[1] Charles Leclerc x Lando Norris

veröffentlicht am 24.07.2020

[1] „Gibt es einen besonderen Grund, warum du mein Shirt trägst?"

Charles' Sicht:

Lächelnd fuhren meine Finger über den nackten Rücken von Lando, welcher es sich auf mir gemütlich gemacht hatte. Wie so oft an Rennwochenenden hatten wir miteinander geschlafen. Keine Ahnung, wie das immer kam, aber irgendwie konnten wir das Verlangen nicht unterdrücken. Sicherlich war es auch längst überfällig, dass wir uns unsere Gefühle gestehen sollten, aber keiner von uns hatte anscheinend die Eier dazu. Allerdings war es irgendwo klar, dass wir Gefühle füreinander hatten, zumindest Lando zeigte es mir mehr als nur deutlich. Immer suchte er meine Nähe und kam zu mir, wenn er sich schlecht fühlte. Ich hoffte, dass er wusste, dass ich genauso empfand.

Heute hatten wir gerade erst das freie Training beendet, als er zu mir ins Motorhome gekommen war. Keine fünf Minuten später lag er auch schon unter mir auf der Couch und wir schliefen miteinander. Einige würden es vielleicht als unverantwortlich bezeichnen, da theoretisch jederzeit jemand in mein Zimmer kommen könnte, allerdings konnte ich die Tür abschließen. Darauf achtete ich auch immer. Vorerst wäre es ganz gut, wenn niemand von mir und Lando wusste.

Nun regte er sich in meinen Armen, bevor er mich anblickte. „Ich muss langsam mal gehen."

„Okay." Kurz legte ich meine Lippen auf seine Schläfe und ließ dann von ihm ab, sodass er aufstehen konnte. Mein Blick lag auf ihm, während er sich anzog. Als Letztes griff er nach dem Shirt, welches ich heute getragen hatte, als ich vom Hotel zum Paddock gekommen war. Normalerweise trug ich da schon meine Ferrari Klamotten, jedoch war es heute verdammt heiß gewesen, weshalb ich gut und gerne auf das dickere Poloshirt verzichten konnte, solange es möglich war.

„Lando", warnte ich ihn, als er es nachdenklich betrachtete. Unschuldig blickte er mich an, während er es sich langsam über den Kopf zog. Zugegeben, es sah verdammt süß aus, aber die Medien würden verrückt werden, wenn er in mein Motorhome kam und in meinen Klamotten zurückkehrte. Darauf konnte ich verzichten.

„Zieh es bitte wieder aus. Wir brauchen die Aufmerksamkeit nicht."

„Du hast mich nicht einmal gefragt, ob ich es aus einem bestimmten Grund anhabe", schmollte der Brite und ich gab seufzend nach.

Gibt es einen besonderen Grund, warum du mein Shirt trägst?", wollte ich wissen, jedoch schüttelte er den Kopf.

„Nein. Wir sehen uns später." Mit einem Grinsen auf den Lippen verließ er mein Fahrerzimmer.

„Lando!", rief ich ihm hinterher, jedoch ignorierte er es gekonnt oder hörte es schon gar nicht mehr. Frustriert stand ich auf, als die Tür ins Schloss gefallen war und zog mich ebenfalls wieder an, da ich noch ein paar Termine mit dem Team hatte.

„Charles Leclerc! Ich habe noch eine Frage an Sie!", rief ein Journalist, als ich schon mehr Interviews gegeben hatte als gewollt und eigentlich nur noch ins Hotel wollte. Binotto hatte mir jedoch klar gemacht, dass ich immer freundlich sein sollte, weswegen ich mich jetzt an den Mann wandte.

„Ja?"

„Vorhin wurde gesehen, wie Lando Norris in Ihr Motorhome gegangen ist. Als er wiederkam, trug er Ihr Shirt. Was hat das zu bedeuten?", fragte er und hielt mir jetzt das Mikrofon direkt ins Gesicht.

„Uhm..." Unsicher trat ich einen Schritt zurück. Die Frage und meine Reaktion darauf hatte mittlerweile Aufsehen erregt, sodass mehr Journalisten interessiert dazu kamen.

„Sie haben dort auch einen Knutschfleck. Der war vorhin noch nicht da", bemerkte eine Frau und zeigte auf meinen Hals. Nervös fuhr ich zu der Stelle. Verflucht sei Lando! Keine Knutschflecken, das war abgemacht. Wie hatte ich das denn nicht einmal bemerken können?

