Max x Charles
frali2000 "Ich war ein Kind"
Max
"Willst du mich verarschen?", fragte ich wütend nach. Charles sah mich unsicher an "Ich meine ja nur, es hat dich auch stärker gemacht", murmelte er leise.
Fassungslos schüttelte ich den Kopf "Ich war ein Kind verdammt" fuhr ich ihn fassungslos an. "Ich hätte sicher sein sollen", zischte ich und ließ ihn dann stehen.
Ich verstand nicht wie ich mich so sehr in Charles hatte täuschen können. Ich hatte ihm von meinem größten Kindheitstrauma erzählt und alles was er zu sagen hatte war, dass es mich stärker gemacht hatte? Das war wirklich ein ganz schlechter Witz.
Ich verließ den Gebäudekomplex von Charles Wohnung und lief zielstrebig zu Daniel. Das mein Vater mich mit Schlägen erzogen hatte, hatte nichts positives. Egal ob ich mittlerweile abgehärtet war, was Kritik und Enttäuschungen anging und hart arbeitete um meine Ziele zu erreichen.
Solche Qualitäten hätte man seinem Kind auch anders beibringen können. Das Charles nun begonnen hatte meinen Vater zu verteidigen verstand ich nicht. Genau genommen fühlte ich mich verraten.
Bei Daniel klingelte ich und marschierte an ihm vorbei ins Innere, sobald er mir geöffnet hatte. "Klar komm rein", murmelte er und schloss die Tür wieder. "Charles ist ein Idiot", stellte ich klar.
Daniel nickte langsam "Okay, wie kommst du zu diesem Entschluss? Denn meines Wissens nach liebst du ihn", ich schnaubte und ließ mich auf das Sofa fallen. "Er ist ein Idiot", wiederholte ich.
Daniel nickte "Das sagtest du bereits", ich sah ihn genervt an "Ich habe ihm von früher erzählt, wie mein Vater mich erzogen hat", eröffnete ich meinem besten Freund.
Daniel zog die Augenbrauen hoch "Ich wusste nicht, dass du ihm schon so sehr vertraust", gab er zu. Ich seufzte und sah ihn missbilligend an "Hätte ich besser auch nicht tun sollen", brummte ich.
"Das einzige was er dazu zu sagen hatte war, dass es mich ja stärker gemacht hätte", jetzt zog Daniel scharf die Luft ein. Ich nickte "Genau" brummte ich und ließ mich gegen ihn fallen.
"Er ist ein Idiot", stellte jetzt auch Daniel fest. Ich nickte wieder. Daniel legte einen Arm um mich und schwieg eine Weile. Ich ging das Gespräch immer wieder in meinem Kopf durch.
Doch alles was mir das brachte war Enttäuschung. Ich verstand nicht wie Charles so reagieren konnte. Es enttäuschte mich einfach dass er so reagiert hatte.
"Was machst du jetzt?", fragte Daniel irgendwann in die Stille. Ich zuckte mit den Achseln "Ich denke ich gehe nach Hause und guck mal was er sich für eine Entschuldigung einfallen lassen hat", murmelte ich und deutete dabei auf die vier verpassten Anrufe, die in der Zwischenzeit bei mir eingetrudelt waren, alle von Charles.
Daniel nickte. Damit stand ich auf und ließ mich in eine Umarmung ziehen "So wie ich Charles kenne meinte er das nicht so wie er es gesagt hat", verabschiedete sich der Australier. Ich lächelte schief "Vermutlich."
Zuhause angekommen rief ich Charles zurück "Max?", nahm er sofort ab "Ja", gab ich emotionslos zurück "Kann ich zu dir kommen?", ich nickte leicht "Kannst du", damit legte er auf. Ich setzte mich auf mein Sofa und beschäftigte mich mit meinem Handy, bis Charles klingelte.
Ich machte ihm auf und nickte leicht, als er mich schuldbewusst an sah "Komm rein", damit lief ich zurück ins Wohnzimmer und ließ mich auf dem Sofa nieder.
Mit einem Blick, der einem geschlagenen Hund glich kam mein Fteund mit hinterher. "Es tut mir leid", stellte er sofort klar. Ich sah ihn ausdruckslos an "Ich meinte es nicht so, wie ich es gesagt habe. Natürlich ist es scheiße und ich meine richtig, richtig scheiße, dass dein Vater dich geschlagen hat und ich will ihn wirklich nicht in Schutz nehmen. Ich finde es wirklich unmöglich, wenn man seine Kinder schlägt. Du hast recht, Kinder sollten sicher sein, vor allem Zuhause sollte wie ein sicherer Hafen sein und es tut mir wirklich aufrichtig Leid, dass du dieses Gefühl nicht erfahren hast. Was ich eigentlich mit meinen Worten ausdrücken wollte ist, dass du trotz allem hier stehst und ein unfassbar willensstarker junger Mann geworden bist. Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass du es trotz allen Hindernissen, die dir in den Weg gelegt wurden, geschafft hast deinen Traum zu verwirklichen und dass du trotzdem ein wundervoller Mann geworden bist. Ich wollte nie abwertend gegenüber deiner Erfahrungen sein. Es tut mir leid, dass ich mich so schlecht ausgedrückt habe", endete Charles.
Ich seufzte, ich wusste, dass er seine Worte ernst meinte und zog ihn letztendlich in einen erlösende Umarmung "Drück dich nächstes Mal bitte besser aus", murmelte ich. Er nickte sofort "Werde ich, versprochen", mit einem kleinen Lächeln zog ich ihn neben mich auf die Couch "Du bist selbst mit Worten tollpatschig", stellte ich fest. Charles lächelte verlegen.
•••
Etwas kurzes für zwischendurch, ich hoffe es gefällt euch :)
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