Sakhir 2020 (George Russel x Alexander Albon)
Hier habt ihr meine Gedanken zu dem, was sich am letzten Wochenende abgespielt hat. Ich musste mir den Frust von der Seele schreiben und dabei ist das kleine Ding hier entstanden. Viel Spaß :D
Bahrain, 6.12.2020
POV George:
Ich schaute mich in dem dunklen Hotelzimmer um. Es war gegen kurz vor zwei in der Nacht und mit Ausnahme meiner Uhr auf dem Nachttisch und dem ruhigen Atmen von Alex neben mir waren keine Geräusche zu hören. Der ältere hatte seinen Arm über meinen nackten Oberkörper gelegt, sein Kopf lag auf meiner Schulter. Er schlief tief und fest. Vermutlich weilten alle anderen in diesem Hotel im Land der Träume, wo ich auch schon längst sein sollte. Aber irgendwie wollte es mir nicht so recht gelingen einzuschlafen. Die letzten Tage hingen mir noch deutlich in den Knochen, denn auch wenn an diesem Wochenende alles glimpflich ausgegangen war, so hatte es doch jedem mit brutaler Kraft vor Augen geführt, wie gefährlich dieser Sport, den wir eigentlich alle liebten, eben doch war. Und die Tatsache, dass mir heute Mittag mitgeteilt wurde, dass Lewis an Covid erkrankt war und ich als Ersatz in Frage kam, trugen nicht dazu bei, dass ich ruhiger wurde. Ich war nervös, natürlich war ich das. Hatte heute schon einige Male mit Mercedes telefoniert und war ihnen bestimmt auf die Nerven gegangen. Aber anders konnte ich nicht, würde mich sonst im Nachhinein ärgern. Schließlich musste ich ja quasi meine Bewerbung einreichen und hoffen, das Mercedes mich in Erwägung ziehen würde. Und noch schlimmer war es, dass ich es meinem Freund nicht erzählen durfte, ehe nichts offiziell war. Schweigepflicht und so.
Seufzend zog ich Alex ein Stückchen näher an mich heran, ganz vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, vergrub mein Gesicht in seinen Haaren und schloss die Augen. Versuchte erneut einzuschlafen. Merkte recht schnell, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen war, denn nun fing meine Blase an zu drücken. Ich verdrehte leicht die Augen und schob den jungen Thai dann so langsam wie möglich von mir runter. Er kräuselte ein wenig seine Nase, eine der vielen Angewohnheiten, in die ich mich verliebt hatte und schlief dann ruhig weiter. Ich stand unterdessen auf, angelte mir meine Boxershorts vom Boden vor dem Bett und schlüpfte schnell in diese hinein, ehe ich mein Handy griff und den kleinen Flur in Richtung des Badezimmers durchquerte. Dort schloss ich die Tür hinter mir und schaltete anschließend das Licht ein. Ein Hoch auf Lichtschalter, welche im Inneren angebracht waren. Ganz ehrlich, wer das Konzept von Lichtschaltern außerhalb der jeweiligen Zimmer entwickelt hatte, war Einzelkind gewesen. Da war ich mir einhundert Prozent sicher.
Ich beeilte mich schnell meine Blase zu entleeren und zuckte heftig zusammen, als mein Handy, welches hinter mir auf der Amatur des Waschbeckens lag, anfing zu klingeln. Was zum Teufel?! Wer wollte den um 2 Uhr nachts etwas von mir? War zu Hause etwas passiert? Komplett verwirrt griff ich zum Handy und hätte es fast in die Kloschüssel fallen lassen, als ich den Namen darauf las.
Toto Wolff.
Erstarrt blickte ich das klingende Handy in meiner Hand einige Sekunden an, vergaß komplett dass das Klingel Alex vermutlich wecken würde – mein Freund hatte einen sehr leichten Schlaf – und überlegte, was der Teamchef von Mercedes um diese Uhrzeit von mir wollen könnte. Sollte es etwa bedeuten...
„Ja?", nahm das Gespräch entgegen und wurde sofort von der aufgeregten Stimme des Österreichers empfangen.
„George entschuldige die später Störung, aber es konnte nicht warten. Sag mal bist du gerade im Bad?"
