3. Kapitel
Die Tage vergingen schnell überhaupt für Pearl. Es machte ihr Spaß am Unterricht teil zu nehmen und die verschiedensten Zaubersprüche zu lernen, zudem sie ganz gut damit zurecht kam. So war sie auch die einzige gewesen die in der ersten Stunde bei Mcgonagall schon einen Zahnstocher in eine Nadel verwandeln konnte.
Ginny waren bei dem Anblick ihrer perfekt verwandelten Nadel fast die Augen aus dem Kopf gefallen zudem ihr Zahnstocher sich strickt weigerte sich zu verwandeln. Denn jedes mal wenn ihre Freundin den Zauberspruch auf den widerspenstigen Zahnstocher lenkte, hüpfte der nur ein Stück zurück und sie hatte sich ein Lachen verkneifen müssen.
Sehr zum Leidwesen Ginny's hatten sie mehrfach die Woche Zaubertränke. Im Gegensatz zu ihrer rothaarigen Freundin fürchtete sie den Unterricht bei Snape nicht, vielleicht aber auch nur, weil sie als einzige noch nicht seinen Zorn zum Spüren bekommen, oder noch keine Hauspunkte eingebüßt hatte.
Trat ein Schüler aus Gryffindor ins Fettnäpfchen und konnte eine Frage des strengen Professors nicht beantworten so trat sie meistens an seine Stelle und wusste die Antwort.
Sie fand den Unterricht einfach interessant und konnte sich deshalb auch so ziemlich alles merken, was sie wissen musste. Der Unterricht unterschied sich so sehr von den Lernplänen der Muggelwelt, dass der Unterricht in Hogwarts ihr wie ein kleines Abenteuer vor kam, alles andere als langweilig.
So kam es, dass für sie die Woche erfolgreich endete, aber Ginny zusehends an den Aufgaben verzweifelte. Deshalb nahm sie sich vor heute mit ihrer Freundin etwas zu üben, ohne das die anderen Erstklässler das Mädchen auslachen konnten.
Trotz das sie heute ausschlafen könnte wachte sie schon früh auf und schaffte es nicht mehr ein zu schlafen.
Ohne das rothaarige Mädchen zu wecken, das neben ihr schlief zog sie sich an und verließ den Schlafsaal mit einem Stück Pergament und Feder, es war an der Zeit, dass sie Karjetan schrieb.
Der Sechsjährige Junge würde nächste Woche eingeschult werden und sie wusste wie wichtig es ihm war, dass sie dabei war oder besser gesagt an ihn dachte.
Es tat immer noch weh an ihn zu denken, die ganze Woche hatte sie den Schmerz verdrängen können, doch nun wo sie auf das weiße Pergament starrte, musste sie die Tränen mit aller Macht zurückhalten.
Hi Kleiner
Fing sie an und lächelte leise. "Lieber Karjetan" war ihr zu förmlich vorgekommen.
Na? Freust du dich schon auf Montag?
Sie hatte nicht gedacht, wie schwer es sein würde dem kleinen Jungen zu schreiben. Er war ihr ein und alles, er bedeutete ihr mehr wie ihre Eltern. Wie ihre angeblichen Eltern. Pearl wusste immer noch nicht was sie denken sollte, die Frinks waren elf Jahre lang ihre Eltern gewesen, sie hatten sie zusammen mit Karjetan wie ihr eigenes Kind aufgezogen. Ihre falschen Eltern hatten ihr ihre Werte vermittelt und ihr wahrscheinlich auch ihren Namen gegeben.
Diese Gedanken taten so sehr weh, dass ihre Feder über dem Pergament zitterte und ein paar Tintetropfen auf dem gelblichen Papier verteilte.
Diese Leute hatten ihr alles vermittelt was sie war. Weil sie bei ihnen wohnte kannte sie den Nachbarshund der ihr so wichtig war als wäre er ihr eigener Hund. Da ihre Großeltern neben Sharie wohnten kannte sie das Mädchen seit sie denken konnte.
Sharie.
