

„Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Deinetwegen."

Ich erstarrte. Wie bitte? Er hatte sich meinetwegen von ihr getrennt? Warum das denn? Ich schüttelte den Kopf, als wollte ich die vielen Gedanken, die nun darin herumschwirrten, abschütteln wollen.

Nun war ein Hupen am anderen Ende der Leitung zu hören und dann beleidigte Max jemanden. Wo auch immer er war, er musste unbedingt nach Hause, bevor er sich noch verletzte oder umgefahren wurde. Das musste ich wohl übernehmen, zumal ich es mir niemals verzeihen würde, wenn ihm etwas passierte und ich es hätte verhindern können.

„Wo bist du, Max?", wollte ich von ihm wissen und stand jetzt auf, um mich umzuziehen. Da er ebenfalls in Monaco wohnte, würde ich ihn einfach einsammeln und nach Hause bringen.

„Keine Ahnung. Dani, ich vermisse dich, komm bitte her", wimmerte der Niederländer und ich seufzte schwer, während ich in den Flur lief.

„Bleib wo du bist und schick mir deinen Standort. Ich bin auf dem Weg, okay?"

„Okay", stimmte er zu.

„Gut. Bis gleich." Mit diesen Worten legte ich auf und zog mir die Schuhe an, bevor ich zu meinem Auto lief, um zu ihm zu fahren. Tatsächlich hatte Max es geschafft, mir seinen Standort zu schicken. Ich gab sie in mein Navi ein und es sagte mir, dass ich 20 Minuten brauchen würde. Dann fuhr ich los.

„Heilige Scheiße, Max." Geschockt lief ich zu meinem ehemaligen besten Freund, als ich ihn endlich entdeckt hatte. Er lag mitten auf dem Bürgersteig, offensichtlich total dicht.
Als ich bei ihm ankam, streckte er wortlos seine Arme nach mir aus. Vorsichtig half ich ihm auf und legte dann einen Arm um seine Hüfte, um ihn zu stützen.

„Was machst du bloß für Sachen, hm?", murmelte ich besorgt und verfrachtete ihn in mein Auto.

„Ich habe dich vermisst", meinte er bloß wieder, während er müde seine Augen schloss. Seufzend schnallte ich ihn an, bevor ich ebenfalls einstieg und losfuhr.

Die Fahrt verlief weitestgehend schweigend, was vor allem daran lag, dass Max sich in irgendeinem Paralleluniversum aufhielt und wenn er irgendwas sagte, es eher Selbstgespräche waren.

Als wir bei seiner Wohnung ankamen, half ich ihm wieder aus dem Auto raus und brachte ihn zur Tür.

„Wo ist dein Schlüssel?", fragte ich leise. Er tastete mit einer Hand seine Hosentaschen ab und zuckte dann bloß mit den Schultern, als er ihn dort nicht fand. Ich seufzte und suchte nun in seinen Jackentaschen, fand dort aber auch nichts. Also müsste ich ihn wohl mit zu mir nehmen.

„Wir fahren zu mir und du schläfst dich dort aus. Morgen kümmern wir uns dann um deinen Schlüssel, okay?", bot ich ihm an, da ich mir immer noch nicht hundertprozentig sicher war, ob er wirklich in meiner Nähe sein wollte.

„Okay."

Glücklicherweise war es von ihm zu mir nicht weit, sodass wir schon bald in meinem Flur standen und ich ihn ins Schlafzimmer bringen konnte.

„Schaffst du es dich auszuziehen?", fragte ich. Er nickte und fing langsam an seine Hose und sein Shirt auszuziehen, während ich Klamotten raussuchte, die ihm passen müssten.

Knapp fünf Minuten später lag er umgezogen in meinem Bett und ich wollte gerade aus dem Raum gehen, als er mich daran hinderte.

„Bleib bitte."

Seine Worte waren leise, aber trotzdem hatte ich sie verstanden. Mein Herz klopfte unheimlich schnell, als ich nickte und mich ebenfalls umzog, bevor ich mich mit einem bestimmten Abstand neben ihn legte. Dieser Abstand wurde jedoch schnell zunichte gemacht, da er sich direkt an mich kuschelte. Zögerlich legten sich meine Arme um ihn und ein paar Minuten später zeigte mir sein ruhiger Atem, dass er eingeschlafen war.
Überfordert von all den Gefühlen, die ich gerade spürte, schloss ich meine Augen, um ebenfalls einschlafen zu können.

Am nächsten Morgen wachte ich vor Max auf, was mich erleichterte, da er sich vermutlich an nichts mehr erinnern konnte und ich nicht wollte, dass er direkt aufgebracht verschwinden würde. Deshalb löste ich mich aus seinem Griff, auch wenn es mich Überwindung kostete, ihn nicht weiter beim Schlafen zu beobachten. Stattdessen lief ich in die Küche, um Frühstück und Kaffee vorzubereiten.

Als alles fertig war, setzte ich mich nervös an den Tisch und trank eine Tasse von dem Wachmacher. Wie würde Max reagieren, wenn er bei mir im Bett aufwachte und keine Ahnung hatte, was geschehen war? Würde er abhauen oder würde er darüber reden wollen? Immerhin hatte er gestern ziemlich viele für mich verwirrende Sachen gesagt, die mir nicht mehr aus dem Kopf gingen. Ich wollte wissen, warum er sich meinetwegen von Dilara getrennt hatte, ob er mich wirklich vermisste und ununterbrochen an mich dachte. Wenn man Sprichwörtern glauben konnte und Betrunkene wirklich immer die Wahrheit sagten, war ich der glücklichste Mann auf diesem Planeten, denn das würde heißen, dass er doch auch etwas für mich empfand, oder?

