-☆-ZWÖLF-☆-

Baby, you light up my world like nobody else
The way that you flip your hair gets me overwhelmed
But when you smile at the ground, it ain't hard to tell
You don't know, oh-oh
You don't know you're beautiful
-○--○-

Fassungslos starre ich ihn an. Ich kann einfach nicht anders. Nervös huscht sein Blick von meinem Gesicht, runter auf seine Füße, die neben meinen vom Hochbett herunterhängen, zu irgendetwas schräg hinter mir und wieder zurück zu meinem Gesicht. ,,Das fragst du noch?" breche ich die angespannte Stille. ,,Natürlich!" ,,Echt?" Er ist so verdammt süß, wenn er sich freut und neue Hoffnung schöpft! ,,Ja, klar! Erstens, was wäre ich für ein Fan, wenn ich nicht als aller erste den Song vorgesungen bekommen wollen würde." Irgendwie sackt er bei meinen Worten mehr und mehr in sich zusammen. ,,Zweitens, scheinst du zu wollen, dass ich ihn höre und" um ehrlich zu sein, kann ich dir jetzt schon nicht wirklich einen Wunsch abschlagen... ,,drittens bin ich ein verdammt neugierige Person. Also spann mich nicht zu lange auf die Folter! Denn genau das ist es! Folter! Weißt du wie lange ich schon auf den Moment warte?" ,,Worauf? Dass ich dir gegenüber sitze, deine Hand halte, und dir gestehe, dass ich zwei Jahre schon darauf warte, genau das zu tun?" Warum zur Hölle, ist er jetzt wieder so selbstsicher? Warum?

Irgendwie ist er derjenige mit Stimmungsschwankungen und nicht ich. Obwohl immer gesagt wird, dass es bei Mädchen in der Pubertät immer schlimmer sei, als bei Jungs, und ich zusätzlich diejenige bin, die gerade erst aus der Pubertät kommt und somit vielleicht auch mal einen 'Rückschlag" erleiden könnte. Doch Harry benimmt sich so... Noch ein Rätsel, das gelöst werden muss! Den letzten Satz sagt Justus Jonas in meinem Kopf und ich habe direkt ein Bild vor Augen.

Schüchtern lächelnd schaue ich auf unser mit einander verschränkten Hände. ,,Nein, eigentlich dachte ich, nie etwas in diese Richtung erleben zu dürfen und meinte eigentlich auch eher den Fan-Moment, wenn man realisiert, dass ihr zurückkommt, um weiter zusammen Musik zu machen und dann endlich ein neuer Song von euch veröffentlicht wird. In den knapp 5 Jahren, die wir alle auf euch gewartet haben, haben wir, oder zumindest ich, manchmal die Hoffnung verloren und meist kaum zu hoffen gewagt. Doch jetzt sitzt du-" Ich traue mich endlich wieder ihm in die Augen zu schauen. ,,-mir gegenüber und fragst mich, ob ich das Lied hören will. Natürlich! Wie kommst du auf die Idee, ich könnte nein sagen?" Er grinst und wieder kommen seine Grübchen zum Vorschein. Es reicht Harry. Ich weiß wieder, warum ich einen heftigen Crush auf dich hatte, immer noch habe und wahrscheinlich auch noch ewig haben werde, wenn du so weiter machst, du musst mich nicht ständig daran erinnern. Du bringst mich so schon genug aus dem Konzept. Also hör auf damit... Wobei, eigentlich ,,Hör bitte niemals auf damit!" ,,Womit denn? Irgendwie springst du sehr viel zwischen deinen Gedanken hin und her. Oder irre ich mich?"

Für solche Situationen hätte ich gerne einen Knopf, den ich nur drücken muss um dann entweder a) im Boden verschwinden zu können, b) die letzten 2 Minuten, die andere Person, hier jetzt Harry Styles persönlich, all meine Peinlichkeiten vergessen zu lassen oder c) die weniger praktische, aber vielleicht leichter umzusetzende Möglichkeit, einfach mein Rot-werden zu verhindern.

