Charles x Max
!Ich habe den os aus versehen im falschen Buch veröffentlicht. Jetzt ist es richtig!
KathaD97 ich hoffe es gefällt dir
Thema: Bindungsängste
Charles
Unsicher betrat ich das Haus. Es war viel größer als meins. Ich hatte mich bewusst für eine kleine Wohnung entschieden, denn ich wohnte alleine und ich hatte Angst gehabt, dass ich mich in so einem großen Haus alleine und verloren fühlen würde. Ich wollte mich in meinen eigenen vier Wänden wohl fühlen können und ich hatte gewusst, dass es mir in einem großen Haus genau das nicht gelingen würde.
Jetzt stand ich hier bei Max im Flur. Das erste Mal, denn bisher hatte ich es gut vermeiden können, dass wir zu einem von uns nach Hause gingen. Es war mir unangenehm, denn für mich war Zuhause immer ein Ort, wo ich für mich alleine war, wo ich sicher war und mir keine Gedanken machen musste, wie ich mich verhielt. Es war mein Saveplace gewesen und ich hatte das Gefühl, dass diese Sicherheit gebrochen wurde, wenn jemand zu mir nach Hause kam.
Genauso hatte ich jetzt das Gefühl, dass ich diese Sicherheit gerade bei Max kaputt machte. Ich fühlte mich wie ein Eindringling, daran änderte auch der Fakt, dass Max darauf bestanden hatte, dass ich mit zu ihm kam nichts. Dieser hatte sich bereits umgezogen und kam jetzt in Jogginghose und Shirt zurück zu mir in den Flur.
Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen "Komm schon Charly, du kannst gerne reinkommen, oder willst du da stehen bleiben, bis du wieder gehen musst? Falls ja, dann zieh doch wenigstens die dicke Jacke aus", ich sah an mir herunter, obwohl ich ganz genau wusste, was ich gerade trug.
Langsam nickte ich und begann mich auszuziehen, bis ich schließlich unbeholfen in Pulli und Jeans, mit meinem Schal, der Jacke und meiner Mütze in der Hand wieder vor Max stand. Das Gefühl hier fremd und unerwünscht zu sein, blieb. Ich wusste, dass Max mich hier haben wollte, aber in meinem Kopf war das noch nicht angekommen.
Mein Freund seufzte und nahm mir meine Klamotten ab, er hängte sie an die Garderobe, als würden sie zu dem Meer aus Jacken von ihm, die dort hingen gehören. Doch auf mich wirkte sie wie ein Fremdkörper, auch wenn sie sich farblich ohne Probleme in das Bild einfügte.
Max kam zu mir, nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich so ihm in die Augen zu sehen. Ich erwiderte den Blick und bekam mit jeder Sekunde die verstrich ein etwas besseres Gefühl. "Du bist hier willkommen Charly, ich will dich hier haben und ich bin froh, dass du endlich hier bist. Du kannst dich hier gerne frei bewegen. Mach dir nicht so viele Gedanken okay? Ich weiß, dass du denkst du gehörst hier nicht her, aber ich finde, dass du super hier rein passt"
Es kostete mich einiges an Vertrauen in ihn, ihm diese Worte zu glauben. Doch Max kannte mich. Er wusste, dass ich Bindungs- und Verlustängste hatte. Er wusste, dass mir meine eigenen vier Wände heilig waren und das es mir schwerfiel mich ihm gegenüber zu öffnen. Er konnte sich denken, dass es mir schwerfiel hier bei ihm zu sein und in seine Privatsphäre einzudringen, obwohl es doch genau das war, was Paare nun einmal taten.
"Glaubst du es hilft dir, wenn wir heute erstmal nur ins Wohnzimmer gehen?", wollte er wissen. Sofort nickte ich. Unter keinen Umständen wollte ich eine Haus-Tour oder sowas machen und seine Privatsphäre in allen Punkten zu verletzten. Wenn wir das hier auf einen Raum einschränken können, dann half das definitiv.
Wenig später saß ich angespannt auf dem Sofa, nachdem er mich dreimal dazu aufgefordert hatte. Max neben mir seufzte und öffnete seine Arme für mich. Ich verstand und kuschelte mich an ihn. Ich schloss die Augen und fokussierte mich nur auf ihn.
