-☆-ELF-☆-

I'm feeling like right now
I wish you were here with me
'Cause right now
Everything is new to me
You know I can't fight the feeling
And every night I feel it
Right now I wish you were here with me
-○--○-

Harry:

Die Tür, auf die ich schon seit 10 Minuten ohne eine Bewegung starre, bewegt sich endlich. Ich kann mich nicht entscheiden, ob die Aufregung von der Vorfreude kommt, oder der Nervosität. Beides ist auf jeden Fall vorhanden. Die Frage ist nur, was von beidem das andere übertrifft. Amte tief durch, Harry. Du schaffst das. Fall einfach nicht mit der Tür ins Haus, sondern lass ihr Zeit, das alles zu verstehen. Dann kann eigentlich nichts mehr schief laufen...! Aber was, wenn sie davon nichts hören möchte, was wenn sie das nur komisch und kindisch und gruselig findet?

,,Hey" ihre Stimme reist mich aus meinen Gedanken. Irgendwie klingt sie so vertraut und fremd auf einmal. Ist ja auch kein Wunder. Ich habe das Konzert in jeder erdenklichen Situation nochmal durchlebt und gehofft, so kein einziges Detail von ihr zu vergessen. Irgendwie hat das nicht ganz funktioniert. Meine Erinnerungen an sie waren schon ähnlich, aber auf keinen Fall original getreu. (*) Sie ist noch nicht ganz eingetreten, eher streckt sie nur ihren Kopf durch den Spalt, unschlüssig, aber gleichzeitig auch irgendwie frech und selbstbewusst.

Ich weiß nicht, was ich erwidern soll.

Emily:

Ich trete in den Raum ein. Laut lache ich auf, als ich mich umschaue und ernsthaft ein -Was ist das? Am ehesten ein... ein Hochbett...- Hochbett sehe. Oben sitzt Harry und lächelt mich an. Ich mache mich auf den Weg zu ihm, als ich bemerke, dass das Hochbett-Gestell keine Treppe hat, oder eine andere Möglichkeit bietet hoch zu kommen. Genauso wenig hat es ein Gitter außen rum oder eine Matratze. Genau genommen besteht es nur aus vier Beinen, die das Lattenrost 2 Meter über den Boden halten.
Unschlüssig, wie ich jetzt reagieren soll, steh ich vor dem raumdominierenden Möbelstück und somit auch direkt vor Harry.
Dieser fordert mich in dem Moment auf, zu ihm hoch zu klettern.
Fassungslos starre ich ihn an. ,,Und wie genau soll ich das machen, Harry?" ich lache auf. ,,Ich habe nicht wirklich Lust, zu dir hoch zu kraxeln..." Lachend antwortet er mir: ,,Hier" und lässt eine wacklige Strickleiter herunter. Ich kann nicht anders und lasse ihn meinen kritischen Blick spüren. ,,Na komm!" Er streckt mir seine Hand entgegen. Zögerlich greife ich nach ihr und wage mich auf die erste Sprosse der instabilen Strickleiter.

Sofort schwinge ich nach vorne. Nur Harrys Hand in meiner hindert meinen Hintern daran, dem Boden einen Besuch zu erstatten...

Von meinem Kichern bewegt, schaukelt die Leiter noch mehr und Harry muss sich nach hinten lehnen, um nicht mit mir unten zu landen. ,,Komm! Die anderen haben es auch geschafft." Er versucht es nochmal. Diesmal zieht er mich mit mehr Kraft hoch und sorgt so letzen Endes dafür, dass ich heil bei ihm ankomme, zwar immer noch nicht ganz zurechnungsfähig vor Lachen, aber ohne mich noch weiter blamiert zu haben.

Laut hören wir meine Schuhe unten aufprallen.

,,Okay, was willst du wissen, Emily?" Oh Gott! Er hat sich meinen Namen gemerkt... Damit, hat er alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Wenn er meinen Namen noch kennt, wird er sich wohl auch erinnern... Bloß nichts anmerken lassen, Emily! Tief eine und ausatmen! Ein und Aus! Ein und Aus! ,,Alles! Vom Anfang bis zum Schuss. Deine Version der Geschichte 'One Direction'. Wie hast du das alles erlebt? Würdest du wieder so handeln? Wie lief es wirklich ab? Was passierte und passiert hinter den Kulissen? Wie ging und geht es dir damit? Warum kommt ihr gerade jetzt zurück? Stand es jemals zur Debatte nie wieder zusammen zu singen? Warum genau habt ihr euch eigentlich getrennt? Wie geht es dir persönlich damit? Sowohl mit der Trennung als auch der Wiedervereinigung."

In seinen grünen Augen sehe ich Erstaunen. ,,Also nichts über 'unser' Konzert? Oder das was danach passiert ist?" Ähh? Ich war doch da, was soll er mir da noch erzählen? Aber wenn er meinet, wir müssten etwas klären... Wobei, wenn ich näher darüber nachdenke... ,,Ohh..., also gegen eine Erklärung habe ich nichts. Ehrlich gesagt, will ich das schon wissen... Ich wollte dich nur nicht dazu drängen..." ,,Danke!" sein Gesicht zeigt ernste Dankbarkeit.

