Kapitel 26
Der Geruch von Kaffee und süßem Gebäck stieg in meine Nase, als ich gemeinsam mit Grace das Diner betrat. Wir waren schon so oft hier gewesen, dass ich es fast als zweites Zuhause bezeichnen würde. Sharleen winkte uns von hinter der Theke aus mit einem fröhlichen Lächeln zu. Mit ihren Lippen formte sie die Worte 'Bin gleich bei euch' und deutete auf einen Trucker, der direkt vor ihrer Nase saß und bestellen wollte. Verständnisvoll nickten wir ihr zu und setzten uns anschließend auf einen freien Platz am Fenster.
"Ich mag es, mit dir hier zu sein. Gerade in letzter Zeit haben wir einfach viel zu wenig miteinander unternommen", begann Grace ein Gespräch und schaute mich mit ihrem typischen Lächeln an.
"Ich weiß und es tut mir auch echt leid. Ich war einfach ein wenig beschäftigt in den letzten Tagen", erwiderte ich entschuldigend und wich ihrem Blick aus. Grace seufzte daraufhin und lehnte sich zurück. "Klar. Ich frage mich wohl mit wem." Ihre Stimme klang dabei genervt und ein wenig verletzt. Mit einem Augenrollen schaute sie zum Fenster hinaus, während sie auf eine Reaktion meinerseits wartete, da ich im ersten Moment nicht wusste, was ich darauf antworten sollte. Mir war klar, dass sie Logan nicht mochte - wer von meinen Freunden tat das schon außer Warren? Allerdings hatte ich gehofft, dass sie als meine beste Freundin ein wenig verständnisvoller sei.
"Dein Ernst?", stöhnte ich und hob eine Augenbraue. Doch Grace zuckte daraufhin nur mit den Schultern und meinte: "Ja, mein Ernst. Ich kann immer noch nicht verstehen, was du an dem so toll findest, aber es ist ja deine Entscheidung. Ich werde eurem Glück nicht im Weg stehen."
"Ich bin mir sicher, dass wenn du ihn näher kennen würdest, du auch eine ganz andere Sichtweise auf ihn hättest. Man sollte nie über einen Menschen urteilen, wenn man ihn nicht persönlich kennt", antwortete ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Grace wollte gerade etwas erwidern, als auf einmal Sharleen an unserem Tisch auftauchte und uns neugierig ihren Kopf hinstreckte.
"Um wen geht's? Ihr wisst doch ganz genau, dass ich für den neusten Tratsch immer zu haben bin!" Sie grinste uns erst an und lachte dann ihr typisch herzliches Lachen, wobei ihre Augen nur so vor Freude strahlten. Ich hatte Sharleen noch nie wirklich traurig gesehen; sie schien immer fröhlich zu sein.
"Ach, ist nicht wichtig", sagte ich schnell und winkte ab, doch wie erwartet ließ Sharleen sich davon nicht zurückhalten. Sie setzte gerade an, um etwas zu entgegnen, als Grace ihr ins Wort fiel. "Chloes neuen Lover!"
Bei den Worten schoss Sharleens Kopf natürlich sofort in meine Richtung. Ihr Blick war eine Mischung aus purer Neugier, aber auch gleichzeitig Verwirrung. "Ist Jasper etwa nicht mehr aktuell? Ihr zwei wart doch so süß zusammen."
Ich schüttelte nur mit dem Kopf, ohne auf ihre Frage richtig zu antworten. Für einen kurzen Moment starrte Sharleen mich einfach nur an, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem breiten Grinsen. "Und wer ist der Glückliche? Kenne ich ihn?" Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und legte ihren Kopf auf ihre Hände; damit war sie fast auf einer Höhe mit uns. Da ich aber keine Anstalten machte, ihr zu antworten, übernahm Grace erneut das Wort. "Der gute Logan hat es ihr angetan."
