Verstappen x Leclerc
Möglicherweise ist dieser OneShot nicht für jeden was, ich hoffe ihr könnt das selber einschätzen, ab wann ihr besser aufhört zu lesen.
„Max, hast du gerade Zeit?", hörte ich Charles Stimme. Er wirkte schüchtern und so als wäre er sich nicht sicher, ob er diese Frage wirklich stellen sollte. Ich drehte mich zu ihm um und musterte ihn kurz. „Ist es wichtig? Ich wollte mich eigentlich gleich mit meiner Mutter treffen. Sie ist heute zu Besuch und wollte in das Restaurant an der Ecke kommen", erklärte ich ihm, wieso ich eigentlich nicht wirklich Zeit für ihn hatte.
Charles sah auf den Boden und knetete seine Finger „Nein, schon gut. Geh ruhig zu deiner Mutter. Man sollte so viel Zeit mit den Leuten verbringen wie man kann, immerhin weiß man nie wie lange man sie noch hat", vor allem den letzten Teil murmelte er leise in seinen imaginären Bart und sah mich nicht mehr an. „Alles okay? Seit wann bist du denn so tief sinnig?", wollte ich verwirrt und amüsiert zugleich wissen.
Ich bekam nur ein Schulter Zucken als Antwort. Ich zog die Augenbrauen hoch. Irgendwie verheilt er sich heute komisch. Ich legte sanft meine Hand unter sein Kinn und drückte es hoch „Ich hab noch kurz Zeit, meine Mutter kann auch warten, also sag schon, was beschäftigt dich?", wollte ich sanft wissen und sah ihm in die Augen. Charles schien etwas sagen zu wollen, schüttelte dann jedoch den Kopf und drehte seinen Kopf auf meiner Hand raus. „Nicht so wichtig, grüß deine Mutter von mir", damit beugte er sich vor und gab mir einen kurzen Kuss. Ich lächelte und nickte. Dann verließ ich den Raum und kurze Zeit später das Haus in dem Charles wohnte.
Im Moment wohnte ich bei Charles in Monaco und meine Mutter hatte scheinbar einen Grund gefunden hier vorbei zu kommen um nach dem Rechten zu sehen. Wahrscheinlich wollte sie mich wieder über meine Beziehung ausfragen, denn seit sie wusste, dass ich und Charles ein paar waren, gab es für sie kein faszinierenderes Thema mehr als das. Sie konnte genauso lange über mich und Charles reden und den Fakt das wir beide Männer waren, wie mein Vater über Autos und Geschwindigkeiten reden konnte.
Nach dem ich meine Mutter in dem Restaurant getroffen hatte und ihr wie gewünscht Grüße von meinem Freund bestellt hatte, hatten wir noch etwas gegessen und waren dann noch etwas durch die Stadt gelaufen, bevor wir uns wieder verabschiedeten. Ich war gerade wieder bei Charles Zuhause angekommen und hatte die Tür aufgesperrt, da hatte ich bereits das Gefühl, dass etwas anders war. Ich konnte nicht genau sagen was, doch mein Bauchgefühl hatte in der Regel Recht, irgendwas war anders.
Skeptisch lief ich in das Haus rein und sah mich um, was war bloß anders? "Amour?", rief ich durch die Zimmer und er Hoffnung Charles so zu finden, denn in jedem Raum, in dem ich bisher war, hatte ich ihn nicht finden können. Schlussendlich hatte ich fast alle Räume durch gesehen und immer noch keine Antwort bekommen. Entweder Charles schlief, oder er war nicht Zuhause. Charles hatte schon immer einen sehr tiefen Schlaf und so war es nicht unwahrscheinlich, dass er mich nicht gehört hatte, falls er wirklich schlafen sollte.
Ich öffnete die Schlafzimmertür, doch das Zimmer war leer, jedenfalls war es das wenn man von dem Schneeweißen Umschlag auf Charles Kopfkissen absah. Das skeptische Gefühl breitete sich immer weiter aus. Zum einen blieb die Frage, wo Charles war in meinem Kopf und zum anderen tat sich die Frage auf, warum er einen Umschlag auf seinem Bett liegen hatte. Ich war mir sicher, dass dieser Umschlag heute Morgen noch nicht dort war.
