-☆-NEUN-☆-
If this room was burning
I wouldn't even notice
'Cause you've been taking up my mind
With your little white lies, little white lies
-○-◇-○-
Ich komme immer noch nicht darauf klar.
Ich sitze Liam gegenüber und unterhalte mich mit ihm. Schon seit 10 Minuten.
Von allen vieren, beziehungsweise fünfen, war Liam immer der, mit dem ich, sage wir mal 'am wenigsten anfangen konnten'. Ich weiß es klingt fies, aber es heißt ja nicht gleich, dass ich ihn nicht mögen würde oder so, aber.. er ist halt einfach Liam. Liam. Der nette, fast immer lächelnde und höfliche seiende, vernünftige, 'Daddy-Direction' genannte, Liam.
Er ist halt einfach so, dass ich mich bei ihm direkt 'Zuhause' fühle. Sicher, irgendwie. Und das ganz ohne irgendeine Art von romantischen Gefühlen. Er war noch nie so richtig mein Typ, aber als Kumpel oder so kann ich ihn mir echt gut vorstellen... Vielleicht auch als großen Bruder, oder so...
,,Und du so?" er schaut mich auffordernd an. ,,Was ist mit mir?" lautet meine erstaunte Antwort darauf. ,,Was machst du so beruflich?" Ohhh, stimmt, das war ja eben noch unser Thema... sein Beruf...
,,Ähmm, ja... ich arbeite noch nicht..." Beile ich mich ihm zu antworten. In seinem Gesicht sehe ich Erstaunen aufblitzen, doch nur Sekunden danach schaue ich wieder in das kontrollierte, zwar ernsthaft interessiert, aber sonst keine tieferen Emotionen zeigende Gesicht des Sängers.
,,Das musst du mir jetzt erstmal erklären!" ,,Warum? Was ist daran denn so besonders?" ',,Naja... Du bist hübsch, nicht ganz dumm, eher das Gegenteil davon..., bist wahrscheinlich 19, 20 und weißt sicher was du willst, warum solltest du, unter solchen Voraussetzungen, nicht arbeiten ? Wenn du studierst, wovon ich ausgehe, weil du, soweit ich das jetzt beurteilen kann, clever bist, schnell Zusammenhänge erkennst, dein Wissen anwenden kannst und es auch tust und so weiter... , dann musst du ja trotzdem einen Nebenjob, oder mindestens eine Richtung in die dein zukünftiger Berufswunsch geht, haben. Willst du noch mehr Gründe, warum ich immer noch davon ausgehe?"
Ich bin baff!
,,Ahh..." Mehr fällt mir nicht ein. Jetzt ist er an der Reihe sprachlos zu sein. Nach sieben Sekunden, gefühlt unendlich vielen mehr, aber die Uhr über der Tür sagt was anderes..., fasst er sich wieder.
,,Also wir haben noch gut eine viertel Stunde, dann musst du weiter. In den letzten 10 min hast du mir Fragen gestellt und mich ausgefragt..." er lächelt, und ich merke, dass ich ihn noch nie lachen gehört habe. Im echten Leben versteht sich, Videos und sowas zählen hier nicht!
,,... jetzt bin ich dran!" ,,Oh, nein..." murmel ich in mich hinein. Jetzt lacht Liam. Und ich stimme gerne mit ein. Mit ihm ist es entspannt. Man könnte denken, dass es anders wäre. Er ist ein Weltstar und schon seit 10 Jahren berühmt. aber trotzdem ist er auch nur ein Mensch, der sich nicht für was besseres hält. Das macht ihn so sympathisch und es auch einfach mit ihm Spaß zu haben.
,,Also okay!" Ich muss lachen und bemühe mich ihn ernst anzuschauen, scheiter aber kläglich. ,,Nur wenn ich auch sagen kann, dass ich nicht antworten möchte und du mir jede deiner Fragen auch selbst beantwortest. Als erstes stellst du eine Frage, die wir beide Beantworten müssen und dann ich, und so weiter, okay?" ,,Okay! Wenn das deine einzigen Voraussetzungen und Forderungen sind. Von mir aus!" ,,Jap, sind sie. Und jetzt schieß los, bevor ich es mir noch anders überlege." Ich schaue ihn auffordernd an. Er setzt sich Kerzen gerade hin. ,,Also gut, du hast es so gewollt." Ist seine einige Antwort. Und dann lässt er alle Hürden hinter sich und verwandelt sich in einen sprechenden Wasserfall.
