[14] Carlos Sainz x Lando Norris
veröffentlicht am 01.07.2020 um 17:31 Uhr
[14] „Lass mich doch einmal ausreden!"
Carlos' Sicht:
Aufgeregt blieb ich vor der Tür von Landos Haus stehen. Ich wollte ihn heute überraschen, da wir uns mittlerweile seit zwei Wochen nicht gesehen hatten, immerhin war Sommerpause und wir waren beide getrennt im Urlaub gewesen. Dafür war meine Freude umso höher, ihn jetzt wiedersehen zu können.
Leise schloss ich die Tür mit dem Schlüssel auf, den er mir gegeben hatte und trat ein. Sofort konnte ich ein Lachen vernehmen, ein weibliches Lachen. Hatte er Besuch? Davon hatte er mir gar nichts erzählt.
Ich folgte den Geräuschen, bis ich ins Wohnzimmer schauen konnte und meinen Freund erblickte. Sofort schluckte ich schwer.
Er saß auf dem Sofa, mit dem Rücken zu mir gedreht und hatte einen Arm um eine mir unbekannte Frau gelegt. Gerade lachten sie über irgendetwas, wobei sie sich sehr nah kamen.
„Du bist so bescheuert, Lando", kicherte sie und strich ihm mit einer Hand über die Wange. Dabei war ihr Blick so liebevoll, dass es mir das Herz brach. Was hatte das zu bedeuten?
Nun lehnte sich der Brite zurück, ein glückliches Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich weiß, aber du liebst mich trotzdem."
„Natürlich tue ich das."
Das war dann wohl die Bestätigung. Er betrog mich. Ein brennender Schmerz breitete sich in mir aus und ich hatte das Gefühl zu ersticken. Wortlos drehte ich mich um und schlich wieder aus dem Haus, bevor sie mich bemerken konnten. Kaum hatte ich mich ins Auto gesetzt, liefen mir auch schon Tränen über die Wangen. Verzweifelt krallte ich mich ins Lenkrad und lehnte meine Stirn dagegen. Das war so ziemlich das Letzte, was ich von Lando erwartet hatte. Er war immer so fürsorglich gewesen und ich dachte wirklich, dass er mich lieben würde. Wie sehr man sich in einem Menschen bloß täuschen konnte.
Verletzt startete ich den Motor des Autos, bevor ich zu meinem Haus zurückfuhr. Ich würde einfach bald zurück nach Spanien zu meiner Familie fliegen, dann würde ich zumindest sicher nicht mehr auf Lando treffen und konnte mir in Ruhe überlegen, was ich jetzt machen wollte.
—
Seufzend blickte ich auf mein Handy, als es klingelte. Wieder einmal war es Lando. Es waren mehrere Tage vergangen, in welchen ich ihn erbarmungslos ignoriert hatte. Ich wollte erst einen klaren Gedanken fassen, bevor ich irgendwas anderes machen würde. Allerdings schien der Jüngere das nicht zu verstehen und schrieb mir fast im Minutentakt Nachrichten und rief mich dann auch ununterbrochen an, sodass ich in den vier Tagen bereits über fünfzig verpasste Anrufe und mindestens doppelt so viele ungelesene Nachrichten von ihm hatte. Vielleicht sollte ich ihm einfach mal klar machen, dass ich Ruhe brauchte und er mich nicht durchgängig kontaktieren musste.
—
Genervt ging ich zur Tür, als es immer wieder klingelte. Wer zur Hölle war so anstrengend? Mit einem unfreundlichen ,Was?!' riss ich sie auf und erstarrte, als ich in Landos panische Augen blickte. Als er mich ansah, änderte sein Ausdruck sich sofort in erleichtert.
„Hier bist du! Gott, ich habe mir so Sorgen um dich gemacht! Warum hast du nicht auf meine Anrufe reagiert?", wollte er besorgt wissen und kam schon auf mich zu, um mich zu küssen, jedoch wich ich zurück.