Erst wollte ich den Umschlag in Ruhe lassen und weiter nach meinem Freund suchen, doch meine Neugier trieb mich dazu ihn wenigstens näher zu betrachten. Natürlich wollte ich das Briefgeheimnis meines Freundes nicht Missachten und so wollte ich ihn eigentlich dich gar nicht öffnen, doch als dann mein Name in Charles Handschrift auf der Vorderseite stand, entschied ich, dass es mein Briefgeheimnis war und nicht deins, somit durfte ich den Brief auch öffnen. Langsam zog ich die Lasche aus dem Umschlag und merkte, dass niemand den Umschlag zu geklebt hatte. Immer noch skeptisch, aber mindestens genauso neugierig zog ich das sorgfältig gefaltete Blatt hervor und faltete es aus einander. Ich erkannte Charles Handschrift.
Hey Max,
Wenn du diese Zeilen liest, dann habe ich es wohl endlich hinter mich gebracht. Ich muss zugeben, dass ich aktuell nicht mal weiß, ob ich es jemals machen werde, doch ich muss schon zugeben, dass es für mich nicht überraschend wäre, wenn ich das alles irgendwann nicht mehr aushalten kann. Mein Lehrer hat mir als Kind mal gesagt, dass ich ein sehr empfindliches Herz habe und gut auf mich aufpassen soll. Wahrscheinlich hatte er Recht und es ist meine Schuld, dass ich mit all dem nicht umgehen kann. Wahrscheinlich hätte ich auch auf meine Mutter hören sollen, die mich warnte, dass ein Leben in der Öffentlichkeit auch negative Seiten mit sich bringt. Um genau zu sein ist es wohl schlussendlich meine Schuld, doch ich kann einfach nicht mehr. Ich kann schon lange nicht mehr Max, ich habe es versucht. Ich habe es wirklich versucht. Es ist nicht deine Schuld, du kannst nichts dafür und ich möchte mich dafür bedanken, dass ich dein Freund sein durfte. Du bist ein wundervoller Mensch und hast alles Glück der Welt verdient. Ich glaube nicht an den Himmel, doch wenn es sowas geben würde und ich irgendwie da ankommen könnte, dann wärst du die Person auf die ich immer ein Auge haben würde. Du bist wundervoll so wie du bist und ohne es zu wissen hast du mir das Leben in vielen Situationen erleichtert. Doch ich bin zu schwach, ich bin dem allen nicht gewachsen und schaffe es nicht mehr. Ich werde zu Tonio, meinem Vater und Jules gehen. Vielleicht werde ich da glücklich.. Trauer nicht um mich, du wirst einen besseren finden, jemand der dich richtig glücklich macht. Ich liebe dich Max Verstappen.
Charles.
Ich wusste was das war. Es war ein Abschiedsbrief. Charles war weg und er würde nicht wieder kommen. So langsam verstand ich was das bedeutete. Ich spürte ein unglaubliches Stechen in meinem Herz und wusste, dass es spätestens jetzt passiert war. Er hatte sich umgebracht. Ich wusste, dass er von der nächsten Brücke, die über einen Fluss ging gesprungen war. Er hatte mir mal erzählt, dass das die Methode wäre, mit der er sein Leben beenden würde, würde er es irgendwann mal machen. Damals hatten wir bloß eine harmlose Serie geguckt und waren über diese auf das Thema gekommen, doch nie im Leben hatte ich damit gerechnet, dass es irgendwann wirklich dazu kommen würde.
Ich spürte wie der Schmerz immer größer wurde, als ich bemerkte, dass ich vor nicht einmal einer Stunde mit meiner Mutter über eben diese Brücke gegangen war. Es war die einzige in der Nähe und somit war klar, dass wir bloß Steward später hätten kommen müssen und wir hätten es verhindern können. Ich stand vom Bett auf, auf welches ich mich gesetzt hatte, während ich den Brief gelesen hatte. Ich musste einfach zu der Brücke, vielleicht hatte ich ja doch noch eine minimale Chance dazu rechtzeitig zu kommen.
