Kapitel 18
Vielen Dank für +100 Votes und 500 Reads!
Als Dank habt ihr hier nun ein etwas längeres (fast) reines #Chlogan-Kapitel ♥
************************
Nach der Erinnerung an den Abend mit Jasper stand ich stöhnend auf und schleppte mich mit meiner Waschtasche in Richtung der Duschen. Dort musste ich kurz warten, da keine Kabine mehr frei war. Als ich schließlich eine ergattern konnte, schloss ich den Vorhang und drehte den Hahn auf. Ich spürte, wie mir das heiße Wasser über den Körper lief und entspannte mich.
Nachdem ich mit Duschen fertig war, zog ich mich an und putzte meine Zähne, um anschließend zurück zu meinem Zimmer zu gehen. Dort angekommen stand ich nun vor meinem Kleiderschrank und wusste, wie es sich für ein Mädchen gehörte, nicht, was ich anziehen sollte. Nach ewigem Überlegen entschied ich mich für etwas Schlichtes und ganz normales. Immerhin wollte ich nicht, dass Logan mich für komisch hielt, obwohl ich das ohnehin war.
Als ich nun auch das Problem gelöst hatte, blieb mir noch jede Menge Zeit übrig. Somit verbrachte ich den Vormittag mit Hausaufgaben, Gitarre spielen und ungeduldig von meinem Bett zur Couch zu wechseln und wieder zurück. Es war also ein äußerst produktiver Vormittag.
****************
Von daher war ich umso mehr erleichtert, als ich mich endlich auf den Weg machen konnte. Unterwegs traf ich auf Jacky, doch ich wimmelte sie ab, indem ich mit gehetzter Stimme erzählte, dass ich einen unglaublich wichtigen Termin hätte und sofort weg müsse. Sie glaubte mir aufs Wort und verabschiedete sich wieder, ein gewisser Hauch von Enttäuschung lag in ihrer Stimme. Ich verdrängte dies und ging weiter. Bei den Jungenschlafräumen angekommen wurde ich ein wenig nervös. Was, wenn ich Jasper über den Weg laufen würde? Das wäre gar nicht mal so abwegig, er war bestimmt auf seinem Zimmer. Ich seufzte, ich musste einfach hoffen, dass das Glück auf meiner Seite und er irgendwo anders war.
Ich betrat das Wohnheim und schon wenig später stand ich vor Logans Tür. Auf dem Weg dorthin wurde ich immer wieder schief von der Seite angeschaut, doch ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren. Zögernd klopfte ich an die Tür und wartete. Einen Moment später wurde diese auch schon geöffnet und ein grinsender Logan stand vor mir. Ohne eine Begrüßung zog er mich ins Zimmer und schloss die Tür hinter mir, dann umarmte er mich. Ich erwiderte die Umarmung und der mir inzwischen schon vertraute Geruch seines Parfums stieg in meine Nase.
"Hey", murmelte ich schüchtern, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten. Er begrüßte mich ebenfalls und zeigt lächelnd auf eine dunkle Couch, die unmittelbar neben der Tür stand. "Mache es dir gemütlich." Nickend setzte ich mich und sah mich um. Grundlegend war sein Zimmer ähnlich aufgebaut wie meins. Ein Bett, ein Schreibtisch, mehrere Regale und ein kleiner Fernseher. Er sah nicht unbedingt neu aus, aber immerhin besaß er einen. Logan nahm seinen Laptop vom Schreibtisch und ließ sich mit diesem im Arm neben mich auf die Couch fallen. "Und wozu ist der jetzt da?", fragte ich kichernd. "Zu Recherchezwecken?"
"Du willst doch nicht ernsthaft googeln?" Ich musste lachen. Logan hingegen begann zu schmollen und drückte seinen Laptop an sich. "Google: dein Freund und Helfer! Außer du willst jetzt einfach nur dasitzen und warten, dass dir die Nachricht von irgendeiner höheren Macht zugeschickt wird."