„Was ist?" Verwirrt blinzelte er. „Habe ich was getan?"
„Das kann man so sagen", schnaubte ich und verschränkte die Arme, „Mich betrogen zum Beispiel."
Überrascht riss er die Augen auf. „Was meinst-"
„Fang erst gar nicht damit an, Lando", unterbrach ich ihn aufgebracht. Wollte er jetzt wirklich das Offensichtliche leugnen? „Ich habe dich mit ihr gesehen!"
„Carlos, ich-", fing er erneut an, aber ich schüttelte bloß den Kopf.
„Nein, du kannst dich da nicht raus reden. Ihr saßt auf der Couch und habt gekuschelt und sie hat gesagt, dass sie dich liebt. Ich kann daran gar nichts falsch verstanden haben!", fuhr ich ihn weiter an und er zuckte verletzt zusammen, was mich zum Augen verdrehen brachte.
Wollte er mich eigentlich komplett verarschen? Tat er jetzt wirklich so, als würden ihn meine Worte verletzen, wenn er mich betrogen hatte?
„Ich kann das-"
„Geh jetzt", unterbrach ich ihn zum dritten Mal, denn um ehrlich zu sein wollte ich seine Erklärung nicht hören und würde sie jetzt sowieso nicht an mich ranlassen.
„Lass mich doch einmal ausreden, Carlos!", rief der Jüngere jetzt und ich hob die Augenbrauen.
„Warum? Damit du mir sagen kannst, dass ihr nichts miteinander hattet?"
„Ja, ganz genau!", stimmte er mir zu und ich schnaubte verächtlich.
„Sicherlich", gab ich ironisch von mir, „Spar dir das bitte einfach, okay?"
„Carlos, man. Ich liebe nur dich. Bitte lass mich jetzt nicht so abblitzen." Verzweifelt versuchte Lando nach meiner Hand zu greifen, jedoch zog ich sie schnell weg.
„Geh", forderte ich ihn auf und schlug im nächsten Moment die Tür vor seiner Nase zu. Danach ignorierte ich das Sturmklingeln von ihm.
—
„Hey, Carlos. Kann ich reinkommen?"
Als Max' Stimme durch mein Zimmer drang, hob ich den Blick und wandte ihn zur Tür, durch welche er seinen Kopf gesteckt hatte.
„Klar, komm rein."
Er trat ein und schloss die Tür hinter sich, bevor er sich zu mir aufs Sofa setzte.
„Wie geht es dir?", fragte er fürsorglich. Augenblicklich seufzte ich und lehnte mich zurück. Das war also ein Gespräch von der Sorte ‚Ich habe mit Lando geredet'. Diese Gespräche kamen in den letzten Wochen oft vor, aber bis jetzt waren es nur Alex und George, manchmal Charles gewesen, die mit mir hatten reden wollen. Max war zum ersten Mal bei mir. Das Typische an den Gesprächen war, dass ich erst gefragt wurde, wie es mir ging. Als müsste man sich erstmal vorsichtig an mich heran tasten.
„Gut", meinte ich abweisend, „Schau, Max. Ich habe keine Lust mich mit dir zu streiten, aber noch weniger Lust habe ich, von dir belehrt zu werden, also hier schonmal der komplette Ablauf für das Gespräch: Nein, ich werde dir nicht zuhören. Nein, ich werde nicht nochmal mit Lando reden. Nein, wir kommen nicht wieder zusammen. Nein, ich werde ihm nicht verzeihen."
Max blinzelte unbeeindruckt. „Lando hat sich verändert."
„Das ist schön für ihn." Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Wollte er mir damit sagen, dass er mich ab sofort nicht mehr betrügen würde? Ganz toll. Dadurch würde das Vertrauen auch nicht wiederkommen.