Immer näher kommende Schritte rissen mich aus meinen Gedanken und sofort landete mein Blick auf der Tür, während meine Hände immer fester die Tasse umklammerten. Ein paar Sekunden später trat Max in die Küche. Wortlos blickte er erst mich, dann den Frühstückstisch an. Mein Herz klopfte währenddessen immer schneller.

„Guten Morgen", meinte er schließlich mit seiner rauen Morgenstimme, die mir eine Gänsehaut verpasste.

„Morgen", gab ich unsicher zurück, „Willst du einen Kaffee?"

Er schüttelte bloß den Kopf und setzte sich mir gegenüber. „Warum bin ich hier?"

Erleichtert darüber, dass er offensichtlich reden und nicht gehen wollte, atmete ich aus.

„Du hast mich gestern ziemlich betrunken angerufen und als du fast überfahren wurdest, habe ich dich dann abgeholt. Allerdings haben wir deinen Schlüssel nicht gefunden, also habe ich dich mit zu mir genommen."

„Oh man." Müde fuhr er sich durchs Gesicht und schien einen Moment zu brauchen. Ich trank währenddessen einen weiteren Schluck Kaffee.

„Brauchst du was gegen die Kopfschmerzen?", wollte ich dann sanft wissen, jedoch verneinte er.

„Habe ich gestern etwas Dummes gesagt?"

„Du hast so einige dumme Sachen gesagt, ja", gab ich zu und stellte die Tasse jetzt weg, bevor ich ihn betrachtete. Max blickte mich unsicher an, als hätte er Angst, dass er gestern etwas gesagt hatte, dass er niemals sagen wollte.

„Was habe ich gesagt?"

„Dass du mich vermisst, dass du ständig an mich denken musst und dass du dich meinetwegen von Dilara getrennt hast", zählte ich auf und sein Blick wurde mit jedem einzelnen Wort beschämter.

„Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe, Daniel. Ehrlich. Ich sollte jetzt wohl lieber gehen", murmelte er und stand auf.

„Oh nein, das kannst du vergessen." Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Er wollte doch jetzt nicht ernsthaft abhauen, oder? Wir mussten das klären und zwar jetzt!

„Wir reden jetzt, also setz dich wieder hin", bestimmte ich und deutete auf den Stuhl, von dem er sich erhoben hatte. Zögerlich ließ er sich wieder darauf fallen.

„Stimmt das, was du gesagt hast?"

Nachdenklich lag sein Blick auf mir und schließlich seufzte Max. „Verdammt, Daniel. Was willst du von mir hören? Natürlich stimmt es. Ich betrinke mich nicht einfach ohne Grund. Ich bin unfassbar sauer auf mich, weil ich so viel scheiße gebaut und dich damit verloren habe. Als du mich geküsst hast, kam ich einfach nicht damit klar, dass ich schwul bin und Dilara hat mich abgelenkt, bis es nicht mehr ging. Ich habe immer dich gesehen, wenn ich sie geküsst habe. Du warst überall."

Erstaunt über das plötzliche Geständnis schwieg ich erstmal. Natürlich stimmt es. Das waren die Worte, die hängen blieben. Alles, was er gestern gesagt hatte, stimmte. Und als wäre das nicht genug, hatte er mir gerade indirekt gesagt, dass er Gefühle für mich hatte.

„Sag bitte was", flehte Max mich an und ich atmete jetzt tief durch.

„Warum bist du damit nicht früher zu mir gekommen?"

„Ich dachte, es wäre besser für dich, wenn ich einfach aus deinem Leben verschwinde. Ich habe dir nur Leid zugefügt, sonst nichts." Betrübt wich er meinem Blick aus, was mich dazu brachte, aufzustehen und den Tisch zu umrunden, bis ich vor ihm stand. Sanft hob ich sein Kinn an und ließ mich dann auf seinem Schoß nieder.

„Die letzten Monate habe ich ganz schön deinetwegen gelitten, ja. Aber davor hast du mich glücklicher gemacht als je jemand es zuvor geschafft hat", gestand ich ihm, „Ich liebe dich, Max, immer noch. Und das wird sich wohl auch so schnell nicht ändern. Aber wenn du das machen willst, dann gibt es kein Zurück mehr. Du musst dir sicher sein, dass du mich liebst, weil ich habe keine Lust, dich nochmal zu verlieren."

Max legte seine Arme um mich und nickte entschieden. „Ich bin mir sicher, Daniel. Ich liebe dich auch, so sehr."

Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, verband ich unsere Lippen zu einem sanften Kuss, den er sofort erwiderte. Nach all den schmerzhaften Monaten und dem ganzen Gefühlschaos fühlte ich mich endlich wieder komplett. Endlich hatte ich ihn voll und ganz an meiner Seite.

Oneshot für fraugoretzka , ich hoffe er gefällt dir <3

Bei uns in Frankfurt ist ab Montag wieder komplett Maskenpflicht an der Schule (davor war es zwar auch schon, aber nur von der Schule aus, nicht vom Kultusministerium...). Währenddessen ist in Offenbach (genau auf der anderen Seite des Mains) wieder alles im Lock-Down, bis auf die Schulen und Supermärkte. Mal schauen, wie sich das hier noch entwickeln wird&ob die Schulen vielleicht doch wieder geschlossen werden müssen. Ich hoffe es nicht, immerhin mache ich ja Abi und will nicht wieder alles von zuhause aus machen müssen🙏🏻

Naja, ich hoffe euch gefällt der Oneshot💗

Kommentar von dreaming_t :

[aiii, einmal ist Daniel kein Arschloch, thank u.<3 Das Ende ist mega cute. Auch wenn die Jungs es sich am Anfang schwerer gemacht haben, als es eigentlich ist.💘 er ist wirklich toll geworden]

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