Nur leider habe ich keinen kleinen grünen Knopf der irgendetwas davon bewirken könnte, und so kann ich mal wieder meine Emotionen nicht verstecken... Wenigstens einer von uns hat seinen Spaß... Grinsend wartet er auf meine verschobene Antwort. ,,Ja, dass kann sein. Aber wo du schon vom ständigen Themenwechsel sprichst, wollen wir zu unserem Anfangsthema zurück?" ,,Deine Fragen an mich, oder was meinst du?" Ich denke kurz nach, was er meinen könnt, aber ich komme nicht weit, denn er hilft mir zum Glück auf die Sprünge: ,,Dein Wortschwall, da dachte ich noch, dass du ganz frech bist..." ,,Jetzt weiß ich, was du meist und nein ich meinte was anderes. Und zwar wollte ich zurück zum Song. Du hast ganz schlau davon abgelenkt, aber so schnell wirst du mich nicht los.", fasse ich neuen Mut.

Wahrscheinlich will ich ihm einfach nur zeigen, dass sein erster Eindruck von mir kein Falscher war, und ich sehr wohl frech und selbstbewusst sein kann, aber dieser Teil von mir kommt nicht ganz durch, denn dafür überfordert mich die Situation zu sehr und das Adrenalin verliert langsam die Kontrolle über meinen Körper und Geist. Ab jetzt bin ich also auf mich allein gestellt...

,,Du lässt nicht locker... Also bekommst du, was du verdienst!" Mit den Worten dreht er seinen Oberkörper so weit es geht und greift mit seiner linken Hand, seine rechte liegt immer noch in meiner und zeichnet wieder kleine Kreise auf meine linke, nach der Strickleiter hinter ihm.

Umständlich knotet er sie am Lattenrost einhändig fest und ich frag mich, wie er sie vorher so sicher fest gemacht hat, dass ich hoch klettern kann. ,,Du oder ich zu erst?" Ich muss ihn anschauen, wie ein Auto. ,,Gut ich!" Mit den Worten kniet er sich hin, dreht sich und fängt an die Strickleiter deutlich galanter herunter zu steigen, als ich kompetentes Lebewesen es je werde können. Ich überlege, was genau ich mit meiner Hand machen soll, mit der er keine Anstalten macht, sie los zu lassen. Entweder ich halte sie doller fest, oder lockere meinen Griff um seine.

Er nimmt mir diese durchaus schwere Entscheidung ab. Indem er sich kurzzeitig nur daran festhält und mich so dazu zwingt seine noch fester zu packen, wenn ich nicht will, das er abstürzt. Ich lehne mich mit dem ganzen Körper nach hinten um ihm den nötigen Halt und Sicherheit zu geben.

Kurze Zeit später ertönt ein raues Lachen von unten. Und ich beuge mich vorsichtig über den Rand hinaus um zu sehen, was so lustig ist.

Unten steht ein aus vollem Herzen lachender Harry, der eine Hand hoch über seinen Kopf hält um mich nicht Kopfüber herunter zu ziehen und sich mit der anderen den Bauch hält.

Ich entscheide mich, diesen Lachanfall mal ich zu kommentieren und wage mich auf die oberste der 7 Sprossen, was sich schwerer als erwartet herausstellt. Harry, macht nicht den Eindruck als wolle er meine Hand los lassen, obwohl ich durch unser Händchen-halten mal wieder fast auf dem Hosenboden geladen wäre. Irgendwie erinnert mich das alles gerade an das Musikvideo von Night Changes, nur hoffentlich muss bei uns jetzt kein Krankenwagen gerufen werden...
,,Harry?" frage ich etwas ängstlich nach. ,,Könntest du mir helfen, anstatt zu lachen?" Ups, das klang jetzt eindeutig zickiger als es sollte... ,,Okay, aber nur weil du es bist." Ich kann sein Gesichtsausdruck aus seiner Stimme heraus deuten.

Wenn ich jetzt herunter schauen würde, würde ich direkt in seine smaragdgrünen, vom Lachen etwas zusammen gekniffene Augen blicken und schon wieder von seiner Mund- und Wangen-Partie gefesselt werden.
Doch ich entscheide mich dazu, meine volle Konzentration dem wackelnden Stück Holz unter meinen Füßen zu schenken, und nicht dem höchst attraktiven Mann neben mir.
Denn falls ich es doch tun sollte, würde das mein Schicksal endgültig besiegeln.