Das diese Aussage der Wahrheit entsprach hatte ich vollkommen verdrängt und lief rot an, während ich kurz überlegte, ob ich mir eine Lüge ausdenken sollte. Aber er hatte es ja eh schon gehört, von daher schien es jetzt auch egal.
„Äh ja, sorry."
„Naja, macht ja nichts. Wo war ich? Ach ja! Wir wollen dich als Ersatz haben. Natürlich muss vorher alles mit deinem Team geklärt werden, aber ich wollte dich schon mal im Vorfeld informieren. Wir setzten uns morgen – beziehungsweise heute – mit Williams zusammen und versuchen alles auszuhandeln."
Sprachlos hielt ich mein Handy kurz vom Ohr und schaute auf das Display um sicher zu gehen, dass es sich auch wirklich nicht um einen Scherzanruf handelte. Mein Umfeld hatte ich komplett ausgeblendet, weshalb ich zum zweiten Mal in dieser Nacht zusammenschrak, als sich aus dem Nichts zwei Arme um meine Hüfte schlungen und sich der warme Körper von Alex an meinen Rücken schmiegte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, während ich das Handy wieder an mein Ohr hielt und weiter Totos Ausführungen lauschte.
„Wer ist das?", fragte mein Freund tonlos und ich signalisierte ihm mit einem Blick, dass er kurz warten sollte, woraufhin er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte.
„...so, nochmals Entschuldigung, dass ich dich so spät noch belästigt habe. Ich hoffe natürlich, dass du unser Angebot annehmen wirst."
„Toto, ich fühle mich geehrt. Wenn Williams nichts dagegen hat würde ich sehr gerne einspringen."
Bei der Erwähnung des Namens das ehemaligen Rennfahrers war der Kopf meines Freundes von meiner Schulter hochgezuckt und ich konnte förmlich spüren, wie sein fragender Blick in meinen Hinterkopf bohrte.
„Sehr gut, das wollte ich hören. Ich melde mich später nochmal, aber jetzt geh erstmal schlafen. Das werden ein paar anstrengende Tage für dich werden."
„Werd ich machen. Wir hören uns später. Und danke nochmal."
Damit beendete ich das Gespräch und ließ meinen Arm sinken. War das gerade wirklich passiert? Konnte es sein, dass sich mein Traum doch noch erfüllen würde? Endlich mal in einem Auto sitzen, in dem ich auch eine Chance gegen den Rest des Feldes hatte!
Ein Rütteln an meiner Schulter holte mich aus meinen Gedanken und ich sah, dass Alex mittlerweile vor mir stand und mich mit großen Augen anstarrte.
„George. War das etwa Toto Wolff?"
Vollkommen sprachlos nickte ich.
„Was wollte er? Was ist los? Man jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!"
Kurz musste ich lachen, mein Freund schien mindestens genau so aufgeregt wie ich und hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere.
„Sagen wir es mal so: Max und du werden am Wochenende Konkurrenz bekommen. Und das nicht von Lewis. Der wurde nämlich positiv auf Corona getestet."
Ich fing an zu grinsen und Alex, welcher das gesagte langsam zu verarbeiten schien, tat es mir nach.
„Heißt das etwa..." Er musste den Satz nicht beenden, ich verstand ihn auch so. Ich nickte als nur und spürte quasi zeitglich, wie sich zwei Arme um meinen Oberkörper schlagen. Alex drückte mich eng an sich und ein nicht wirklich zu definierender Laut klang aus seiner Kehle, was mich dazu brachte, befreit aufzulachen und ihn ebenfalls fest in die Arme zu schließen.
„Ich bin so so stolz auf dich, Georgie. Das hat sich keiner so verdient wie du!"
Pures Glück strömte in diesem Moment durch meinen Körper und ich wusste gar nicht wirklich, wohin mit den ganzen Gefühlen, weshalb ich ihn aus meinen Armen schob, an den Händen griff und dann anfing wie blöd durch das hell erleuchtete Bad zu springen. Alex lachte und ahmte meine Bewegungen nach und kurze Zeit später hopsten wir beide aus dem Bad ins Zimmer.
„ICH FAHRE FÜR MERCEDES!", brüllte ich schon fast. In diesem Moment war es mir komplett egal, wenn die ganze Etage es mitbekommen sollte, aber davon ausgehen tat ich eigentlich nicht, da die Zimmer recht gut isoliert waren.
