-☆-SECHSZEHN-☆-

Put a price on emotion
I'm looking for something to buy

You've got my devotion
But man, I can hate you sometimes
-○--○-

„Bevor wir zu den anderen gehen, habe ich noch eine Frage an dich, Emily." Irgendwie wusste ich, dass das kommen wird. Seufzend lasse ich mich zurück in den blauen Sessel fallen, aus dem ich gerade erst aufgestanden bin. Wartend schaue ich Louis an.

Doch dieser macht keine Anstalten weiterzusprechen. Stattdessen schaut er mich einfach nur an. Zögernd frage ich nach.

„Ja, Louis, was wolltest du noch wissen?" Erstaunen spiegelt sich in seinem Gesicht wieder. „Sonst sollten wir zu den anderen gehen, denn die Zeit ist schon um, oder?"

Kurz scheint der 29 Jährige zu überlegen. Als würde er mit sich selbst diskutieren, schüttelt er unvermittelt den Kopf und erhebt sich.

„Ist egal. So wichtig war es jetzt auch nicht..." er grinst mich an.

Die Tatsache, dass er, Louis Tomlinson, wirklich vor mir steht, mit mir redet und scherzt, ist immer noch kaum zu fassen für mich. Bei den anderen, habe ich gar nicht so darüber nachgedacht, aber jetzt, wo das Adrenalin und der 'Schock' nachgelassen haben, realisiere ich, was hier gerade passiert ist. Wenn ich gleich in meinem Bett aufwache, weil mein Wecker klingelt, würde ich mich auch nicht wundern...

Ich scheuche den Gedanken weg und erwidere stattdessen das breite Lachen des Sängers, tue es ihm gleich und erhebe mich schweren Herzens aus dem gemütlichsten Sessel, in dem ich je gesessen hatte. Louis beobachtet meine Bewegungen mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Ich verdrehe einfach nur die Augen und gehe an ihm vorbei Richtung Tür.

Meine Hand liegt schon auf der Klinke, als er zu mir tritt, und einen Fuß vor die nach innen schwingende Tür stellt, sodass ich sie nicht öffnen kann.

„Warte noch! Das muss ich dich noch fragen!"

Ob daraus jetzt wohl was wird? Ich schaue ihm mühelos ins Gesicht. Er ist nur einige Zentimeter größer als ich, wenn überhaupt.

„Ich höre...?" versuche ich ihn diesmal zum Weitersprechen zu animieren.

„Nun ja, dass sollte aber unter uns bleiben, okay?" Ich verstehe nicht, worauf er hinaus will, und schaue ihn einfach weiterhin nur stumm an. Er schaut zurück, ohne Anstalten zu machen, ohne eine Reaktion von mir, weiterzusprechen, also nicke ich, in der Hoffnung so die komische Stimmung, die sich immer mehr ausbreitet, zu verdammen.

„Gut, also-" er zögert kurz. „Ich weiß nicht, wie viel Harry dir erzählt hat... aber mir hat er etwas erzählt und-" „Was hat Harry denn erzählt? Dir von mir? Was will er denn da groß erzählen? Er hat mich auf dem Konzert vor zwei Jahren gesehen und anscheinend nicht vergessen..." Unterbreche ich ihn unwirsch. „Das sollte Harry dir selbst erzählen, nicht ich, aber eigentlich wollte ich fragen, ob er die Eier dazu hatte, dich nach deiner Nummer zu fragen." Erstaunt von seiner Ausdrucksweise und noch viel mehr von dem Inhalt dieser indirekten Frage, blicke ich ihn an. Ich hatte mit vielem gerechnet, nur nicht damit. Verdattert schüttle ich den Kopf.

„Dieser..." er verkneift sich die folgenden Wörter. „Gut, mal wieder bleibt alles an mir hängen, wer hätte es gedacht..." regt er sich über seinen Bandkollegen auf.

„Er wird es gleich wahrscheinlich nicht machen, wenn die anderen dabei sind, also frage ich dich jetzt für ihn danach. Schrecklich unromantisch ich weiß, aber sonst hättet ihr jetzt schon keine Chance, und dann wird das Comeback jetzt schon ein Desaster, weil Harry die ganze Zeit über schlechte Laune hat, und das nicht zeigen kann, will, darf, was weiß ich, und-" mitten im Satz unterbricht er sich diesmal von alleine. „Ich rede mal wieder viel, viel zu viel. Dafür wird er mich später umbringen." Mein Herz schlägt schneller bei seinen Worten.

Unschuldig schaut er mich an. „Also, wie sieht's aus?"

Ich kann nicht anders und pruste lauthals los. Zwischen zwei Atemzügen bringe ich mühsam raus: „Louis-" Atmen, atmen, atmen.

Mehr als sein Name geht in dem Moment nicht, aber als ich mich wieder beruhigt habe vollende ich den Satz. „-du bist einfach der Hammer!" und ernte dafür ein Grinsen von ihm. „Klar! Aber das wussten wir alle doch schon vorher, oder? Und deshalb-" er hebt die Hand, schnipst und zeigt mit dem Finger auf mich. „-bekommt Harry deine Nummer, richtig?"

Er zwinkert und bringt mich mit dieser bei ihm eindeutig affig aussehenden Mimik zu wiederholtem Lachen an diesem Tag.

„Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich der Grund für Harrys schlechte Laune wäre, also warum nicht...?" antworte ich ihm ernster als es klingen sollte. Auch Louis wird wieder ernst und ich bin froh zu wissen, dass ich weiterhin mit den Jungs in Kontakt stehen werde, vorausgesetzt Harry schreibt mich wirklich an, was ich im Moment zu bezweifeln wage. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Nachdem ich Louis meine Nummer diktiert habe, und er meint, sie direkt Harry geschickt zu haben, mit einem kleinen Vermerk versteht sich, treten wir hintereinander in den Flur, ich immer noch auf Socken, und hören aus dem großen Raum vom Anfang lautes Gelächter und Gesprächsfetzen.

Hauptsächlich kann man Liam, Niall und Lily durch die angelehnte Tür hören, was bedeuten muss, dass wir die letzten sind. Gerade als Louis an der Tür angekommen ist und kurz davor ist, sie aufzuschieben, erklingt Harry zwischen den anderen mit einem herzlichen Lachen.

Ich meine zu merken, wie mein Herz schneller schlägt und mein Magen zu explodieren scheint, bei dem schon vertraut und lieb gewonnenen Geräusch.

Verwundert schaut Louis zu mir. „Alles okay bei dir?" er schaut besorgt zwischen mir und der mittlerweile leicht aufgestoßenen Tür hin und her.

Ich nicke beschämt und gehe einfach an ihm vorbei in den vollen Raum.

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