[17] Charles Leclerc x Daniel Ricciardo [1/2]
veröffentlicht am 01.02.2021
[17] „Tu' einfach so, als wärst du mein Date."
Melbourne, 14. März 2019
Daniels Sicht:
„...Hast du Michelles Bilder mit Ethan und dem Kleinen auf Facebook schon gesehen? Sie sind so eine schöne Familie!", schwärmte meine Mutter nun schon ununterbrochen von meiner Schwester und ihrem Mann. Unbemerkt verdrehte ich meine Augen und nahm gelangweilt einen Schluck aus meinem Glas.
Man konnte durchaus sagen, dass meine Schwester von meinen Eltern vergöttert wurde, seit sie ihnen mit ihrem Sohn ein Enkel geschenkt hatte. Ich hingegen war wohl das schwarze Schaf in der Familie. Fast 30, Single und vor allem schwul. Ich würde ihnen keine Enkel geben, zumindest keine leiblichen. Mit meiner Sexualität hatten sie an sich kein Problem, aber dafür mächtig damit, dass ich immer noch Single war. Keine Ahnung, woran das lag, vielleicht daran, dass so ziemlich alle in meiner Familie in Beziehungen waren, also abgesehen von mir.
„Oh ja, so süß!", stimmte mein Vater ihr zu und grinste breit, während ich nur tiefer in den Stuhl rutschte. Warum hatte ich nochmal zu diesem Abendessen zugesagt? Ich könnte jetzt genauso gut mit den anderen Jungs zocken und einen wirklich schönen Abend haben. Stattdessen saß ich hier und durfte mir anhören, wie perfekt meine Schwester war, ganz toll.
„Wie sieht es eigentlich bei dir aus mit der Liebe, hm?" Grace wandte sich an mich. Natürlich war mir ihr hoffnungsvoller Blick nicht entgangen, weshalb ich schwer seufzte. Das nahm sie anscheinend als Antwort und nickte nur enttäuscht.
Traurig senkte ich meinen Kopf, bevor mir eine Idee kam. Ich könnte sie einfach anlügen und wenn sie die Person irgendwann kennenlernen wollten, würde ich einfach sagen, dass wir uns leider getrennt hatten. So konnte ich jedoch wenigstens für einen kurzen Zeitraum nicht das Opfer sein.
„Ich habe seit ein paar Wochen einen Freund", meinte ich also leicht grinsend, wodurch beide Köpfe zu mir schellten.
„Wirklich? Wie heißt er?", fragte mein Vater interessiert nach. Okay, so weit hatte ich noch nicht gedacht, Mist.
„Uhm, Ch-Charles...?", sagte ich also eher fragend und könnte mich im nächsten Moment schon dafür schlagen. Charles?! Der erste Name, der mir einfiel, war Charles?!
„Oh, der Charles?" Meine Mutter strahlte regelrecht über beide Ohren. Oh Gott, das war eine ganz dumme Idee gewesen. „Ich wusste schon immer, dass du ein Auge auf ihn geworfen hast. Er ist aber auch knuffig!"
„Ja, das ist er", stimmte ich ihr zu und hoffte inständig, dass ich nicht zu rot wurde, sodass meine Lüge auffliegen würde.
„Frag ihn doch, ob er mit zur Taufe am Dienstag kommen will!", schlug plötzlich Joe begeistert vor. Nein. Nein, nein, nein. Was hatte ich mir da gerade eingebrockt? Warum hatte ich ausgerechnet einen Fahrer als Ausrede nehmen müssen und nicht einfach irgendjemanden, der nicht gerade zufällig genau hier in Australien war?
Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. „Ich frage ihn mal, aber ich glaube, er hat ein paar Termine in Monaco."
Damit gaben sie sich mehr oder weniger zufrieden, auch wenn sie im Laufe des Abends immer mehr Fragen zu ihm stellten, die ich mit neuen Ausreden beantworten musste.
Nach dem Rennen am Sonntag war mir bewusst, dass ich dringend mit Charles reden und ihm von meiner Ausrede erzählen musste. Außerdem hatte sich ein neuer Plan in meinem Kopf gebildet, an dem ich Gefallen gefunden hatte. Vielleicht könnte ich meinen Kumpel ja dazu überreden, dass er für die Taufe meines Neffen und das darauffolgende Familienessen meinen festen Freund spielen konnte, damit meine Familie endlich aufhörte, mich mit dem Thema Beziehungen unter Druck zu setzen.