„Nein, so meinte ich das nicht. Ich komme nicht hier her, weil ich um jeden Preis will, dass du ihm verzeihst, sondern weil ich mir wirklich Sorgen um ihn mache, Carlos", erklärte er mir nervös und ich atmete jetzt tief durch. Wenn Max so unsicher wurde, dann war es wohl ernst. Und so sehr ich auch wollte, dass Lando mir egal war, es war eben nicht so.
„Was ist passiert?", hakte ich nun deutlich freundlicher nach.
„Er macht sich unfassbare Vorwürfe wegen dem, was passiert es. Du musst wissen, er hat dich wirklich nicht betrogen. Diese Frau, mit der du ihn wahrscheinlich gesehen hast, ist noch eine Freundin aus dem Kindergarten und tatsächlich lesbisch. Also, du brauchst dir deshalb keine Sorgen zu machen."
Sofort runzelte ich die Stirn. Lesbisch? Sie war lesbisch? Na ganz toll.
„Oh man..." Ich fuhr mir durchs Gesicht und seufzte schwer. Trotzdem ging ihr liebevoller Blick mir nicht aus dem Kopf. Selbst wenn sie lesbisch war, sollte sie meinem Freund nicht so anschauen und vor allem nicht so nah sein.
„Wir denken, dass er sich selbst verletzt, Carlos", nuschelte Max dann leise. Augenblicklich zog ich geschockt die Luft ein und versuchte diese Aussage zu verarbeiten. Lando verletzte sich selbst? Und das alles meinetwegen? Gott, das war schrecklich! Ich hätte ihm zuhören sollen.
„E-Er-", fing ich mit brüchiger Stimme an, brach dann jedoch ab und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.
„Er trägt nur noch lange Oberteile und lässt niemanden mehr so richtig an sich ran. Es geht ihm verdammt schlecht, Carlos."
Ich stand nun mit wackeligen Beinen auf und ging zur Tür. „Ich rede mit ihm."
Verstehend nickte der Niederländer. „Er ist bei George. Ich glaube, Alex ist auch da."
Ich bedankte mich schnell und lief dann eilig aus dem Motorhome, um stattdessen zu dem von Williams zu gehen.
Kaum war ich dort angekommen, lief ich zu Georges Fahrerzimmer. Glücklicherweise versuchte keiner der Mitarbeiter mich daran zu hindern, sodass ich ungestört an die Tür klopfen konnte.
„Ja?", hörte ich Georges Stimme und trat daraufhin ein. Landos Blick landete auf mir. Wie Max bereits gesagt hatte, trug er einen Pulli und hatte einen gewissen Abstand zu George und Alex, die am anderen Ende des Sofas saßen.
Alex schaute von mir zu Lando, dann zu George, bevor er aufstand und dem Williamsfahrer deutlich machte, dass sie gehen sollten, damit Lando und ich reden konnten.
„Bitte klär das mit ihm", flüsterte mir Alex noch zu, dann verschwanden sie aus dem Raum. Nun begab ich mich zu Lando.
„Hey", hauchte ich besorgt und suchte seinen Blick, „Können wir reden?"
„Worüber? Ich habe es verkackt", nuschelte er kraftlos. Dann zog er ein Bein an und schlang seine Arme darum.
„Ich habe es genauso verkackt. Ich hätte dir zuhören müssen." Beruhigend legte ich eine Hand auf sein Knie, bevor ich anfing leicht darüber zu streicheln. Noch nie hatte ich Lando so gesehen. Er wirkte sehr zerbrechlich und verwundbar. Normalerweise war er so nicht, vor allem nicht bei mir.
„Aber du hattest ja recht. Ich war ihr vermutlich viel zu nah und wir haben geflirtet, auch wenn es nur aus Spaß war. Ich bin ein schlechter Freund." Sein trauriger Blick glitt zu Boden. Schnell nahm ich sein Kinn in meine Hand und drehte seinen Kopf sanft zu mir.