Ich verzichtete auf ein Auto und rannte so schnell ich konnte durch die Stadt. Ich bekam einige schiefe Blicke zugeworfen, doch ich hatte gerade anderes zu tun. Ich kam an der Brücke an und spürte das Adrenalin in meinem Körper. Es stand niemand auf der Brücke. Ich war zu spät. Charles hatte es bereits getan. Ich lief ein paar Schritte rückwärts, hier war mein Freund vor wenigen Minuten ums Leben gekommen. Die ersten Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich musste hier weg und zwar ganz schnell. Ich drehte mich um und wollte gerade zurück laufen, doch ich nahm im Augenwinkel eine Person am Ufer des Flusses wahr.
Wie versteinert bleib ich stehen. Konnte es sein, dass Charles schon ein paar Meter später wieder angespült wurde? Selbst wenn es so wäre, hätte er noch eine Chance? Es war Dezember und mit Sicherheit hatte der Fluss eine Temperatur im die Null Grad herum. Gestern hatte es noch geschneit, wie sollte der Fluss warm genug sein? Außerdem war es immer Koch ein verdammt harter Aufschlag auf dem Wasser, wenn man schon dort oben sprang. Trotzdem musste ich zu der liegenden Person hin, sich wenn ich nicht mal wusste ob es Charles war und wenn er es war, ob ich nur die Leiche meines Freundes finden würde.
Ich war bereits über den Zaun geklettert und war das letzte Stück runter gesprungen. Ich federte meine Landung etwas ab und lief dann so schnell es auf dem Unterholz möglich war zu dem Körper. Umso näher ich kam, desto mehr ähnelte der Körper Charles. In mir breitete sich ein Gefühl des Unwohlseins aus und ich wurde unbemerkt immer schneller. Wenn das wirklich Charles war, dann brauchte er Hilfe und das so schnell wie möglich. Schließlich kam ich neben ihm zum Stehen und erkannte meinen Freund jetzt ganz sicher. Das war Charles.
Ich kniete mich augenblicklich neben ihm nieder und legte meine Hände an seinen Körper. Der Pulli, den er trug, war zum einen klitsch nass und zum anderen eiskalt. Leicht schlug ich gegen die Wange meines Freundes, auch dort war er eiskalt, es war als würde ich meine Finger bei minus Temperaturen auf Metall legen, sodass ich mich schon fast dazu zwingen musste, meine Hand nicht schnell wieder zurück zu ziehen, bei der niedrigen Körpertemperatur von Charles.
Charles reagierte auf meine leichten Schläge an seiner Wange nicht und ich befürchtete das schlimmste. Bitte ließ ihn nicht tot sein. Ich sendete ein Stoßgebet Richtung Himmel und hielt mein Ohr dann über die Lippen des leblosen Körpers meines Freundes, während ich mit einem unheimlich genauen Blick seinen Brustkorb nach der kleinsten Bewegung absuchte. Im Kopf zählte ich leise. Doch nachdem ich auch nach vierzig Sekunden immer noch keinen Hinweis auf Leben in seinem Körper ausmachen konnte, gab ich es auf und beschloss stattdessen zu handeln.
Ich erinnerte mich noch an meinen Erste Hilfe Kurs, welchen ich erst vor wenigen Monaten gemacht hatte und platzierte meine Hände an der Stelle, wo ich sein Herz vermutete und begann in einem schnellen, gleichmäßigen Rhythmus Druck auf sein Brustbein auszuüben, in der Hoffnung noch irgendwas für ihn tun zu können.
Ich konnte ihn nicht einfach hier liegen lassen und es nicht mal versucht haben ihm irgendwie zu helfen und zurück ins Leben zu holen, allerdings wusste ich nicht mal, ob ich da noch eine Chance zu hatte. War es vielleicht auch schon längst zu spät und Charles hatte zulange hier gelegen? Hatte ich es nicht geschafft meinen Freund zu retten?