Deshalb stand ich abends vor der Hotelzimmertür des Monegassen und klopfte zaghaft an. Wie er wohl reagieren würde?
„Oh, hey." Charles lächelte mich überrascht an, als er mir die Tür öffnete. „Was machst du hier?"
„Ich muss dich um einen Gefallen bitten", kam ich direkt zum Punkt und er zog sofort die Augenbrauen skeptisch zusammen, ehe er einen Schritt zur Seite trat, um mich reinzulassen. Gemeinsam setzten wir uns auf sein Bett.
„Worum geht's?", forderte er mich zum Reden auf und ich seufzte leise.
„Womöglich habe ich meinen Eltern gesagt, dass wir beide in einer Beziehung sind", gab ich peinlich berührt zu.
„Du hast was?!", lachte er und schien meine Worte nicht wirklich ernst zu nehmen, „Klar, Dan. Verarschen kann ich mich selber."
„Ich meine das vollkommen ernst!", machte ich ihm mit fester Stimme klar, „Sie sind immer so enttäuscht, dass ich der einzige in der Familie bin, der noch Single ist, es ist kaum auszuhalten. Deswegen habe ich ihnen gesagt, dass ich in einer Beziehung mit einem Charles bin. Daraufhin hat sich meine Mutter so sehr gefreut und kam auf dich, da konnte ich ihr nicht widersprechen."
„Oh mein Gott, du Idiot. Wie kommst du nur auf solche Sachen?" Er fuhr sich kopfschüttelnd durchs Gesicht, ehe er tief durchatmete. „Und was erwartest du jetzt von mir?"
„Am Dienstag ist die Taufe von meinem Neffen und danach gehe ich mit meiner Familie noch was essen. Komm mit und tu' einfach so, als wärst du mein Date. Bitte, Charles", flehte ich ihn an, was ihm zum Schnauben brachte.
„Wie bitte?! Warum sollte ich das tun?", rief er ungläubig aus, „Sag ihnen einfach, dass ich keine Zeit habe oder wir uns gestritten haben oder so."
„Aber dann werden sie mir vielleicht die ganze Sache nicht glauben. Bitte, tu' mir diesen einen Gefallen, weil ich dein allerbester Freund bin", bettelte ich weiter und er brummte leise, wodurch ich bemerkte, dass er nun mit sich rang. Deshalb setzte ich noch einen drauf: „Ich haue dafür auch alle beim nächsten Rennen raus, damit du es gewinnen kannst."
Nun schlich sich ein Schmunzeln auf seine Lippen und er nickte langsam. „Na gut. Aber du bezahlst für die Unterkunft und den Flug zurück, den ich jetzt stornieren muss."
„Abgemacht!" Ich hielt ihm strahlend meine Hand hin, in welche er einschlug.
„Also, Schatz. Was ist denn unsere Vorgeschichte?", verlangte er zu wissen und betonte dabei den Kosenamen extra stark, weswegen ich leicht kicherte.
Zusammen dachten wir uns die Story aus, wie wir zusammengekommen waren, was sogar irgendwo auch witzig war, da wir dabei auf die kuriosesten Ideen kamen. Am Ende hatten wir uns eine durchaus plausible Geschichte zusammengereimt, womit wir uns zufrieden gaben. Jetzt mussten wir nur noch hoffen, dass meine Familie sie uns auch abkaufte.
—
Ich hielt Charles meine Hand hin, welche er augenverdrehend ergriff, sodass ich unsere Finger miteinander verschränken konnte.
„Wenn du nur einmal auch nur auf die Idee kommst, mich heute Abend küssen zu müssen, haue ich dir eine rein", warnte er mich, auch wenn er dabei schief grinste, „Näher als das Händchenhalten kommen wir uns nicht, verstanden?"
Unschuldig hob ich meine freie Hand. „Was auch immer du sagst." Gentleman-like öffnete ich ihm die Tür zum Restaurant, was er mit einem anerkennenden Nicken kommentierte.
„Daran könnte ich mich allerdings gewöhnen", zog er mich auf.