"Spinner", sagte ich. "Aber gut, dann frage mal deinen Freund und Helfer. Ich warte derweil auf meine Macht." Jetzt lachte Logan und klappte den Computer auf, den er auf seinem Schoß platziert hatte. Er tippte etwas ein und begann zu suchen. Ich saß einfach nur daneben und tat so, als würde ich auf irgendein Zeichen warten. Doch schon nach 5 Minuten wurde mir langweilig und ich gab mich geschlagen. "Okay, du hast gewonnen", seufzte ich. Ich rückte etwas näher an Logan heran, damit ich den Bildschirm besser sehen konnte. "Deine höhere Macht ist wohl gerade im Urlaub", schmunzelte er, ohne den Block abzuwenden. Beleidigt schnaubend schlug ich ihm gegen den Arm. "Kein Grund gleich gewalttätig zu werden."
"Du hast mich provoziert. Das verzeihe ich dir nie", sagte ich empört und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach wirklich?" Logan schmunzelte. Er beugte sich vor und platzierte sanft einen Kuss auf meiner Wange. Sofort begann die Stelle zu kribbeln und eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit, ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. "Auch jetzt nicht?", hauchte er grinsend. Meine Wangen glühten, ich musste rot wie eine Tomate sein. Verlegen räusperte ich mich. Was sollte ich antworten? Ich sah bestimmt ziemlich begrenzt aus, wie ich dort neben ihm saß und mir ein dickes Grinsen nicht unterdrücken konnte. "Du bist süß", lachte Logan und wandte sich wieder dem Laptop zu. Ich atmete einmal tief durch, um mich selbst zu beruhigen und richtete dann meinen Blick ebenfalls wieder auf den Bildschirm.
Wir verbrachten den gesamten Nachmittag mit unserer Recherche, aber wir kamen zu keinem Ergebnis. Alles, was im Internet zu Blackouts stand, konnte ich nicht mit mir verbinden. Es ergab einfach keinen Sinn. Für abends hatte Logan eine Pizza bestellt und nun saß ich mit ihm auf seinem Bett, Pizza essend, und schaute gemeinsam mit ihm irgendeinen Film. Ich hatte mich in die Decke gekuschelt, Logans Arm lag auf meiner Schulter. Ich hätte ewig in der Position verharren können.
"Wie fandest du den Film?", fragte er, als der Abspann lief. "Keine Ahnung. Ich habe nicht so ganz verstanden, warum er sie zum Schluss doch noch umgebracht hat. Ich dachte, er liebte sie?", antwortete ich murmelnd. Logan nickte zustimmend. "Ja, ich auch nicht. Aber der Hund war cool." Lachend erwiderte ich: "Ja, stimmt. Magst du Hunde?" Fragend sah ich zu ihm. Logan lächelte, als er antwortete: "Hunde sind was tolles. Früher hatte ich sogar mal einen eigenen." "Was ist mit ihm passiert?", hakte ich nach. Logan wandte seinen Blick ab und seufzte. Besorgt legte ich eine Hand auf seinen Arm und fragte zögernd, ob alles okay sei. Er wirkte mit einem Mal total verändert. Ruckartig sah er wieder zu mir und nickte schnell. "Ja, klar." Er lachte leicht, aber man konnte hören, dass es gespielt war. "Mach' dir keine Sorgen. Wir mussten ihn weggeben, ich war damals ziemlich traurig deswegen gewesen." Wieder lachte er kurz unsicher. "Das kann ich verstehen, meine Katze wurde überfahren, als ich sechs war. Tiere können manchmal bessere Freunde als Menschen sein", sagte ich leise, mich an meinen damaligen Kater erinnernd. Ich hatte ihn wirklich über alles geliebt und auf einmal war er tot. Überfahren. Tagelang hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen und geweint. Somit konnte ich gut verstehen, dass Logan die Sache mit seinem Hund nahe ging. Allerdings wirkte es irgendwie so, als würde ihn noch viel mehr als nur der weggegebene Hund beschäftigen. Sollte ich nachhaken? Ich wollte nicht, dass er abblockte, allerdings schien er in den letzten Tagen viel entspannter und lockerer zu sein, als er anfangs war. Vielleicht war er ja nun auch offener. Trotzdem traute ich mich nicht und beließ es dabei.
Wir schauten noch einen zweiten Film, danach waren wir allerdings todmüde. Es war schon weit nach Mitternacht und somit draußen stockdunkel. Logan bemerkte dies und fragte mit etwas unsicherer Stimme: "Es ist schon ziemlich spät und wer weiß, wer sich draußen so herumtreibt. Willst du vielleicht heute mit bei mir schlafen? Ich lasse dich nur ungern um die Uhrzeit noch raus."
