Kapitel 12

Kleine Umfrage an euch, bevor das Kapitel losgeht. Ich habe mir vor ein paar Tagen von einer total lieben Person ein neues Cover für die Geschichte machen lassen. Allerdings bin ich mir nun nicht sicher, welches ich eher nehmen sollte. Und hier kommt ihr ins Spiel. Schreibt mir doch mal bitte in die Kommentare, welches Cover euch besser gefällt.
Soll ich das Neue (siehe oben) nehmen, oder doch lieber das Alte lassen? :)
Ich versuche mich zwar selbst noch an einem anderen Cover (was dann das 3. wäre xD) Aber irgendwie will es nie so aussehen, wie es soll. :c

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Am nächsten Tag hatte ich ziemlich gute Laune. Nachmittags würde ich mich mit Grace treffen und der Unterricht heute war eigentlich ziemlich interessant. Mr. Edison hatte mich sogar mehrmals für meine Antworten gelobt. Als ich gerade an meinem Spind stand und meine Bücher einsortierte, fiel mein Blick auf die Bilder von Jasper und mir. Nachdenklich nahm ich eines davon ab und betrachtete es genauer. Es fühlte sich an, als wäre der Tag Jahrtausende her. Ich konnte mich zwar noch genau daran erinnern, aber es wirkte so unwirklich. Als wäre gar nicht ich dagewesen, sondern nur eine Hülle von mir. Ich konnte es nicht ganz beschreiben. Ein wenig vermisste ich die Zeit sogar. Jasper war ein toller Freund. Er war romantisch, lustig und gut aussehend. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl gehabt, geborgen zu sein. Wenn er nur nicht so schrecklich eifersüchtig wäre. Diese allergische Reaktion auf Logan und alles, was mit ihm zu tun hatte, macht mich fertig. Wie konnte man jemanden verabscheuen, den man gar nicht kannte? Von dem man nicht mehr als nur den Namen wusste? Mobbing war etwas Schreckliches und bei dem Gedanken daran, dass ich früher selbst einmal so gewesen sein soll, wurde mir schlecht. Jeder Mensch verdient eine Chance; egal wie er aussieht, welches Geschlecht er ist, ob er dick oder dünn ist. Es ist egal, ob man groß oder klein ist, ob man Frauen, Männer oder Bäume liebte. Jeder von uns hat seinen Platz hier auf der Welt, und diesen sollte er sich von niemanden nehmen lassen. Wir sollten langsam damit anfangen, unsere Mitmenschen zu tolerieren; egal wie sie sind. Und das war etwas, das vor allem Jasper betraf.

Auf einmal schlangen sich zwei starke Arme um meine Taille und ich zuckte zusammen, da ich so in Gedanken versunken gewesen war, dass ich es erst nicht mitbekommen hatte. Eine sanfte Stimme flüsterte leise in mein Ohr: "Hey Baby." Dann wurde ich herumgedreht und stand direkt vor Jasper. Er lächelte mich an und beugte sich dann ein wenig herunter, um mich zu küssen. Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten, schob ich ihn ein wenig von mir weg, da mir die viele Nähe unangenehm wurde. Zuerst wirkte er ein wenig verwirrt, lächelte dann aber, als er das Bild von uns in meiner Hand entdeckte. Er nahm es mir vorsichtig ab und betrachtete es lächelnd. "Du hast das noch? Man, das waren Zeiten. Wir sollten das auf jeden Fall mal wiederholen", sagte er, zu meinem Spind drehend. Das Bild hängte er wieder an die Stelle, von wo ich es vorhin abgenommen hatte. "Dort sieht es viel schöner aus. Sag mal Chloe, was ist eigentlich bei deinem... ich meine eurem Projekt herausgekommen? Das hast du mir noch gar nicht erzählt."

Sein plötzliches Interesse an der Sache mit Logan verwunderte mich, doch ich wollte die ruhige Atmosphäre, die zurzeit zwischen uns herrschte, nicht zerstören. Also antwortete ich gelassen: "Mrs. Grant hat uns eine Eins gegeben. Sie war total begeistert gewesen." "Das freut mich." Jas drehte sich lächelnd wieder zu mir. Mit einem Grinsen griff er nach meinen Händen und zog mich näher. Sein Gesicht näherte sich mir und ich dachte, er wolle mich küssen, doch da hauchte er mir etwas ins Ohr. Ich musste ein wenig kichern, da sein Atem kitzelte, als er auf meine Haut traf. "Ich habe eine Bitte an dich, Baby." Ich war verwirrt und hatte keine Ahnung, was er von mir wollte. Das zeigt ich ihm auch so. Jasper schmunzelte nur und sagte, dieses Mal noch einen Funken leiser: "Halte dich bitte von Logan fern, okay?"
Genervt und verärgert schob ich ihn schlagartig von mir weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Er bemerkte dies zwar, blieb aber noch ruhig. "Hör zu. Ich habe doch nur Angst um dich Chloe." Eine Augenbraue nach oben ziehend wiederholte ich: "Angst? Wovor denn bitteschön? Dass Logan plötzlich zum großen, bösen Wolf wird und mich auffrisst?" Jasper seufzte. "Chloe, ich meine das Ernst. Du weißt doch fast nichts über ihn. Was, wenn er irgendein Mörder ist? Oder heimlich in seinem Keller irgendwelche Drogen zusammenmixt, die er dir dann unterjubeln will! Ich mache mir nur Sorgen um meine Freundin, das werde ich doch wohl dürfen, oder?"
"Meinst du nicht du übertreibst ein klein wenig?", fragte ich augenverdrehend. Sein Verhalten war nur noch nervig. Ich wollte den alten Jas wieder; den, in den ich mich verliebt hatte. "Du kennst ihn doch gar nicht!", entgegnete er mit gehobener Stimme. Er war lauter geworden- doch das konnte ich auch. "Und du erst auch nicht! Du hast kein Recht, über jemanden zu urteilen, von dem du keine Ahnung hast!", rief ich noch lauter als er zuvor, während ich wütend meinen Spind zuknallte. Ich hob meine Tasche auf und wollte gehen, doch er hielt mich am Arm fest. Mit einem Ruck riss ich mich von ihm los und stapfte davon. Hinter mir konnte ich ihn noch rufen hören: "Der Typ ist irre! Früher oder später wirst du das schon merken! Hast du mal gesehen, was er alles an Tabletten hat?" Nun blieb ich doch stehen und drehte mich erneut zu ihm um. "Und was hat dich das zu interessieren?" Jasper seufzte wieder und holte mich ein. "Chloe warte, bitte. Ich möchte nicht, dass wir im Streit auseinander gehen." Genervt verdrehte ich die Augen und stöhnte auf. Aber ich tat ihm den Gefallen und blieb stehen. "Warum bist du eigentlich so fokussiert darauf, Logan vor allen und jedem zu beschützen?", fragte er und machte ein verständnisloses Gesicht. "Das hat doch gar nichts mit Logan zu tun. Ich mag es nicht, dass du dir das Recht nimmst, über Menschen zu urteilen, die du nicht kennst. Woher willst du wissen, dass all' das war ist, was du sagst? Woher willst du wissen, dass das stimmt. Solche Worte können verdammt verletzend sein, Logan. Mit einem Verhalten wie deinem kann man andere Leben zerstören. Und die Menschen gleich mit. Das ist echt nicht schön. Das ist einfach nur gemein und widerlich und schrecklich und man sollte es einfach nicht machen." Nach meiner kleinen Rede holte ich tief Luft und sah Jas auffordernd an. Doch anstatt auf meine Worte einzugehen, fragte er einfach: "Und warum hast du vor nicht allzu langer Zeit genauso auf Logan herumgehackt?"

