Türchen 3

sarah200331
[15]Sei leise und küss mich endlich

Song: Control ~ Zoe Wees
Even though I'm older now
and I know how to shake off the past
I wouldn't have made it
if I didn't have you holding my hand

"Max", rief ich meinem Freund hinterher. Zumindest hatte ich die stille Hoffnung, dass ich ihn noch so nennen durfte und ich dieses Recht nicht mittlerweile verloren hatte. Er ignorierte mich. Frustriert beschleunigte ich meine Schritte und holte ihn schließlich ein "Lass uns reden, bitte", bat ich flehend, doch Max würdigte mich weiter keiner Reaktion. "Max", nannte ich ihn erneut beim Namen.

Doch auch bei wiederholtem Ansprechen reagierte er kaum, bloß sein Gang beschleunigte sich. "Verdammt Max. Jetzt verhalte dich doch nicht so kindisch", fluchte ich aufgebracht. Max schenkte mir endlich Aufmerksamkeit "Kindisch? so siehst du mich jetzt also? Interessant, ich hatte eher dich als kindisch in Erinnerung", sauer griff ich nach seinem Arm "Jetzt bleib doch endlich stehen", zischte ich, auch wenn ich mir sicher war es damit nur noch schlimmer gemacht zu haben.

Max riss sich los und lief weiter durchs Paddock. "Charles", rief jetzt jemand anderes. Scheiß Timing dachte ich mir im Stillen und sah kurz nach der Stimme. Es war Paul, jemand den ich mal privat kennen gelernt hatte und der mir jetzt am Arsch klebte. "Jetzt nicht", rief ich unfreundlich zurück.

"Dein Freund wartet", zischte Max mir entgegen. Seit unserem Streit versuchte Max seine Mauern um sich herum wieder aufzubauen und mich abzukapseln von seinem Leben, weil ich ihn verletzt und verraten hatte. Ich wusste, dass es reiner Selbstschutz seinerseits war. Doch um diese Mauern zu errichten blendete er alles aus, was ich sagte und sah Gespenster. Meine angebliche Beziehung zu Paul gehörte dazu.

"Er ist nicht mein Freund", erklärte ich Max also zum wiederholten Male und fragte mich langsam wirklich, wieso ich mir die Mühe machte es ihm immer wieder zu erklären, wenn ich doch eh auf Mauern trat. "Klar", murmelte er sarkastisch, was mich frustriert die Haare raufen ließ. "Ich hasse ihn", stellte ich klar. Max schnaubte "Dann habe ich mir eure Vertrautheit wohl nur eingebildet", ich nickte "Hast da, denn ich liebe dich du Idiot, auch wenn du mich nicht in deinem Leben willst"

"Ich wollte dich immer in meinem Leben", stellte Max leise klar. Ich schnaubte "Wieso hörst du mir dann nicht zu, sondern kapselst dich von mir ab?", wollte ich wissen. Das erste Mal seit dem Vorfall, vor zwei Monaten hatte ich tatsächlich den Eindruck durch diese dämlichen Mauern hindurch zu kommen. Max rang sichtlich mit sich, bevor er die nächsten Worte sagte "Weil es so weh tat Charly"

Mein Spitzname gab mir Hoffnung. Hoffnung, dass ich vielleicht doch noch eine Chance hatte unsere Beziehung zu retten. Vorsichtig breitete ich meine Arme aus und sah ihn auffordernd an. Seit damals gab es zwischen uns keine Zärtlichkeiten mehr. Max zögerte, doch schlussendlich ließ er die Umarmung zu und kam zu mir, um in meine Arme zu sinken. "Ich habe mich so verraten gefühlt", gab er leise zu.

Ich verfestigte den Griff "Es tut mir so leid. Meine Emotionen sind mit mir durchgegangen, hätte ich vorher nachgedacht, hätte ich es nicht getan", hätte ich mich nicht von meinen Emotionen leiten lassen, hätte ich Max nicht vor seinen Eltern geoutet, weil mich ihre Intoleranz so wütend gemacht hatte. Ich hatte Max bevor er mich zu seinen Eltern mit nahe, versprochen mich wie ein Freund und nicht wie sein Freund zu verhalten, weil sie nichts von mir oder seiner Sexualität wussten.

Indem ich den beiden wütend entgegen geworfen hatte, dass sie Arschlöcher waren und nichts über ihren Sohn wussten, weil sie nichts von unserer Beziehung wussten, hatte ich Max nicht nur gegen seinen Willen geoutet. ich hatte ihn auch verletzt und erraten mit diesem Vertrauensbruch. Innerhalb weniger Minuten hatte er mich aus seinem Elternhaus geschmissen und jeglichen Kontakt eingestellt.

Heute, zwei Monate später war das erste Mal, dass er wieder mehr als ein paar Wörter mit mir wechselte. "Aber du hast es getan", murmelte der Niederländer in meinen Armen "Ich weiß, ich würde es, wenn ich könnte sofort rückgängig machen", Max entfernte sich etwas von mir "Was ist das zwischen Paul und dir? Hast du mich ersetzt?", der schmerz in seiner Stimme hat mir selbst schon fast körperlich weh.

"Max, ich könnte dich nie ersetzen. Mag sein, dass ich jetzt älter bin als damals und gelernt habe die Vergangenheit abzuschütteln. Ich weiß, dass wir nur wegen meinen Problemen und deinem Beschützerinstinkt zusammen gekommen sind, aber bitte glaub mir, dass nur weil ich diesen Instinkt von dir nicht mehr aktiv brauche, ich dich nicht weniger liebe. Ohne dich hätte ich es damals nicht geschafft. Außerdem habe ich mich nicht in dich verliebt, weil ich verloren oder alleine war. Ich habe mich in dich verliebt, weil du eine wundervolle Person bist, weil du mein Leben bereicherst und weil ich dich, nachdem ich dich richtig kennengelernt habe, als einen festen Teil meines Lebens wollte. Ich genieße die Zeit, die wir zusammen haben. Es ist mir egal, ob wir 5 min oder 50 Jahre zusammen verbringen, ich bin für jede Sekunde dankbar und würde ewig darauf warten dich wieder in meinen Armen zu halten. Bitte verstehe, dass ich dich wie ersetzen könnte, erst Recht nicht durch so eine Flachpfeife wie Paul"

"Sei leise und küss mich endlich", unterbrach Max mich. In dem Moment war meine Welt wieder komplett und ich wusste, dass es wieder bergauf ging, dass Max mir verziehen hatte und wir es hinbekommen würden. Dass ich meinen Freund zurück hatte.

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Sooo da der Adventskalender ja scheinbar ganz gut klappt, bin ich offen für Wünsche. Gerne auch F2/3 und wenn ihr kein Pair habt, dann bin ich immer offen für Wörter, Sätze, Lieder, Ideen, Genre oder eine Stimmung, die Herrschen soll. Tobt euch gerne kreativ aus :)