Oscar x Robert

sOph_10 ich weiß, du hast dir Jüri und Liam als erstes gewünscht, aber für die beiden brauche ich noch ein bisschen.

Wörter von Mister L:
Virus, Kuss, Sonnenblume, Aspirin

Besorgt sah ich in mein Handy. Auf dem Bildschirm war Oscar zu sehen, er war gerade in Australien, bei seiner Familie, während ich in Italien geblieben war. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass ich dieses mal nicht mitkommen würde, da es wohl ziemlich hässlich bei ihm Zuhause war.

Seine Eltern ließen sich gerade scheiden und dass war wohl alles andere als friedlich. Oscar betonte zwar immer wieder, dass es in Ordnung war und er damit klar kam, doch gerade, wenn ich ihn so sah, glaubte ich nicht mehr daran.

Er sah fertig aus. Tiefe Augenringe zirrten sein Gesicht und er machte im Großen und Ganzen einen eher kranken Eindruck. Ich wusste, dass er sich schnell Dinge viel zu sehr zu Herzen nahm und scheinbar gehört die Scheidung seiner Eltern dazu.

Ihm schlugen Dinge sehr schnell auf den Magen und er wurde immer regelrecht krank, wenn ihn etwas belastete. Was sowas anging war Oscar unfassbar sensible und ich hatte immer wieder das Bedürfnis alles schlechte von ihm fernzuhalten, damit es ihm gut ging.

Doch, dass was gerade bei ihm Zuhause stattfand konnte ich nicht von ihm abschirmen und es fraß mich auf, dass ich nicht zu ihm konnte. "Dann pack doch deine Sachen und verschwinde endlich. Wenn du denkst, dass dieser bescheuerte Fehler von Ehe, mich an dich fesselt, hast du dich aber mächtig getäuscht", hörte ich Stimmen schreien.

"Du kannst mich mal, ich werde dir alles wegnehmen, erst dein Auto, dann dieses Haus und dann die Kinder, dann kannst du sehen wo du bleibst", schrie eine zweite Stimme. Ich schluckte, dass hörte sich fieß an und ich wusste, dass es schon seit Wochen so zwischen den Eltern meines Freundes aussah.

Oscar schloss erschöpft die Augen und ließ den Kopf in sein Kissen fallen. "Hey, ist alles in Ordnung?", fragte ich sanft nach. Oscar sah zu mir und setzte ein Lächeln auf "Klar, alles in Ordnung." Ich seufzte und schüttelte leicht den Kopf "Du musst vor mir nicht auf stark spielen", erinnerte ich ihn und sofort fiel das Lächeln aus seinem Gesicht.

Stattdessen erkannte ich nun all den Schmerz und wusste, dass es ihm wirklich alles andere als gut ging. Die Scheidung ging ihm nahe. "Willst du dass ich zu dir komme?", wollte ich wissen und hasste die Entfernung, die zwischen uns lag.

Oscar schüttelte den Kopf "Glaub mir, hier willst du gerade nicht sein", ich lächelte ihn beruhigend an "Wenn ich es dir damit etwas leichter machen kann, dann würde ich sehr gerne bei dir sein", erklärte ich und Oscar lächelte müde.

"Ich würde gerne mal wieder eine Nacht durchschlafen", gab er zu und ich spürte ein ziehen in mir. Ich hasste es, wenn es ihm schlecht ging. "Dann komme ich", beschloss ich und Oscar schüttelte den Kopf "Denk an das Virus, wenn du her kommst musst du erstmal in Quarantäne, damit ist auch keinem geholfen", ich seufzte genervt auf "Dieses bescheuerte Virus", murmelte ich.

"Ich könnte aber wieder nach Italien kommen. Hier ist es eh scheiße", schlug Oscar vor und sofort nickte ich "Sehr gerne", Oscar brachte ein Lächeln zustande und begann dann an seinem Handy zu tippen, weshalb ich nur noch seine Stirn sah. "Oh, ich muss los. In zwei Stunden geht ein Flug. Ich bin morgen da", ich grinste "Ich freue mich, beeile dich. Zwei Stunden ist echt knapp", Oscar nickte und wank "Bis morgen", damit legte er auch schon und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er durchs Haus rannte und zum Flughafen fuhr.

Ich beschloss den restlichen Tag zu nutzen um ein bisschen Klarschiff zu machen und sorgte dann noch für einen vollen Kühlschrank. Um meinem Freund eine Freunde zu machen, hatte ich alles gekauft, was wir für sein Lieblingsessen brauchen würden. Unterwegs hatte ich noch eine Sonnenblume gekauft, da dies seine Lieblingsblumen waren.