"Na wen haben wir denn da. Seht mal einer an; wenn das nicht unser guter Freund Logan ist."
Jacky, Jasper und ich kamen im Dreierpack von hinten auf Logan zu, der gerade auf einer Bank auf dem Campus saß und ein Buch in der Hand hielt. Als er uns hörte, legte er dies beiseite und drehte sich um. "Was wollt ihr?", fragt er mit genervter Stimme. Schmunzelnd setzte ich mich neben ihn auf die alte hölzerne Bank, Jasper tat es mir gleich, nur dass er auf der anderen Seite von Logan saß. "Ach nur ein bisschen plaudern", antwortete Jacky, die mit verschränkten Armen vor uns stand. Jas griff nach Logans Buch und betrachtete dies mit einem interessierten Blick. "Was liest du denn da schönes?" Logan versuchte danach zu greifen, doch mein Freund hielt es zu Seite, sodass er nicht herankam. "Gib es bitte her." Seine Stimme klang ruhig, doch man merkte, dass er angespannt war. Er tat nur so, als würde es ihm nichts ausmachen. "Na na na. Wir wollen ja nicht gleich widersprechen. Ist es nicht toll, dass ich mich für dich interessiere? Scheinst ja sonst nicht so viele Freund zu haben." -"Woran das wohl liegen mag?", fragte ich. "Seien wir mal ehrlich. Wer will schon mit einem Irren befreundet sein?" Jacky kicherte. "Gerade deswegen solltest du froh sein, dass wenigstens wir mit dir reden. Weißt du, wenn du nicht so seltsam und eigenartig wärst, könntest du sogar einer von uns werden." - "Dein Styling wäre ein guter Anfang. Was sollen diese dunklen Klamotten? Kein Wunder, dass dich alle meiden. Komm, ich helfe dir!" Blitzschnell griff Jacky nach seiner Jacke, die er auf seinem Schoß hatte liegen, und nahm sie an sich. Logans Versuche, sie festzuhalten, schlugen fehl. So ging es eine ganze Weile weiter, bis irgendein Lehrer kam und uns verscheuchte. "Spielverderber!", rief Jasper ihm lachend zu.

"Chloe! Kannst du mich hören? Bitte Chloe, ich nehme auch alles zurück, was ich gesagt habe."
Langsam öffnete ich meine Augen und musste mehrmals blinzeln, um überhaupt etwas erkennen zu können. Verwirrt schaute ich mich um und musste feststellen, dass ich auf dem Boden lag- um genau zu sein in Jaspers Armen. Er hatte sich neben mich gehockt und hielt mich nun eng bei ihm. Seine Wärme umgab meinen Körper und sein Geruch machte sich in meiner Nase breit. Er roch nach irgendeinem bestimmten Parfüm, das er schon benutzte, als wir uns kennengelernt hatten.

"Chloe!" Erleichtert lächelte er mich an. "Du bist plötzlich total blass geworden und fast umgefallen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht", sagte er mit ruhiger Stimme. Ich sagte vorerst nichts. Stattdessen löste ich mich aus seinem Griff und stand langsam auf. Jasper tat wir dies nach, sodass wir uns nun gegenüberstanden. "Es tut mir Leid wegen vorhin. Ich- Du hast Recht. Ich sollte nicht ohne weiteres einfach irgendwelche Gerüchte verbreiten. Aber du musst zugeben, dass Logan manchmal wirklich komisch verhält." Ich nickte mehr oder weniger. Auf eine weitere Auseinandersetzung hatte ich wirklich keine Lust, außerdem hatte er damit sogar irgendwo Recht. Ich wurde aus Logan auch nicht schlau, aber so lange kannten wir uns ja nun auch noch nicht. Irgendwann würde ich schon hinter das neblige Mysterium kommen, das ihn umgab.

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