Lando x Arthur
Warnung: Anxiety disorder
Arthur
Nervös machte ich mich auf den Weg in das Büro von René. Ich war nervös und wusste jetzt schon, dass es mir nicht gefallen würde, egal was dort drin gleich passieren würde. Ich hatte ein Training abbrechen müssen, weil ich es nicht geschafft habe meinen Kopf freizukriegen. Stattdessen war ich extrem abgelenkt und konnte mich nicht konzentrieren. Als ich dann zwei Mal fast einen anderen Fahrer in einen Unfall verwickelt hatte und vier Mal in der letzten Sekunde vermeiden konnte in die Mauer zu fahren, hatte man mir mitgeteilt, dass ich das Training abbrechen sollte.
Ich hatte wirklich versucht die Angst des Versagens aus meinem Kopf zu kriegen, aber es wollte mir nicht gelingen. Immer wieder hatte ich die Worte meines Mechanikers im Ohr 'Wenn du nicht gut fährst, kriegen wir langsam echt Probleme' Das hatte mich unter Druck gesetzt und ich konnte nicht mit Leistungsdruck umgehen. Konnte ich noch nie wirklich gut, doch seit ich bei Prema war, war mein Umgang damit noch schlechter.
Ich wollte niemanden enttäuschen, wollte abliefern und die Erwartungen erfüllen, wollte genauso gut sein wie Charles, denn mit diesem wurde ich immer wieder verglichen. Doch umso mehr ich solche Leistungen bringen wollte, umso schlechter wurde meine psychische Verfassungen, was nur dazu führte, dass meine Leistungen ebenfalls schlechter wurden. Das gefiel niemandem im Team, sodass ich den Leistungsdruck jetzt erst recht zu spüren bekam.
"Komm rein", ertönte es von innen. Ich atmete tief durch und wischte mir meine schwitzigen Hände an der Hose ab. Dann betrat ich den Raum und nahm still Platz "Was ist los?", wollte René wissen. Ich schluckte "Nichts, heute war einfach nicht mein Tag", redete ich mich raus.
Der Mann vor mir seufzte "Du kannst mir vertrauen Arthur", ich sah unsicher auf "Es ist schon in Ordnung, tut mir leid für die schlechte Leistung", murmelte ich. Jetzt erschein ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht "Ich bin für dich verantwortlich, ich will dass es dir gut geht. Du kannst mir vertrauen und mir erzählen, was los ist", redete er mir gut zu und ich beschloss ihm zu vertrauen.
"Ich komme mit dem Druck nicht klar, er macht mir Angst, dass ich den Erwartungen nicht gerecht werde und versage. Ich will nicht versagen, aber ich schaffe es nicht diese Angst nicht zu haben", beichtete ich ihm leise. Der eben noch warme Ausdruck auf seinem Gesicht wurde durch einen harten ersetzt "Schalt sie aus. Schalt die Angst aus und tu wofür du hier bist. Das ist alles nur in deinem Kopf und es ist albernd, dass du das nicht in den Griff kriegst", zischte er.
Ich stockte, spürte, wie etwas in mir sich verschloss und schluckte krampfhaft gegen den Kloß in meinem Hals an. Ich hatte mich ihm anvertraut und er sagte mir, dass es Schwachsinn war und ich mich nicht so anstellen soll. Das tat weh und etwas in mir zerbrach. Ich stand stumm auf und er deutete auf die Tür. Schnell verließ ich das Büro und das Gebäude.
Mein Herz raste in meiner Brust so sehr, dass es wehtat. Mit schwitzigen Händen holte ich mein Handy heraus, wählte Landos Nummer und presste es zitternd gegen mein Ohr. Er nahm ab "Arth?", ich japste hektisch nach Luft und Lando schien zu schalten "Wo bist du?", ich bemühte mich um klare Worte. Ich konnte ihm vertrauen. Er war mein Freund, er würde mir helfen. Er würde mir nicht sagen, dass ich armselig war.
"Motorhome", erklärte ich und hoffte, dass er wusste, dass ich das von Prema meinte "Ich bin in zwei Minuten da, komm mir entgegen", erklärte er. ich nickte und legte auf. Mein Handy rutschte fast aus meiner Hand, doch ich schaffte es, es zurück in meine Hosentasche zu schieben. Ich hatte das Gefühl zu wenig Luft zu bekommen, doch ich wusste, dass es nur mein Kopf war, also zwang ich mich zum ruhigen weiteratmen und machte ich auf den Weg zu den McLaren Motorhome.
