Russell x Albon

dreaming_t ich hoffe es gefällt dir

>>Ist doch egal was der Rest denkt<<

Überglücklich lief ich in den Cooldown-Room. Es war meine vierte Saison, welche ich für Red Bull fuhr und endlich hatte ich es auch auf das Podium geschafft, ich war zweiter geworden. Solange hatte ich auf diesen Tag gewartet. Ich war schon einige Mal kurz davor gewesen, doch immer wieder gab es etwas, was mir meinen Podiumsplatz verwehrt hatte. Jetzt war es endlich so weit.

Im Cooldown-Room traf ich auf George, dieser hatte mittlerweile einen Platz bei Mercedes bekommen und hatte sich heute auf dem dritten Platz hinter mir wieder gefunden. Charles war ebenfalls im Raum, dieser hatte das Rennen gewonnen, dass war auch nicht wirklich überraschend gekommen, immerhin waren er und Max sowas wie Stammgäste auf dem Podium geworden. Max hatte heute sein Rennen abbrechen müssen, sonst wäre er bestimmt auch hier.

Die Kameras wurden verscheucht und wir hatten ein paar Minuten für uns. Ich sah glücklich zu George, dieser grinste mich ebenfalls an und kam glücklich auf mich zu. Er wollte mich umarmen, dass konnte ich sehen, doch mir kam eine bessere Idee, immerhin waren die Kameras weg und vor Charles musste uns sowas nun wirklich nicht unangenehm sein. So legte ich, gesteuert vom Adrenalin in meinen Adern, meine Hände an seinen Wangen und küsste ihn glücklich.

George stieß mich sofort erschrocken weg und fuhr sich über die Lippen. Er wirkte angeekelt. Ich sah ihn verwirrt an. Charles sah zwischen uns hin und her und schien nicht zu wissen, was er machen sollte. "Was zum?", fragte George schockiert und wischte sich erneut über die Lippen "Gehts noch?", wollte er wissen. Ich sah ihn geschockt und verletzt an "Was?", fragte ich zögernd. Wieso verhielt er sich so? Wieso hatte er mich weg gestoßen?

"Warum küsst du mich? Bist du etwa schwul?", wollte er wissen. Er sagte es, als wäre es eine Krankheit oder etwas schlimmes. Ich sah verletzt weg. Ich war schwul und nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass der Junge, den ich liebte das ekelig fand. "Bist du wirklich schwul? Weißt du wie oft wir schon in einem Bett geschlafen haben? Hast du dich da immer an mich dran gemacht oder was?", wollte er wissen. Ich antwortete ihm nicht mehr "Ist ja widerlich", murmelte er noch und verschwand dann.

Es tat weh solche Worte zuhören und noch mehr tat es weh, wenn es derjenige sagte, auf den man stand. "Alex?", hörte ich Charles vorsichtige Stimme. Ich drehte mich von ihm weg und strich mir über die Augen "Schon gut, geh einfach, du musst keine Zeit mit mir verbringen", murmelte ich und machte ihm so deutlich, dass ich es nicht persönlich nehmen würde, würde er jetzt ebenfalls angeekelt den Raum verlassen.

"Das was George gesagt hat war nicht okay", erklärte mir Charles. Ich zuckte mit den Schultern "Jeder hat seine eigene Wahrheit", erklärte ich und fuhr mir über die Augen. Charles stand mittlerweile neben mir und hatte seine Hand auf meinen Rücken gelegt "Du liebst ihn oder?", wollte er wissen. Ich nickte bloß und genoss Charles Berührung, es bedeutet mir viel, dass er mich scheinbar nicht ekelig fand und bei mir geblieben war.

Ich strich mir erneut über die Augen und Charles zog mich kurzerhand in eine feste Umarmung "Er hat dich nicht verdient, wenn er so denkt. Wir haben 2023, da sollte jeder in der Lage sein zu verstehen, dass Homosexualität nichts schlimmes ist. Du hast wen anderes verdient", erklärte er und strich mir beruhigend über den Rücken. Nach einer kurzen Zeit, löste ich mich wieder von ihm und fuhr mir ein letztes Mal über die Augen "Danke", murmelte ich. Charles lächelte mich an und nickte "Keine Ursache", dann wurden wir auch schon zum Podium gerufen.

George würdigte mich keines Blickes mehr und es tat wirklich weh. Ich versuchte glücklich aus zu sehen, immerhin wurde das von mir erwartet, denn ich hatte nach vier Jahren Formel eins endlich einen Podiumsplatz ergattert, doch mir war wirklich nicht nach Lächeln zu mute. Ich tat mein bestes um glücklich aus zusehen und verließ dann so schnell ich konnte das Podium wieder.

Ich wollte mich schon ins Hospitality verziehen, doch meine Pressesprecherin erinnerte mich daran, dass ich noch Interviews zu geben hatte. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare und nickte etwas gequält. Die junge Frau neben mir schein meinen Blick zu verstehen und suchte beiläufig in ein paar Blättern rum, während sie mir leise sagte "Außer es geht dir nicht gut, dann musst du natürlich nicht", ich verstand was sie sagte und zog die Augenbrauen hoch.