Ganz langsam traue ich mich, den linken Fuß, in der Hoffnung Harry könnte mich mit seiner Hand stützen, zu heben, um den nächsten Schritt zu machen. Jetzt stehe ich auf einem Bein, ohne mich zu bewegen und stütze mich auf den Rand des Lattenrostes und Harry's sichernde Hand. ,,Harry?" Er nickt, doch das nehme ich nur aus dem Augenwinkel wahr, da ich mich bemühe nicht zu sehr zu schaukeln. ,,Kannst du vielleicht-" ,,Ja, kann ich!" ,,Du weißt doch noch gar nicht, was ich von dir wollte." lache ich, und bringe so leider, leider, leider die Strickleiter zum hin und her schwingen. ,,Oh doch. Ich weiß ganz genau, was du von mir willst, Emy!" Zum Glück muss ich ihm nicht ins Gesicht sehe. Emy... Ja, an den Namen könnte ich mich gewöhnen... ,,Oh nein, Herr Styles, das ist das, was sie wollen, nicht ich. Ich will nämlich erstmal hier hier runter kommen. Und deshalb wollte ich dich eigentlich fragen, ob du die Leiter festhalten kannst..." meine Stimme wird immer kleinlauter und leiser, die letzen Worte sind so leise, dass kaum noch zu hören sind.

Ich riskiere einen Blick auf den Sänger, mit dem ich die letzten 15 Minuten verbracht habe. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass mein Leben so weiter geht, wie es vor ein Paar stunden noch war. Dafür ist zwischen uns gerade zuviel passiert... Bei dem Gedanken fängt mein Herz an doppelt so schnell zu schlagen.

,,Achtung, ich lass jetzt los! Halt dich ganz kurz fest!" Und schon hänge ich ohne jegliche Hilfestellung da. Mein Puls rast. Wie ich Höhen doch hasse! ,,Em, du musst nur einmal tief durch atmen, okay? Das sind nur noch einundeinhalb Meter, dir kann nichts passieren, ich halte dich."

Und bevor ich seine Hand wirklich vermissen kann, spüre ich sie schützend an meiner Taille. Seine Hände sind warm und dort, wo sie mich berühren entfachen sie eine Feuerwerk, wie es zuvor nur Simon konnte.

,,Komm! Du schaffst das! Ich hab dich!" Ja das merke ich, aber das macht es nicht wirklich besser...

Ganz langsam steige ich eine Stufe runter und noch eine.

Als ich es fast geschafft habe, gibt Harry meine Taille frei und geht, ohne mich vor zu warnen einen Schritt weiter unters Bett, um mir, die ich hoffnungslos hin und her schaukel, auszuweichen. ,,Harry! Hilfe! Das ist nicht lustig! Ich falle gleich echt!" ,,So schlimm ist das nicht. Das sind nur 20 Zentimeter, maximal 30, und ich halt dich ja, Prinzessin!" ,,Haha!" sage ich ironisch ,,Ich lach mich kaputt!" Er muss die Ernsthaftigkeit der Situation für mich erkannt haben, denn ohne noch weiter zu Zögern stellt er sich hinter mich und hält mich endlich wieder fest.

Ohne groß nach zu denken, lasse ich mich in seine Arme fallen. Ich war selbstverständlich davon ausgegangen, dass er mich nicht hinfallen lässt und ich bei ihm sicher bin. Und ich habe mich nicht getäuscht, denn nach der sicheren Rettung von dem Miststück namens 2-Meter-Strickleiter, nimmt er zwar die Arme von meiner Taille, aber anstatt mich alleine stehen zu lassen, umarmt er mich von hinten und legt seine Kinn auf meine Schulter.

So stehen wir gut 3 Minuten schweigend einfach nur da. Er hinter mir, die Arme vor mir verschränkt, ich an ihn gelehnt und die Hände auf seinen Armen ruhend.

Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit hebt er seinen Kopf, lehnt seine Stirn kurz gegen meinen Hinterkopf und murmelt irgendwas, das ich nicht verstehe. Deshalb drehe ich mich in seiner Umarmung und bin ihm jetzt so nah, dass ich hoch schauen muss Und das obwohl er nicht mal 10 Zentimeter größer ist als ich..., um ihm in die wunderschönen sanft grünen Augen zu schauen.

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