Jetzt versuchte ich rauszufinden in welchem Flugzeug er saß, denn in seiner Schusseligkeit hatte er vergessen mir zu sagen, wann er landen würde. Höchstwahrscheinlich würde er in Bangkok umsteigen, von dort gingen in dem entsprechenden Zeitraum zwei Flüge nach Italien. Einer würde hier in der Nähe landen, der andere deutlich südlicher. Also suchte ich mir die Zeit des ersten Fluges raus und stellte fest, dass ich um 5 Uhr am Flughafen stehen musste. "Großartig", brummte ich.

"Wer braucht schon Schlaf", setzte ich hinter her, als ich merkte, dass ich maximal drei Stunden schlafen könnte. Trotzdem sorgte ich dafür, dass ich schnell ins Bett kam und dann nur noch kurz einen Wecker stellte.

Dieser klingelte viel zu früh und ich verfluchte Oscar dafür, dass er keinen späteren Flug genommen hatte. Mit zwei Kaffebechern in der Hand stand ich eine Stunde später am Gate und wartete auf meinen Freund. Als er kam stellte ich fest, dass er wenigstens genauso müde aussah wie ich mich fühlte.

Ich umarmte ihn kurz und trank dann einen der beiden Kaffees aus, nur um den anderen direkt hinterher zu kippen "Wieso war mir klar, dass davon keiner für mich ist?", wollte er schmunzelnd wissen und ich grinste schief "Weil du mich kennst", er lächelte leicht.

Auch wenn er schon in kleines bisschen besser aussah, als gestern, sah er immer noch nicht gut aus und ich machte mir augenblicklich wieder Sorgen "Wie geht es dir?", wollte ich wissen und führte ihn zu meinem Auto.

"Ich könnte eine Aspirin und einen Kuss vertragen, sowie eine ordentliche Landung Zuneigung, aber im großen und ganzen ist es in Ordnung, ich bin nur müde", erklärte er ehrlich und ich nickte "Dass sollte alles im Rahmen des möglichen sein."

Im Auto merkte ich, wie müde er tatsächlich war, denn während er unsere Finger auf dem Schalthebel verschränkt hatte, war er innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, bevor wir überhaupt losgefahren waren. Lächelnd beobachtete ihn noch kurz und freute mich, dass alleine meine Anwesenheit und dieser minimale Körperkontakt dazu beitrugen, dass er wieder zur Ruhe kam.

Ich ließ mir Zeit beim Heimfahren und vermied die Schlaglöcher, sowie scharfes abbiegen, damit Oscar nicht wach wurde. Vor dem Haus in dem meine Wohnung war, parkte ich und gönnte meinem Freund noch ein paar Minuten Ruhe, bevor ich ihn weckte.

"Sind wir da?", nuschelte er, was mich liebevoll lächeln ließ "Ja, du kannst gleich weiter schlafen", er nickte und lief im Halbschlaf neben mir her. Als er vor Müdigkeit fast gegen eine Wand lief, legte ich lächelnd einen Arm um seine Hüfte und führte ihn in mein Schlafzimmer.

"Hast du eine Aspirin?", wollte er wissen und erinnerte mich so an seine Kopfschmerzen. Ich nickte und verschwand im Bad. Ich spürte wie auch ich wieder ruhiger wurde. Das Wissen, dass Oscar in meiner Nähe war hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich.

Mit einem Glas Wasser und der gewünschten Tablette kam ich zurück und stellte fest, dass Oscar schon wieder fast schlief. Träge sah er zu mir. Ich setzte mich neben ihn an die Betkante und strich durch seine Haare "Wann hast du denn das letzte Mal geschlafen, dass du so müde bist?", wollte ich wissen.

Oscar lehnte sich in die Berührung "Durchgeschlafen? Vor zwei Wochen, als ich noch bei dir war und überhaupt geschlafen, vor zwei Tagen", gab er zu. Ich seufzte und beugte mich runter um ihm ein Kuss zu geben "Du musst besser auf dich aufpassen", murmelte ich besorgt.

Oscar nickte "Ich weiß, aber ich kann einfach nicht schlafen, wenn ich weiß, dass es die letzten Nächte sind, wo meine Eltern zusammen in einem Haus schlafen", gab er zu.

Ich reichte ihm die Tablette und zog mich dann genau wie er aus. Ich legte mich neben ihn und zog ihn in meine Arme. Liebevoll kuschelte ich mich von hinten an ihn und begann beruhigende Küsse auf seinem Nacken zu verteilen, während meine eine Hand Muster auf seinem Bauch malte und die andere unter seinem Kopf lag. Mein eines Bein legte ich über ihn und flüsterte dann "Dann schlaf dich jetzt aus. Ich bin bei dir, wenn du wieder wach wirst." Mit weiteren zärtlichen Küssen in seinen Nacken schlief er schnell ein und auch ich holte den Schlaf von heute Nacht auf.

°°°
Die beiden haben es mir einfach angetan. Ich bringe es auch einfach nicht über mich den beiden wirklich weh zu tun, deswegen schon wieder ein süßer os :)

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