„Ich muss jetzt gehen", entschuldigte ich mich schnell und begab mich in Richtung des Wagens, der mir zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich folgten mir alle.

„Also wollen Sie sich nicht dazu äußern? Führen Sie und Norris eine Beziehung?"

„Ich...nein!", rief ich aufgebracht und war froh, am Auto angekommen zu sein. Ein letztes Mal drehte ich mich um, um in die ganzen Gesichter, Kameras und Mikrofone schauen zu können. „Lando Norris und ich sind Freunde. Der Knutschfleck ist nicht von ihm und das Shirt hat er nur angezogen, weil er Wasser auf seins verschüttet hatte." Damit stieg ich ins Auto, bevor ich losfuhr.

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Am Hotel angekommen war ich komplett entnervt auf mein Zimmer gegangen und hatte mich aufs Bett geworfen. Seitdem mied ich den Kontakt zu allen anderen. Trotzdem sollte ich nachschauen, wer jetzt vor meiner Tür stand, weswegen ich mich erhob und sie öffnete. Wenig begeistert blickte ich Lando entgegen, der immer noch das Shirt trug. Auf ihn hatte ich so ziemlich am wenigsten Lust.

„Hey. Ich habe deine Interviews mitbekommen. Tut mir Leid", meinte er und wollte mich küssen, jedoch wich ich zurück. Er runzelte die Stirn. „Was ist?"

„Ernsthaft, Lando?" Fassungslos schüttelte ich den Kopf. „Erstens, du hast mir einen Knutschfleck gemacht. Das wollten wir nicht tun. Zweitens, du hast mein Shirt angezogen, was ich nicht wollte. Und drittens, du hast mir ziemlich viel scheiße eingebrockt! Und Dir selber auch! Warum verstehst du nicht, dass ich kein Interesse daran habe, dass es komplett unsinnige Gerüchte über uns gibt? Wir sind nicht zusammen, also solltest du auch nicht so tun, als ob es so wäre, verdammt!"

An seinem Blick sah ich, dass ich ihn ziemlich verletzt hatte. Der Jüngere schluckte und nickte dann langsam.

„Okay", flüsterte er mit weicher Stimme und trat einen Schritt zurück, sodass er wieder im Gang stand. „Nachricht angekommen."

Ich schwieg jetzt, wofür ich mich schlagen könnte. Ich wollte nicht, dass er ging und ich wollte nicht, dass er dachte, dass ich keine Beziehung mit ihm führen wollte, denn so war es nicht. Gott, ich liebte ihn. Warum verletzte ich ihn dann so? Warum sagte ich dann jetzt nichts? Aber was sollte ich ihm sagen? ‚Ich meine es nicht so'?

Lando drehte sich jetzt um und verschwand. Herzlichen Glückwunsch, Charles. Du bist der größte Idiot der Welt.

Müde stieg ich aus dem Auto aus und blickte mich um. Das Qualifying lief eigentlich ganz gut, ich startete morgen von P4, aber ich war einfach nur müde. Gestern hatte ich nicht schlafen können und als ich heute mit Lando reden wollte, hatte er sich demonstrativ in eine andere Richtung gedreht. Natürlich verstand ich es, aber es tat mir nicht gut, überhaupt nicht gut.

Ich fühlte mich unfassbar schlecht, was auch berechtigt war. Ich hatte mich verdammt scheiße verhalten und bereute jedes einzelne Wort. Ich liebte Lando und verdammt, ich würde mich auch für ihn outen. Ich würde alles für ihn tun, auch wenn wir nicht einmal zusammen waren.

„Gutes Qualifying, Charles", lobte mich Mattia, als ich ihm begegnete. Meinen Helm hatte ich bereits abgesetzt.

„Danke. Kann ich kurz was klären gehen?", bat ich ihn und er nickte knapp.

„Wir haben in 20 Minuten unsere Besprechung. Solange du pünktlich bist, kannst du gehen."

Erneut bedankte ich mich bei ihm, dann lief ich schnell durch den Paddock, bis ich bei McLarens Motorhome ankam. Tief atmete ich durch und trat ein.

„Hey, wo ist Lando?", wollte ich von der erst besten Person wissen, der ich begegnete. Überrascht über meinen Auftritt musterte er mich, jedoch schien er kurz darauf zu verstehen worum es ging. Immerhin waren die Gerüchte um den Briten und mich ziemlich viral gegangen.

„Er ist noch in der Box, ich bringe dich hin." Er lief los und ich folgte ihm erleichtert.