Das Gefühl von Einsamkeit und Trauer überrollte sie und sie konnte nicht verhindern, dass Tränen über ihre Wangen rollten und auf das Pergament tropften.
Bevor sie ihr Gesicht in ihren Handflächen verstecken konnte, kam ein älterer Junge in den Gemeinschaftsraum. Zuerst schien er sie gar nicht wahr zu nehmen.
Gerade wollte sie sich hinter dem leeren Pergament verstecken, damit er ihre Tränen nicht sah, als er sie plötzlich wahr zu nehmen schien.
"Hey", er kam auf sie zu und kniete sich vor sie hin, sein braunes Haar war noch verwuschelt und sah aus als hätte er sich vergessen zu kämmen," Was machst du hier denn so alleine?"
Überrascht, dass der fremde Junge sich um sie sorgte sah sie ihn musternd an. Seine Augen blitzten frech, als er ihr zuzwinkerte und aufstehen wollte.
"Ich konnte nicht mehr schlafen", schniefte sie und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln," Weißt du ich hab ein paar Probleme zu Hause..."
Die Elfjährige wusste nicht wieso sie ihm, dass erzählte, es kam einfach so aus ihr herraus.
Der Fremde schien zu merken, dass sie ihm nicht mehr sagen wollte und nickte:" Brauchst du eine Ablenkung?"
"Weiß nicht", murmelte sie und schielte unentschlossen auf das Pergament in ihrem Schoß," Eigentlich wollte ich meinen kleinen Bruder schreiben."
"Falls du dich noch anders entscheidest", der Junge wuschelte ihr durchs Haar," Komm zum Quidditchfeld und schau uns beim Training zu."
"Ehrlich?", hackte sie nach, sie wusste nicht viel von Quidditch, ehrlich gesagt hatte sie Ginny bisher immer nur über Harry Potter ausgefragt.
"Ehrlich", bestätigte er und wandte sich ab um in den Schlafsaal der Jungs zurück zu kehren.
"Wie heißt du?", rief sie ihm nach und sprang vom Sessel auf um ihn noch um die Ecke laufen zu sehen.
"Oliver Wood", antwortete der Junge, seine Stimme klang gedämpft weil er schon die Treppe zum Schlafsaal hochgegangen war.
Oliver Wood Mannschaftskapitän der Gryffindor Quidditchmannschaft, das war alles was sie über Quidditch wusste. Sie kannte nicht mal die Regeln, geschweige denn wusste sie wie man den Sport ausübte.
Pearl glaubte kaum, dass es einen Sinn ergeben würde, wenn sie beim Training zusehen würde, wahrscheinlich würde sie sich langweilen und dann erst wieder in trübselige Gedanken versinken.
Seufzend setzte sie sich wieder und starrte auf die paar Wörter die sie geschrieben hatte.
Langsam malte sie kleine Kreise in die Luft so, dass sie das Pergament gerade nicht berührte. Sie hatte keine Ahnung was sie schreiben sollte, es tat so weh auch nur daran zu denken Karjetan zu schreiben.
Der Sechsjährige war Teil ihres alten Lebens, eines Lebens das eine reine Lüge war, doch so weh es tat an den Kleinen zu denken, so würde sie es sich niemals verzeihen ihn enttäuscht zu haben.
Als sie Schritte zweier Leute hörte die die Treppe vom Schlafsaal hinunter kamen, sah sie auf und sah wie Wood mit Harry im Schlepptau den Gemeinschaftsraum verlassen wollte.
Oliver drehte sich zu ihr um und lächelte ihr zu. Hin und her gerissen starrte sie auf ihr Pergament und dann wieder zu Wood.
"Harry!", hörte sie eine bekannte Stimme rufen und sah auf, als sie den kleinen Jungen auf die beiden zu laufen sah,"Hab gehört, wie jemand auf der Treppe deinen Namen genannt hat, Harry! Schau mal, was ich hier hab! Ich hab's entwickeln lassen und wollte es dir zeigen... ."
Sie verstand nicht was er sagte, als der Junge durch das Porträtloch kletterte und Harry hinter herlief, seine Kamera hüpfte bei jedem Schritt auf seinem Rücken auf und ab.