Einen kurzen Moment lang musterte ich ihn, bevor ich zu einer Antwort ansetzte: „Bist du nicht. Du hast nichts falsch gemacht, du hast nur mit einer Freundin gute Laune gehabt, daran ist nichts verwerfliches, okay? Ich hätte dir zuhören müssen und nicht so ausrasten dürfen. Das alles geht auf meine Kappe."
Verzweifelt atmete er durch und schloss die Augen. „Ich liebe dich und würde nie was mit jemand anderem anfangen.
„Ich weiß." Vorsichtig rutschte ich näher zu ihm, bevor ich nach seinen Händen griff und unsere Finger miteinander verschränkte. „Ich liebe dich auch, hörst du?"
Erschöpft lehnte nun Lando seinen Kopf an meine Brust. Liebevoll löste ich jetzt unsere Hände wieder, um stattdessen meine Arme um ihn zu legen. Dann fiel mir wieder ein, warum ich überhaupt so schnell zu ihm wollte.
Sofort rutschte ich zurück und griff mit einer Hand nach seinem Handgelenk, während ich mit der anderen den Pulli hochschob. Lando wollte sich sofort aus dem Griff lösen, jedoch hielt ich weiter fest, um einen Blick darauf werfen zu können.
„Was machst du da?", wollte er überrumpelt wissen und folgte meinem Blick. Ich inspizierte seinen Arm genau, sah jedoch nichts auffälliges. Er hatte sich doch nicht selbst verletzt? Oder war es einfach nur nicht so schlimm? Oder an einer anderen Stelle?
„Hast du dich selbst verletzt?", fragte ich und blickte ihn jetzt wieder in die Augen, während ich weiterhin sein Handgelenk umgriff.
„Was? Nein!", beteuerte er sofort, „Warum denkst du sowas?"
„Die anderen haben es gedacht, weil du nur noch lange Sachen trägst."
„I-Ich war mehrmals kurz davor, aber ich habe es nie getan", gab er unsicher zu.
„Warum dann die langen Sachen?", fragte ich verwirrt.
„Warum nicht?", stellte er die Gegenfrage, auf die ich ehrlich gesagt keine wirkliche Antwort hatte. Es war zwar nicht verdammt kalt die letzten Wochen, jedoch auch nicht mehr unfassbar heiß und da Lando schon immer eher fror, war das gar nicht so unverständlich.
„Ich habe auch öfter nur Shirts getragen. Es war immer eher abends, als ich Pullis anhatte. Das ist aber auch die Zeit, wo ich mich dann immer mit den anderen treffe."
„Tut mir Leid, dass ich dich so attackiert habe damit. Ich hatte nur Angst um dich", entschuldigte ich mich jetzt.
„Alles gut." Er schüttelte den Kopf und lächelte jetzt leicht. „Es ist doch alles wieder gut, oder?"
„Ja, alles ist wieder gut", stimmte ich ihm zu, bevor ich ihn in einen sanften Kuss verwickelte.
Ich war mehr als nur erleichtert darüber, dass die Vermutung der anderen nicht stimmte. Trotzdem war ich auch irgendwie froh, dass Max es gedacht hatte, sonst würde ich Lando jetzt wohl nicht küssen.
Happy Birthday! stxrygirl_ 💕 nochmal: ich wünsche dir nur das beste, denn das hast du dir verdient! Ich hab dich lieb, hoffentlich gefällt dir der Oneshot, auch wenn es ziemlich viel Drama ist😂💕
Und auch Happy Birthday an Daniel!! <3
Kommentar von dreaming_t :
[jaja, Max wieder der über fürsorgliche Retter vom Dienst. Der Os ist wirklich gut geschrieben, aber... boyyyyyyys 🥺🥺🥺 Ich kann verstehen, dass Carlos das in den falschen Hals bekommen hat, aber hätte ich am liebsten den Mund zu geklebt, nachdem er Lando nicht zugehört und bei Max damit weitergemacht hat, aber gut. Sie haben es ja noch hinbekommen.<3 Nochmal Happy birthday, Jassi]
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