Es zermürbte mich, dass ich nichts tun konnte außer sein Herz weiter zu massieren und ihn immer wieder zu beatmen. Jedes Mal wenn ich ihn beatmete und meine Lippen auf seine legte, erwartete ich kurz den gewohnten Gegendruck, den er mir gewöhnlich gab, wenn unsere Lippen sich berührten, doch jetzt tat er nichts dergleichen.
Ich nahm laute Sirenen wahr. Scheinbar hatte irgendwer einen Rettungswagen gerufen, wenn der überhaupt für Charles war. Ich spürte, wie anstrengend es war regelmäßig den Druck auf Charles Brust auszuüben, doch ich würde bestimmt nicht aufhören, jedenfalls nicht, bis er wieder wach war. Ich nahm sowohl das grelle Blaulicht wahr, welches am Rande meines Blickfeldes aufkam und dort blieb, scheinbar hatte tatsächlich jemand einen Rettungswagen gerufen.
Gleichzeitig nahm ich eine Regung unter mir war. Charles verkrampfte sich und schnappte kurz nach Luft. Das war ein gutes Zeichen oder? Es war doch ein gutes Zeichen, wenn er wieder atmete, doch es schien ihm noch lange nicht gut zugehen. Er begann zu husten und immer wieder Wasser zu spucken, schnell half ich ihm sich auf zusetzten und drückte ihn an meine Brust, er hustete weiter, doch das war mir egal. Er war wieder bei mir, er lebte, das war das einzige was zählte. "Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein", murmelte ich in die nassen und kalten Haare meines Freundes.
"Gehen Sie bitte zur Seite, wir müssen uns um den jungen Mann kümmern", ertönte eine Stimme hinter mir, gleichzeitig wurde ich gezielt an der Schulter weg gezogen. Ich ließ Charles los und gab ihn stattdessen in die Arme eines Rettungssanitäters. Dieser begann direkt auf Charles einzureden "Können sie mich hören, können sie mir bitte sagen, wie sie heißen?", wollte der Mann wissen. Ich war kurz davor für Charles zu antworten, als mich die junge Frau am Oberarm wieder auf die Beine zog.
"Ich bin Camille, um Ihren Freund wird sich gut gekümmert, machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden alles für ihn tun, was wir können", erklärte sie mir und fragte mich dann ebenfalls nach meinem Namen. Ich nahm alles wie in einem Tunnel wahr und murmelte nur noch benommen "Max", bevor ich nur noch spürte wie Camille mich mit sich zog.
Das nächste was ich mit bekam, war das grelle Licht und die Stimme, welche ich Camille zuordnen konnte. "Max, sind Sie wach?", wollte sie wissen. Ich murmelte etwas Zustimmendes und sah mich dann in dem hellen Raum um "Was ist passiert, wo bin ich?", wollte ich verwirrt wissen. Camille lächelte mich kurz an, bevor sie wieder ihrer Arbeit nach ging und irgendwelche Schläuche tauschte.
"Sie sind im Krankenhaus, es war der Schock, welcher Sie etwas außer Gefecht gesetzt hat, das ist aber völlig verständlich nachdem was Sie erlebt haben", erklärte sie. Mir fiel augenblicklich wieder ein, weshalb Camille überhaupt bei mir war und sofort setzte ich mich ruckartig auf. "Langsam", mahnte mich Camille sofort und legte ihre Hand an meine Schulter.
"Was ist mit Charles? Geht es ihm gut? Lebt er?", wollte ich sofort aufgewühlt wissen. Camille sah mich mitleidig an. Sofort befürchtete ich das schlimmste "Nein", hauchte ich. Er durfte nicht tot sein. "Er lebt", sagte Camille mit ruhiger Stimme. Auch wenn ihrer Aussage stark nach einem 'aber' klang, fiel mir erstmal ein riesen Stein vom Herzen. Wenigstens lebte er noch, das war schon mal gut.