Kopfschüttelnd nahm sie Pergament und Feder und brachte beides schnell in den Schlafsaal.
Während sie versuchte die drei ein zu holen, streifte sie sich einen warmen Pulli über, sie hatte keine Lust sich den Hintern ab zu frieren.
"Hey!", rief sie den dreien hinterher, als sie gerade über die Wiese zum Quidditchfeld liefen," Wartet bitte auf mich!"
Colin, der mit ihr und Ginny in die gleiche Klasse ging, drehte sich um und wartete als einziger. Anscheinend wollte Wood so schnell wie möglich mit dem Training beginnen.
Lächelnd schüttelte den Kopf, als sie bemerkte, dass Colin sie fotografierte.
"Du musst mir aber eins der Fotos geben", sie grinsten den Jungen an, der sie verlegen ansah.
"Willst du auch beim Training zusehen?", fragte Colin überflüssigerweise.
"Wood hat mich eingeladen", antwortete sie und ließ sich neben ihn nieder.
"Eigentlich verstehe ich gar nichts von diesem Sport", gab sie zu und beobachtete wie die Spieler sich in die Lüfte erhoben.
"Echt?", Colin starrte sie über seine Kamera hinweg an,"Was willst du denn wissen?"
"Alles", erwiderte sie und blinzelte, als der Junge, plötzlich noch ein Foto von ihr schoss," Wehe ich bekomme keinen Auszug davon."
"Klar", meinte der gleichaltrige Junge und richtete seine Kamera wieder auf die Spieler.
Hinter ihnen ließen sich noch Ron und Hermine auf die Tribüne sinken, bevor Colin zu erklären anfing.
Wider erwarten weckte Colins ausfühliche Erklärung ihr Interesse und sie horchte ihn aufmerksam zu, während sie aus den Augenwinkel die Spieler beobachtete.
Plötzlich wurde das Spiel unterbrochen und hinter ihnen stürmten Harry's beide Freunde von der Tribüne. Kurz blickten sich die beiden Elfjährigen an, bevor sie ebenfalls hinunter liefen.
Colin fotografierte wie wild, während sie versuchte dem Streit zu folgen.
Ihr Blick fiel dabei auf Harry, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte und aussah als wolle er, dem blonden Jungen der gerade sprach, am liebsten den Kopf abreißen.
Als der Blick des schwarz haarigen Jungen ihren streifte und er sie direkt ansah, hatte sie wieder dieses Gefühl, dieses Gefühl von Verbundenheit, als stamme er aus ihrer Vergangenheit. Aus einer Vergangenheit, die vor ihr verborgen geblieben war.
Tief in Gedanken versunken, bekam sie kaum mit was der blonde Junge sagte:" Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, du dreckiges kleines Schlammblut."
Sie hörte wie Ron neben ihr scharf die Luft ein sog und sie konnte fast körperlich spüren wie die Wut in ihm pulsierte.
Pearl spürte das der fremde Junge etwas sehr schlimmes zu Hermine gesagt hatte, doch sie wusste nicht was es zu bedeuten hatte.
Ein Blick zu Harry zeigte ihr, dass er auch nicht recht wusste was das zu bedeuten hatte.
Plötzlich zog Ron neben ihr seinen Zauberstab und zielte damit auf den hämisch grinsenden blonden Jungen.
"Ron!", rief sie und packte ihn beim Arm um ihn davon ab zu halten etwas dummes zu tun," Hör auf!"
"Wie kannst du es wagen!", doch ihre Stimme wurde von Ron's Gebrüll verschluckt,"Dafür wirst du bezahlen, Malfoy!"
"Ron, nicht", hörte sie Hermine hinter ihr sagen.
Sie selbst versuchte den rothaarigen Jungen immer noch zurück zu halten und wollte ihn beim Arm fortziehen. Doch Ron achtete gar nicht auf sie.
Während er etwas unverständliches murmelte griff sie nach seinen Zauberstab und wollte ihn auf den Boden richten, sodass der Fluch in die Erde einschlagen würde, doch der grüne Lichtstrahl schoss aus dem falschen Ende des Zauberstabes und riss Ron und sie von den Füßen.