„Oh, shut up", kicherte ich und führte ihn zum Tisch, wo meine Verwandten auf uns warteten. Wir hatten uns bereits kurz in der Kirche unterhalten, allerdings mussten wir dann los, weil wir sonst zu spät zum Restaurant gekommen wären.
„Danny!" Henry kam auf mich zugerannt, als er mich nah. Ich löste meinen Griff um Charles' Hand und hockte mich stattdessen hin, damit ich meinen Neffen hochheben konnte.
„Na, Großer? Endlich getauft, hm?", lächelte ich. Zufrieden kuschelte er sich an mich und nickte, dann blickte er mit großen Augen zu Charles.
„Hallo!", winkte er ihm aufgeregt zu, was den Ferrari Fahrer zum Schmunzeln brachte. Er imitierte sein Winken mindestens genauso aufgeregt, woraufhin ich mir fest auf die Lippe biss, um nicht laut loszulachen.
„Na komm, wir setzen uns mal." Ich ließ den kleinen Jungen wieder runter und sofort rannte er zurück zum Tisch. Ich hingegen legte einen Arm um Charles' Schulter.
„Meine Familie kann sehr laut werden, lass dich davon nicht beirren", flüsterte ich ihm ins Ohr und drückte ihn behutsam vorwärts.
„Da hat man schon Formel 1 Fahrer als Sohn und zukünftigen Schwiegersohn und trotzdem brauchen sie am längsten, um zum Restaurant zu fahren", lachte mein Vater auch schon, als wir ankamen.
Ich schob Charles' Stuhl zurecht, sodass er sich setzen konnte, ehe ich zu einer Antwort ansetzte: „Ich muss ja darauf aufpassen, dass ich keinen Unfall baue, damit ich Charles nicht direkt wieder verliere." Mein Kumpel senkte schmunzelnd den Kopf, als ich mich neben ihn fallen ließ. Meinen Arm ließ ich derweil auf seiner Stuhllehne liegen und blickte ihn an. „Stimmt's, babe?"
„Mhmh", brummte er zustimmend und grinste leicht, „Wir heben uns das schnelle Fahren für die Rennen auf."
„Besser so", lächelnd Michelle, „Ihr seid ein wirklich schönes Paar."
Charles räusperte sich verlegen und murmelte ein einfaches ,Danke', während seine Wangen etwas rot wurden. Und zum ersten Mal seit ich Charles kannte, fühlte ich mich in gewisserweise zu ihm hingezogen. Er war wirklich süß. Warum war mir das noch nie zuvor aufgefallen?
„Wie kamt ihr eigentlich zusammen?", fragte Ethan nach. Froh darüber, dass wir diese Geschichte nun in- und auswendig konnten, fingen wir an, sie vorzutragen.
Nachdem wir alle fertig gegessen hatten, fuhren wir noch zum Haus meiner Eltern, um etwas zu trinken. Ethan und Michelle würden hier mit Henry übernachten, während ich für Charles und mich zwei Hotelzimmer gebucht hatte. Das hatte den Vorteil, dass niemand mitbekam, dass wir nicht in einem Bett, geschweige denn Zimmer, schliefen.
Spät nachts verabschiedeten wir uns schließlich von allen, da ich merkte, wie müde Charles langsam wurde. Dabei schlossen alle sowohl mich, als auch meinen Schein-Freund in die Arme, was mir ein schlechtes Gefühl bereitete. Es war offensichtlich, dass sie Charles gerne hatten, leider Gottes war er aber nicht wirklich mein Freund.
Moment...leider?! War ich jetzt wirklich schon an dem Punkt angekommen, dass ich es schade fand, dass wir nicht wirklich ein Paar waren? Großartig...
Das Hotel war in der Nähe von meinem alten Zuhause, sodass wir laufen konnten. Solange wir noch im Sichtfeld meiner Verwandten waren, hielt ich wieder Charles' Hand, allerdings hatte ich das plötzliche Bedürfnis, sie weiter zu halten, auch als wir schon mehrere hundert Meter gelaufen waren. Da er keine Anstalten machte, seine Hand zu lösen, nahm ich das als Zeichen, dass es in Ordnung für ihn war.