"Durch seine starke Unterkühlungen, einigen Frakturen, die er davon getragen hat und seinem zwischenzeitlichen Tod, mussten wir Herrn Leclerc leider in ein künstliches Koma versetzten", erklärte sie weiter mit ihrer ruhigen und professionellen Stimme. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Charles lag im Koma und auch wenn das hieß, dass er lebte, war das alles andere als gute Nachrichten.
Ich reagierte nicht mehr, als Camille versuchte mir das ganze schön zu reden und hauchte nur noch tonlos "Können Sie mich bitte alleine lassen?", Camille nickte verstehend und sah mich mitleidig an "Drücken sie den Knopf, wenn sie etwas brauchen, ich komme später wieder", ich nickte bloß, als Zeichen, dass ich sie verstanden hatte. Damit gab sie sich zufrieden und verließ das Zimmer.
Charles lag ihm Koma, er hatte versucht sich umzubringen und das war einzig und alleine meine Schuld. Ich hätte ihm heute Morgen zuhören sollen, er wollte mit mir reden, er hatte mir etwas zu sagen, dich ich hatte nicht auf ihn geachtet, ich hatte so getan, als wäre es unbedeutend und hatte ihn auf später vertröstet. Hätte ich mir die Zeit genommen mit ihm zu reden, dann wäre das vielleicht alles nicht passiert, vielleicht hätten wir eine andere Lösung finden können.
Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, dann gab es nicht nur dieses eine Mal, dass Charles mit mir reden wollte, oder das mir mein Bauchgefühl sagte, dass ich mit ihm reden sollte, oder das er traurig auf mich wirkte. Doch ich hatte immer gedacht, dass diese kleinen Sachen nichts zu bedeuten hatten, ich hatte all die Zeichen ignoriert, weil ich keine Lust hatte mich damit zu beschäftigen, weil ich Angst hatte, dass er mir tatsächlich etwas belastendes erzählen könnte und ich so einer Situation aus dem Weg gehen wollte, ich wollte weiter in meiner heilen Welt leben, in der es uns gut ging und alles perfekt war, doch diese heile Welt war bloß eine Illusion, die ich versuchte aufrecht zu erhalten.
Ich hatte die Zeichen ignoriert, weil ich Angst hatte, dass es anstrengend werden könnte und länger dauern könnte, weil ich Angst davor hatte in der Wahrheit anzukommen. Ich hatte Charles zum Selbstmord gebracht, oder zumindest zu dem Versuch, weil ich ihm nicht zuhörte und wahrscheinlich der schlechteste Mensch und Freund war, den es geben konnte. Ich spürte, wie sich eine Träne nach der anderen aus meinem Auge löste, ich hatte ihm nicht zugehört und das war der einzige Grund, dass Charles jetzt im Koma lag, denn hätte ich ihm zugehört und wäre für ihn dagewesen, dann hätten wir vielleicht einen anderen Weg finden können.
Die Tür öffnete sich leise und ich sah kurz auf. Daniel betrat das Zimmer "Max?", fragte er unsicher. Ich wischte mir schnell meine Tränen weg. "Hey", murmelte ich. "Man hat mich als deinen Notfallkontakt benachrichtigt "Was ist passiert?", wollte der Australier wissen. Ich wusste, dass er schon längst gesehen hatte, dass ich weinte und so sah ich keinen Grund mehr darin die Tränen zu verstecken.
Mein bester Freund kam zu mir ans Bett und sah mich besorgt an "Geht es dir gut?", fragte er und beäugte Skeptisch die Infusion in meiner Hand. Ich nickte "Mach dir um mich keine Sorgen, mir geht es gut", murmelte ich. Daniel wirkte kurz erleichtert "Man hat mir gesagt du wurdest mit Charles hergebracht, geht es ihm auch gut?", wollte er vorsichtig wissen.
Als mein bester Freund wusste Daniel natürlich von meiner Beziehung mit Charles, außerdem waren die beiden auch befreundet. "Nein, verdammt nein Daniel. Es geht ihm überhaupt nicht gut. Er liegt ihm Koma und hat versucht sich umzubringen, es geht ihm überhaupt nicht gut und ich bin Schuld an dem allem", schrie ich verzweifelt und raufte mir die Haare. Daniel sah mich kurz erschrocken über meine Lautstärke an und schloss mich dann aber fest in seine Arme.