"Logan? Ich glaube, der war auch schon ein paar mal hier - komischer Junge. Sitzt immer in der hintersten Ecke, schaut sich nur um und redet mit niemandem. Ich hätte nicht gedacht, dass du auf die Geheimnisvollen stehst, Chloe", erzählte Sharleen und musterte mich mit hochgezogener Augenbraue, Ich seufzte daraufhin nur und entgegnete: "Ihr habt doch alle keine Ahnung..." Mein Blick schweifte zum Fenster, gedankenverloren starrte ich nach draußen. Ich hatte keine Lust mehr auf das dumme Gerede der beiden. Einerseits konnte ich sie ja verstehen. Sie waren unwissend, sahen nur das, was sie sehen wollten und beurteilten ihn nach den Äußerlichkeiten. Ein wenig musste ich ja schon über mich selbst schmunzeln, da ich vor wenigen Wochen selbst so gewesen war, doch seit ich Logan näher kannte, hatte sich mein ganzes Denken umgestellt. Warum das nun so war, konnte ich selbst nicht sagen.
"Weißt du was? Warum überzeugst du mich nicht einfach vom Gegenteil? Beweise mir, dass mein Bild von Logan falsch ist und zeige mir, wie er wirklich ist! Immerhin bist du meine beste Freundin, also lass mich an der Magie des Logans teilhaben", riss mich Grace' Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schmunzelte ein wenig. Ich nickte und damit war die Sache abgehakt. Innerlich war ich froh darüber, dass sie ihm wenigstens eine Chance geben wollte, auch wenn ihre Worte wenig überzeugend geklungen haben.
Damit war das Thema abgehakt und wir unterhielten uns mit Sharleen über ganz alltägliche Themen. Die Schule, seltsame Gäste, die sich in das Diner verirrten oder auch unsere Halloweenparty. Natürlich wusste sie von unserem Vorhaben und war begeistert von der Idee. Sie war selbst eine verrückte und etwas abgedrehte Person, sodass sie für solche außergewöhnlichen Sachen immer zu haben war. Gnerell fragte ich mich, warum sie Bedienung in einem Diner geworden war und nicht irgendetwas Verrücktes, denn das würde viel mehr zu ihr passen. Andererseits war ich froh, dass sie letztendlich doch im Diner gelandet war, ohne sie wäre es hier bestimmt nur halb so lustig. Sie hauchte dem Schnellrestaurant mit ihrer frischen, abgedrehten Art eine ganz besondere Atmposphäre ein, die es so sicherlich noch nicht gegeben hatte.
Wir verbrachten fast den kompletten Nachmittag im Diner, lachend und ohne auch nur einmal an irgendwelche Pflichten zu denken. Es war schön, wenn man wenigstens einmal am Tag alles vegressen und sich ganz den schönen Seiten des Lebens widmen konnte.
Mit einem letzten Gruß zu Sharleen verließ ich zusammen mit Grace das Diner wieder und schlenderte mit ihr zur Bushaltestelle. "Und wann soll das mit Logan eigentlich stattfinden?", fragte ich beiläufig, während wir nebeneinander hertrotteten. "Keine Ahnung, morgen? Auf jeden Fall noch vor der Party, sonst gerät das zu sehr in den Hintergrund." Ich nickte zustimmend und blieb dann stehen, da wir die Haltestelle erreicht hatten. "Ich frage ihn das nächste Mal, wenn ich ihn sehe, okay?"
"So wie ich dich kenne, wird das gar nicht lange dauern", erwiderte Grace stichelnd und grinste mich breit an. Ich verdrehte die Augen, musste mir aber auch ein Lachen unterdrücken. "Ach hör doch auf!"
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ugh, ich langeweile mich ja schon selber, wenn ich das lese. Tut mir wirklich leid, dass in letzter Zeit weniger kommt, aber ich stecke in einer Schreibblockade und komme einfach nicht weiter. Ich weiß zwar, was als Nächstes passieren soll, aber mir fehlt einfach die Motivation zum Weiterschreiben. Falls ihr irgendwelche Ratschläge habt, was ihr bei Schreibblockaden immer macht, dann schreibt mir das gern runter in die Kommentare.♥
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