Liam x Jüri 2
LeseDino03 und f1_oneShots haben sich eine Fortsetzung gewünscht :)
TW: Selbst verletztendes Verhalten
Jüri
Mein Handy klingelte. Schlaftrunkend tastete ich nach dem kleinen Gerät und ging mehr oder weniger blind dran. Im Halbschlaf murmelte ich ein undeutliches "Ja?", es blieb eine ganze Weile still am anderen Ende. Ich wollte schon fast wieder auflegen und es als Telefonstreich abtun, als doch noch eine Stimme kam.
"Du hast gesagt ich soll anrufen", die Stimme war kaum zu hören und voller Tränen. Sofort war ich hell wach. Ich setzte mich in meinem Bett auf und sah zur Kontrolle nochmal auf den Anrufer. Es blieb kein Zweifel, dass war Liam.
"Bist du im Hotel?", wollte ich wissen. "Ja", kam es genauso leise wie eben als Antwort. Ich hörte ihn weinen und immer wieder 'Ich kann das nicht' Murmeln. "Ich bin unterwegs, bitte tu nichts dummes bis ich da bin", bat ich und war bereits an meiner Haustür angekommen. Das ich nur Boxershorts trug war mir egal.
Schnell nahm ich meinen Schlüssel und war auf dem Weg zu meinem Auto. "Jüri" murmelte er leise. "Ich bin hier. Ich bin im Auto und komme zu dir. Bitte mach nichts bis ich bei dir bin", bat ich ihn.
Ich überlegte wie ich ihn davon ablenken konnte sich selbst zu verletzen. "Wie wärs wenn du mir erzählst wieso du überhaupt noch wach bist?" fragte ich und lenkte meinen Wagen viel zu schnell durch die Stadt. Ich kannte sowohl Hotel, als auch Zimmernummer, da ich ihn vor wenigen Stunden erst dort abgesetzt hatte nachdem wir unser zweites Date hatten.
"Meine Gedanken lassen mich nicht schlafen", antwortete er leise. Ich nickte leicht "Ist das öfter so?", versuchte ich ihn am Reden zu halten. Wenig später parkte ich vor dem Hotel und schloss das Auto ab.
Die Nachtschicht des Hotels sah mich äußerst verwirrt an. Kein Wunder, bloß mit einer Boxershorts bekleidet, mit Handy am Ohr und rennend kamen hier wohl nicht so oft Leute um 4 Uhr nachts rein.
Ich hob kurz die Hand zum Gruß und lief dann zu den Treppen. Für einen Fahrstuhl hatte ich weder Zeit noch Nerven. "Jede Nacht", gab Liam währenddessen zu.
"Ich bin im Treppenhaus. Kannst du mir die Tür aufmachen kommen?", bat ich schwer atmend in mein Handy.
Ich hörte Liam erneut aufschluchzen "Du bist schon hier?", er klang verwirrt und überrascht, fast als hätte er nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt kam.
"Ja, ich bin so schnell ich konnte gekommen", erklärte ich und betrat jetzt den Flur auf dem sein Zimmer lag. "Ich habe erst vor fünf Minuten angerufen", murmelte Liam. Ich lächelte leicht "Machst du die Tür auf?", bat ich.
Ich hörte ein paar Geräusche, bis sich schließlich die Tür öffnete. Sofort zog ich ihn an mich. Überrascht reagierte er nicht. "Jüri?", murmelte er leise. Ich löste mich und musterte ihn.
Er trug kein Oberteil, die Schnitte an seinem Oberkörper waren alle sichtbar, doch es gab keine die bluteten, weshalb ich darauf schloss, dass er es tatsächlich nicht getan hatte.
Erleichtert zog ich ihn erneut an mich "Danke", murmelte ich. "Wofür?", wollte er sichtlich irritiert wissen "Dafür, dass du angerufen hast", erklärte ich und schob ihn dann in sein Zimmer.
Hinter mir schloss ich die Tür "Du bist fast nackt", fiel ihm auf. Ich lächelte verlegen "In dem Outfit schlafe ich", gab ich zu. "Du hast dich nicht mal angezogen?", wollte er wissen. Ich nickte "Ich wollte immerhin möglichst schnell los."
Liam wirkte verwirrt "Wieso bist du gekommen? Es hätte dir doch auch egal sein können", murmelte er dann. Ich trat auf ihn zu und legte meine Hand in seine "Du bist mir wichtig und ich will nicht dass du dir wehtust. Wenn ich dich davon abhalten kann, indem ich herkomme, dann werde ich hier immer auftauchen, sobald du mich anrufst", stellte ich klar.
Sanft strich ich eine Träne von seiner Wange "Das hat noch niemand gesagt", gab er zu. "Was genau?", wollte ich wissen. "Das er nicht will, dass ich mich verletze", ich zog ihn an mich "Dann sag ich es dir. Ich will nicht dass du dich verletzt. Ich will dass es dir gut geht, dass du glücklich bist und ich werde alles daran setzten dich mindestens einmal am Tag ehrlich lachen zu sehen", Liam hatte schon wieder Tränen in den Augen.
Mir wurde klar, dass er in seinem Leben nicht viel Liebe erfahren hatte und ich wusste, dass ich das ändern würde. "Wollen wir kuscheln?", flüsterte ich leise in die Umarmung. Er nickte und löste sich. "Ich bin kurz im Bad", informierte ich ihn. Er nickte zögerlich. Im Bad nahm ich die Klinge, die auf dem Boden lag, wickelte sie in Papier und spürte sie kurzerhand das Klo runter.
Keine Ahnung, ob das gut für den Abfluss war oder nicht, aber es könnte mir auch nicht egaler sein. Danach legte ich mich neben Liam ins Bett und zog ihn an mich.
"Danke das du hier bist", sah er zu mir hoch. Ich lächelte und strich ihm durch die Haare "Dafür musst du dich nicht bedanken", erwiderte ich und bemerkte wie nah er mir gekommen war. "Liam?", hauchte ich von seinen Augen gefangen.
"Ich will mehr als Dates", hauchte er als Antwort zurück. Ich wusste was das hier werden sollte und ließ mich bereitwillig darauf ein. Meine Hände legten sich an seine Wangen. Sanft zog ich ihn näher und schloss die Augen. Wenig später spürte ich das erste Mal seine Lippen auf meinen. Der Kuss schmeckte salzig und löste ein Verlangen nach mehr in mir aus.
•••
Damit auch PhiHi20 und Fanfictionseins zufrieden sind musste es abschließend noch einen Kuss geben. Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top