,,Woherkommstdu, wieheißtdumitganzemNamen, wiealtbistdujetzteigentlich, wasmachstduindeinerFreizeit, wassinddeineHobbies, hastduGeschwister, wasmachstdunochmalBeruflich, wiebistduFanvonunsgeworden, wiewürdendeineFreundedichbeschreiben, waswürdestduselbersagenzeichnedichalsPersonaus, willstdunochmehrFragen, oder reicht das?"
Ich kann ihn nur anstarren. Was soll ich auch groß anderes tuen? ,,So war das nicht geplant." Ist alles was ich raus bringe. ,,Kannst du, wenn du wirklich Antworten haben willst, die Fragen nochmal -LANGSAM- wiederholen? Sonst, muss ich dir leider gestehen, kann ich keine davon beantworten, weil ich sie nicht mal ansatzweise verstanden habe..."
,,Also gut. Von mir aus. Aber nur weil du es bist." er zwinkert mir verschwörerisch zu, und ich muss wieder lachen. ,,Meine erste Frage war, woher du kommst. Also?" ,,Köln." lautet meine einfache Antwort. ,,Und d..." setze ich an, doch komme nicht weit, denn Liam lacht laut auf und ich kann mir einfach nur noch an den Kopf schlagen und mich über meine eigene Dummheit und Naivität zu ärgern bzw. zu schämen. ,,Also ich komme aus Wolverhampton, falls dir das was sagt. Da kommt so ein berühmter Sänger her. Seitdem scheint es jeder zu kennen, obwohl es nicht wirklich besonders da ist."
Gut. Sarkasmus beherrscht er. Noch ein Pluspunkt für ihn. Das müssen die anderen erstmal nach machen...
,,Okay, nächste Frage: Wie heißt du mit ganzem Namen?" ,,Ist das dein Ernst? Ich war dran... Aber von mir aus... Also ich heiße Emily Sina Maker." schweigen. ,,Und nein. Ich frag dich nicht nochmal." Als Antwort bekomme ich nur ein jungenhaftes Lachen.
Es wirkt wie das vor 10 Jahren.
Harry:
Das Glas klirrt als ich es auf den Boden stelle, um das Mädchen zu verabschieden. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es komplett okay ist, sie schon raus zu schicken und so den Wechsel anzufangen. Irgendwer muss es schließlich tun und warum nicht ich? So habe ich wenigstens noch etwas Zeit für mich.
,,So jetzt musst du in den nächsten Raum. Was denkst du, wer da auf dich wartet?" ,,Ich weiß es nicht. Aber es wird auf jeden Fall interessant und lustig, denke ich. Egal wer da ist. Und wenn schon, zu den anderen komme ich ja so oder so noch, oder?" Mit diesen Worten springt sie auf, wartet ungeduldig die 2 Sekunden, in denen ich -Wie sollen wir es nennen?- versuche aufzustehen, oder mich in die Richtung zu bewegen, aber durch ihre übereilte, feste und hektische Umarmung, kann ich diese Bewegung nicht zu Ende führen und kann gerade noch verhindern, dass wir hinfallen. Gerade habe ich einen festen Stand und will ihre Umarmung erwidern, da ist sie schon Richtung Tür unterwegs.
Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen... Ich will mich entschuldigen, es ihr erklären, obwohl ich nicht wirklich behaupten könnte, ich wisse selbst komplett was los ist, geschweige denn davon, dass ich es Worte fassen kann.
Also was soll ich tun? Zu ihr gehen und sagen: ,,Hey, Klara" (? Karla oder doch Kalara?) Wie hießt sie nochmal?
Mann. Ich bin heute echt zu gar nichts zu gebrauchen. Arrrrgggghh. Also: ,,Hey Klara/Karla/Kalara. Es tut mir schrecklich Leid. Es ist nur so, dass ich gleich Emily treffen werde und nicht weiß, wie sie reagieren wird, oder ob sie das überhaupt tun wird. Deshalb bekomme ich heute nichts, rein gar nichts auf die Kette. Tut mir Leid, dass es dich jetzt trifft, aber ich kann es nicht ändern. Kann ich noch irgendetwas für dich tuen?" Das kann ich ja schlecht bringen. Aber irgendwas muss ich jetzt tun, sonst kann ich mir das nie verzeihen und unser Comeback muss schon im Voraus gestrichen werden. Das kann auch nicht sein.
,,Hey! Warte mal." rufe ich der 14 Jährigen noch hinterher, bevor sie die Tür endgültig hinter sich schließen kann. Sie dreht sich erstaunt, aber unschuldig lächelnd zu mir. ,,Ja, was ist Harry?" Und jetzt? Was soll ich ihr jetzt sagen? Sie schaut mich auffordern an.