Erschrocken schrie sie auf und kullerte von der Wucht des Fluches ein paar Meter weit bevor sie zum liegen kam.
"Ron, Ron! Alles in Ordnung mit dir?", konnte sie Hermine ein paar Meter hinter ihr rufen hören, während ein paar andere Schüler in schallendes Lachen ausbrachen.
Leise stöhnte sie auf als sie plötzlich einen Schmerz in ihrem Magen spürte. Ohne recht zu wissen was geschah, erbrach sie glitschige Schnecken und kreischte auf.
Das Blitzlicht einer Kamera ließ sie zusammen zucken, genervt schob sie Colins Kamera beiseite, der besorgt auf sie hinunter guckte.
"Colin...", setzte sie an doch anstatt den Satz zu vollenden, kullerten nur noch mehr Schnecken aus ihrem Mund. Ihr Magen brannte wie Feuer und sie wimmerte leise auf.
Was hatte Ron da nur für einen Fluch verwendet?
"Sie nur was du angerichtet hast, Ron!", hörte sie plötzlich Harrys Stimme neben sich und als sie auf sah, sah sie ihm direkt in seine grünen Augen.
Der Junge zog sie vorsichtig auf und sie schlang einen Arm um seine Schulter und stützte sich ein wenig auf ihn.
"Du bist die kleine Freundin von Ginny, nicht wahr?", fragte er sie.
Als sie antworten wollte, purzelten nur wieder Schnecken aus ihrem Mund und sie zitterte ein wenig, sie hatte einfach Angst was mit ihr geschah.
Leise wimmerte sie und ließ den Kopf hängen.
"Schon gut", versuchte Harry sie zu beruhigen und strich ihr vorsichtig über den Rücken," Das wird schon wieder vorbei gehen."
Pearl nickte nur schwach und ließ sich von dem Jungen führen. Hermine tauchte neben ihnen auf und stützte etwas schwankend Ron der genauso grün im Gesicht aussah wie sie sich fühlte.
Er sah sie verlegen an und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch genauso wie bei ihr kullerten nur Schnecken aus seinem Mund und Hermine musste einen Satz zurück machen damit die Schnecken nicht auf ihren Schuhen landeten.
"Iih, Ron", quietschte Hermine auf, hielt den rothaarigen Burschen aber nach wie vor fest.
"T'schuldigung", schaffte Ron zu nuscheln und ließ genauso den Kopf hängen wie sie.
Harry führte sie zu einer kleinen Holzhütte und als sie den schwarz haarigen Jungen fragend ansah antwortete er lächeln auf ihre stumme Frage:
"Hier wohnt Hagrid."
Sie nickte und schaffte es etwas schief zu lächeln um ihn zu deuten das sie Hagrid ebenfalls kannte.
Schließlich saß sie neben Ron in Hagrids Hütte und starrte zitternd in den Eimer vor ihr. Mit halben Ohr hörte sie den Unterhaltungen der anderen zu während sie auf den nächsten Würgereiz wartete.
Pearl hob den Kopf als sie Hermine schniefen hörte.
"Was bedeutet... ", sie unterdrückte einen erneuten Würgereiz und beugte sich näher über den Eimer, "Schlammblut?"
"Es ist die größte Beleidigung für Hexen die bei Muggel aufgewachsen sind", man konnte dem netten Hühnen ansehen, wie aufgebracht er war, "Eine Bezeichnung die unsere Hermine auf keinen Fall verdient hat."
Der riesenhafte Mann nahm Hermine in seine Arme und versuchte sie zu trösten, auf dem verweinten Gesicht des Mädchens erschien ein trauriges Lächeln: "Ich hab immer so viel gelernt, weil ich nicht hinter den anderen Hexen zurückbleiben wollte, die schon seit sie auf der Welt sind wissen das sie in die Welt der Magie gehören."