Ich wollte sie fragen, ob das denn überhaupt erlaubt war, doch da zog sie ein Blatt aus dem Stapel und sagte "Ah, da ist es ja. Das sind die Fragen, die man dir wahrscheinlich stellen wird, bereite dich etwas drauf vor", sie tat so, als hätte sie den Satz zuvor nicht gesagt. Ich konnte mir denken, dass es nicht in Ordnung war einfach die Interviews zu schwänzen, doch ich hatte wirklich keine Lust mehr mich den ganzen Journalisten zu stellen "Ich glaube ich habe etwas falsches gegessen, mir geht es nicht besonders gut", erklärte ich ihr.

Sie sah mich skeptisch an, sie war wirklich gut darin so zu tun, als hätte sie den Satz nie gesagt, dass muss man ihr lassen. "Denkst du nicht ein paar ragen gehen noch?", wollte sie wissen. Ich sah sie leidend an "Mir ist wirklich nicht gut", murmelte ich nur legte mir eine Hand auf den Bauch, so als wäre mir schlecht. Sie seufzte und nickte "Bevor du mir hier hin spuckst, geh lieber auf dein Zimmer. Ich sag Christian Bescheid", damit ließ sie mich stehen.

Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie das für mich tat und so verließ ich so schnell wie möglich das Paddock um zu meinem Hotel zu kommen. "Ich hab gehört du bist krank?", hielt Max mich auf. Ich blieb stehen und sah ihn ertappt an. Max kannte mich echt gut. Ich nickte nur "Tut mir Leid, dass du aufhören musstest", erklärte ich und versuchte seine Gedanken so zurück zum Rennen zu lenken.

Max nickte nur "Glückwunsch zu deinem Podium, aber ich glaub dir nicht, dass es dir schlecht geht. Du bist viel zu Gewissenhaft als irgendwas ausfallen zu lassen", merkte er an. Ich wusste er, dass er mir das nicht so schnell glauben würde. Ich zuckte mit den Schultern "Mir ist wirklich schlecht", murmelte ich. Max nickte "Natürlich, dann hat das auch nichts mit dem Vorfall im Cooldown-Room zu tun?", wollte er wissen.

Ich ließ meine Schultern fallen. "Woher?", wollte ich wissen. "Charles hat es mir erzählt, weil du mein Teamkollege bist", erklärte er. Ich nickte nur "Ich würde trotzdem gerne gehen", sagte ich leise. Max nickte "Ich rede nochmal mit George und sag ihm was ein Arsch er eigentlich ist. Ich will nur, dass du weißt, dass das für mich kein Problem ist", erklärte er. Ich rang mir ein müdes Lächeln ab. Max kannte mich gut genug, um zu wissen, dass er mich jetzt nicht aufmuntern konnte und so umarmte er mich kurz und ließ mich dann gehen.

Im Hotel angekommen legte mich mich auf mein Bett und ließ das Geschehen Revue passieren. Vielleicht hatte ich ja was falsch verstanden? Vielleicht hatte George ja gar kein Problem damit, dass ich schwul war? Möglicherweise hatte er nur einen schlechten Tag und hatte das gesagte auch gar nicht so gemeint? Ich seufzte und fuhr mir über das Gesicht. Ich hatte die Abscheu in seinen Augen gesehen, die hatte ich mir nicht eingebildet.

Es klopfte an der Tür. Ich reagierte nicht und blieb liegen, ich wollte jetzt nicht reden. Zudem kannten nur Christian und Max meine Zimmernummer. Christian müsste ich vorspielen krank zu sein und Max würde bestimmt über George reden wollen und das war im Moment nicht gerade mein Lieblingsthema. Ich blieb weiter stumm liegen, als es erneut klopfte.

"Alex? Ich bin es, George. Es tut mir wirklich unfassbar Leid. Max hat mit mir geredet und mir den Kopf gewaschen, ich weiß,  dass ich ein Arschloch war und es wahrscheinlich die schlimmste Reaktion überhaupt war. Lässt du mich rein?", fragt er durch die Tür. Erschrocken sprang ich auf. Wenn ich seine Worte so klar und deutlich in meinem Bett, durch die geschlossene Tür hören konnte, musste er richtig schreien und das hieß, dass noch mehr Leute ihn hören konnten.

Schnell öffnete ich die Tür. George wollte schon ansetzten etwas zu sagen, doch ich zog ihn blitzschnell in das Zimmer und schloss die Tür wieder ab "Hör auf so rum zuschreien", verlangte ich. George sah mich ertappt an und hob die Hände. "Man hat mir gesagt, dir würde es nicht gut gehen und du wärst deswegen nicht zu den Interview gegangen", erklärte er. Ich nickte und setzte mich auf mein Bett, während George im Raum stehen blieb.

"Was willst du hier? Du findest mich doch widerlich?", wollte ich wissen. George sah betroffen zu Boden. "Um ehrlich zu sein finde ich dich alles andere als widerlich", erklärte er. Ich sah ihn verwirrt und überrascht an "Das sah aber vorhin noch anders aus", merkte ich an. George nickte betroffen "Ich hab es verbockt, es tut mir leid. Max hat mit mir geredet und mir gesagt wie scheiße meine Reaktion war. Er meinte, du liebst mich, stimmt das?", wollte er unsicher wissen.