Die Wahrheit?
Die Wahrheit!
,,Es tut mir schrecklich Leid! Ich wollte nicht, dass das so läuft. Sorry, ich bin nur so nervös und durcheinander... Ich hoffe, du bist mir nicht böse?" Als ich vorsichtig den Kopf hebe, sehe ich, dass sie lächelt und den Kopf schüttelt. ,,Alles gut! Wirklich! Mir geht es gut. Aber bei dir, bin ich mir nicht so sicher. Bist du dir sicher, dass es DIR gut geht? Kann ich noch irgendwas für dich tun, bis Emily dann gleich kommt?" Ich stocke. ,,Emily? Was ist mit Emily?" ,,Warum was sollte mit ihr sein?"
,,Hmmm?"
Ich verstehe nichts mehr.
,,Du hast doch damit angefangen. Nicht ich. Wie kamst du darauf?"
,,Ach Harry, das sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock."
,,Was soll man denn sehen?" Jetzt lacht sie richtig.
,,Harry, du warst länger nicht mehr in der Öffentlichkeit, oder? Zumindest konntest du mal besser deine Gefühle verstecken, aber das mit dem Lügen konntest du noch nie gut."
Mit den Worten dreht sie sich zur Tür und macht Anstalten diese hinter sich zu schleißen, doch vorher dreht sie sich nochmal um und sagt: ,,Mach dir keine Sorgen! Okay? Mit Emily, das wird schon noch. Es sei denn du tust ihr weh. Dann hast du ein riesen Problem mit Lily, Jolien und mir, verstanden?"
Die Tür fällt langsam ins Schloss, und so lässt Klara, wie sie heißt, ich erinnere mich wieder, mich mit meinen Gedanken alleine zurück.
Emily:
Es klopft und noch im selben Moment steckt Lily ihren Kopf durch einen kleinen spalt in der Tür.
,,Emily, du musst weiter. Ich bin jetzt hier." zögerlich stehe ich auf und stelle mein Glas auf den kleinen Bestelltisch, neben den zwei roten Sessel. Von einem der beiden stehe ich gerade auf und mache mich auf den Weg zur Tür, um mit Lily Plätze zu tauschen. Doch Liam hält mich auf.
,,Es war wirklich lustig mit dir. Müssten wir eigentlich öfter machen. Was dagegen?" Ich bring kein Wort über die Lippen...
,,Ähm..." ist das einzige. ,,Wartest du nach dem Treffen im Flur? Ich muss dich auch noch was anderes fragen, aber eventuell sollten, die anderen da mit reden und ich nicht alles alleine entscheiden. Also? Wartest du?" Mein Blick gleitet zu Lily, die still das Geschehen betrachtet, genauso wie ich, nur ich bin integriert... Doch als sie mir endlich ins Gesicht schaut, nickt sie kaum merklich. Scheinbar konnte sie mir die Frage ablesen. Eigentlich waren wir beide für hinterher verabredet... Aber wenn sie meint, dass das okay ist, dann ,,Von mir aus". Liam lächelt. Nachdem er und Lily mich beide umarmt haben, lasse ich die beiden alleine. Die Tür fällt dumpf ins Schloss und widme mich der Tür links von der, hinter der ich eben war.
Ruhe bewahren. Entweder sitz Niall, Louis oder Harry hinter dieser Tür. Ich weiß nicht, was mir lieber ist. Was tu ich wenn es Harry ist? Was tu ich dann? So jetzt reiß dich zusammen! Und so wage ich die 3 unfassbar schweren Schritte. Ich stehe vor der Tür und lasse mir Lily's Worte nochmal durch den Kopf gehen. Irgendwie lassen sie mich nicht los.
Was auch immer das mit Harry eben war, Louis wurde von ihm eingeweiht und ich nicht von dir.
Du schuldest mir eine Antwort.
Das machen wir dann später, nach deinem kleinen Treffen.
Du hast keine Chance. Wenn du es mir nicht erzählen willst, frag ich Harry.
Ich bin nach dir da, denk daran...
Du hast die Wahl... und das heißt auch, dass du das klären musst.
Ich fasse mir ein Herz und hoffe, dass es nicht Harry ist, damit ich noch etwas Zeit habe, mir was einfallen zu lassen, um ein vernünftiges Gespräch mit ihm anzufangen, dass nicht komisch endet...
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