Die Elfjährige horchte bei ihren Worten auf, sagte aber nichts dazu. Zudem sie gerade wieder ein Würgereiz plagte und sie es nicht schaffen würde etwas zu sagen, ohne dass sich wieder ein paar Schnecken ihren Weg ans Tageslicht bahnen würden.
Als sie den Würgereiz überstanden hatte hob sie den Kopf aus den Eimer und sah zu Ron hinüber: "Es tut mir Leid... ."
Sie verzog das Gesicht, als ihr wieder übel wurde, doch sie wollte unbedingt zu Ende sagen was sie angefangen hatte ohne, dass die Schnecken sie wieder daran hindern würden.
Während der rothaarige Bub nur mit dem Kopf schüttelte, schluckte sie den Würgereiz hinunter und fuhr fort:" Ich hätte dich nicht daran hindern sollen. Dieser Malfoy hätte es verdient gehabt."
Die Elfjährige grinste breit als sie Hermine leise lachen hörte und als Hagrid ihr einen minder sanften Klaps gab. Ron hielt ihr eine zitternde Hand hin und sie schlug ein, bevor sie wieder mit dem Kopf im Eimer verschwand.
"Ich wünschte", nuschelte sie zwischen ein paar Schnecken hindurch, "Das Malfoy jetzt Schnecken kotzen müsste und nicht wir."
Die Vier brachen in leises Lachen aus und sie spürte den Blick Harrys auf sich ruhen, als sie auf sah begegneten sich ihre Blicke und er zwinkerte ihr mit seinen unglaublich grünen Augen zu.
"Langsam beginnst du mir zu gefallen", murmelte der Junge neben ihr und sah sie über den Rand seines Eimers hinweg an, "Willkommen im Club der Malfoyhasser!"
Pearl grinste und kraulte Fang, Hagrids Hund gedankenverloren hinter den Ohren, dass er mit einem freundlichen Winseln quittierte.
Die Vier merkten nicht wie die Zeit verging, es war lustig mit Hagrid in dessen kleiner Hütte eingequetscht zu sitzen und über Malfoy her zu ziehen. Erst als der Hühne in seine riesen Hände schlug zuckten sie zusammen: "Ihr solltet mal wieder hoch zum Schloss, wenn ihr das Mittagessen nicht verpassen wollt."
Die Elfjährige verzog das Gesicht und sah Ron an, der auch nicht gerade begeistert aussah, obwohl er sonst immer massenweise Essen in sich hinein stopfte.
"Naja", nuschelte sie vorsichtig um keinen erneuten Würgereiz herauf zu beschwören, "Vom Essen halte ich mich für Heute lieber noch fern."
"Ganz meine Rede", Ron war genauso wie sie noch etwas grün im Gesicht und schüttelte sich als er seinen Kopf wieder im Eimer versenken musste.
Seufzend stand sie schließlich auf und zockelte etwas schwankend den anderen hinterher. Ron wankte neben ihr her und klammerte sich an seinen Eimer. Als er rülpste fiel eine einsame Schnecke in den Eimer und er seufzte leise:
" Ich hoffe der Spuck ist bald vorbei."
"Ganz meine Rede", wiederholte sie seine Worte und erntete dafür einen freundschaftlichen Stoß in die Rippen.
Während Harry und Hermine sich in der großen Halle die Bäuche voll schlugen, wankte sie mit dem rothaarigen Burschen in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Ron fiel es etwas leichter die Blicke der anderen Schüler zu ignorieren, während sie hochrot im Gesicht neben ihm her lief.
"Ignorier sie einfach", er spuckte eine einsame Schnecke in den Eimer und hinter ihm ertönte ein angeekeltes Kreischen.
Seufzend nickte sie nur und war froh als sie endlich durch das Porträtloch klettern konnten, da fast alle Schüler beim Mittagessen waren, entdeckten sie nur Ginny, die in einem Sessel saß und anscheinend Gedankenverloren in ihrem Tagebuch schrieb.
Erst als sie wieder ein paar Schnecken geräuschvoll in ihren Eimer spuckte, sah die kleine Weasley auf und legte ihr Tagebuch beiseite.