Ich schloss die Augen. Ich hätte Max nicht mit George reden lassen sollen. Wie kam er auf die Idee, dass es mir half, wenn George nicht nur wusste, dass ich schwul war, sondern auch noch auf ihn stand? Frustriert legte ich mein Gesicht in meine Hände "Dieser..", murmelte ich. "Also hat er recht?"; wollte George nach meiner Reaktion wissen.

Ich seufzte und stand auf "Okay, es tut mir Leid das ich dich geküsst habe, ich schätze es war das Adrenalin, es wird nicht nochmal vor kommen. Ich kriege meine Gefühle in den Griff", sagte ich und führte einen verwirrten George zur Tür. Ich musste mit Max reden, so ein Idiot. George blieb bei der Tür stehen, aus welcher ich ihn eigentlich schieben wollte.

"Alex, jetzt warte doch mal", verlangte er. Doch ich schob ihn weiter zur Tür. George seufzte und legte seine Lippen kurzerhand auf meine. Sofort stoppte ich meine Bewegung und erstarrte. George löste sich von mir und sah mich amüsiert an. Ich konnte mich nicht bewegen und brauchte noch ein bisschen Zeit, um zu verstehen, was hier passiert war. George schloss währenddessen die Tür, die ich für ihn geöffnet hatte und lief zurück in das Innere des Zimmers. Ich folgte ihm und sah ihn verwirrt und völlig überfordert an.

Ich legte einen Finger auf meine Lippen, welche immer noch kribbelten "Ich dachte", begann ich, brach jedoch wieder ab "Hast du nicht gesagt", versuchte ich es erneut, doch wieder brach ich meinen Satz ab "Warum hast du", versuchte ich es erneut. George seufzte und setzte sich auf mein Bett. "Ich denke du willst eine Erklärung?", fragte er. Ich nickte immer noch überfordert und sah ihn abwartend an.

Er klopfte neben sich auf das Bett und ich folgte seiner Aufforderung. "Ich liebe dich auch Alex, schon eine ganze Weile", erklärte er schließlich. Jetzt verstand ich gar nichts mehr. "Ich dachte du bist homophob?", fragte ich vorsichtig nach. George neben mir schüttelte den Kopf "Nein, bin ich nicht", erklärte er. Ich nickte langsam, hatte ich jetzt plötzlich doch eine Chance bei ihm? "Wieso hast du mich dann weggestoßen?", wollte ich wissen.

George sah betroffen weg "Wäre ich ehrlich gewesen, hätte ich dich nicht weg gestoßen, sondern den Kuss erwiderte, aber ich habe Angst", erklärte er leise. Verwirrt sah ich zu ihm "Wovor hast du Angst?", wollte ich wissen. George sah mich nicht an "Ich hab Angst was Charles davon halten könnte, ich hab Angst was die anderen denken könnten. Ich will nicht, dass mich jemand ekelig findet", erklärte er. "Es tut mir leid, dass ich dich weg gestoßen habe", erklärte er leise.

"Ist doch egal was der Rest denkt", sagte ich sanft und drehte sein Gesicht zu mir. Er hatte Tränen in den Augen, welche langsam über seine Wangen liefen "Mir ist es nicht egal", erklärte er. Ich nickte nur und strich seine Tränen weg "Charles und Max haben mir schon gesagt, dass sie kein Problem mit Homosexualität haben. Ich bin mir sicher, dass die anderen Fahrer das ähnlich sehen. Wir müssen es ja nicht direkt der ganzen Welt erzählen", bot ich ihm an.

George zögerte kurz "Verzeihst du mir, dass ich so ein Arschloch war?", wollte er wissen. Ich nickte "Schon in Ordnung, küsst du mich?", George lächelte leicht und nickte, dann legte er seine Lippen auf meine. Ich genoss den Kuss und er dauerte auch deutlich länger, als der im Cooldown-Room vorhin. Ich lächelte leicht in den Kuss hinein "Stoß mich bite nie wieder so von dir weg", bat ich ihn. Er nickte "Ich liebe dich doch"

•••

Ich hoffe es hat euch gefallen, seit ihr genauso gespannt auf Sonntag? Ich bin es auf jeden Fall. Lasst mir gerne etwas Feedback da🥰

Kommentar von dreaming_t

[aw, das Ende ist cute💕 Also erstmal fand ich es von Alex auch sehr mutig, George direkt zu küssen, da ihr euch ja scheinbar noch nie so nah wart. Kannst doch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und davon ausgehen, dass er das auch will 🤫 Dann zu George: bwoah... ich kann ja verstehen, dass man bei sowas überrascht ist, aber du musst dich vor deinen Gefühlen nicht verstecken und Alex so einen Schwachsinn an den Kopf knallen, kleiner Idiot 🤦🏼‍♀️danke an Max, der irgendwie immer alles retten muss. Und danke, dass du ihn geschrieben hast<3 auch wenn die Jungs echt anstregend sind, ist er toll geworden]

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