Das war genau das was ich gerade brauchte und so krallte ich mich in den Arm von Daniel und weinte an seine Brust "Ich hab die Zeichen ignoriert, ich bin Schuld, dass er jetzt hier ist", weinte ich immer wieder. "Er wollte doch mit mir reden, ich hab doch gemerkt, dass etwas nicht stimmt, ich hab doch gemerkt, dass es ihm nicht gut geht, aber ich hab ihn immer wieder versetzt, immer hab ich ihm gesagt, dass ich keine Zeit für ihn habe und hab das alles als unwichtig abgetan. Jetzt ist es wahrscheinlich für immer zu spät, wer weiß ob er jemals wieder aufwachen wird und wer weiß, ob er dann jemals wieder der alte werden wird? Ich hab ihn hier hin gebracht", weinte ich.
Daniel drückte mich entschlossen von sich weg und nahm sein Gesicht in meine Hände "Nein Max, du bist an gar nichts Schuld. Charles ist krank und dafür kannst du nichts. Als sein Freund ist es vielleicht deine Aufgabe für ihn da zu sein und ihn zu unterstützen, aber du bist kein Therapeut und es ist auch nicht deine Aufgabe einen zu ersetzten. Mach dich nicht schuldig für etwas, für das du keine Schuld trägst", widersprach mir Daniel. Seine Stimme ließ keine Widerrede zu und ich wusste insgeheim, dass er recht hatte, trotzdem fühlte ich mich schlecht. "Danke, aber ich fühle mich trotzdem schlecht, hätte ich es nicht als erstes merken müssen?", wollte ich leise wissen.
Daniel strich mir durch die Haare "Wir hätten es alle wissen müssen Kleiner, wir verbringen alle am meisten Zeit mit ihm, nach dir und wir hätten es merken müssen, aber Charles war schon immer gut darin anderen Menschen nur das zu zeigen, was er will, wenn er nicht will, dass man etwas von ihm weiß, dann wird man es auch nicht erfahren. Es ist nicht deine Schuld", Daniels Berührungen an meinen Haaren beruhigten mich ungemein, genau wie seine Worte, sodass ich schließlich immer mehr merkte, wie müde ich eigentlich war, dass alles zerrte an meinen Kräften. Langsam aber sicher schlief ich in Daniels Armen ein und murmelte noch leise "Danke Danny", damit schlief ich vollständig ein und bemerkte noch wie Daniel meine Haare wieder in Ruhe ließ und mich zurück in mein Bett legte.
...
Ich möchte mit dem OneShot zeigen bzw verdeutlichen, wie wichtig es sein kann ein offenes Ohr für seine Freunde zu haben, natürlich hat Daniel recht, man kann und soll auch keinen Therapeuten ersetzten, aber ich denke jeder sollte ein offenes Ohr für die Leute haben, die einem wichtig sind. Oft reicht schon ein kleines Gespräch, jedoch sollte sich natürlich auch nur jeder soviel um andere kümmern, wie er selber kann und es sich selber zutraut. Da muss man seine eignen Grenzen setzten.
Ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat, auch wenn das wohl möglich nicht der beste OneShot für Weihnachten ist. Lasst mir liebend gerne eure Gedanken und eure Meinung zu dem OneShot da. Ich wünsche euch schöne und besinnliche Festtage.
Kommentar von dreaming_t
[um es wieder mit Landos Worten auszudrücken: I think I'm crying :((( ow, die armen Jungs. Ich hoffe, dass Charles wieder zur Genesung kommt, auch wenn es ein sehr langer und harter Weg werden würde. Außerdem natürlich, dass Max mit der Situation besser umgehen und sich selbst verzeihen kann. Es ist schwer, aber Daniel ist bei seiner Seite<3 Ich finde, dass du das ernste Thema sehr gut herübergebracht hast und die Gefühle von Max gut beschrieben sind. Es ist nicht leicht sowas zu schreiben und authentisch sein zulassen, aber ich finde, du hast das toll gemacht💕💕]
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