"Was, bei Merlins Bart", erschrocken starrte sie ihre Freundin und ihre Bruder an und stemmte die Hände in die Hüften," Habt ihr angestellt?"
"Ich wollte deinen Bruder davon abhalten, Malfoy einen Fluch auf den Hals zu hetzen", erklärte sie und entspannte sich ein wenig, als das Sprechen keinen erneuten Würgereiz auslöste," Der Fluch ist aber nicht wie gewöhnlich vorne beim Zauberstab rausgeschossen sondern hinten und wir beide haben den verdammten Fluch abbekommen."
Als sie fertig war, versenkte sie wieder ihren Kopf im Eimer und hörte das leise Seufzen Ginnys beinahe nicht, die ihr die Haare aus dem Gesicht hielt und ihr mitfühlend über den Rücken strich.
"Was ist nur in dich gefahren?", fragte ihre Freundin missmutig.
"War doch nicht mit Absicht", verteidigte Ron sich nuschelnd und hielt den aufgebrachten Blick seiner kleinen Schwester stand.
Seufzend quittierte sie den Stummen Streit der beiden Geschwister und wandte sich ab.
"Ich bin im Schlafsaal, wenn ihr mich sucht", sagte sie schwach und stolperte die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch.
"Warte!", rief Ginny ihr hinterher, anscheinend hatten sie ihre Worte dem stummen Streit gerissen.
Kurz vor der Tür zum Schlafsaal holte Ginny sie ein und legte ihr mitfühlend eine Hand auf den Rücken:" Mein Bruder ist ein Idiot."
Stumm schüttelte sie den Kopf und wartete mit einer Antwort, bis sie sich auf ihren Bett niederlassen konnte und leicht auf und ab wippte.
"Er wollte nur Hermine verteidigen", eine einzelne Schnecke bahnte sich mit einem Rülpsen ihre Weg ans Tageslicht und platschte zu ihren Kameraden in den Eimer,"Dieser Malfoy hätte es aber auch verdient gehabt. Ich hätte nicht eingreifen sollen!"
"Es ist gut, dass du eingegriffen hast", die kleine Weasley zog ihr die Schuhe aus, damit sie sich hinlegen konnte," Sonst wäre mein Bruder sich von der Schule geflogen. Mit einem saftigen Tritt in den Hintern im hohen Bogen in die Arme unserer Mutter wo er noch eins auf die Rübe bekommen würde."
"Du meinst wegen dem fliegenden Auto?", hackte sie nach und stellte den Eimer neben dem Bett auf den Boden. Mrs. Weasley hatte in ihrem Heuler ziemlich deutlich gemacht was ihrem Sohn erwarten würde wenn er sich noch einen Fehltritt erlauben würde.
"Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und irgendwie verhindern, dass mich der Fluch trifft", seufzte sie und starrte in den Eimer in dem sich schon eine beträchtliche Anzahl an Schnecken reckelten.
"Du brauchst keine Angst zu haben", meinte ihre rothaarige Freundin tröstend", Das hört schon wieder von alleine auf und wenn nicht gehst du einfach zu Madam Pomfrey und du bist wieder im Nu gesund."
"Wirklich?", hackte sie nach und rollte sich auf den Rücken um bequemer zu liegen, " Weißt du es ist alles noch so neu für mich. Verängstigend irgendwie."
Das rothaarige Mädchen nickte verständnisvoll und wechselte das Thema bis sie irgendwie auf Märchen kamen. Ginny erzählte ihr welche aus ihrer Welt und sie erzählte ein paar Muggelmärchen, bis ihre Augenlider schwer wurden und die leise Stimme ihrer Freundin sie in den Schlaf wiegte.
Sie wusste nicht wie spät es war, als sie aufwachte, doch Ginny saß immer noch auf ihrem Bett und schrieb wieder in ihrem Tagebuch.
"Na? Geht es dir etwas besser?", wollte die kleine Weasley von ihr wissen und legte ihre Feder und ihr Tagebuch beiseite.
"Weiß ich noch nicht", antwortete sie und legte den Kopf schief um auf ihren Körper zu lauschen," Auf alle Fälle besser. Mein Magen brennt nicht mehr. Ich glaub das waren alle Schnecken."