Wenn ich eins nicht ausstehen kann ist es falsche Dankbarkeit, obwohl keine nicht wirklich besser ist... Aber Harry handelt zum Glück anders, als eine Großteil der Menschheit es tun würde... Er ist durch und durch ehrlich zu mir.

,,Warum machst du das?" ,,Weil ich dich nicht, wie schon gesagt, zu etwas drängen wollte, aber wo du schon davon sprichst: Was war das damals?" ,,Können wir das wann anders mit Zeit klären? Ich glaub nämlich nicht, dass unsere Zeit dafür reicht." Er schaut auf die Uhr an seinem Handgelenk.

Weil er sein Hand erstmal dafür drehen muss, merke ich, dass er meine Hand immer noch nicht losgelassen hat. Was mich alles andere als stört... Es fühlt sich gut an. Und ich will nicht, dass er sie bald wieder loslässt. ,,15 Minuten haben wir noch, dann musst du zu Louis..." Bei den Worten drückt er meine Hand leicht, dreht sich zu mir und schmunzelt. Dabei kommen seine Grübchen zum Vorschein und ich kann nicht anders als zurück zu grinsen und zu fragen: ,,Was ist los?"

,,Ich kann es immer noch nicht glauben, dir gegenüber zu sitzen und einfach mit dir zu reden. Du glaubst garnicht, wie lange ich darauf schon warte und wie oft ich mir dieses Gespräch versucht habe vorzustellen. Und jetzt sitzt du neben mir und... Ich kann es einfach nicht in Worte fassen..." ,,O...okay-" Ich zögere weiter zu sprechen. Entscheide mich trotzdem dazu, es zu tun. ,,Bin nicht eigentlich ich diejenige, die so fühlen sollte?" necke ich ihn und es scheint zu funktionieren, denn Harrys Wangen färben sich leicht rot und er beginnt sich zu rechtfertigen. ,,Naja... Ich meine... Aber..." Das nennt sich aber schlagkräftig! ,,Es tut mir schrecklich leid, dir das sagen zu müssen, aber irgendwie hast du unsere Rollen vertauscht... Und deine Erklärung kauf ich dir nicht ab. Willst du es nochmal probieren, oder gibst du so schon auf?" versuche ich die Stimmung zwischen uns zu lockern, denn egal wie offen sie eben noch war, wir gehen langsam in eine Richtung, die nichts gutes verheißt.

,,Themenwechsel" spreche ich aus, was wir beide am liebsten wollen. ,,Also wie gehts jetzt weiter?" ,,Also-' er schaut mir endlich wieder in die Augen. Dieses Grün... Ich dacht es zu kennen, doch in echt ist es noch tausendmal hübscher, als auf Bildern. Und dieses Gesicht... Wie kann ein Mensch so definiert sein? Wie, sag mir bitte wie! '-Emily?" Oh, fuck! Warum nur? Warum immer ich? ,,Ja..." ,,Hast du mir zugehört? Es scheint nicht so..." Das ist mir jetzt richtig peinlich! Ich hoffe, das sieht man mir nicht so an. Unbewusst muss ich meine Hand zum Gesicht geführt haben, um meine Wagentemperatur zu überprüfen. Doch dazu komm ich nicht, denn Harry hindert mich, noch bevor ich mein glühendes Gesicht wirklich berühre kann, daran, indem er die Hand wieder runter auf sein Bein zieht und mit der anderen eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr streicht. ,,Ja, du hast recht," sage ich beschämt und kleinlaut. ,,ich hab dir nicht wirklich zugehört, also: Kannst du nochmal wiederholen, was du eben gesagt hast?"
,,Klar! Also ich meinte auf deine Frage hin-" Stimmt, ich hatte etwas gefragt... ,,Sorry, dass ich dich nochmal unterbreche, aber ich habe auch meine Frage vergessen..." Spätestens jetzt bin ich nicht mehr von einer Tomate zu unterscheiden. Lachend nimmt Harry -mehr oder weniger- endlich die Hand aus meinen Haaren. Mit einer Strähne hat er bis eben die ganze Zeit gespielt, und das hat mich wortwörtlich wahnsinnig gemacht...

Doch statt mich besagte Tomate sein zu lassen, bringt er mich noch mehr in Verlegenheit, indem er nun langsam mit dem Daumen kleine Kreise auf meinen Handrücken malt und mit der anderen Hand, die eben noch in meinem Harr war, in einem regelmäßigen Rhythmus auf das Holz klopft. Ihm sieht man nicht direkt an, was diese Berührungen in ihm auslösen, aber so, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und dieser Haltung, die einfach nur Ruhe ausstrahlt, kann man nur davon ausgehen, dass er durch und durch glücklich ist.