Ich atmete seinen Geruch ein, spürte seine Hände, die kleine Muster auf meinen Rücken malten und hörte seine Stimme, die mir immer wieder sagte, dass es okay war. Langsam fiel die Anspannung von mir ab, ich spürte wie meine verkrampften Muskeln sich nach und nach lösten und wie meine Gedanken, welche mir immer wieder sagten, ich sollte von hier verschwinden, endlich leiser wurden und schließlich ganz verschwanden.
Zufrieden drückte Max mich wieder etwas von sich "Schon viel besser", sagte er zufrieden, dann hielt er mir einen Teller Kekse unter die Nase. Ich begann zu lächeln, als ich merkte, dass es die Kekse waren, von dem ich ihm letzte Woche erzählt hatte. Sie waren meine Lieblingskekse und es rührte mich, dass er sie offenbar extra gekauft hatte.
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Langsam aber sicher hatte ich es geschafft zusammen mit Max eine Vertrauensbasis zu schaffen, sodass ich mich frei in seinem Haus bewegte und mich sogar willkommen und gewollt fühlte. Ich war Max für seine Geduld und sein Verständnis dankbar. Mittlerweile war ich sogar gerne hier.
Lachend sah ich zu meinem Freund, der mit einem Schmollmund aus der Küche kam und die Pfanne in der er Kartoffelpuffer machen wollte, in der Hand hielt. Bei dem schwarzen, verkohlten und auseinander gefallenem Inhalt lachte ich noch mehr und fiel aus versehen von der Couch vor lachen, was auch Max ein kurzes Schmunzeln entlockte.
"Du lachst mich aus", stellte er halbwegs beleidigt fest. "Quatsch, ich lach mit dir", brachte ich hervor und stand wieder vom Boden auf. Mein Freund nickte übertrieben "Klar, ich lach nur gar nicht", ich grinste ihn an "Wolltest du nicht kochen? Ich höre dich noch sagen 'Ich bin Profikoch, ich kann das' Ich sehe wie gut du das konntest", Max sah mich schmollend an.
"Machs doch besser", ich grinste und lief an ihm vorbei in die Küche. Im Gegensatz zu ihm konnte ich wirklich kochen und das würde er gleich merken. Zudem war Kartoffelpuffer machen, jetzt auch nicht so anspruchsvoll. Die größte Herausforderung war, dass es keine Anleitung in einer Sprache gab, die ich verstand. Wo auch immer er diese Dinger her hatte. Google Übersetzter half mir die Anweisungen zu verstehen, sodass ich nach wenigen Minuten wusste, was ich tun sollte.
Zwanzig Minuten später hatten wir beide Kartoffelpuffer auf unseren Tellern liegen, was Max mit einem unzufriedenen Schnauben kommentierte "Angeber", murmelte er leise, bevor er begann die Puffer zu essen. Ich grinste vor mich hin und genoss sein Schmollen, es bestätigte mir, dass ich deutlich besser kochen konnte, als er.
Nachdem essen kam Max zu mir und wollte mit mir kuscheln, doch ich hatte mir etwas anderes vorgenommen. Ich wusste, dass Max sehr geduldig war, wenn es um mich und um unsere Beziehung ging. Er würde mir keinen Druck machen, dass wusste ich. Ich wollte ihm allerdings endlich etwas zurück geben, für all das, was er für mich getan hatte.
"Max?", fragte ich unsicher. Sofort hatte ich seine ganze Aufmerksamkeit "Ja?", unruhig sah ich mich im Raum um "Ich.. also ich will.. ich will mit dir schlafen", murmelte ich undeutlich und mied jeden Augenkontakt. Ich spürte seine warme Hand an meiner und sah zu ihm auf.
"Bist du dir sicher? Du weißt, dass wir das nicht tun müssen, wenn du das nicht willst. Ich werde dich zu nichts zwingen oder nötigen", ich nickte leicht. Das wusste ich. Doch wir waren jetzt seit neun Monaten zusammen und ich wusste, dass er es wollte.