"Gut so", meinte Ginny und lächelte sie aufmunternd an," Falls du hungrig bist können wir noch schnell in die große Halls gehen, da gibt es sicher noch was."
"Ne lass mal", leicht schüttelte sie den Kopf, richtete ihren Polster und setzte sich auf," Wie spät ist es eigentlich?"
"Viertel Siebn Abends", murmelte Ginny und machte es an ihrem Bettende gemütlich," Und was machen wir?"
"Bist du mir böse wenn ich meinem Bruder schreibe?", fragte sie und legte den Kopf schief, schließlich hatte ihre Freundin sie ganze Zeit über ihren Schlaf gewacht.
"Nicht doch", ihre rothaarige Freundin schüttelte lächelnd den Kopf,"Nur zu. Dann kann ich weiter Tagebuch schreiben."
"Ist das wirklich so lustig?", fragte sie und musterte ihre Freundin," Du schreibst schon den ganzen Tag da rein."
Als Antwort zuckte ihre rothaarige Freundin nur mit den Schulter und begann wieder wie wild zu schreiben.
Lächelnd angelte sie nach ihrem Pergament und ihrer Feder. Kurz sah sie auf die paar Zeilen die sie schon geschrieben hatte und dann ohne viel nach zu denken schrieb sie. Sie erzählte Karjetan alles. Von ihrer Einteilung nach Gryffindor durch den sprechenden Hut, bis zu ihrem kleinen Unfall heute.
Als sie endlich fertig war hatte sie das Pergament auf beiden Seiten beschrieben und am Rand war nur mehr wenig Platz für ihre Unterschrift und einen kleinen Gruß:
Ich hab dich lieb, Kleiner.
Am Montag ist dein Tag, genieß die Schule!
Langsam legte sie die Feder beiseite und las ihren Text noch einmal durch. Ihr Blick wanderte kurz zu Ginny die ebenfalls ihren Text noch einmal durchlesen zu schien.
Plötzlich klopfte es am Fenster, als sie hin sah, staunte sie nicht schlecht. Als hätte ihre Eule gespürt das sie bald gebraucht werden würde, wartete sie draußen auf dem Fenstersims und schlug ungeduldig mit den Flügeln.
"Hi, Snow", begrüßte sie ihre Eule als sie das Fenster öffnete und ihre Eule ihr auf die Schultern fog. Sanft fuhr sie über ihrer Eule über das Federkleid und Sonwwhite quittierte ihre kleine Streicheleinheiten mit einem vergnügten Klappern mit dem Schnabel.
"Du weißt doch sicher noch wo ich wohne, oder?", fragte sie ihre Eule lächelnd und befestigte ihren Brief an ihrem Bein, "Bring das zu Karjetan, ja? Aber erschreck ihn nicht."
Zum Abschied knapperte Snow sanft an ihrem Ohr und verschwand dann als kleiner weißer Fleck am grauen Himmel.
Nach einer kleinen Weile, die sie in einen ihrer alten Muggelbücher lesend verbrachte, kamen auch die anderen Mädchen aus ihrem Jahrgang in den Schlafsaal und langsam war hier und da ein erschöpftes Gähnen zu hören. Das Stichwort für sie und Ginny sich Bettreif zu machen und ebenfalls schlafen zu gehen.
Schließlich lag sie in ihrem Bett und starrte die Vorhänge ihres Himmelbetts an bis ihr die Augenlider schwer wurden und sie begann langsam ein zu dösen. Der Eimer stand immer noch sicherheitshalber neben ihrem Bett und die Schnecken darin bewegten sich leise.
Die tiefen Atemzüge ihrer Mitschüler wiegten sie schließlich in den Schlaf und sie drehte sich auf die Seite um bequemer zu liegen.