"Klar, würde ich total gern. Ist mir auch lieber, als jetzt noch rauszugehen. Aber ähm... ich hab jetzt nichts mit", sagte ich verlegen schmunzelnd. Doch Logan winkte nur ab und lief zu seinem Kleiderschrank. Herauszog er ein T-Shirt, welches er mir anschließend zuwarf. "Du kannst das haben, wenn du willst."
Nachdem wir uns beide fertig gemacht hatten, legten wir uns zusammen in sein Bett. Es war ein klein wenig eng, aber somit hatte ich wenigstens eine Ausrede, um mich näher an ihn kuscheln zu können. Logan bemerkte dies und lächelte.
"Schlaf gut", murmelte er leise, als ich meine Augen schon geschlossen hatte. "Du auch", gab ich gähnend zurück. Es dauerte nicht lange, da bemerkte ich, wie ich langsam in den Schlaf glitt. Bevor ich komplett ins Reich der Träume eintauchte, bildete ich mir ein zu spüren, wie Logan sanft meinen Scheitel küsste, doch das könnte ich mir auch nur eingebildet haben.
*********************
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wusste ich im ersten Moment nicht, wo ich war. Jedoch fiel mir schnell wieder ein, dass ich ja über Nacht bei Logan geblieben bin. Ich bewegte mich ein wenig, da fiel mir auf, dass ich in seinen Armen lag, was mich sofort erneut zum Lächeln brachte.
Er schien noch zu schlafen, also blieb ich einfach ruhig liegen, damit ich ihn nicht ausversehen aufweckte. Während ich so dalag, dachte ich nach.
Auch wenn ich es vielleicht nicht so ganz zugeben wollte, mochte ich Logan. Sogar sehr. Das war mir besonders in den letzten Tagen klar geworden. Aber wie sollte ich ihm das sagen? Ich konnte ja schlecht einfach zu ihm hingehen und sagen "Ey ich steh' auf dich, lol". Nein, das käme nicht so cool rüber. Außerdem wusste ich ja nicht einmal, ob es ihm genauso ging. Vielleicht sollte ich die ganze Sache einfach belassen und mich auf unsere Freundschaft konzentrieren. Ich wollte ja nichts kaputt machen, dazu bedeutete er mir zu viel.
"Guten Morgen", riss mich Logan murmelnd aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu ihm und musste lächeln. Er sah verschlafen verdammt süß aus. "Na, gut geschlafen?" Logan nickte mit einem Lächeln. "So gut wie noch nie." Er nahm seinen Arm von mir und setzte sich auf, ich tat es ihm gleich. "Wie spät ist es?", fragte er danach. Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Ziemlich spät, schätze ich", antwortete ich mit einem Blick nach draußen. Auf einmal griff Logan nach meiner Hand, sodass ich meinen Blick wieder auf ihn richtete. "Das gestern war ziemlich.. schön. Wenn du willst, können wir das gern wiederholen. Ich mag es, Zeit mit dir zu verbringen."
"Ja, ich auch", sagte ich leise kichernd und schaute auf unsere Hände, die miteinander verschränkt waren. Da fiel mein Blick erneut auf sein Handgelenk, dieses Mal konnte ich die Narben ganz deutlich erkennen. Logan bemerkte, dass ich hinsah, und wollte seine Hand sofort wegziehen, doch ich hielt sie fest. Sanft lächelnd sagte ich: "Du musst nichts dazu sagen, wenn du nicht willst. Aber wenn doch, höre ich dir gern zu."
Logan schien erleichtert und seufzte kurz. "Danke. Es ist einfach, ich-" Er brach ab und wandte seinen Blick ab. "Das ist eine... ziemlich lange Geschichte." Verständnisvoll nickte ich. Ich wollte ihn keineswegs unter Druck setzen, auch wenn ich gerne erfahren hätte, was es mit den Narben auf sich hatte. Immerhin befanden sich nur welche an seinen Handgelenken- über den Pulsadern.
"Wenn du reden möchtest, dann bin ich immer für dich da, okay?", sagte ich wieder. Ich wollte einfach, dass er es wusste und sich nicht allein gelassen oder sonstiges fühlte.
Anstatt zu antworten, kam mir Logan plötzlich immer näher.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top