Schweigend liefen wir zum Hotel, wo ich ihn noch bis zu seinem Zimmer begleitete. Schweren Herzens ließ ich nun doch von ihm ab und lächelte ehrlich: „Danke, dass du das für mich gemacht hast. Ich weiß das sehr zu schätzen."
„Kein Ding, irgendwie war es witzig", gab er zu, „Wenn du mich also nochmal als deinen Freund benötigst, sag ruhig Bescheid."
„Warum kommen wir nicht direkt richtig zusammen?"
Erst nachdem ich diese Worte ausgesprochen hatte, merkte ich, wie falsch sie herüberkamen. Eigentlich hatte ich sie als Scherz gemeint, aber dafür hatte ich viel zu ernst gesprochen. Oh Gott, peinlich! Charles musterte mich überrumpelt und wurde wieder leicht rot. Verdammt, warum musste er mit diesem Rotschimmer so verdammt niedlich aussehen?
„Sorry, es war nicht so ge-"
„Ich wäre dafür zu haben", unterbrach er mich und lächelte dabei schüchtern. Warte, was?!
„W-Wirklich?", hauchte ich fassungslos und er nickte.
„Ja, der Abend war wirklich schön und...keine Ahnung. Ich könnte mir schon vorstellen, mit dir zusammen zu sein, denke ich." Unsicher zuckte er mit den Schultern, während ich zu grinsen anfing. Etwas nervös schloss ich die Lücke zwischen uns und legte meine Hände an seine Hüfte, woraufhin er seine Arme um meinen Nacken schlang.
Wie hypnotisiert näherten wir uns, bis unsere Lippen schließlich aufeinander trafen. Ein wohliges Kribbeln durchzog meinen ganzen Körper, während meine Knie weich wurden. Das war jetzt schon der beste Kuss, den ich jemals hatte. Charles' sanfte Lippen ließen ein Feuerwerk in mir ausbrechen. Glücklich zog ich ihn näher und war wie berauscht von dem Kuss.
Als wir uns lösten, war es einen Moment still zwischen uns, bis er zu grinsen anfing. Im nächsten Moment boxte er mir auch schon mehr oder weniger sanft in den Bauch, was mich schmerzerfüllt aufzischen ließ.
„Was zur Hölle?!", keuchte ich überrascht, während er nur lachte.
„Ich habe dir gesagt, dass ich dir eine reinhaue, wenn du mich heute küsst." Er blinzelte gespielt lieb und ich seufzte schwer.
„Hättest du das nicht etwas weniger schmerzhaft machen können?", beschwerte ich mich weiter. Entschuldigend lächelte er und hauchte mir einige Küsse auf das Gesicht.
„Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor."
„Will ich für dich hoffen", murrte ich. Als er sich jedoch zu mir lehnte, um mich ein zweites Mal liebevoll zu küssen, war mein Ärger verflogen. Für ein paar weitere Küsse würde ich es ihm vielleicht sogar komplett verzeihen...
Oneshot für macekeen_x , ich hoffe er gefällt dir <3
Als nächster wäre ein Carlos x Lando Oneshot geplant, aber wenn ihr lieber erst die Fortsetzung von diesem hier haben wollt, schreibt es am besten in die Kommentare :)
Wie geht es euch zurzeit so? :) ich habe das Gefühl, das wird man immer viel zu selten gefragt.
Wenn ihr über irgendwas reden wollen würdet, könnt ihr mich auch immer gerne anschreiben🖤
Ja, das ist der Oneshot, den ich vor mehreren Monaten mal aus Versehen hochgeladen habe mit dem Titel, den T ihm gegeben hatte (Daniel x Max >>>>> Charles x Daniel)😂😬 natürlich habe ich ihn für sie mal wieder mit dem Pair geschrieben, das sie wollte, also falls irgendwo noch Max statt Charles steht, dann deswegen🤷🏻♀️
Kommentar von dreaming_t :
[omg, der Os ist so gooooooooooals, vor allem das Ende.😂 Ich finde, dass dir der Os wirklich, wirklich gut gelungen ist und du die Idee toll umgesetzt hast. Die Daniel x Max Version ist passend und einfach nur perfekt.🥺 Ich liebe den Os, er ist definitiv einer meiner liebsten (also die Daniel x Max Version)]
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