"Ich bin mir sicher", sagte ich deshalb, was er mit einem liebevollen Lächeln erwiderte "Ich weiß, dass dir das schwer fällt, danke für dein Vertrauen Charly", sagte er sanft. Wenig später fanden wir uns in seinem Schlafzimmer wieder. Ich bekam einen weiteren fragenden Blick von Max "Bist du dir sicher?", wollte er wissen. Wieder nickte ich. Sicherer würde ich mir nicht mehr werden.
Max legte sanft seine Lippen auf meine und murmelte leise "Entspann dich Charly", ich versuchte es, doch es fiel mir schwer. Er schien das zu merken, denn er verlangsamte den Kuss und ließ mir Zeit. Seine Hände begonnen wieder beruhigende Muster zu malen, während mich sein Geruch einhüllte.
Schlussendlich löste ich mich trotzdem von ihm und drückte auf den Lichtschalter. Sofort war es stockdunkel im Raum. Ich merkte, wie ich mich augenblicklich entspannte und ruhiger wurde "Ist das okay für dich?", wollte ich wissen. Ich konnte Max nicht mehr sehen, spürte aber wenige Sekunden später eine tastende Hand auf meinem Arm.
"Ja", kam die Antwort kurz darauf. Erleichtert atmete ich auf und spürte wie auf das letzte bisschen Anspannung von mir abfiel. Ich tastete mich an seinem Arm entlang zurück zu seinem Körper und küsste ihn erneut. Es dauerte ein bisschen, doch dann fanden wir uns in der Dunkelheit zurecht, erkundeten den Körper des anderen und fanden schließlich auch das Bett.
Es nahm mir den Druck, dass er mich nicht sehen konnte. Ich fühlte mich nicht wirklich wohl in meinen Körper und wusste, dass es mich unter Stress setzte, wenn ich wusste, dass er diesen gleich sehen würde. Ich wollte nicht, dass ihm nicht gefiel, was er sah und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen.
Außerdem tendierte ich dazu meinen eigenen Körper mit dem von anderen zu vergleichen. Ich wusste, dass das nicht gesund ist und wusste mittlerweile aus Erfahrung, dass solche Vergleiche nicht gut für meine Selbstwahrnehmung waren. Deswegen vermied ich es auch mir die Körper anderer Männer anzuschauen.
Ich wollte auch Max Körper jetzt lieber nicht sehen. Nicht, weil ich ihn persönlich nicht sehen wollte, denn das wollte ich, aber ich wusste, dass es mir nicht gut tun würde. Deswegen hatte ich das Licht ausgemacht.
Ich hoffte, dass wir irgendwann das Licht anlassen konnten, doch bis es soweit war und bis ich mich mit meinem eigenen Körper sicher genug fühlte, wird das Licht ausbleiben müssen. Doch ich wusste, dass das okay war.
Mit einem zufriedenen Lächeln kuschelte ich mich an Max Brust und schloss die Augen "Du bist mir wichtig", murmelte ich leise. Max legte seine Arme um mich und zog mich noch ein bisschen näher an sich "Du weißt, dass du wunderschön bist oder?", wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern "Ich arbeite dran", gab ich zu. Das entlockte Max ein leichtes Lachen "Interessante Antworte, aber ehrlich und dafür liebe ich dich Charly"
Ich erstarrte kurz, dass war etwas, was wir noch nie gesagt hatten. Max hatte sich bisher was solche Bemerkungen anging zurück gehalten und ich wusste nicht wann ein passender Moment war. Max schien ihn jetzt gefunden zu haben.
Ich sah zu ihm auf. Es war immer noch stockdunkel im Zimmer, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte, doch ich malte mir in Gedanken aus, wie er zu mir runter lächelte. "Ich liebe dich auch", gab ich leise zurück und bekam einen Kuss auf die Stirn als Antwort. Glücklich kuschelte ich mich zurück an seine Brust und genoss die Nähe, die von ihm ausging.
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Der os ging ursprünglich über zwei Fußballer und war in den Entwürfen meines Fußball os Buches. Ich fand ihn aber zu süß um ihn nicht hochzuladen und wollte das gerne hier tun. Deswegen habe ich die Namen geändert :)
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