„DU FÄHRST FÜR MERCEDES!", schrie Alex in der selben Lautstärke zurück, schlang dann lachend die Arme um meinen Nacken und ließ sich rückwärts auf das große Bett. Schnell hatte er mich in einen Kuss verwickelt und grinste als wir uns aufgrund von Luftmangel lösen musste von einem Ohr zum anderen.
„Ich finde, dass müssen wir feiern.", flüsterte er in mein Ohr, bevor er unsere Lippen erneut verband.
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Grinsend blickt ich auf die Nachricht, welche Lando mir geschickt hatte. Ein Link zu einem Video der Pressekonferenz von Red Bull, welche am heutigen Donnerstag stattgefunden hatte. Darunter hatte mein Landsmann noch eine kurze Nachricht getippt, welche grob gesagt lautete, dass er nicht glaubte was er da in dem Video gehört hatte. Neugierig geworden klickte ich auf den Link und hörte kurz danach meinem Freund und seinem Teamkollegen bei der Pressekonferenz zu. Alex war gerade dabei die Frage eines Reporters, bezüglich seiner Einschätzung von mir, zu beantworten, als Max ihn unterbrach.
„Hat er dir schon ein oben ohne Foto mit dem Mercedes Rennanzug geschickt?", fragte der Holländer.
Alex entwich ein Lachen und ich war zum ersten Mal ein kleines wenig froh über die Masken, welche wir aufgrund von Corona eigentlich überall tragen mussten, denn er war wirklich kein Meister darin, seine Gesichtszüge zu beherrschen. Meistens konnte man ihm auf 10 Meter Entfernung aus dem Gesicht ablesen, was er gerade dachte. Oder vielleicht konnte auch nur ich das.
„Nein hat er nicht."
Eine glatte Lüge. Es war eine meiner ersten Amtshandlungen in einer ruhigen Minute gewesen, Alex eine Reihe von Fotos zu schicken, perfekt abgerundet durch eins, in welchem ich die Ärmel des schwarzen Rennanzugs um meine Hüften gebunden hatte und oben ohne in die Kamera grinste. Es war mittlerweile eine Art Running Gag zwischen uns beiden, ich wollte gar nicht wissen, wie viele solcher Fotos er auf seinem Handy hatte, aber ich war mir sicher, dass es einige waren. Aber es gefiel ihm, also würde ich mich nicht beschweren.
„Hat er nicht?! Ach..."
„Ja, wir haben nicht diese Art von Beziehung."
Und die nächste glatte Lüge. Und das wusste Max auch. Er war über die Quarantäne Zeit zu einem echt guten Freund von mir geworden, mit Alex war er als Teamkollege vorher schon befreundet gewesen, und irgendwann hatten wir ihn in unser kleines Geheimnis eingeweiht.
„Sag mir Bescheid wenn ers macht. Wobei er wird's vermutlich eh auf Instagram posten also..."
„Willst du n Foto davon sehen?"
„Nah, aber es ist halt dass, was er macht ne? Also ich warte!"
„Ich ehrlich gesagt auch! Also George, schick uns das Foto!"
Lachend schloss ich das Video, schickte Lando einen zwinkernden und einen lachenden Smiley zurück und richtete dann meine Aufmerksamkeit auf Bono, welcher sich jetzt mit einer Flasche Wasser in der Hand neben mich setzte und mich quasi sofort in ein Gespräch über die verschiedenen Strategien fürs Wochenende verwickelte.
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„Looks like P2."
Die Stimme von Bono klang an mein Ohr und ich konnte nicht anders, als fassungslos mit dem Kopf zu schütteln. Das ganze kam mir immer noch vor wie ein Traum. Dass ich im morgigen Rennen von der ersten Startreihe aus starten würde, war unfassbar!
„So, Valterri is P1, only 20 milliseconds away."
„Bugger!", lachte ich, natürlich war es nicht böse gemeint. Dennoch, die Tatsache, dass die Pole drin gewesen wäre, wirkte einfach komplett bizarr.
„Yeah, that was very close mate."