"Hey, ich bin hier", hörte ich Landos Stimme und fand mich kurze Zeit später in seinen Armen wieder. Fast sofort legte er meine Hand an seine Brust. Ich spürte den ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag und schloss an ihn gedrückt die Augen. "Zähl mit mir", bat er mich und ich nickte leicht. "100, 97, 94, 91, 88, 85, 82", begann ich leise in dreier Schritten rückwärts von hundert runter zuzählen.
Das hatte bisher immer geholfen. Lando zählte mit mir, gab mir Halt und ich spürte, wie es mir wieder leichter fiel zu atmen. Das Zittern hörte auf und ich bekam die Kontrolle langsam aber sicher zurück. "Hey, geht es?", hörte ich Charles Stimme. Lando ließ mich los und ich drehte mich zu meinem Bruder "Ja, ist schon in Ordnung", Charles nickte verstehend "Wollen wir in mein Fahrerzimmer gehen?", ich nickte schnell und folgte ihm dann zusammen mit Lando.
Ich war ihm dankbar, dass er uns aus der Öffentlichkeit rausholte. Sobald die Tür hinter uns zugefallen war, zog Lando mich fest an sich und küsste immer wieder meine Stirn. Ich genoss seine Zuneigung und spürte wie sie mich immer weiter beruhigte.
Wir setzten uns auf das Sofa, Lando zog mich in seien Arme und ich bette meinen Kopf über seinem Herzen. Sein stetiger, ruhiger Herzschlag hatte mich bisher immer beruhigen können. Charles saß uns gegenüber "Was ist passiert?", wollte er wissen. "Ich war bei René wegen dem abgebrochenen Training und hab ihm von meiner Angst erzählt. Er meinte, es sein Schwachsinn und albern, wenn ich damit nicht klarkommen würde."
Ich spürte wie Lando sich unter mir anspannte "Der kann was erleben", zischte Charles und ich schüttelte den Kopf "Charly, bitte nicht. Er ist mein Chef", murmelte ich und Lando verfestigte seinen Griff um mich "Das gibt ihm noch lange nicht das Recht sowas zu sagen. Der hat keine Ahnung von was er redet", schnaubte mein Freund "Und er weiß nicht, was er damit anrichtet", knurrte Charles sauer.
Ich seufzte "Leute, bitte haltet die Füße still. Ich will keinen Stress mit ihm, ich will meinen Sitz behalten und er könnte ihn mir ohne Probleme wegnehmen", Lando vergrub sein Gesicht in meinem Nacken und ich spürte die tiefen Atemzüge die er nahm an meiner Haut. Beruhigend strich ich über seine Arme und versuchte ihm so stumm zu zeigen, dass er nicht alleine war.
Auch er hatte mit seiner Psyche zu kämpfen und ich wusste, dass so ein Verhalten, wie das von René ein Trigger für ihn war. Charles warf Lando einen besorgten Blick zu und ich machte ihm mit einem Blick deutlich, dass es okay war. Charles nickte leicht. "Im Ernst Arthur, nur weil er die Kontrolle über deinen Sitz hat, sollte er dich nicht so behandeln dürfen", ich seufzte und zuckte mit den Schultern "Es gibt überall Arschlöcher."
Lando murmelte leise "Nein, bei McLaren nicht", ich strich weiter über seinen Arm und lächelte leicht. Er hatte Recht, McLaren war unfassbar verständnisvoll was solche Probleme anging und setzte die psychische Verfassung ihrer Fahrer und Mitarbeiter an erste Stelle. "Nicht jeder kann für McLaren fahren", erinnerte ich ihn leise. "Schade", fand er und ich schmunzelte.
Charles sah mich an, als würde er sich gerade einen Plan zu Recht legen "Bitte halt dich daraus Charly, ich komme klar. Ich will nicht, dass du dich einmischst", er sah mich unzufrieden an "Ich will nur, dass es dir gut geht", erklärte er und ich nickte "Ich weiß, aber ich muss auch irgendwann mal alleine mit meinen Problemen klar kommen. Du, Lorenzo und Lando könnt mich nicht ewig vor allem beschützen", erklärte ich "Wir können es aber versuchen", murrte Lando und ich verdrehte leicht die Augen "Ich kann auf mich selber aufpassen, also versprecht mir bitte, dass ihr nichts machen werdet."
Ich wartete, bis beide es mir versrochen hatten, dann genoss ich die Anwesenheit der beiden und überlegte mir, wie ich dem Druck standhalten konnte, damit René mich nicht rauswarf.
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Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich wollte mal darauf hinweisen, dass Unverständnis für Mental Health Probleme absolut scheiße ist, falls das noch nicht allen klar war ;)
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