Pearl wusste nicht wie lange sie geschlafen hatte, als sie aus ihrem Traum plötzlich in eine dunkle leere gezogen wurde. Es war als wäre sie vollkommen bei Bewusstsein, als würde sie nicht mehr träumen, doch die Dunkelheit ließ sich nicht vertreiben. Sie wusste wenn sie aufgewacht wäre, dann müsste sie die Umrisse ihrer Mitschüler sehen können, oder deren gleichmäßige Atemzüge hören, doch nichts dergleichen war der Fall.
Die Elfjährige musste immer noch träumen, doch das komische Gefühl, das sie beschlich fühlte sich zu echt an, als dass es ein Traum sein könnte. Irgendetwas wartete auf sie hier in der Dunkelheit, sie spürte etwas, eine Gegenwart die sie nicht deuten konnte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken und sie spürte wie eine plötzliche Kälte ihr unter ihren Pyjama kroch.
Auf einmal breitete sich ein stechender Schmerz von ihrer Stirn über ihren ganzen Kopf aus und sie presste ihre Hand gegen die Stirn. Ein Zischen war zu hören, irgendwo ganz nah neben ihr, ein unverständlcihes Zischen. Einmal war es ganz nah, dann wieder ganz fern, einmal schien es genau neben ihr zu sein, einmal wieder hinter ihr. Angst kroch in ihr hoch und trieb ihren Puls in die Höhe. Ihr Atem war laut zu hören und kalter Schweiß rann ihr über den Rücken.
Plötzlich schwoll das Zischen wieder an und auf einmal verstand sie Worte. Grausame Worte von einer fremdartigen Stimme gesprochen:
"Komm... komm... zu mir... lass mich dich zerreißen... lass mich dich zerfetzen... lass mich dich töten... ."
Ein gellender Schrei löste sich aus ihrer Kehle und sie fiel auf die Knie. Im gleichen Moment schlug sie die Augen auf, immer noch die fremdartige Stimme in ihre Kopf stürzte sie aus dem Bett und für einen Moment wusste sie nicht wo unten und wo oben war so orientierungslos war sie. Erst als sie blinzelte erkannte sie die Schmenen ihres Bettes und sie setzte sich keuchend auf. Der Eimer neben ihr klepperte als ankam und ließ sie zusammenzucken.
Als ihr jemand eine Hand auf die Schulter legte, kreischte sie auf und kroch hastig ein Stück zurück.
"Pearl!", sie erkannte die Stimme sofort und versuchte ihr rasendes Herz wieder zu beruhigen, "Pearl, ich bins."
Ginny hockte sich neben sie und strich ihr sanft über den Rücken: "Alles ok?"
Sie wollte gerade antworten als eine erneute Welle der Übelkeit sie überkam und sie den Kopf im Eimer versenken musste.
"Komm", die kleine Weasley half ihr auf und drückte ihr den Eimer in die Hand, "Wir gehen zu Madam Pomfrey, damit du deine Schnecken endlich los wirst."
"Ich hab doch nur schlecht geträumt", ein Rülpsen begleitete ihre Worte und eine Schnecke fiel mit einem ekelerregenden Platschen in den Eimer.
"Du zitterst am ganzen Körper und bist Schweißnass", stellte Ginny fest und führte sie aus dem Schlafsaal hinaus, "Willst du mir von deinem Traum erzählen? Vielleicht hilft es dir."
Flüsternd erzählte sie ihrer Freundin von ihrem Traum und ein erneuter Schauder lief ihr über den Rücke und ließ sie erzittern. Es war alles so furchtbar real gewesen. Erschöpft lehnte sie ihren Kopf an die Schulte ihrer Freundin, schloss die Augen und ließ sich von ihr führen.
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Nun ist wieder das nächste Kapi fertig und ich hoffe es ist nicht zu lang geworden. Doch ich hab einfach nicht mehr aufhören können zu schreiben. ;)
Leider hab ich um einen Tag Verspätung, was jetzt wahrscheinlich öfters vorkommen wird, da mir die Schule ziemlich viel abverlangt.
Ich versuche zwar weiterhin meinen Zeitplan ein zu halten, aber seit mir nicht böse wenn die Kapis jetzt uneregelmäßiger kommen.
Außerdem möchte ich mich bei Sam_5581, meinen neuen Follower, bedanken!!!
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