Im Hintergrund konnte ich die Mechaniker klatschen hören, wurde vor Stolz gefühlt nochmal ein paar Zentimeter größer. Was allerdings nicht gut gewesen wäre, da ich mich jetzt schon ziemlich in das Cockpit quetschen musste. Lewis war eben 11 cm kleiner als ich. Das würde am Ende des Wochenendes einige blaue Flecken geben, sie zeichneten sich jetzt schon ab. Aber ich hätte alles getan, um mit dem W11 ins Rennen zu starten, also nahm ich es in Kauf, blaue Flecken und schmerzende Füße, aufgrund von zu kleinen Schuhen zu haben. Da würde er Alex nach dem Wochenende eben um eine Massage bitten müssen.
Dass dieser nicht mit ins Q3 gefahren ist, war mir natürlich auch aufgefallen. Er tat mir leid, ich wusste, dass er sich innerlich gerade zerfleischen würde und von Christian wahrscheinlich auch keine Unterstützung bekommen würde. Gott, ich hasste den Red Bull Chef mittlerweile mit jeder Zelle meines Körpers, wegen dem, was er seit Beginn der Saison mit Alex veranstaltete. Aber der war erwachsen und ich konnte nichts anderes tun, als nach Tagen wie heute seine Stütze zu sein und für ihn da zu sein, wenn er wieder in ein Loch fiel.
Mittlerweile war ich wieder in der Boxengasse angekommen, wollte mein Auto hinter dem Aufsteller mit der 2 parken und bermerkte recht schnell, dass ich diesen Skill bei Williams nie gebraucht hatte und jetzt dementsprechend schief stand. Aber ich würde einen Teufel tun, dass jetzt noch zu ändern, konnte nur schlimmer werden.
„So, the boys will be coming with a couple of fans. You can go to P0." Ich hörte das leichte Lachen aus Bonos Stimmer heraus und musste auch sofort anfangen zu lachen, als ich bemerkte, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich das von mir verlangte einstellen musste. Da war noch einiges an Arbeit nötig, bis ich das Auto komplett durchschauen kann. Aber ich wollte mich auch nicht zu sehr dran gewöhnen, schließlich würde ich das nächste Rennen schon wieder für Williams fahren.
„I'm verry happy. To be honest, after FP3, i thougt i would be out after Q1."
„Yeah, cheers mate. It was really good. Switch to P0, please.", wiederholte der Renningenieur von Mercedes.
„How do i do that? It's the bottom switch?"
„Yes, the bottom switch."
Ich schaltete den Wagen aus, kletterte hinaus und lief – nachdem ich mit Valterri und Max eingeschlagen hatte – schnell zum Wiegen und anschließend in die Garage von Mercedes. Angekommen griff ich schnell nach meinem Handy und schickte Alex eine aufmunternde Nachricht, ehe ich mich zu den Mechanikern begab, um die aus dem Qualifying gewonnenen Informationen auszuwerten.
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Am Boden zerstört stellte ich meinen Bolliden in der Boxengasse ab, befreite mich aus dem Gurten und kletterte dann aus dem viel zu kleinen Cockpit des Mercedes. Platz 9. Das war ungenügend. Ich spürte, wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen und versuchte verzweifelt, diese zurückzuhalten. Mir war klar, dass viele Kameras auf mich gerichtet sein würden, dass nachdem, was sich dort eben in den letzten Runden abgespielt hatte, die mediale Aufmerksamkeit riesig sein würde. Es war mir egal. Ich zog mir den Helm vom Kopf, legte in ins Cockpit und ging ein paar Schritte auf die Wiese neben der Strecke zu. Ließ mich drauf sinken und legte mich hin, die Hände über den Augen, weiterhin bemüht, die Tränen zurück zu halten.
Das war doch scheiße! Das Podium heute hätte meins sein müssen. Ich hatte das Rennen hindurch geführt, hatte Valterri am Start hinter mir gelassen, hatte nach dem Restart die Nase vorne behalten. Kurz um ich hatte alles getan, was in meiner Macht stand, um dieses Rennen zu gewinnen. Dann dieser Fehler beim Boxenstop und schlussendlich ein Platten 9 Runden vor Schluss. Jetzt würde ich vermutlich noch die 3 Pünktchen, die ich durch P9 und die schnellste Rennrunde doch holen konnte, aberkannt bekommen. Ich kannte die Regeln. Und auch wenn Mercedes es mir über Funk nicht mitgeteilt hatte, sondern sich viel mehr bei mir entschuldigt hatten und mich für meine Leistung gelobt hatten, wusste ich, was unweigerlich folgen musste. Auf falsche Reifen stand die Disqualifikation.