,,Deine Frage vor 2 Minuten war," kommt er zum Thema zurück. ,,wie es jetzt weiter geht. Und meine Antwort, war dass ich es nicht weiß. Dann wollte ich noch was sagen, habe aber gemerkt, dass du von irgendwas abgelenkt warst und so nicht wirklich gehört bzw. verstanden hättest, was ich dir sagen will."

Dieses irgendwas warst du, Mr. Harry Edward Styles persönlich, und das weiß der feine Herr sehr gut. Will ich ihm ins Gesicht schreien, kann mich gerade aber noch zurückhalten. Viel mehr, als ihm meine Fassungslosigkeit über sein Benehmen mitzuteilen, will ich nämlich wissen, wie sein Satz weiter gegangen wäre, wenn ich eben nicht so fasziniert von ihm gewesen wäre.
Da es aber nicht so scheint, als würde er von alleine weiter reden, frage ich nach.

,,Und wie lautet euer Plan?" Die Neugier siegt immer! ,,Euer? Wen meinst du damit?" ,,Na euch. One Direction. Euch halt, 1D" Ich bin verwirrt! ,,Liam, Niall, Louis und mich? Was ist mit uns?" Warum versteht er es nicht, das war doch eigentlich ganz klar... ,,Ich habe gefragt, wie es mit euch, 1D, weiter geht, was eure nächsten Schritte sind. Also?" ,,Ach so, das meinst du..." Die Freude in seinen Augen verschwindet und langsam, aber sicher übernimmt die Hoffnungslosigkeit seine eben noch leuchtenden Augen ein. ,,Was...' Meine Stimme klingt gebrochen und sorgenvoll als ich endlich unter Mühe diese Worte raus bekomme. '-dachtest du denn?" ,,Ich dachte, es geht um uns..." traurig schaut er auf. Erst jetzt bemerke ich, dass er aufgehört hatte seinen Rhythmus zu trommeln. Jetzt bin ich endgültig sprachlos. Ich kann ihn einfach nur anstarren.
Da er mal wieder nicht von alleine weiter spricht, und auf irgendeine Reaktion von mir wartet, muss ich zum gefühlt dreiundachtzigsten mal an diesem Nachmittag nachhaken.
,,Wie wird dein Satz denn dann lauten?" Ich lächle in mich hinein.

Er spricht von einem UNS.
Ich kenn ihn seit noch nicht mal- Ich kenn ihn eigentlich garnicht und er vor allem mich nicht...

Diese Realisierung lässt mich ein Stück von ihm abrücken, und das bleibt nicht unbemerkt. Er lockert, ohne groß darüber nach zudenken, seinen Griff um meine linke Hand. Doch ich bringe es nicht über mich, mich seiner wärmenden Hand zu entziehen und so unsere Hände von einander zu lösen.
Denn ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser kleinen Geste alles, was je zwischen uns war und hätte entstehen können, zerstören würde und das will ich auf keinen Fall.

Zwar kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich noch nicht weiß, was es je werden könnte, oder ob je etwas zustande kommen wird. Aber ganz so sicher weiß ich, dass Harry mir gerade die Entscheidung für die ganz eventuelle Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft in die Hände legt.
Und alleine diese Sicher- und Offenheit hilft mir, nicht jetzt eine endgültige Entscheidung zu fällen, sondern uns so nochmal eine Chance zu geben.

Um Harry genau das mitzuteilen, fasse ich nachdrücklich nach seiner Hand und schau ihm ins Gesicht. Oh, Gott! Wie ich von diesen Augen fasziniert bin.

Er holt tief Luft und sagt so schnell wie überhaupt möglich: ,,Wir haben einen neuen Song, willst du ihn hören?"

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* Zu diesem ,,Phänomen'' nochmal, das beruht auf einer echten Erfahrung.
Und zwar war ich vor 2 Jahren mit meiner besten Freundin und 25 anderen Menschen auf einem Campingplatz und dort war zur selben Zeit wie wir auch ein echt mega hübscher Junge...
Als dann endlich feststand, dass wir nächsten Sommer wieder dorthin fahren werden, konnten wir beide einfach nicht anders und haben uns so krass darauf gefreut.

Wir haben auf einigen Bildern ihn im Hintergrund entdeckt, aber leider war dieser meist nicht scharf...
Als wir dann diesen Sommer endlich wieder da waren und so gehofft haben, dass er wieder da ist, war es einfach nur eine Erleichterung, als er wirklich wieder mit seiner Familie da war...

Das ,,Problem" war nur, dass wir uns an dieser Erinnerung festgehalten haben und die mit der Zeit zu einem Abbild unseres Traumtypen geworden ist.
Heißt, als wir ihm dann endlich wieder gegenüber standen, haben wir gemerkt, dass er in echt nicht sooooooooo perfekt aussieht, was aber nicht heißt, dass er nicht perfekt aussieht...

Ich hoffe so versteht ihr auch was ich in Harrys Gedanken sagen wollte...

Irgendwie war das hier schon schwer in Worte zufassen und ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte, wenn es in der Geschichte hätte passieren müssen...

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