Schließlich hielten wir vor der Box, von wo ich bereits Lando und Carlos sehen konnte, die miteinander redeten. Dabei blickten sie auf Landos Auto.

„Lando!", rief der McLaren Mitarbeiter. Sein Kopf schellte zu uns und als er mich entdeckte, machte er sich auf den Weg zu mir.

„Können wir reden?", fragte ich sanft und er nickte, bevor er sich durch die Haare fuhr.

„Ja, lass uns in mein Zimmer gehen."
Ich folgte ihm in sein Fahrerzimmer, wo er die Tür schloss und sich dann mit verschränkten Armen dagegen lehnte.

„Und? Bist du hier, um dein Shirt abzuholen?", fragte Lando trocken.

„Nein. Ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen." Ich senkte meinen Blick und biss auf meine Lippe. „Das, was ich gestern gesagt habe, war absoluter bullshit. Ich war einfach nur so verdammt genervt von den Reportern und davon, dass es dir so egal war."

„Um ehrlich zu sein, ist es mir nicht egal", gab er kleinlaut zu, „Ich hatte nur nicht erwartet, dass es tatsächlich jemand bemerkt. Und das mit dem Knutschfleck...Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Es war eher unbewusst."

Ich schüttelte meinen Kopf und kam langsam auf ihn zu. Das war eine der Eigenschaften, die ich an ihm liebte, gleichzeitig auch über alles hasste. Er war generell nicht sehr nachtragend, weil er sich nicht gerne stritt, was ziemlich angenehm war. Dabei nahm er jedoch dann oft jegliche Schuld auf sich, was ich nicht gut hieß. Er stellte sich oft um einiges schlechter dar, als er war.

„Nein, Lando." Sanft griff ich nach seiner Hand und lächelte. „Gib dir nicht die Schuld. Ich habe dich scheiße behandelt und verletzt, nicht andersherum. Und ich habe dabei auch noch einfach Dummheiten gesagt, die ich niemals im Leben so unterschreiben würde."

Unschlüssig biss er sich auf die Lippe und legte den Kopf schief. „Was meinst du?"

„Als ich gesagt habe, dass wir nicht zusammen wären und du deshalb auch nicht so tun solltest, als ob es so wäre. I-Ich..." Ich stockte kurz und blickte ihn an. Das war dann wohl der Moment der Wahrheit. „Ich will, dass du weißt, dass ich mir nichts schöneres vorstellen könnte, als dich offiziell als meinen Freund zu haben. Ich liebe dich, Lando, so sehr. Und ich würde alles für dich tun, auch mich outen."

Sprachlos blickte er mich jetzt an, bis er schließlich eine Hand hob und mir federleicht über die Wange strich. Eine ganze Weile sagte er nichts, weshalb ich erneut ansetzte: „Das, was ich gestern gesagt habe, kann ich nicht zurücknehmen. Aber ich kann dir zeigen, dass ich es nicht so gemeint habe. Bitte verzeih mir."

Lächelnd drückte er einen Kuss auf meine Wange, meine Schläfe und dann auf meinen Mundwinkel.

„Natürlich verzeihe ich dir, Charles. Wie könnte ich auch nicht? Du lässt mich mich so viel besser fühlen als jeder andere und ich wäre gerne offiziell dein Freund."

Überglücklich lehnte ich meine Stirn an seine und schloss die Augen. „Danke."

Anstatt mir eine Antwort zu geben, küsste er mich. Liebevoll erwiderte ich den Kuss und zog ihn an der Hüfte näher an mich.

Ab sofort würde ich darauf achten, dass ich ihn nicht mehr so verletzen würde, denn das hatte er nicht verdient. Lando verdiente jedes Glück dieser Welt und ich würde alles tun, was in meiner Macht stand, um es ihm zu geben.

Oneshot für @macekeen_rose (ich finde deinen Account nicht mehr). Ich hoffe, er gefällt dir!

Ich genieße jetzt den letzten Abend hier in Haarlem, bevor es morgen zurückgeht. Ich freue mich schon auf meine Freunde und vor allem unseren kleinen Welpen <3 noch ziemlich nervig, aber irgendwo habe ich das Monster auch vermisst❤️

Kommentar von dreaming_t :

[und wenn nicht, tut Carlos das eben, lul 😂🤫 Naja wie dem auch sei, die Reporter sollen sich mal schön auf die sportliche Leistung der Jungs konzentrieren. Das ist immerhin ihr Job. Ansonsten ist der Os wirklich schön geschrieben<33]

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