Ich atmete tief durch, setzte mich auf und fuhr mit dem Handtuch, welches mir von irgendwo gereicht wurde, durchs Gesicht, ehe ich mich erhob, den Helm aus dem Cockpit holte und mit diesem in der Hand zum Wiegen lief. Die anderen Fahrer sollten mittlerweile durch sein, denn so sehr wie ich mich auch für Sergio freute, welcher sich seinen Sieg absolut verdient hatte, so wenig wollte ich dabei zu schauen, wie die Trophäen auf dem Podium vergeben wurden. Stattdessen klatschte ich kurz mit den Mechanikern ab, wurde von Toto und James umarmt und machte mich dann mit meinem Handy in der Hand auf den Weg in Richtung des Mercedes Motorhomes. Ich kam nicht all zu weit, denn nach ein paar Schritten spürte ich, wie jemand mich am Arm packte und zwischen zwei Motorhomes zog. Ich sah vom Handy auf und erkannte rechts von mir das RedBull Home, links das von Alpha Tauri. Somit war auch klar, wer mich hier aus der Sicht der Menschen im Paddock gezogen hatte und mein verdacht bestätigte sich, als quasi sofort Arme um meinen Hals geschlungen wurden und ich mich in einer engen Umarmung wiederfand.
„Alex...", murmelte ich, fummelte mein Handy mit einer Hand zurück in die kleine Tasche des Rennanzuges und schlang den anderen um den Hals meines Freundes.
„Es tut mir so unendlich leid für dich, my love! Du musst so unglaublich gut gefahren sein hat Max mir gesagt. Ich bin stolz auf dich." Seine leise Stimme drang flüsternd in mein Ohr und ich spürte, wie meine Augen erneut feucht wurden. Dieses Mal erlaubte ich mir einen Augenblick der Schwäche, ließ es einige Sekunden zu, dass die Tränen sich einen Weg über meine Wangen bahnten und atmete dann den vertrauten Geruch ein und löste mich ein Stück, um mir über die feuchten Wangen zu streichen. Dann legte ich meine Hände an Alex Wangen und strich kurz über diese, ehe ich – nach einem kurzen Blick in beide Richtungen – unsere Lippen zu einem kurzen Kuss vereinte und mich dann von ihm löste.
„Das muss es nicht Darling. Klar tut es jetzt gerade echt weh, aber das geht vorbei. Und am Ende bleibt die Tatsache, dass es alles in allem ein gutes Rennen war. Und wie lief es bei dir? Tut mir leid, ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt nachzuschauen."
Kurz erwiderte er das leichte Lächeln, welches sich dank seiner Anwesenheit auf mein Gesicht geschlichen hatte, dann zuckte er mit den Schultern.
„Es war okay. P6. Hätte besser sein können, aber auch deutlich schlechter, wenn man sieht was heute mit Max passiert ist."
„P6 ist doch gut. Da kannst du wirklich stolz drauf sein!"
Er zuckte erneut mit den Schultern und neigte seinen Kopf leicht zur Seite und seufzte.
„Wenn Christian und Helmut das nur auch so sehen würden."
„Die beiden sind eh doof!"
Er lachte kurz auf und strich dann einmal mit der Hand über meine Wange.
„Ja, und leider meine Chefs. Aber hör mal, ich muss jetzt auch zur Nachbesprechung. Sehen wir uns nachher im Hotel?"
„Filme und Minibar plündern?"
„Du sprichst mir aus der Seele."
Er lachte noch einmal befreit auf, zwinkerte mir dann zu und lief anschließend ins Innere des RedBull Motorhomes.
Mit einem Grinsen auf den Lippen setzte auch ich meinen Weg fort und kam nicht umher drüber nachzudenken, wie toll Alex doch war. Auf der Strecke hatte ich heute vielleicht nicht gewonnen, doch den wahren Hauptgewinn konnte ich mit ihm schon längst 'Mein' nennen.
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